Anfänger, die erst mit dem Anbau von Gemüse starten wollen, sollten sich für pflegeleichte Gemüsesorten entscheiden, die keine hohen Ansprüche an den Standort stellen. So können Sie gute Erträge, aber auch erste Erfolge verzeichnen und verlieren nicht die Lust am Gärtnern.
Radieschen: ein Gemüse, das einfach immer gelingt
Zu den pflegeleichtesten Gemüsesorten gehören Radieschen. Ein Vorteil besteht darin, dass sie nicht lange zum Keimen brauchen und nach kurzer Zeit geerntet werden können. Bereits im März können Radieschen etwa einen Zentimeter tief ins Freiland gesät werden. Sie brauchen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Schon vier bis sechs Wochen nach der Aussaat können Sie ernten. Sind die Radieschen aufgegangen und zeigen sie nach der Keimung die ersten Blätter, sollten Sie die Pflanzen auf einen Abstand von ungefähr fünf Zentimeter zueinander vereinzeln, damit sie gute Knollen ausbilden können. Vergessen Sie nicht das Gießen, da die Knollen bei zu wenig Wasser unangenehm scharf werden.
Tipp: Die Erntedauer verlängern Sie, wenn Sie Radieschen im Abstand von drei bis vier Wochen aussäen. So können Sie bis in den Herbst hinein regelmäßig frische Radieschen ernten.
Buschbohnen: anspruchslos mit langer Erntedauer
Buschbohnen sind pflegeleicht und stellen keine hohen Ansprüche. Von Anfang Mai bis Mitte Juli säen Sie die Bohnen in Horsten von vier bis sechs Stück etwa drei Zentimeter tief ins Freiland. Zwischen den einzelnen Horsten sollte der Abstand 40, zwischen den Reihen 50 Zentimeter betragen. Schützen Sie die Bohnen in den ersten beiden Wochen nach der Keimung mit Vlies, Stroh oder Reisig vor Vögeln und Schnecken. Bei guter Witterung wachsen die Bohnen schnell. Häufeln Sie die Jungpflanzen an, wenn sie eine Höhe von 10 bis 15 Zentimetern erreicht haben, damit sie resistenter gegen Wind sind. Ernten Sie regelmäßig die jungen Bohnen ungefähr alle zwei bis drei Tage. So fördern Sie die Blüten- und Fruchtbildung.
Zuckererbsen: lecker und pflegeleicht
Zuckererbsen sind bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt. Sie können roh mit Schale gegessen werden. Von März bis Juni säen Sie die Samen fünf bis sechs Zentimeter tief ins Freiland. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte drei bis vier Zentimeter, der Abstand zwischen den Reihen 40 Zentimeter betragen. Schützen Sie die jungen Pflanzen in den ersten Wochen mit Vlies oder Reisig, damit sie nicht von den Vögeln gefressen werden. Die Zuckererbsen brauchen Stützen aus Reisig oder Hasendraht, damit sie ranken können. Ernten Sie die Zuckerschoten dann, wenn sich die eigentlichen Erbsen noch nicht abzeichnen. Ähnlich wie bei Buschbohnen fördern Sie mit der regelmäßigen Ernte die Blüten- und Fruchtbildung.
Zucchini: Reiche Ernte ist sicher
Zucchini gehören zu den am einfachsten zu kultivierenden und ertragreichsten Gemüsesorten. Schon zwei Pflanzen reichen vollkommen aus, um eine vierköpfige Familie den ganzen Sommer über zu versorgen. Eine Pflanze benötigt ungefähr einen Quadratmeter Platz. Zucchini gehören zu den Starkzehrern und freuen sich über ein mit Mist gedüngtes Beet. Die Aussaat erfolgt am besten im Mai. Die Pflanzen wachsen schnell und tragen schon nach kurzer Zeit Früchte. Am besten schmecken Zucchini, wenn sie etwa mit einer Länge von 15 bis 20 Zentimetern geerntet werden. Die Pflanzen bilden dann auch schnell wieder neue Früchte aus. Bis zum Frost ist die Ernte gesichert.
Tipp: Schon im März können Sie Zucchini in Töpfen auf der Fensterbank vorkultivieren. Halten Sie die Erde immer gleichmäßig feucht. So können Sie die Ernte verfrühen. Im Mai nach den letzten Frösten pflanzen Sie die Zucchini ins Freiland.
