Zen-Gärten sind sogenannte Trockengärten, die eine entspannende Wirkung mit sich bringen und somit einen Ort der Ruhe darstellen. In einem echten Zen-Garten wird auf Pflanzen verzichtet und stattdessen werden lediglich Steine und Sand verwendet. Wer möchte, kann dennoch ein paar Pflanzen sparsam einsetzen. Lesen Sie hier, wie Sie einen Zen-Garten anlegen.
Was ist ein Zen-Garten?
Der Zen-Garten stammt aus Japan und heißt dort „Kare-san-sui“. Das kann mit „Unechte Landschaft“ oder „Trocken-Landschaft“ übersetzt werden. Ursprünglich nutzten Zen-Mönche diese Art des Gartens als Ort für ihre Meditationen. Ein Zen-Garten zeichnet sich durch Schlichtheit aus. Er besteht aus Steinen, Kies, Felsbrocken und Sand. Da weder blühende Sträucher, Blumen und andere Pflanzen ablenken, lässt sich Stress und die Hektik des Alltags sehr gut abschütteln. Im Zen-Garten können Sie Ihre Aufmerksamkeit nach innen lenken, entspannen und meditieren.
Außerdem ist ein Zen-Garten recht pflegeleicht, sodass Sie nicht viel Arbeit in Ihre Ruhe-Oase stecken müssen. Im echten Zen-Garten stellen die geschwungenen Sand- und Kiesflächen das Meer, Flüsse oder Bäche dar. Wie gesagt wird auf Pflanzen verzichtet. Lediglich Moos kann zum Einsatz kommen. Durch verschiedene Strömungen gibt es allerdings auch Zen-Gärten mit bestimmten Pflanzen wie den Gartenbonsai.
Zen-Garten planen und anlegen
Sie können Ihren Zen-Garten im großen Stil in Ihrem Garten anlegen, einen Teil des Gartens in einen japanischen Garten umwandeln oder einen Mini-Zen-Garten für Ihren Balkon oder Ihre Dachterrasse planen. Überlegen Sie vorher genau, wie der Garten aussehen soll. Zeichnen Sie zuvor Ihren gewünschten Zen-Garten: Wie groß soll er sein? Wie sollen Sand-, Kies- und Moosflächen verlaufen? An welchen Stellen möchten Sie Figuren, Felsbrocken oder eine Bank positionieren? Möchten Sie einen Teich im Zen-Garten anlegen? Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Sie sollten lediglich daran denken, dass Moos einen kühl-feuchten Standort im Halbschatten oder Schatten benötigt.
Tipp: Achten Sie darauf, dass Sie den Zen-Garten mit Dekorationen nicht überladen. Der japanische Garten soll Ruhe ausstrahlen und wird puristisch gestaltet.
Generell spielt die Jahreszeit für das Anlegen eines Zen-Gartens keine Rolle. Der Boden sollte lediglich nicht mehr gefroren sein. Wenn Sie Moosflächen einplanen ist es ratsam, den Garten zwischen April und September anzulegen. In diesen Monaten wächst Moos sehr schnell und bildet rasch einen dichten Teppich.
Vorbereitungen für den Zen-Garten
- Beseitigen Sie auf der Fläche, auf der Ihr Zen-Garten entstehen soll, Wurzeln, Unkraut, Steine und Gras.
- Heben Sie für die geplante Fläche den Boden etwa 20 Zentimeter tief aus.
- Breiten Sie ein wasserdurchlässiges und luftdurchlässiges Unkrautvlies aus.
- Markieren Sie mit Holzpflöcken und Schnüren den Verlauf der unterschiedlichen Flächen.
- Jetzt bringen Sie Kies und Sand auf die geplanten und ausgehobenen Flächen auf.
Flächen im Zen-Garten gestalten
Falls Sie große Steine in Ihren Zen-Garten integrieren möchten, platzieren Sie diese Elemente in die vorbereiteten Flächen. Damit ein harmonisches Gesamtbild entsteht, sollten Sie sich auf maximal zwei Steinsorten beschränken. Gut geeignet sind harte Gesteine wie Gneis, Basalt oder Granit. In den Gärten Japans besteht eine Steingruppe stets aus einer ungeraden Zahl an Steinen. Setzen Sie beispielsweise zu einem großen Stein zwei kleine Steine. Sie können in einem großen Zen-Garten flache Steine als Trittsteine nutzen und auf diese Weise einen Weg anlegen, der durch den Garten führt.
Pflanzen im Zen-Garten
Wie bereits erklärt spielen Pflanzen im echten Zen-Garten keine Rolle. Wenn Sie Pflanzen in Ihren japanischen Garten integrieren möchten, eignen sich immergrüne Pflanzen:
- Bonsai wie Japanische Eibe (Taxus Cuspidata), Japanische Mädchenkiefer (Pinus parviflora), Japanische Rotkiefer (Pinus densiflora) oder Japanische Schwarzkiefer (Pinus thunbergii).
