Wenn der Herbst Einzug hält, beginnt auch die Zeit der Kürbisse – und das nicht nur wegen Halloween. Wer gerne Kürbisse schnitzen möchte, greift in der Regel auf die großen Kürbisse zurück und kann sich mit allerlei gruseligen Fratzen verwirklichen. Essbar sind diese Kürbisse auch, noch schmackhafter aber sind Arten wie Hokkaido, Butternut oder Muskat. Sie sind kleiner, wobei man in vielen Fällen die Schale mitessen kann. Gerade die kleineren Kürbisse sind auch perfekt, um sie im Garten anzupflanzen, da sie nicht zu groß werden – von den großen Kürbissen können Ranken durchaus 10 Meter und mehr erreichen.
Was alle gemeinsam haben: Es können immer wieder Probleme und Fragen bezüglich Anbau, Pflege und Schädlingen oder Krankheiten auftreten. Diese Fragen möchten wir gerne für Sie beantworten.
Die Blätter meiner Kürbispflanzen werden ganz weiß – was ist das?
Zeigt sich auf den Blättern und auch an den Stielen der Pflanze ein weißlicher Belag, der sich abwischen lässt, handelt es sich um Echten Mehltau, auch Schönwetterpilz genannt – er tritt vor allem bei Trockenheit und Hitze auf. Die weißen, pudrigen Flecken befinden sich auf den Blattoberseiten. Ein leichter Befall ist unbedenklich und schadet der Pflanze nicht, wenn sich der Mehltau weiter ausbreitet, sollten Sie aktiv werden. Lösung: Bei Befall hilft eine Mischung aus Milch und Wasser im Verhältnis 1:8 weiter, damit werden befallene Stellen regelmäßig eingesprüht. Um Mehltau zu vermeiden, sollte die Luftzirkulation verbessert werden, indem Sie Pflanzen nicht zu dicht setzen und Blätter auch mal ausdünnen – gerade befallene Blätter können Sie problemlos entfernen. Wichtig ist auch, dass die Blätter nach Regen gut abtrocknen können.
Hilfe, meine Kürbisse faulen, bevor sie reif werden – woran könnte das liegen?
Faulige Kürbisse deuten auf die sogenannte Blütenendfäule hin. Diese entsteht in aller Regel durch Kalziummangel und zeigt sich zuerst an der Unterseite der Frucht, also dort, wo die Blüte war. Kontrollieren Sie daher auch diesen Bereich immer gründlich auf Schäden. Weitere Gründe für die Blütenendfäule sind unregelmäßiges Gießen, zu hohe Luftfeuchtigkeit oder schlechtes Wetter und zu viel Stickstoffgaben. Lösung: Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht und achten Sie darauf, dass keine Staunässe entsteht. Um die Feuchtigkeit im Boden zu halten, kann eine Mulchschicht weiterhelfen. Verwenden Sie kalziumhaltigen Dünger. Legen Sie Früchte auf eine Unterlage wie Stroh oder ein Brett, um den direkten Kontakt mit feuchter Erde zu vermeiden.
Warum werden meine Kürbisse einfach nicht groß?
Wenn die Pflanze wächst und wächst, die Kürbisse selbst aber klein bleiben, kann dies unterschiedliche Ursachen haben:
- Nährstoffmangel: Kürbisse gehören zu den Starkzehrern und benötigen vor allem Stickstoff, Phosphor und Kalium – wenn diese Nährstoffe fehlen, werden Früchte nicht groß. Lösung: Achten Sie auf einen ausgewogenen Dünger!
- Unzureichende Wasserversorgung: Kürbisse brauchen viel Wasser, da sie sonst an Trockenstress leiden. Lösung: Gießen Sie regelmäßig und halten Sie den Boden feucht – eine Mulchschicht kann Ihnen dabei helfen.
- Zu viele Früchte: Wir freuen uns natürlich, wenn die Pflanze viele Blüten und anschließend viele Früchte bildet. Da sie die Nährstoffe aber auf alle Früchte verteilt, kann es bei einer zu großen Anzahl dazu führen, dass die Kürbisse nicht ausreichend versorgt werden und klein bleiben. Lösung: Reduzieren Sie die Anzahl der Früchte pro Pflanze, um das Wachstum zu steigern.
- Witterung: Zu kalt und zu wenig Sonne – beides sorgt dafür, das sich Kürbisse nicht richtig entwickeln können. Lösung: In kälteren Klimazonen sind Kürbisse in einem Gewächshaus besser aufgehoben, ansonsten bieten Sie den Pflanzen einen sonnigen und vor kalten Temperaturen geschützten Platz.