Kürbis: ein Starkzehrer mit wenig Pflegeaufwand
Kürbis ist zwar ein Starkzehrer und benötigt einen nährstoffreichen Boden, doch ansonsten kommt er ohne viel Pflege aus. Auch Kürbis können Sie bereits im März vorkultivieren und im Mai ins Freiland pflanzen. Es reicht aber aus, Kürbis Mitte Mai in ein möglichst mit Mist gedüngtes Beet zu säen. Stecken Sie drei Körner dicht beieinander etwa drei Zentimeter tief in die Erde. Kürbis gedeiht auch im Halbschatten bis Schatten. Achten Sie vor allem in den Sommermonaten immer auf eine gute Bewässerung. Die Ranken werden sehr lang. Als Kletterhilfe eignet sich ein stabiler Zaun, doch können Sie die Ranken auch auf dem Boden so umleiten, dass andere Pflanzen nicht behindert werden.
Mangold: dekorativ und schädlingsresistent
Mangold gibt es mit weißen, roten, gelben und orangefarbenen Stielen. Die Stiele können Sie wie Spargel, die Blätter wie Spinat oder Salat zubereiten. Das Gemüse wirkt nicht nur dekorativ, sondern es ist auch für Schnecken weitgehend uninteressant. Säen Sie Mangold ab Mitte April drei Zentimeter tief aus und vereinzeln Sie die Pflanzen nach der Keimung. Zwischen den Pflanzen reicht ein Abstand von 25 Zentimetern, zwischen den Reihen von 40 Zentimetern aus. Ernten Sie regelmäßig die äußeren Blätter, damit die Pflanzen immer neue Blätter bilden. Die Ernte kann bis zum Frost erfolgen.
Rote Bete: dicke Knollen mit geringen Ansprüchen
Rote Bete sind artverwandt mit Mangold, doch werden von ihnen hauptsächlich die Knollen gegessen. Die Blätter müssen Sie aber bei der Ernte nicht wegwerfen, da sie ähnlich wie Mangold zubereitet werden können. Ab April säen Sie Rote Bete etwa drei Zentimeter tief und mit einem Abstand von etwa 15 Zentimetern ins Freiland. Da die Samen ziemlich groß sind, lässt sich der Abstand gut einhalten. Ernten Sie die Knollen, wenn sie einen Durchmesser von etwa fünf Zentimetern erreicht haben. Drehen Sie die Blätter vorsichtig ab, damit die Knollen nicht verbluten. Sie sind dann länger lagerfähig. Für den Winter lagern Sie die Knollen im kühlen Keller, eingeschlagen in Sand.
Salat: Kultur fast das gesamte Jahr über
Salat gibt es in zahlreichen Sorten, beispielsweise Kopfsalat, Schnittsalat, Feldsalat oder Römersalat. Schon im März können Sie Salat ins Freie säen. Er eignet sich auch für eine spätere Aussaat, wenn Sie die Erntezeit verlängern oder ein abgeerntetes Beet bestellen möchten. Je nach Sorte braucht Salat einen sonnigen bis schattigen Standort. Bei vielen Sorten ist die Ernte schon drei bis vier Wochen nach der Aussaat möglich.
Rucola: ein schnell wachsendes Gemüse
Rucola ist pflegeleicht und wächst schnell. Die Aussaat ins Freiland kann bereits ab März erfolgen. Das Salatgemüse kommt mit wenig Platz aus und kann auch im Halbschatten wachsen. Schneiden Sie die Blätter zur Ernte einige Zentimeter über dem Boden ab. Die Pflanzen bilden dann wieder neue Blätter und blühen noch nicht so zeitig. Während der Blüte ist das Aroma von Rucola nicht besonders ansprechend.
Gärtnern auf engem Raum
Die vorgestellten pflegeleichten Gemüsesorten, mit Ausnahme von Zucchini, eignen sich auch dort, wo nur wenig Platz ist. Sie gedeihen auf dem Balkon oder der Terrasse. Ein idealer Platz für den Anbau ist das Hochbeet. Achten Sie dabei auf
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gute Befüllung und Aufbau des Hochbeets,
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Kompost als Starthilfe,
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regelmäßige Bewässerung ohne Staunässe,
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Schutz vor intensiver Sonneneinstrahlung und
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eine eventuelle Rankhilfe für kletternde Pflanzen.
Einige Gemüsesorten lassen sich in Kübeln oder Pflanzkästen auf dem Balkon anbauen.