Bohnen sind lecker und gesund. Sie kommen in zahlreichen Sorten vor. An den Boden und die Pflege stellen sie keine hohen Ansprüche, nur vertragen sie keine Kälte. Bei den Gartenbohnen unterscheidet man Busch- und Stangenbohnen unterschieden, die in der Küche vielfältig verwendet werden können.
Die Wahl der richtigen Sorte
Bevor Sie Bohnen anbauen, sollten Sie sich näher mit den verschiedenen Sorten beschäftigen. In diesem Beitrag geht es ausschließlich um den Anbau von Gartenbohnen. Dicke Bohnen, auch Pferdebohnen, Saubohnen oder Puffbohnen genannt, gehören botanisch zwar wie die Bohnen zu den Schmetterlingsblütlern, aber nicht zu den Bohnen, sondern zu den Wicken. Sie stellen auch andere Ansprüche an die Pflege als die Gartenbohnen.
Stangenbohnen sind kletternde Pflanzen, die eine Rankhilfe in Form von Stangen, Schnüren oder Rankgitter benötigen. Buschbohnen kommen ohne Rankhilfe aus. Sie wachsen eher flach und in Buschform. Egal, ob Sie sich für Buschbohnen oder Stangenbohnen entscheiden, gibt es verschiedene Sorten der Gartenbohnen:
-
Bohnen mit grünen Hülsen, die sich als Gemüsebeilage, Brechbohnen und für Eintöpfe eignen.
-
Bohnen mit gelben Hülsen (Wachsbohnen), die hervorragend als Gemüsebeilage geeignet sind.
-
Bohnen mit violetten Hülsen, die sich als Gemüsebeilage und für Eintöpfe eignen und deren Hülsen beim Kochen grün werden.
-
Filetbohnen mit feinen, runden Hülsen, die außerordentlich zart sind und noch vor der Kornbildung geerntet werden. Sie werden im Ganzen verarbeitet.
-
Palbohnen, die erst geerntet werden, wenn die Hülsen vollständig trocken und die Körner ausgereift sind. Nicht die Hülsen, sondern nur die Körner werden für Eintöpfe oder Salate verwendet.
Tipp: Möchten Sie Buschbohnen und Stangenbohnen anbauen, sollten Sie den nötigen Abstand einhalten. Buschbohnen und Stangenbohnen sind keine guten Nachbarn. Für beide Sorten eignen sich Bohnenkraut oder Kohlpflanzen als Nachbarn.
Standort und Boden
Egal, ob Sie sich für Stangenbohnen oder Buschbohnen entscheiden, wählen Sie als Standort einen warmen, sonnigen und windgeschützten Platz. Der Boden sollte humusreich, tiefgründig und nicht verkrustet sein. Bevor Sie die Bohnen in die Erde setzen, reichern Sie den Boden mit Kompost an.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Aussaat?
Bohnen sind kälteempfindlich und keimen erst bei Temperaturen über 12 Grad Celsius. Möchten Sie Bohnen direkt ins Freiland säen, ist das ab Mai nach den Eisheiligen bis Ende Juni möglich. Je höher die Bodentemperatur ist, desto schneller keimen die Bohnen.
Möchten Sie schon frühzeitig mit der Ernte beginnen, können Sie Bohnen ab Anfang April im Gewächshaus oder auf der Fensterbank vorkultivieren. Eine Vorkultur hat den Vorteil, dass Sie die Bohnen vor der Bohnenfliege schützen können.
Bohnen vorkultivieren
Sie benötigen zum Vorkultivieren Anzuchttöpfe mit einem Durchmesser von 8 bis 10 Zentimetern. Um den Bohnen einen guten Start zu geben, sollten Sie bereits für die Anzucht Komposterde verwenden.
Setzen Sie vier bis fünf Bohnensamen ungefähr zwei Zentimeter tief in die Erde. Bei Stangenbohnen sollten Sie bereits bei der Ansaat einen kleinen Stab in den Topf stecken, damit die jungen Triebe sofort Halt finden. Gießen Sie die Saat gut an. Sie muss immer feucht sein, aber Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Bei einer Temperatur von 20 Grad Celsius keimen die Bohnen am besten. Das dauert meist 7 bis 14 Tagen.
Die Temperatur kann nach dem Keimen etwas niedriger sein. Um die Jungpflanzen an die Bedingungen im Freien zu gewöhnen, sollten Sie sie täglich ein paar Stunden ins Freie stellen. Nach den Eisheiligen können die Bohnen ins Freie gepflanzt werden. Dafür sollten Jungpflanzen nach den Keimblättern mindestens das erste Blattpaar gebildet haben.
