Werden Tomaten im Garten, im Gewächshaus oder auch auf Balkon und Terrasse angebaut, ist man vor Krankheiten und Schädlingen nicht immer gefeit. Oftmals gehen die Pflanzen kaputt, ohne dass man weiß, was sie denn überhaupt dahingerafft hat. Und entsprechend tauchen immer wieder Fragen auf, die wir gerne für Sie mal genauer unter die Lupe nehmen wollen.
Warum haben meine Tomaten dunkle Stellen am Fruchtende?
Diese dunklen Stellen nennt der Fachmann Blütenendfäule. Der häufigste Grund ist ein Mangel an Kalzium in der Frucht, nicht aber unbedingt im Boden. Auch kann Blütenendfäule bei unregelmäßiger Bewässerung, bei zu viel Stickstoff im Boden (dies vermindert den Kalziumtransport) und bei falschem pH-Wert des Bodens (ideal ist ein Wert zwischen 6 und 7) auftreten.
Damit Blütenendfäule nicht auftritt, sorgen Sie für eine konstante Bewässerung. Verwenden Sie Mulch, um die Bodenfeuchtigkeit gleichmäßig zu halten. Um die Kalziumzufuhr zu erhöhen, können Sie Kalk dem Boden zuführen, auch eine Blattdüngung mit Kalziumnitrat kann helfen. Düngen Sie ausgewogen, vermeiden Sie übermäßig Stickstoffdüngung und achten Sie auf den pH-Wert.
Meine Tomatenpflanzen bekommen gelbe Blätter – was kann das sein?
Verfärben sich die Blätter Ihrer Tomaten gelb, dann kann dies zahlreiche Ursachen haben:
- Gerne zeigen sich gelbe Blätter bei einem Nährstoffmangel. Entweder, wenn Stickstoff fehlt, dann werden vor allem die älteren Blätter gelb, oder bei Magnesiummangel, wenn die gelben Blätter mit grünen Adern durchzogen sind. Düngen Sie entsprechend, um den Mangel auszugleichen.
- Tomaten können durch Bakterien oder Pilze befallen werden. Hier ist besonders die Fusarium-Welke zu nennen. Diese tritt vor allem in Gewächshäusern auf, wenn die Temperaturen um die 28 Grad liegen. Die Blätter werden gelb, dann welken sie. Auch die Blattstiele werden befallen, sie werden braun. Früchte bleiben klein und fallen ab. Gegen Fusarium können Sie leider nichts tun, befallene Pflanzen müssen entsorgt werden, um eine Ausbreitung zu vermeiden. Auch die Verticillium-Welke wird in diesem Zug oft genannt, tritt bei Tomaten aber eher selten auf. Befallene Pflanzen müssen aber auch hier entsorgt werden.
- Spinnmilben, Weiße Fliegen oder Blattläuse lassen sich den Pflanzensaft schmecken, was zur Folge hat, dass sich Blätter gelb färben können. Kontrollieren Sie die Pflanzen und behandeln Sie betroffene Pflanzen zum Beispiel mit Brennnesselsud oder einer Seifenlauge aus Kaliseife.
- Auch beim Gießen können gelbe Blätter entstehen. Zum einen, wenn Sie zu wenig gießen, aber auch, wenn zu viel Wasser gegeben wird. Im letzteren Fall sollten Sie kontrollieren, ob das Wasser gut abfließen kann.
- Sind die Nächte für Tomaten zu kühl, kann dies zur Gelbfärbung der Blätter führen – schützen Sie die Pflanzen mit einem Vlies! Auch zu heißen, trockenes Wetter kann für die Pflanzen Stress bedeuten – gießen Sie ausreichend und schattieren Sie bei Bedarf.
Warum bekommen meine Tomaten grau-braune Flecken auf den Blättern?
Krankheiten, Schädlinge, Nährstoffmangel – all das kann zu braunen Flecken auf den Blättern führen.
