Holunderbeeren sind reichhaltig an Vitamin C, Vitamin B, Magnesium und Kalium. Sie stärken das Immunsystem und die enthaltenen Flavonoide unterstützen viele Körperfunktionen. Da die Beeren ebenfalls einen Giftstoff enthalten, dürfen sie roh nicht verzehrt werden.
Giftstoff in rohen Holunderbeeren
Rohe Holunderbeeren enthalten Sambunigrin. Dieser Giftstoff kann zu Schüttelfrost, Erbrechen und Durchfall führen. In reifen Früchten ist der Gehalt an Sambunigrin zwar geringer als in unreifen Beeren. Dennoch sollten Sie Holunderbeeren nicht roh verzehren. Die Vergiftungssymptome zeigen sich bei größeren Mengen. Wenn Sie als gesunder, erwachsener Mensch wenige Beeren essen, sind in der Regel keine Symptome spürbar. Kinder sollten auf den Verzehr der rohen Früchte komplett verzichten. Besser ist es auf alle Fälle, wenn Sie die Holunderbeeren verarbeiten. Beim Zubereiten von Gelee oder Saft machen Sie die Giftstoffe unschädlich, denn sie können Hitze über 80 Grad nicht vertragen.
So können Sie Holunderbeeren verarbeiten
Je nach Standort und Region sind Holunderbeeren im August oder September erntereif. Sie erkennen die Erntereife an der dunklen, kräftigen Farbe der Beeren. Holunderbeeren wachsen in Dolden. Nehmen Sie ein Messer oder eine Schere zur Hand und schneiden Sie damit die Dolden ab. Für die Weiterverarbeitung hat sich eine Gabel gut bewährt. Damit können Sie die Beeren einfach und schnell abstreifen. Sie dürfen allerdings nicht zu lange mit der Verarbeitung warten, denn die Beeren halten sich nicht besonders lang.
Tipp: Da die Holunderbeeren stark färben, sollten Sie Handschuhe anziehen und nicht die beste Kleidung tragen.
Holunderbeeren zu Saft verarbeiten
Füllen Sie die Holunderbeeren in einen Topf und fügen Sie 250 Milliliter Wasser je Kilogramm Beeren hinzu. Bringen Sie die Beeren zum Kochen und lassen Sie das Ganze etwa 20 Minuten kochen. Im Anschluss pressen Sie die Masse aus. Geben Sie die Masse in ein feines Sieb und quetschen Sie den Saft mittels Stampfer oder Holzlöffel aus. Fangen Sie den Saft in einem Topf oder in einer Schüssel auf. Oder geben Sie die Masse auf ein sauberes Tuch und pressen damit den Saft aus.
Jetzt müssen Sie den Saft mit Zucker süßen. Geben Sie 100 bis 200 Gramm Zucker pro Kilogramm Beeren hinzu. Füllen Sie den noch heißen Saft in Flaschen um, die gut verschließbar sind. Sie können den Holundersaft ein paar Monate aufbewahren. Das Entsaften ist mit einem Dampfentsafter wesentlich einfacher. Für die Verarbeitung im Entsafter müssen Sie auch nicht unbedingt die Beeren von den Rispen abstreifen.
Holundersaft schmeckt gut als Zutat für Glühwein. Er eignet sich ebenfalls mit Wasser verdünnt als erfrischendes Getränk und als Vorbeugung gegen Erkältungen.
Holundergelee selbst herstellen
Aus Saft lässt sich ein leckerer, fruchtiger Brotaufstrich zubereiten. Messen Sie den Holundersaft ab und fügen Sie dieselbe Menge an Gelierzucker hinzu. Geben Sie beides in einen großen Topf und bringen Sie das Ganze zum Kochen. Lassen Sie die Mischung unter Rühren etwa zwei Minuten kochen. Manchen Sie anschließend die Gelierprobe: Geben Sie ein bisschen Gelee auf einen Teller und lassen Sie ihn eine Minute liegen. Ist der Gelee nach einer Minute fest, können Sie die Gläser randvoll mit dem fertigen und noch heißen Gelee füllen. Die Gläser müssen dicht verschließbar sein. Bewahren Sie den Gelee an einem kühlen, dunklen Platz auf. Er ist mehrere Monate haltbar.