Bohnen ins Freiland säen
Bei Buschbohnen sollte der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen 40 Zentimeter und zwischen den Reihen 50 Zentimeter betragen. Buschbohnen säen Sie in Horsten aus. Dafür legen Sie vier bis fünf Samen in einer Tiefe von 3 Zentimetern in die Erde. Die Standfestigkeit wird durch die Horstsaat erhöht, da mehrere Keime gleichzeitig aus dem Boden wachsen, die sich gegenseitig Halt bieten.
Für die Aussaat von Stangenbohnen benötigen Sie zuerst eine Rankhilfe. Damit diese Wind und Sturm trotzen kann, sollte sie mindestens 30 Zentimeter tief im Boden verankert sein und mindestens 1,70 Meter aus dem Boden ragen. Sie können einzelne Stangen im Abstand von 60 Zentimetern zueinander im Boden eingraben oder fünf bis sechs Stangen im Kreis aufstellen und deren Spitzen miteinander verbinden.
Säen Sie Stangenbohnen ins Freiland, sollten Sie sechs bis zehn Samen um eine Stange legen und ungefähr 3 Zentimeter tief in die Erde stecken. Nach der Aussaat gießen Sie die Samen gut an.
Jungpflanzen ins Freiland bringen
Haben Sie die Bohnen vorkultiviert, bringen Sie Buschbohnen im entsprechenden Pflanz- und Reihenabstand in die Erde. Stangenbohnen pflanzen Sie an die zuvor in den Boden eingegrabenen Rankhilfen. Mit einer Pflanzkelle heben Sie die Löcher für die Jungpflanzen aus. Lösen Sie den Ballen vorsichtig aus dem Topf und setzen Sie die Jungpflanzen mit dem Topfballen in die Erde. Drücken Sie die Erde gut an. Die Jungpflanzen werden gut angegossen.
Mischkultur – gute und schlechte Nachbarn
Um Ihre Erträge zu erhöhen und die Bohnen vor Schädlingen sowie Krankheiten zu schützen, sollten Sie die Regeln für die Mischkultur beachten:
Gute Nachbarn |
Schlechte Nachbarn |
|
|
Tipp: Bohnenkraut wehrt die Schwarze Bohnenlaus ab. Es kann direkt zwischen die Reihen gepflanzt oder gesät werden. Beim Kochen verleiht Bohnenkraut den Bohnen einen besseren Geschmack und macht sie bekömmlicher.
Die richtige Pflege
Von Zeit zu Zeit sollten Sie den Boden auflockern und Unkraut jäten. Vor allem bei Buschbohnen ist es sinnvoll, die Pflanzen anzuhäufeln. Sie haben dann einen besseren Stand und knicken bei Wind nicht so schnell um. Zudem wird dadurch das Wurzelwachstum gefördert.
Bohnen benötigen vor allem in der Zeit von der Blüte bis zum Fruchtansatz viel Wasser. Der Boden sollte immer feucht sein, Staunässe vermeiden Sie aber weiterhin. Eine Düngung ist bei Bohnen nicht erforderlich, da sie sich weitgehend selbst mit Nährstoffen versorgen. Sie sammeln den nötigen Stickstoff aus der Luft und speichern ihn in kleinen Knöllchen an den Wurzeln.
Jetzt wird geerntet!
Wann die Zeit für die Ernte gekommen ist, hängt von der Sorte ab. Die ersten Bohnen können Sie bereits ungefähr zehn Wochen nach der Aussaat ernten. Die Körner sollten sich an den Hülsen noch nicht abzeichnen.
Mit der regelmäßigen Ernte fördern Sie die Bildung neuer Früchte. In der Haupterntezeit sollten Sie spätestens alle drei Tage ernten.
Krankheiten und Schädlinge
Bohnen sind zwar ziemlich robust, doch mitunter können sie von verschiedenen Schädlingen oder Krankheiten heimgesucht werden:
-
Die Ansiedlung der Schwarzen Bohnenlaus vermeiden Sie, wenn Sie Bohnenkraut zwischen die Reihen pflanzen.
-
Der Bohnenfliege bieten Sie keine Chance, wenn Sie jedes Jahr den Standort für die Bohnen wechseln.
-
Die Brennfleckenkrankheit ist ein Pilz, der vor allem bei feuchtem Wetter auftritt. Um ihn zu vermeiden, sollten Sie die Bohnen nur bei trockenem Wetter anhäufeln und hacken. Befallene Pflanzen müssen entsorgt werden.
-
Grauschimmel tritt vor allem bei feuchtem Wetter und zu hoher Luftfeuchtigkeit auf. Sie sollten die Bohnen im entsprechenden Abstand pflanzen, damit der Schimmel es schwer hat.