Was ist der Grund dafür, dass meine Kürbispflanzen Blüten, aber keine Früchte bilden?
Kürbispflanzen bilden sowohl weibliche, wie auch männliche Blüten. Gerade zu Beginn kann es sein, dass sich nur männliche Blüten zeigen, aus denen keine Früchte entstehen. Lösung: Hier ist Geduld gefragt, denn im Laufe der Zeit kommen auch weibliche Blüten zum Vorschein, die nach der Bestäubung auch Früchte tragen werden. Übrigens können Sie die Bestäubung, sofern diese unzureichend sein sollte, selbst mit einem weichen Pinsel anregen.
Weiterhin kann es vorkommen, dass zu hohe Temperaturen den Pflanzen Stress machen, sodass diese die Blüten vorzeitig abwerfen. Lösung: Schützen Sie Ihre Pflanzen bei extremer Hitze durch Beschattung und ausreichend Bewässerung.
Die Blätter meiner Kürbisse werden plötzlich gelb – woran liegt das?
Werden die Kürbisblätter gelb, kann dies leider sehr viele Gründe haben:
- Falsche Wassergaben: Kürbisse brauchen viel Wasser, zu viel sollte es dann er auch nicht sein, denn das kann ebenfalls Schäden nach sich ziehen. Lösung: Halten Sie den Boden immer feucht (Mulchschicht hilft zusätzlich), vermeiden Sie aber Staunässe und achten Sie darauf, dass er nicht zu nass ist.
- Mangel an Nährstoffen: Gerade wenn Stickstoff fehlt, kann sich dies in gelben Blättern äußern. Lösung: Düngen Sie ausgewogen am besten mit einem Dünger, der neben Stickstoff auch Kalium und Phosphor enthält.
- Zu kalte Temperaturen: Wenn es zu kalt ist oder die Temperaturen plötzlich in den Keller stürzen, kann sich dies in gelben Blättern äußern. Lösung: Schützen Sie Ihre Kürbispflanze mit einer wärmenden Folie oder einem Vlies.
- Schädlinge: Blattläuse und Spinnmilben saugen den Saft aus den Blättern, wodurch diese gelb werden können und absterben. Lösung: Regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge durchführen und mit Hausmitteln wie einer Kali-Seifenlösung oder Neemöl gegenarbeiten.
- Krankheiten: Insbesondere die Wurzelfäule führt dazu, dass Wasser und Nährstoffe nicht mehr aufgenommen werden können. Die Folge: die Blätter verfärben sich. Lösung: Achten Sie auf eine gute Bodendrainage. Sind die Wurzeln bereits geschädigt, ist die Pflanze in aller Regel nicht mehr zu retten.
- Ältere Blätter: Gerade die Blätter, die sich weiter unten an der Pflanze befinden, können gelb werden und absterben. Dies ist kein Problem, denn diese werden nicht mehr benötigt und somit auch nicht mehr versorgt. Sie können solche Blätter einfach entfernen.
Kann ich Kürbisse im Topf anbauen und was muss ich beachten?
Prinzipiell lassen sich Kürbisse auch im Topf anbauen, allerdings sollten Sie einige Punkte beachten, damit das Ganze auch zum Erfolg führt:
- Da Kürbisse viel Platz brauchen und auch sehr groß werden können, ist ein Topf mit einem Fassungsvermögen von mindestens 40 bis 50 Liter ideal. Zudem muss der Kübel über Drainagelöcher verfügen, damit keine Staunässe entsteht.
- Verwenden Sie immer nährstoffreiche Erde, da Kürbisse Starkzehrer sind. Ideal ist hochwertige Gemüseerde, aber auch eine Mischung aus Gartenerde, Kompost und Sand oder Perlit ist perfekt.
- Wählen Sie einen sonnigen Standort aus, der vor Wind geschützt ist.
- Gießen und düngen Sie ausgewogen und regelmäßig. Eine Mulchschicht hilft gegen das Austrocknen der Erde. Geben Sie einen Dünger, der reich an Stickstoff, Phosphor und Kalium ist.
- Verwenden Sie Rankhilfen und stützen Sie Früchte ab.
- Unterstützen Sie die Bestäubung – sofern nötig – manuell.
