Ist von Sirup die Rede, denkt man sofort an das Mixen von Limonaden, Mocktails und Cocktails. Dabei kann das Konzentrat noch für viele andere Leckereien in der Küche verwendet werden. Zum Beispiel über Eiscreme und Früchte, im Joghurt, über Waffeln und Pfannkuchen, in Kuchen, Plätzchen oder Muffins, als Fruchtsoßen und für Glasuren, in Marinaden, Salatdressings, Saucen und Dips, im Müsli, ja sogar auf Toast und Brot und nicht zuletzt als Tellerdekoration. Sie sehen, dass Sirup vielseitig einsetzbar ist – und es lässt sich aus zahlreichen Früchten, Kräutern und Pflanzen ganz einfach selbst herstellen. Schauen Sie doch gleich mal nach, was Sie so alles im Garten haben.
Diese Pflanzen sind für die Herstellung von Sirup geeignet
Hier eine sicherlich unvollständige Aufstellung von Früchten, Kräutern und Pflanzen, aus denen sich ein schmackhafter Sirup herstellen lässt. Übrigens: Mixen ist jederzeit möglich!
Früchte | Kräuter | Pflanzen |
Erdbeeren | Minze | Kamille |
Himbeeren | Zitronenmelisse | Schafgarbe |
Johannisbeeren | Basilikum | Eukalyptus |
Heidelbeeren | Rosmarin | Zitronengras |
Brombeeren | Thymian | Holunderblüten |
Kirschen | Lavendel | Ingwer |
Pfirsiche | Salbei | Veilchenblüten |
Aprikosen | Estragon | Löwenzahn |
Äpfel | Oregano | Hibiskus |
Birnen | Majoran | Fichtenspitzen |
Zitronen | Kamille | Rosenblüten |
Limetten | Koriander | Fenchel |
Rhabarber | Lindenblüten | |
Trauben | Malvenblüten | |
Kiwi | Birkensaft | |
Holunderbeeren | Ringelblumen | |
Sanddorn |
Sirup selbst herstellen – die Vorbereitung
Um Sirup nach der Herstellung gut und lange lagern zu können, muss das Konzentrat in sterile Flaschen oder Gläser abgefüllt werden. Diese sollten Sie im Vorfeld auskochen, indem Sie sie für 10 bis 15 Minuten in kochendes Wasser stellen. Denken Sie auch an die Deckel, die ebenfalls mit sterilisiert werden müssen. Nach dem Auskochen werden die heißen Gläser und Flaschen aus dem Wasser genommen und zum Abtropfen beiseite gestellt. Nicht mit einem Handtuch trockenreiben, sondern an der Luft trocknen lassen. Sollten die Gläser und Flaschen noch nicht ganz trocken sein, ist dies nicht schlimm.
Bevor Sie mit dem Einkochen von Früchten, Kräutern und Pflanzen beginnen, müssen diese natürlich gewaschen und von Schmutz befreit werden. Früchte sollten zudem unversehrt sein, Stiele, Blätter und beschädigte Stellen werden entfernt, Steinobst wird entkernt. Größere Früchte wie Äpfel oder Birnen werden geschält und in kleine Stücke geschnitten.
12 Rezepte für Sirup aus dem eigenen Garten
Sehen wir uns nun 12 leckere Siruprezepte an, die Sie neben den genannten Zutaten jederzeit mit weiteren verfeinern können.
Himbeersirup
- 500 g frische oder gefrorene Himbeeren
- 500g Zucker
- 250 ml Wasser
- Saft einer halben Zitrone
Und so wird´s gemacht:
- Frische oder aufgetaute Himbeeren werden mit dem Wasser in einen Topf gegeben und zum Kochen gebracht.
- Lassen Sie die Himbeeren 10 bis 15 Minuten auf mittlerer Stufe köcheln, bis die Früchte weich sind.
- Geben Sie die gekochten Himbeeren durch ein Sieb und trennen Sie so den Saft von den Früchten. Drücken Sie die Himbeeren vorsichtig mit einem Löffel aus, um allen Saft herauszuholen.
- Der Saft wird zurück in den Topf gegeben und mit dem Zucker und dem Zitronensaft vermischt.