- Gerade bei feuchtem Wetter tritt die Kraut- und Braunfäule auf. Die Pilzsporen befinden sich im Boden und gelangen durch Regen oder Spritzwasser beim Gießen auf die Blätter, wo sie die Pflanze infizieren können. Befallen werden meist zuerst die unteren Blätter, es entstehen unregelmäßige grau-braune Flecken. Im weiteren Verlauf kann die ganze Pflanze befallen werden. Damit sich der Pilz nicht weiter verbreitet, sollten Sie befallene Blätter sofort entfernen, ebenso die bodennahen Blätter bis zum untersten Fruchtstand. Gießen Sie immer von unten und nie die Blätter! Als Hausmittel gegen die Kraut- und Braunfäule können Sie zum Beispiel einen Knoblauchtee oder einen Zwiebelschalentee einsetzen.
- Eher selten tritt die Septoria-Blattfleckenkrankheit auf, die kleine braune Flecken verursacht, die von einem gelben Rand umgeben sind. Infizierte Blätter sollten sie auch hier sofort entfernen. Eine Behandlung mit Hausmittel wie Schachtelhalmjauche oder Magermilch kann helfen. Die Früchte können bedenkenlos gegessen werden.
- Sind die braunen Flecken sehr klein und sehen diese wie Sprenkel aus, handelt es sich womöglich um die Spinnmilbe, die den Pflanzensaft saugt. Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig und bekämpfen Sie die Schädlinge mit Brennnesselsud oder einer Kali-Seifenlauge.
- Braune Flecken können aber auch von einer zu starken Sonneneinstrahlung herrühren. Ein Sonnenbrand tritt dabei vor allem bei Jungpflanzen auf, die noch nicht an die Sonne gewöhnt sind.
- Wenn die Tomatenpflanze zu wenig Kalzium bekommt, kann dies ebenfalls zu braunen Flecken auf den Blättern führen. Meist ist dies sogar mit Blütenendfäule verbunden.
Ich habe weiße Flecken auf den Blättern festgestellt – was ist das?
Bei weißen Flecken handelt es sich in der Regel um Mehltau – hierbei kann sowohl der Echte, als auch der Falsche Mehltau verantwortlich sein.
- Der Echte Mehltau zeigt sich als weißer, pudriger, abwischbarer Belag auf den Oberseiten der Blätter und tritt vor allem bei schönem Wetter auf. Stark befallene Blätter sollten entfernt werden, ansonsten schädigt der Mehltau die Pflanze und vor allem die Früchte kaum. Sorgen Sie dafür, dass die Blätter nach einem Regen immer gut abtrocknen können, gießen Sie nur von unten und achten Sie auf eine gute Nährstoffversorgung Ihrer Tomaten. Gute Hausmittel sind eine Mischung aus Milch und Wasser oder eine Brühe aus Ackerschachtelhalm.
- Der Falsche Mehltau zeigt sich ebenfalls durch einen weißen Belag, der allerdings an den Unterseiten der Blätter zu finden ist. Die Oberseite ist mit gelben Flecken überzogen. Befallene Blätter sollten entsorgt werden, die Pflanze können Sie mit Ackerschachtelhalmbrühe versorgen. Kräftigen Pflanzen macht der Befall in der Regel wenig aus, im schlimmsten Fall müssten Sie die ganze Pflanze entsorgen. Achten Sie auch hier darauf, dass die Blätter immer gut abtrocknen können und geizen Sie ggf. aus.
Meine Tomaten sind noch alle grün und bekommen braune Flecken – was ist das?
Werden grüne Tomaten von braunen Flecken befallen, sind nicht immer Krankheiten die Ursache:
- Die häufigste Ursache ist die Blütenendfäule. Hierbei bildet sich auf der Blütenendseite der Tomate erst eine braune Stelle, die in der Folge einsinkt und sich vergrößert. Dabei handelt es sich nicht um eine Krankheit, die durch Erreger verursacht wird, sondern um einen Pflegefehler. Bekommt die Tomatenpflanze nämlich zu wenig Kalzium oder wird sie ungleichmäßig bewässert, kann die Blütenendfäule auftreten. Geben Sie entweder einen speziellen Kalziumdünger oder mischen Sie Kalk unter die Erde. Übrigens können auch zu viel Stickstoff, Kalium oder Magnesium im Boden, eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, zu viel Sonne (Sonnenbrand) und eine schwankende Bodenfeuchtigkeit zur Blütenendfäule führen.