- Wählen Sie geeignete Sorten für den Kübelanbau – insbesondere kleinwüchsige Sorten wie Hokkaido, Baby Boo oder Jack Be Little sind ideal.
Welche Schädlinge stecken hinter kleinen Löchern in den Blättern?
Es gibt mehrere Schädlinge, die für kleine Löcher in den Blättern Ihrer Kürbispflanze verantwortlich sein können:
- Käfer wie Erdflöhe oder Blattkäfer. Erdflöhe sind springende Käfer, die vor allem bei warmer und trockener Witterung aktiv sind, Blattkäfer hinterlassen unregelmäßige Löcher in den Blättern. Beide Schädlinge können Sie mit Neemöl bekämpfen.
- Schnecken machen sich auch gerne über Kürbispflanzen her. Errichten Sie Barrieren wie einen Schneckenzaun, um dies zu vermeiden.
- Raupen wie Kohlweißling oder Zünsler fressen Löcher in die Kürbisblätter und richten dadurch oft großen Schaden an. Raupen können Sie von Hand absammeln, hilfreich sind auch Schlupfwespen oder der Einsatz von Bacillus thuringiensis.
- Minierfliegen legen ihre Eier in die Blätter, die Larven ernähren sich von Blattgewebe und verursachen kleine Tunnel und Löcher. Befallene Blätter sollten Sie entfernen, außerdem helfen Klebefallen und Neemöl.
Wie erkenne ich, dass meine Kürbisse reif sind?
Ob ein Kürbis reif ist, können Sie an unterschiedlichen Merkmalen erkennen:
- Schale: Wenn Sie die Schale mit dem Fingernagel einritzen und dies nur schwer gelingt, weil sie bereits hart ist, ist der Kürbis reif.
- Farbe: Ist der Kürbis blass oder fleckig, braucht er noch etwas Zeit, reif ist er, wenn er eine gleichmäßige Färbung aufweist.
- Stiel: Der Stiel des Kürbisses ist ein weiteres Merkmal, dieser muss hart sein und beginnen, auszutrocknen. Ist er noch grün und saftig, ist der Kürbis noch nicht soweit.
- Blätter: Wenn die Blätter beginnen zu welken (sofern es sich nicht um eine Krankheit handelt), ist der Kürbis reif.
- Klopftest: Klopfen Sie doch mal gegen den Kürbis – entsteht ein dumpfes, hohles Geräusch, ist er reif.
Meine Kürbispflanze wächst sehr schnell, aber die Früchte bleiben klein – was mache ich falsch?
Wollen die Kürbisse nicht wachsen, liegt dies meist an Pflegefehlern, die Sie schnell beheben können:
- Zu viele Früchte an einer Pflanze. Lösung: Reduzieren Sie die Anzahl der Früchte, indem Sie überschüssige oder zu kleine entfernen. So erhalten die Übrigen ausreichend Nährstoffe.
- Zu wenig bzw. die falschen Nährstoffe. Zu viel Stickstoff kann das Wachstum von Blättern und Trieben fördern, das Fruchtwachstum aber behindern. Nutzen Sie daher einen ausgewogenen Dünger, der reich an Phosphor und Kalium ist.
- Zu wenig Wasser: Kürbisse brauchen viel Wasser, achten Sie daher auf eine regelmäßige und ausgewogene Bewässerung. Mulchen Sie die Erde, damit diese nicht austrocknet.
- Konkurrenzpflanzen. Andere Pflanzen in der Nähe könnten die Nährstoffe und das Wasser abziehen, wodurch der Kürbis zu wenig abbekommt. Setzen Sie daher die Pflanzen solitär und weit weg von Konkurrenten.
Die Blätter meiner Kürbispflanzen sind mit gelben Flecken übersät – ist das ein Pilz?
Es kann ein Pilz sein, es kann aber auch andere Möglichkeiten für gelbe Flecken auf den Blättern geben:
- Die häufigste Ursache ist der Falsche Mehltau. Dabei entsteht auf der Unterseite der Blätter ein grauer Belag, auf der Oberseite verursacht der Pilz dagegen gelbe Flecken. Lösung: Befallen Blätter entfernen, für eine gute Luftzirkulation sorgen, Blätter nicht direkt bewässern, bei starkem Befall helfen Pflanzenbrühen wie etwa ein Sud aus Ackerschachtelhalm.
- Wenn gelbe oder braune Flecken auf den Blättern zu finden sind, kann dies auch auf die Blattfleckenkrankheit hindeuten. Lösung: Befallene Blätter entfernen, die Blätter nicht übergießen, bei größerem Befall Pflanze entfernen. Leider helfen gegen diese Krankheit keine Hausmittel.