- Erneut erhitzen und so lange köcheln lassen, bis der Sirup eine dickliche Konsistenz erhält. Dies dauert in der Regel 10 bis 15 Minuten.
- Ist der Sirup fertig, füllen Sie ihn noch heiß in die Flaschen oder Gläser und verschließen Sie alles. Danach abkühlen lassen und an einem dunklen und kühlen Ort lagern.
Apfelsirup
Zutaten:
- 1 kg Äpfel (säuerliche Sorten eigenen sich gut)
- 500 g Zucker
- 500 ml Wasser
- Saft einer Zitrone
Und so wird´s gemacht:
- Die klein geschnittenen Äpfel werden mit dem Wasser in einem Topf zum Kochen gebracht.
- Auf mittlerer Hitze alles ca. 20 Minuten köcheln lassen, bis die Äpfel weich sind.
- Die Äpfel werden nun im Wasser püriert und anschließend durch ein Sieb gedrückt, um Stückchen zu entfernen.
- Das Apfelpüree wird jetzt mit dem Zucker und dem Zitronensaft wieder erhitzt und unter regelmäßigem Rühren 30 bis 45 Minuten gekocht, bis der Sirup eingedickt ist und die gewünschte Konsistenz erreicht. Eventuell hinzugefügte Gewürze werden entfernt.
- Den heißen Sirup füllen Sie in Gläser oder Flaschen und verschließen alles gut. Abkühlen lassen und an einem kühlen und dunklen Ort lagern.
Rhabarbersirup
Zutaten:
- 500 g Rhabarber
- 500 g Zucker
- 500 ml Wasser
- Saft einer halben Zitrone
Und so wird´s gemacht:
- Den Rhabarber geben Sie mit dem Wasser zusammen in einen Topf und bringen alles zum Kochen. Bei mittlerer Hitze wird dann so lange weitergeköchelt, bis der Rhabarber weich ist und zerfällt, dies dauert in der Regel ca. 15 Minuten.
- Geben Sie alles durch ein Sieb, um den Saft aufzufangen. Den Rhabarber dabei ausdrücken, um möglichst viel Saft zu gewinnen.
- Den aufgefangenen Saft wieder in den Topf geben, Zucker und Zitronensaft zufügen und alles wieder erhitzen.
- Weitere 15 bis 20 Minuten köcheln lassen, bis der Sirup eindickt und die gewünschte Konsistenz erreicht hat.
- Den heißen Sirup in die vorbereiteten Flaschen bzw. Gläser füllen, verschließen und abkühlen lassen. Danach kühl und dunkel lagern.
Sanddornsirup
- 500 g frische oder gefrorene Sanddornbeeren
- 500 g Zucker
- 500 ml Wasser
- Saft einer halben Zitrone
Und so wird´s gemacht:
- Die frischen oder aufgetauten Beeren im Wasser zum Kochen bringen und für 10 bis 15 Minuten köcheln lassen. Die Beeren sollten dabei aufplatzen und den Eigensaft freigeben.
- Geben Sie die Mischung durch ein Sieb, drücken Sie die Beeren mit einem Löffel aus und fangen Sie so viel Saft wie möglich auf.
- Geben Sie nun alles wieder in den Topf zurück, fügen Sie Zucker und Zitronensaft hinzu und erhitzen Sie alles wieder.
- Weitere 10 bis 15 Minuten köcheln lassen, bis die Konsistenz, die Sie wünschen, erreicht ist. Der Sirup sollte leicht eingedickt sein.
- Den Sirup füllen Sie nun noch heiß in Flaschen, verschließen diese gut und lassen sie abkühlen. Anschließend lagern Sie den Sanddornsirup an einer kühlen und dunklen Stelle.
Minzsirup
Zutaten:
- 100 g frische Minzblätter
- 500 g Zucker
- 500 ml Wasser
- Saft einer halben Zitrone
Und so wird´s gemacht:
- Wasser und Zucker in einem Topf erhitzen und so lange rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
- Nun den Topf vom Herd nehmen und die Minzblätter mit dem Zitronensaft dazugeben. Gut umrühren.
- Rund 30 bis 60 Minuten ziehen lassen – je nachdem, wie intensiv Sie den Geschmack mögen.