Likör aus Holunderbeeren herstellen
Sie können aus den Holunderbeeren einen leckeren Likör zubereiten. Für die einfache Version benötigen Sie 750 Milliliter Holunderbeerensaft, einen Liter Rum, 250 Gramm Rohrzucker und eine Vanillestange.
Bereiten Sie wie oben beschrieben den Holundersaft zu. Geben Sie den Saft mit dem Zucker und der längs aufgeschnittenen Vanillestange in einen Topf. Lassen Sie die Mischung aufkochen und im Anschluss abkühlen. Fügen Sie nach dem Abkühlen den Rum hinzu und füllen Sie die Mischung in ein verschließbares Gefäß um. Nun muss die Mischung etwa vier Wochen lang ziehen. Anschließend nehmen Sie die Vanillestange heraus und füllen den fertigen Likör in Flaschen ab.
Tee aus Holunderbeeren zubereiten
Aus den frischen oder aus getrockneten Beeren können Sie einen Tee zubereiten, der bei Erkältungen hilft. Übergießen Sie die Beeren mit kochendem Wasser und lassen Sie den Tee rund zehn Minuten ziehen. Seihen Sie den Sud anschließend ab und trinken Sie mehrmals täglich eine Tasse.
Holunderbeeren trocknen
Wenn Sie Holunderbeeren trocknen möchten, können Sie die Dolden mit Wäscheklammern an einem Seil befestigen. Hängen Sie die Dolden an einem trockenen, luftigen, warmen Platz auf. Schneller geht es im Backofen. Streifen Sie die Beeren mit einer Gabel von den Rispen ab und legen Sie die Beeren auf einem Rost aus, auf das Sie zuvor Backpapier gelegt haben. Die Früchte sollten sich nicht berühren. Erhitzen Sie den Backofen auf 50 Grad Celsius und lehnen Sie die Türe Ihres Ofens nur an. Somit kann der Dampf entweichen.
Brotaufstrich aus Holunderbeeren
Aus Holunderbeeren lässt sich eine süße Butter herstellen. Geben Sie 150 Gramm Beeren und zwei Esslöffel Zucker in einen Topf. Erwärmen Sie die Mischung und lassen Sie sie unter Rühren etwa vier Minuten köcheln. Anschließend schütten Sie die Beeren-Zucker-Mischung in ein Sieb. Legen Sie 250 Gramm Butter in einen Topf und fügen Sie die Beeren hinzu. Erwärmen Sie das Ganze, bis die Butter geschmolzen ist. Füllen Sie den noch flüssigen Brotaufstrich in verschließbare Gläser um und lassen Sie ihn erkalten.
Holunderbeerensuppe
Eine Suppe aus Holunderbeeren schmeckt fruchtig-süß. Sie können die Suppe kalt oder warm servieren. Apfelstücke, Brotwürfel oder Grießklöße eignen sich als Einlagen. Für zwei Portionen benötigen Sie 500 Gramm Holunderbeeren, Saft einer halben Zitrone, einen Teelöffel Speisestärke, eine Gewürznelke, eine Prise Zimt, Zucker und 50 Milliliter Apfelsaft.
Geben Sie die Holunderbeeren in einen Topf und fügen Sie etwas Wasser hinzu. Lassen Sie die Beeren 15 bis 20 Minuten köcheln, sodass ein Brei entsteht. Gießen Sie den Brei durch ein Sieb und drücken Sie ihn aus. Fangen Sie den Saft auf und fügen Sie dem Saft 50 Milliliter Apfelsaft und eine Prise Zimt zu. Lassen Sie die Mischung kurz aufkochen.
Schmecken Sie mit Zitronensaft und Zucker ab und dicken Sie die Suppe mit Speisestärke an. Lassen Sie die Holunderbeerensuppe noch einmal unter Rühren aufkochen.