- Eher selten treten Krankheiten wie Anthraknose (eingesunkene, braune Flecken), Alternaria-Fruchtfäule (braune bis schwarze Flecken oft an Verletzungen) oder die Bakterielle Fleckenkrankheit (kleine, dunkle, wassergetränkte Flecken) auf. In all diesen Fällen sollten Sie befallene Früchte und Pflanzenteile entfernen.
Warum werden meine Tomaten von unten nach oben braun und vertrocknen?
Erst werden die unteren Bereiche der Tomatenpflanze braun, dann breitet sich das Ganze nach oben aus – hierfür sind meist ernsthafte Krankheiten verantwortlich.
- Fursarium-Welke und Verticillium-Welke sind die beiden Krankheiten, die zu diesem Schadbild führen. Verantwortlich dafür sind Pilze, die die Leitungsbahnen der Pflanze verstopfen und somit kein Wasser und keine Nährstoffe mehr weitergeleitet werden können. In beiden Fällen sind die Pflanzen leider nicht zu retten und müssen entsorgt werden.
- Weiterhin kann ein zu nasser Boden für Wurzelfäule verantwortlich sein – auch dies führt zum Braunwerden der Pflanzen von unten nach oben. Achten Sie darauf, dass Wasser gut abfließen kann und sorgen Sie für eine Drainage.
Hilfe, die Spitzen meiner Tomatenpflanzen werden schwarz – woran liegt das?
Werden die Spitzen plötzlich schwarz, kann dies ebenfalls verschiedene Ursachen haben, meist sind Pflegefehler dafür verantwortlich:
- Niedrige Temperaturen können dazu führen, dass die Spitzen der Pflanze schwarz werden. Pflanzen Sie Tomaten erst nach den Eisheiligen im Mai nach draußen. Bei zu kalten Nächten sollten Sie ein Frostschutzvlies oder eine Plastikabdeckung nutzen.
- Entsteht ein Mangel an Kalium oder Phosphor, kann dies zu schwarzen oder verbrannten Spitzen an den Blättern führen. Achten Sie auf ausgewogene Düngergaben.
- Auch wenn zu viel gedüngt wird, können Verbrennungen auftreten!
- Kontrollieren Sie Ihre Tomatenpflanzen regelmäßig auf Schädlinge wie Thripse oder Spinnmilben – diese Tiere können ebenfalls für schwarze Spitzen an Blättern sorgen.
Warum rollen sich die Blätter meiner Tomaten ein?
Auch für dieses Problem sind unterschiedliche Ursachen verantwortlich:
- Eingerollte Blätter können auf einen Wassermangel hindeuten. Gießen Sie ausreichend, aber achten Sie auf eine gute Drainage, damit das Wasser abfließen kann und sich keine Wurzelfäule einstellt.
- Bei Nährstoffmangel können sich die Blätter ebenfalls einrollen, um so Energie zu sparen. Das Einrollen kann auf Kalziummangel (kleine, deformierte Blätter), Zinkmangel (Blätter sind im oberen Drittel kleiner) oder Kupfermangel (dunkle Flecken treten auf) hindeuten.
- Auch wenn die Tomaten zu viele Nährstoffe bekommen, können sich die Blätter einrollen. Achten Sie daher immer auf eine ausgewogene Nährstoffgabe und düngen Sie nicht zu viel.
- Das Tomatenmosaikvirus geht neben den gekräuselten Blättern auch mit hellen Flecken, die einem Mosaik ähneln, und braunen Blattadern einher. Diese Krankheit wird durch Blattläuse übertragen – kontrollieren Sie daher regelmäßig. Befallene Pflanzen sollten separiert werden, um eine Ausbreitung zu vermeiden.