- Die Mischung durch ein Sieb geben und die Blätter gut ausdrücken.
- Den Saft wieder erhitzen und ca. 5 bis 10 Minuten lang köcheln lassen, bis der Sirup eindickt und die gewünschte Konsistenz erreicht.
- Noch heiß in Gläser oder Flaschen füllen, verschließen und abkühlen lassen. An einem dunklen und kühlen Ort lagern.
Rosmarinsirup
Zutaten:
- 50 g frische Rosmarinzweige
- 500 g Zucker
- 500 ml Wasser
- Saft einer halben Zitrone
Und so wird´s gemacht:
- Wasser und Zucker zum Kochen bringen, gelegentlich umrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
- Den Topf vom Herd nehmen und die Rosmarinzweige mit dem Zitronensaft zum Zuckerwasser geben. Gut umrühren.
- Bei geschlossenem Deckel 30 bis 60 Minuten ziehen lassen – je nach gewünschter Geschmacksintensität.
- Danach den Saft durch ein Sieb und zurück in den Topf geben.
- Erneut aufkochen lassen und 5 bis 10 Minuten köcheln, bis der Sirup eindickt und die gewünschte Konsistenz erreicht hat.
- In die Gläser bzw. Flaschen füllen, verschließen und abkühlen lassen. Anschließend an einem kühlen und dunklen Ort lagern.
Lavendelsirup
- 20 g frische oder getrocknete Lavendelblüten
- 500 g Zucker
- 500 ml Wasser
- Saft einer halben Zitrone
Und so wird´s gemacht:
- Wasser und Zucker in einem Topf zum Kochen bringen und so lange rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
- Nun den Topf vom Herd nehmen und die Lavendelblüten und den Zitronensaft dazugeben. Gut umrühren.
- Deckel auf den Topf geben und für 30 bis 60 Minuten ziehen lassen – je nachdem, wie intensiv der Geschmack sein soll.
- Die Mischung wird nun durch ein Sieb gegeben, um einen Sirup ohne Fremdkörper zu erhalten.
- Den Saft noch einmal kurz aufkochen und anschließend gleich in Flaschen oder Gläser abfüllen. Verschließen und abkühlen lassen.
- Den fertigen Lavendelsirup kühl und dunkel lagern.
Zitronenmelissensirup
Zutaten:
- 50 g frische Zitronenmelisse
- 500 g Zucker
- 500 ml Wasser
- Saft einer Zitrone
Und so wird´s gemacht:
- Wasser und Zucker in einem Topf zum Kochen bringen und bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat – gelegentlich umrühren.
- Zuckerwasser vom Herd nehmen, Zitronenmelissenblätter und Zitronensaft zugeben, umrühren und mit einem Deckel verschließen.
- Für 30 bis 60 Minuten ziehen lassen – je länger die Mischung zieht, umso intensiver wird der Geschmack.
- Danach durch ein Sieb geben und den Saft erneut in einem Topf zum Kochen bringen.
- Etwa 5 bis 10 Minuten köcheln lassen, um eine zähe Konsistenz zu erreichen.
- Den Sirup noch heiß in Gläser oder Flaschen füllen, verschließen und abkühlen lassen. Bei dunklen und kühlen Bedingungen lagern.
Holunderblütensirup
Zutaten:
- 15 bis 20 frisch gepflückte Holunderblütendolden
- 500 g Zucker
- 500 ml Wasser
- Saft einer Zitrone
Und so wird´s gemacht:
- Die Holunderblütendolden werden nicht gewaschen, da sie sonst das Aroma verlieren. Sie werden lediglich ausgeschüttelt, um Schmutz und Insekten zu entfernen. Die dicken Stängel werden abgeschnitten, da diese bitter schmecken können.
- Wasser und Zucker in einem Topf erhitzen, gut umrühren, damit sich der Zucker auflöst.
- Das Zuckerwasser vom Herd nehmen und die Holunderblütendolden hineingeben. Zitronensaft zugeben und alles mit einem Deckel abdecken.
- Für 24 bis 48 Stunden an einem kühlen Ort ziehen lassen, gelegentlich umrühren. Je länger die Mischung zieht, umso aromatischer wird der Sirup.
