Sellerie ist ein altes Gemüse, das viele Vitamine und Mineralstoffe enthält. Knollensellerie gibt Suppen und Eintöpfen eine herzhaft-pikante Note, während Stangensellerie ein wichtiger Bestandteil der vollwertigen Ernährung ist. Beide Arten sind Starkzehrer, doch stellt der Stangensellerie noch höhere Ansprüche an den Anbau.
Sellerie: schon lange als Heilpflanze bekannt
Sowohl der Knollensellerie als auch der Stangensellerie gehören, so wie die Möhren, zur Familie der Doldenblütler und stammen vom Wildsellerie ab, der seinen Ursrpung wahrscheinlich im Mittelmeerraum hat. Bereits die alten Ägypter verwendeten Wildsellerie aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle, Vitamine und Mineralstoffe als Heilpflanze. Die ätherischen Öle sorgen für den würzigen, aromatischen Geschmack von Knollen- und Stangensellerie.
Knollensellerie kann bis zu 60 Zentimeter hoch werden und Knollen mit einem Gewicht bis zu 600 Gramm ausbilden. Die Knolle, aber auch die Blätter können in der Küche verwendet werden. Es gibt verschiedene Sorten von Knollensellerie, bei denen die Knollen unterschiedlich groß und kugelförmig, flach, oval oder trapezförmig sind. Die Sorten weisen eine unterschiedliche Schossfestigkeit und einen variierenden Gehalt an ätherischen Ölen auf. Die Knolle bildet sich unterirdisch.
Stangensellerie bildet keine Knollen aus, doch hat er dickere Blattstiele als Knollensellerie. Vom Stangensellerie können nur die Blattstiele und die Blätter gegessen werden. Beim Knollensellerie und beim Stangensellerie handelt es sich um unterschiedliche Züchtungen. Bleichsellerie ist Stangensellerie, der eine blasse Farbe hat, da er vor Licht geschützt wurde.
Ansprüche an Standort und Boden: Sellerie als Starkzehrer
Knollen- und Stangensellerie gehören zu den Starkzehrern und brauchen einen nährstoffreichen, feuchten, gut gelockerten und tiefgründigen Boden. Bei beiden Sorten ist ein humusreicher Lehmboden gut geeignet, den Sie mit Kompost anreichern. Pro Quadratmeter Boden arbeiten Sie vier bis fünf Liter reifen Kompost unter, den Sie zuvor mit Algenkalk mischen. Bei Stangensellerie sollte der Boden über gute Wasserhalte-Eigenschaften verfügen. Die beiden Sorten stellen an den Standort unterschiedliche Ansprüche. Während es der Knollensellerie sonnig liebt, bleibt der Stangensellerie an einem halbschattigen Standort zarter.
Anzucht von Sellerie: lange Kulturzeiten berücksichtigen
Sellerie ist durch eine lange Kulturzeit gekennzeichnet und sollte daher vorgezogen werden, wenn Sie keine Jungpflanzen kaufen möchten. Beginnen Sie ab März mit der Anzucht auf der Fensterbank oder im Gewächshaus. Die Keimtemperatur liegt bei 16 bis 20 Grad Celsius. Da Sellerie ein Lichtkeimer ist, drücken Sie die Samen mit einem Brettchen an und bedecken sie nur schwach mit Erde. Gießen Sie die Ansaat leicht an. Am besten keimen die Samen unter Glas oder in einem Mini-Gewächshaus. Zeigen sich die ersten Keimblätter, reicht eine niedrige Temperatur aus, doch sollte sie nicht unter 15 Grad Celsius liegen, damit die Pflanzen später nicht schossen. Zeigen sich nach den Keimblättern die ersten Blätter, pikieren Sie die Selleriepflanzen und bewahren Sie sie bei einer Temperatur von 16 bis 18 Grad Celsius auf. Wässern Sie sparsam, doch versorgen Sie die nährstoffliebenden Jungpflanzen etwa 14 Tage nach dem Pikieren zum ersten Mal mit Flüssigdünger.
Tipp: Bevor Sie Sellerie ins Gartenbeet pflanzen, härten Sie die Jungpflanzen tagsüber einige Stunden draußen ab, um sie an intensivere Sonneneinstrahlung und kühlere Temperaturen zu gewöhnen.
Pflanzung von Sellerie: Ende Mai, wenn es keine Nachtfröste mehr gibt
Ende Mai, wenn nicht mehr mit Nachtfrösten zu rechnen ist, können Ihre Selleriepflanzen ins Beet. Die Jungpflanzen reagieren sensibel auf zu niedrige Temperaturen und schossen. Der Reihenabstand sollte 50 Zentimeter, der Abstand zwischen den Pflanzen ebenfalls 50 Zentimeter betragen.