- Waldkiefer (Pinus sylvestris), Bergkiefer (Pinus mugo), Eibe (Taxus baccata), Scheinzypresse (Chamaecyparis) oder Wacholder (Juniperus) eignen sich gut für einen Formschnitt.
- Mit Japanischen Azaleen (Rhododendron japonicum), Japanischem Ahorn (Acer japonicum) oder Magnolien (Magnolia) können Sie für Farbe in Ihrem Garten sorgen.
- Des Weiteren bieten sich der Japanische Fächerahorn (Acer palmatum), die Japanische Stechpalme (Ilex crenata), der Japanische Pfeilbambus (Pseudosasa japonica) oder der Heilige Bambus (Nandina domestica) für den Zen-Garten an.
Moos bietet sich als Verbindung zwischen Elementen an. Für den Halbschatten ist Sternmoos (Sagina subulata) geeignet. An sonnigen, trockenen Standorten machen sich Andenpolster (Azorella) oder Buchkraut (Herniaria glabra) gut.
Suchen Sie nur wenige Pflanzen aus, damit der Zen-Garten entspannend wirken kann. Für einen großen japanischen Garten reichen zwei kleine und eine große Pflanze. Für einen kleinen Zen-Garten sollten Sie maximal zwei kleine Pflanzen auswählen.
Platzieren Sie die Pflanzen an dem vorgesehen Platz und räumen Sie den Kies an die Seite. Schneiden Sie die Unkrautfolie kreuzförmig auf und setzen Sie die Pflanze in die Erde. Gießen Sie die Pflanze an und schütten Sie den Kies wieder auf.
Zum Schluss Sand und Kies harken
Nachdem Sie Pflanzen eingesetzt und dekorierende Elemente platziert haben, nehmen Sie eine Harke zur Hand. Damit legen Sie im Kies wellenförmige Linien an. Um geschwungene Linie in die Sandflächen einzubringen, ist ein Rechen zu empfehlen. Die Linien sollten Anfang und Ende nicht erkennen lassen.
Zen-Garten auf dem Balkon anlegen
Wenn Sie keinen Garten, aber einen Balkon oder eine Dachterrasse haben, können Sie sich einen Zen-Garten in Miniaturformat anlegen. Verwenden Sie eine große, flache Schale oder bauen Sie sich aus Holzleisten einen Rahmen, den Sie mit Folie ausschlagen. Wählen Sie einen regen- und windgeschützten Standort aus, damit sich kein Wasser in dem japanischen Garten sammeln kann.
Trennen Sie mittels Profilen aus Edelstahl Bereiche ab, sodass Sie kleine Sand- und Kiesflächen gestalten können. Dekorieren Sie Ihren kleinen Zen-Garten mit wenigen größeren Steinen und je nach Größe der Fläche mit einem Bonsai. Oder Sie entscheiden sich für Feinhalm-Chinaschilf (Miscanthus sinensis), Mäusedorn-Bambus (Shibataea kumasaca) oder Rhododendron (Rhododendron obtusum). Möchten Sie Moos integrieren, befüllen Sie eine kleine Schale mit Moorbeeterde und setzen das frische Moos hinein.
Falls Sie etwas Farbe in Ihren Zen-Garten bringen möchten, bieten sich für den Balkon Etagen-Primeln (Primula japonica „Millers Crimson“), Asiatische Pfingstrosen (Paeonica lactiflora), Funkien (Hosta) oder Schattenglöckchen (Pieris japonica) an.
Pflege eines Zen-Gartens
Der Pflegeaufwand ist zwar relativ gering, aber dennoch müssen Sie ein paar Arbeiten regelmäßig erledigen. Harken Sie hin und wieder den Kies oder den Sand, denn durch Wind oder Regen verwischen sich die wellenförmigen Linien. Außerdem verhindern Sie durch das Harken die Entwicklung von Moos. Wenn Sie Pflanzen in den Zen-Garten integriert haben, müssen Sie diese regelmäßig schneiden und in Form bringen.
Beim Harken und beim Schneiden können Sie sich übrigens im Meditieren üben. Bleiben Sie gedanklich ganz bewusst bei Ihrer Arbeit. Harken Sie langsam die geschwungenen Linien oder Kreise in die Sand- oder Kiesflächen und richten Sie den Fokus auf Ihr Tun. Alleine bei der Arbeit in Ihrem japanischen Garten spüren Sie die meditative, beruhigende Wirkung.
Wow, sehr tolle Gartentipps! Ob für Gartenwerkzeuge, einen Balkongarten oder für Blumen. Sehr hilfreich und tolle Ratschläge, vielen Dank!