- Jetzt den Saft durch ein Sieb geben, um Dolden und Rückstände zu entfernen.
- Den Saft erneut erhitzen und für ca. 5 Minuten einkochen, bis er eine dickliche Konsistenz erreicht hat.
- Direkt in Gläser oder Flaschen abfüllen, verschließen und abkühlen lassen. Dunkel und kühl lagern.
Ingwersirup
- 200 g frischer Ingwer
- 500 g Zucker
- 500 ml Wasser
- Saft einer Zitrone
Und so wird´s gemacht:
- Der Ingwer wird geschält und dann in dünne Scheiben oder kleine Stücke geschnitten.
- Wasser und Zucker in einem Topf erhitzen, gut umrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
- Wenn das Wasser kocht, geben Sie den Ingwer dazu und lassen die Mischung für ca. 30 Minuten leicht köcheln.
- Nun den Topf vom Herd nehmen und weitere 30 Minuten ziehen lassen.
- Anschließend die Mischung durch ein Sieb geben, alternativ können Sie die Ingwerstücke im Sirup belassen, so wird der Geschmack noch intensiver.
- Jetzt den Sirup erneut erhitzen und für 5 bis 10 Minuten eindicken lassen.
- Noch heiß in Flaschen oder Gläser füllen, verschließen und abkühlen lassen. Gelagert wird der Ingwersirup an einem dunklen und kühlen Ort.
Birkensaftsirup
Wenn Sie eine Birke in Ihrem Garten haben, können Sie im Frühling, meist im April, für maximal 2 Wochen Birkensaft selbst zapfen. Dazu wird ein ca. 5 Zentimeter tiefes Loch in die Rinde am Stamm oder an dickeren Ästen gebohrt. Es tritt eine klare, farblose Flüssigkeit aus, die sie direkt trinken können, die aber auch zu Sirup verarbeitet werden kann. Pro Baum und pro Tag sollten Sie nicht mehr als 5 Liter zapfen. Die Wunde bitte wieder verschließen, um den Baum zu schützen.
Zutaten:
- 1 Liter Birkensaft
- 200 g Zucker
Und so wird´s gemacht:
- Den Birkensaft durch ein feines Sieb filtern, um Verunreinigungen und Fremdpartikel zu entfernen.
- Geben Sie den Saft in einen Topf und bringen ihn zum Kochen. Da Birkensaft von sich aus nur leicht süß ist, geben Sie während des Köchels Zucker dazu und lassen den Saft so lange einkochen, bis er die gewünschte Konsistenz erreicht hat – dies kann mehrere Stunden dauern.
- Den noch heißen Sirup in Gläser bzw. Flaschen abfüllen, gut verschließen und abkühlen lassen. An einem kühlen und dunklen Ort bis zum Gebrauch lagern.
Fichtenspitzensirup
Haben Sie eine Fichte im Garten, können Sie im Frühling junge Triebspitzen sammeln und zu Sirup verarbeiten.
Zutaten:
- 250 g frische Fichtenspitzen
- 500 g Zucker
- 500 ml Wasser
- Saft einer Zitrone
Und so wird´s gemacht:
- Wasser und Zucker in einen Topf geben, erhitzen und so lange umrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
- Die Fichtenspitzen und den Zitronensaft dazugeben und die Hitze etwas reduzieren. Für 20 bis 30 Minuten köcheln lassen.
- Danach den Saft vom Herd nehmen und für 30 bis 60 Minuten ziehen lassen, je länger, umso intensiver wird der Geschmack.
- Fichtenspitzen danach durch ein Sieb geben, um den klaren Saft aufzufangen.
- Diesen noch einmal auf dem Herd erhitzen und für 10 bis 15 Minuten eindicken lassen.
- Füllen Sie danach den heißen Sirup in Gläser oder Flaschen, verschließen Sie alles gut und lassen Sie den Fichtenspitzensirup abkühlen. Dunkel und kühl bis zum Gebrauch lagern.
Verschlossener Sirup ist 6 bis 12 Monate haltbar, oftmals noch länger. Geöffneten Sirup sollten Sie im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von 2 bis 4 Monaten verbrauchen.