Knollensellerie wird mitunter von der Blattfleckenkrankheit Septoria befallen. Tritt diese Krankheit bei Ihnen häufiger auf, pflanzen Sie im Abstand von 70 x 70 Zentimetern. Setzen Sie die Jungpflanzen nicht tiefer in die Erde, als sie zuvor im Topf oder im Anzuchtbeet gestanden haben. Knollensellerie bildet keine Knollen aus und bringt verformte Wurzeln hervor, wenn er zu tief gepflanzt wird. Bei zu flacher Pflanzung bildet er viele unerwünschte Nebenwurzeln aus, die sich negativ auf die Knollenqualität auswirken.
Pflege von Sellerie: regelmäßige Düngung wichtig
Während der Wachstumsperiode braucht Sellerie gute Pflege und eine regelmäßige Düngung, da er zu den Starkzehrern gehört. Jäten Sie regelmäßig Unkraut und lockern Sie den Boden gut auf. Vergessen Sie vor allem bei längeren Hitzeperioden nicht das Gießen, damit die Pflanzen nicht schossen.
Pflege von Knollensellerie: den richtigen Dünger verwenden
Knollensellerie hat von Mitte August bis Anfang Oktober den höchsten Wasserbedarf und sollte daher möglichst zweimal täglich gewässert werden. Düngen Sie im Sommer und im Herbst und arbeiten Sie Hornspäne in den Boden ein, um zu verhindern, dass die Knollen hohl werden. Verwenden Sie zur Förderung der Knollenbildung auch kalireichen Dünger, der das Fleckigwerden der Knolle und das Verkrüppeln der Pflanze verhindert. Gießen Sie gelegentlich mit salzhaltigem, abgestandenem Kochwasser von Gemüse, Kartoffeln oder Reis, um den Pflanzen Nährstoffe zuzufügen.
Pflege von Stangensellerie: hoher Bedarf an Natrium und Bor
Stangensellerie hat seinen Ursprung an der Küste und hat daher einen hohen Bedarf an Natrium und Bor. Achten Sie während der gesamten Saison auf eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung und gießen Sie gelegentlich mit abgestandenem, salzhaltigem Kochwasser von Gemüse. Alternativ dazu lösen Sie einen Teelöffel Meersalz in 10 Litern Wasser auf und gießen alle vier Wochen damit. Arbeiten Sie zusätzlich mehrmals in der Wachstumsperiode Hornmehl in den Boden ein und gießen Sie mit Brennnesseljauche, die Sie eins zu zehn mit Wasser verdünnen, um die Pflanzen mit Stickstoff und Mineralien zu versorgen.
Um das spätere Schossen zu verhindern, decken Sie die jungen Pflanzen mit einem Vlies ab, wenn nach dem Auspflanzen eine längere Kälteperiode droht.
Tipp: Möchten Sie bleiche Stängel haben, umwickeln Sie die Stängel mit Wellpappe und ziehen Sie zwei bis drei Wochen vor der Ernte mit der Hacke Erde an die Pflanze heran. Die Blattschöpfe müssen noch sichtbar sein.
Ernte von Sellerie: ab Oktober
Ab Oktober kann Knollen- und Stangensellerie geerntet werden. Möchten Sie Knollensellerie auch noch im Winter verwenden, schneiden Sie Blätter, Faulstellen von den Knollen und Wurzeln ab und und lagern die Knollen in Kisten mit Sand an einem kühlen Ort mit hoher Luftfeuchtigkeit. Achten Sie darauf, dass der Knollenkopf und die Herzblätter frei liegen. Die Blätter können eingefroren werden. Im Kühlschrank halten sich Sellerieknollen in Zeitungspapier eingewickelt einige Wochen.
Stangensellerie ist frostempfindlich und sollte unbedingt vor den ersten Nachtfrösten geerntet werden. Ziehen Sie die gesamte Pflanze mit der Wurzel aus der Erde. Stangensellerie können Sie einfrieren, doch können Sie auch die Stängel ca. 10 Zentimeter über den ersten Blattverzweigungen abschneiden, bis zum Herz in Zeitungspapier einschlagen und mit den Wurzeln in Kisten mit feuchtem Sand einschlagen. Die Stängel bleiben ungefähr acht Wochen lang haltbar.
Verwendungsmöglichkeiten von Sellerie: Suppen und Salate
Knollensellerie darf in kaum einer Suppe oder einem Eintopf fehlen, da er dem Gericht eine würzige Note verleiht. Er kann aber auch als Sellerieschnitzel paniert oder zusammen mit Kartoffeln als Püree bereitet werden. Knollen- und Stangensellerie eignen sich für verschiedene Salate. Stangensellerie können Sie auch zusammen mit anderem Gemüse und mit Obst zu Smoothies verarbeiten.