- Wenn die Temperaturen im Sommer dauerhaft hoch sind, kann die Dürrfleckenkrankheit auftreten. Der Pilz sorgt zusätzlich für braune Flecken, die in der Folge auch auf Stängel und Früchte übergreifen.
- Verschiedene Schädlinge können für eingerollte Blätter sorgen, darunter: Spinnmilben (an Gespinsten erkennbar), Blattläuse (Blattflecken, Honigtau), Tomatenrostmilbe (braune bis rostrote Verfärbungen) und Gewächshausmottenschildläuse (Saugstellen, Rußtau). Befallene Pflanzen können Sie mit Hausmitteln wie Schmierseifenlösung bekämpfen, bei der Tomatenrostmilbe müssen die Pflanzen in der Regel vernichtet werden.
Die Blätter meiner Tomaten haben helle Sprenkel – was kann das sein?
Für helle Sprenkel auf den Blättern sind meist die folgenden Schädlinge verantwortlich:
- Spinnmilben: Die Tiere saugen den Pflanzensaft aus den Blättern, dies führt zu gelblich-weißen Sprenkeln. Wenn der Befall zu stark wird, erscheinen die Blätter silbrig. Zusätzlich hinterlassen die Schädlinge feine Gespinste. Sie treten vor allem bei trockenem Wetter auf. Als Hausmittel eignet sich eine Mischung aus Rapsöl, Spülmittel und Wasser, mit denen die befallenen Stellen eingesprüht werden.
- Thripse: Sie schädigen die Blattoberseiten, in der Folge zeigen sich winzige, silbrige oder helle Flecken. Sie sind vor allem an warmen und schwülen Tagen aktiv. Thripse können Sie mit hellen Klebefallen bekämpfen, aber auch Neemöl ist wirksam.
- Weiße Fliegen: Auch diese Schädlinge saugen den Pflanzensaft und hinterlassen klebrige Flecken. Sie mögen Temperaturen um die 23 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Bekämpfen können Sie die Weiße Fliege mit Neemöl oder einer Seifenlauge.
- Sind an den Blättern kleine, gelbe oder weiße Flecken zu erkennen, in deren Zentrum sich ein schwarzer Punkt befindet, handelt es sich wohl um die Septoria-Blattfleckenkrankheit. Infizierte Blätter sollten Sie entfernen, sorgen Sie zudem für eine gute Luftzirkulation und gießen Sie immer von unten.
Meine Tomaten sind mit Blattläusen übersät – was soll ich machen?
Durch das Saugen des Pflanzensaftes verursachen Blattläuse – egal, ob grüne, schwarze oder rote – oft nur geringe Schäden an Tomatenpflanzen, wenn diese ansonsten gesund und stark sind, macht das der Pflanze kaum etwas aus, besonders dann, wenn die Population noch gering ist. Allerdings können Blattläuse auch Krankheiten übertragen und somit für erheblichen Schaden sorgen. Wenn Sie Blattläuse entdecken, sollten Sie also handeln. Bei einem geringen Befall reicht es oft schon aus, die Sauger manuell zu entfernen, etwa mit einem Wasserstrahl oder indem Sie sie abstreifen. Auch natürliche Feinde wie Marienkäfer, Florfliegen oder Schlupfwespen machen den Blattläusen den Garaus.
Ist der Befall stärker, können Hausmittel helfen. So kann Neemöl dafür sorgen, dass das Hormonsystem der Läuse gestört wird und die Tiere sterben. Weiterhin können Sie mit verschiedenen Suden die Läuse bekämpfen. Dazu zählen Knoblauch-Sud, Oregano-Sud, Brennnessel-Sud oder auch Zwiebel-Sud. Auch eine Kali-Seifenlauge, eine Mischung aus Milch und Wasser oder Schwarzer Tee sind gute Hausmittel, um Blattläuse zu bekämpfen.