- Auch Schädlinge, wie etwa die Spinnmilbe, können zu gelben Flecken führen. Sie saugen den Saft aus den Blättern, wodurch Flecken oder Punkte entstehen. Lösung: Regelmäßige Kontrolle, Blätter mit einem starken Wasserstrahl abspülen, um die Schädlinge zu entfernen, Neemöl einsetzen.
- Tritt ein Nährstoffmangel auf, insbesondere von Kalium oder Magnesium, treten gelbe Flecken zwischen den Blattadern auf. Lösung: Boden testen, ob ein Nährstoffmangel vorliegt, ausgewogen und regelmäßig düngen.
- Treten gelbe oder weiße Flecken insbesondere auf jungen Blättern auf, kann dies Sonnenbrand sein. Lösung: Besonders an heißen Tagen die Pflanzen vor direkter Sonne schützen.
Hilfe, auf den Blättern meiner Kürbispflanzen bildet sich ein grauer, schimmelartiger Belag!
Der Pilz Botrytis cinerea, auch bekannt als Grauschimmel, ist für den Belag auf den Kürbispflanzen verantwortlich. Dieser legt sich vor allem auf die Blätter und Stängel, aber es können auch Blüten und Früchte davon betroffen sein. Im Laufe des Befalls weitet sich der Belag aus und sorgt für große nekrotische Bereiche. Lösung: Befallene Teile entfernen, um eine Ausbreitung zu verhindern (nicht auf dem Kompost, sondern im Restmüll entsorgen). Für eine bessere Luftzirkulation sorgen und eine Bewässerung über die Blätter bzw. die Pflanze vermeiden. Stärken Sie die Pflanze mit einer Brennnesseljauche, mit Neemöl oder mit einem Extrakt aus Pechnelken. Bei zu starkem Befall muss die Kürbispflanze entsorgt werden.
Tritt der graue Schimmel auf den Blattunterseiten auf und befinden sich auf der Oberseite gelbe Flecken, handelt es sich um den Falschen Mehltau. Auch hier hilft eine gute Luftzirkulation, das Vermeiden von Wassergaben über die Pflanze/Blätter und die Gabe von Ackerschachtelhalmsud.
Die Blätter meiner Kürbispflanzen welken von unten nach oben, obwohl ich gut gieße. Was sind die Gründe?
Krankheiten, Schädlinge, Umweltfaktoren, Pflegefehler – all das kann welke Blätter nach sich ziehen. Ein Überblick:
- Wurzelfäule: Diese entsteht durch Staunässe und sorgt dafür, dass Nährstoffe und Wasser nicht mehr aufgenommen werden können. Lösung: Drainage einfügen und übermäßiges Gießen sowie zu nassen Boden vermeiden.
- Verticillium- oder Fusarium-Welke: Beide Krankheiten werden durch einen Pilz verursacht, der die Leitungsbahnen der Pflanze blockiert. Lösung: Leider gibt es keine Heilung für diese beiden Krankheiten, betroffene Pflanzen müssen entsorgt werden (nicht im Kompost, sondern im Restmüll). Zur Vorbeugung sollten Sie auf die Fruchtfolge achten, resistente Sorten wählen und den Boden gut durchlüften.
- Schädlinge: Insbesondere Wurzelknotennematoden können für das Welken der Blätter verantwortlich sein. Lösung: Verbessern Sie den Boden mit organischem Material und setzen Sie Nematoden ein, die die Population kontrollieren.
- Wassermangel: Die naheliegendste Lösung ist, dass Sie zu wenig gegossen haben, insbesondere an heißen Tagen. Lösung: Gießen Sie immer direkt die Erde und achten Sie darauf, dass der Boden feucht ist – eine Mulchschicht hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu speichern.
- Nährstoffmangel: Vor allem ein Mangel an Kalium kann die Blätter welken lassen. Lösung: Testen Sie den Boden auf Nährstoffmangel und düngen Sie bei Bedarf mit einem kaliumhaltigen Dünger.
- Hitzestress: Bei sehr heißen Temperaturen oder sehr starker Sonneneinstrahlung kann es zu Welkerscheinungen kommen, da die Pflanze versucht, Verdunstungen zu vermeiden und Wasser zu sparen. Lösung: Beschatten Sie Ihre Pflanze und mulchen Sie den Boden.