Der Klimawandel ist schon längst in Gang und macht auch nicht vor unseren Gärten halt. Starkregen, Stürme und trockene Sommermonate machen vielen Gartenbesitzern zu schaffen. Mit folgenden Tipps können Sie Ihren Garten dem Klimawandel anpassen und wieder Freude am Gemüse- und Blumenbeet und einem grünen Rasen haben.
10 Tipps für den Garten in Zeiten des Klimawandels
Kleine Änderungen im Garten bewirken oft Großes. Mit folgenden Tipps helfen Sie Ihren Pflanzen, mit den klimatischen Veränderungen besser zurechtzukommen. Gleichzeitig macht das Gärtnern wieder Spaß, wenn Sie nicht mehr auf vertrocknetes Gemüse und einen braunen Rasen schauen müssen.
Humus für Wasserspeicherung im Boden
Humus ist nicht nur ein guter Dünger, sondern er verbessert den Boden. Wenn Sie Ihren Gartenboden mit Humus anreichern, kann er besser Wasser speichern. Das kommt wiederum den Pflanzen zu Gute. Sie können in Ihrem Garten einen Komposthaufen anlegen und Gartenreste sinnvoll verwerten. Damit erzeugen Sie Ihren eigenen Humus.
Offener Gartenboden statt Versiegelung
Es ist mittlerweile zum Trend geworden, so viel Bodenfläche wie möglich mit Schotter, Beton und anderen Materialien zu versiegeln. Entsiegeln Sie Ihren Gartenboden – auch den Boden im Vorgarten. Somit kann Regenwasser versickern und es gelangt wieder ins Grundwasser. Darüber hinaus mildert ein offener Boden im Sommer Temperaturspitzen ab, weil durch die feuchte Erde Verdunstungskühle entsteht.
Natürliche Bodenbedeckung schützt vor dem Austrocknen
Bedecken Sie die Erde in Ihren Beeten mit Ernteresten, Rasenschnitt oder säen Sie Gründünger ein. Dadurch reduzieren Sie die Verdunstung und schützen den Boden vor dem Austrocknen. Außerdem sollten Sie den Boden lediglich oberflächlich lockern, statt tief umzugraben. Dadurch ist er an trockene Bedingungen gut angepasst.
Pflanzen aus biologischem Anbau auswählen
Pflanzen, die aus ökologischem Anbau stammen und den regionalen Verhältnissen angepasst sind, kommen mit den Klimaverhältnissen in Ihrer Region besser zurecht. Diese Pflanzen haben sich bereits im Wachstum an die lokalen Temperaturen, Wetterbedingungen und Bodenverhältnisse angepasst und sind somit widerstandsfähig genug. Zudem benötigen die Pflanzen weniger Wasser und Pflege. Achten Sie darauf, dass die Samen und Pflanzen von ökologischen, zertifizierten Betrieben stammen.
Vielfalt bei der Pflanzenwahl
Schauen Sie sich in der Natur um und ahmen Sie die Vielfalt in Ihrem Garten nach. Bäume spenden Schatten, sodass kleine Gehölze und Sträucher darunter einen geeigneten Standort finden. Auch Bodendecker und Stauden profitieren von der kühleren Umgebung, die durch hohe Bäume entsteht. Wildblumen speichern viel Kohlendioxid und Sumpfpflanzen verdunsten ständig Wasser, sodass es auch in der Nacht durch die Verdunstung kühler wird. Eine gute Klimaanlage stellen Sumpfbeete und ein Gartenteich dar. In besonders trockenen Gegenden sind Sukkulenten empfehlenswert. Feldahorn ist ebenfalls eine hitzetolerante Pflanze, die zudem anderen Pflanzen Schatten spendet.
Mischkultur spart Arbeit und Wasser
Mit einer Mischkultur sparen Sie nicht zur Arbeit, sondern ebenfalls Wasser. Kräuter, Gemüse und weitere Pflanzen wachsen gemeinsam und unterstützen sich gegenseitig. Manche Pflanzen halten Schädlinge in Schach, andere bringen aus tieferen Erdschichten Wasser hervor und einige Pflanzen schlüsseln Nährstoffe auf.
Hügeliger Garten statt flache Fläche
Wenn Sie Ihren Garten leicht hügelig anlegen, wird Regenwasser in die Senken geleitet und damit ein Austrocknen verhindert. Zudem halten Hügel Wind ab, sodass Pflanzen nicht so schnell austrocknen.
Kraterbeete anlegen
Kraterbeete bieten den Pflanzen im Sommer Kühle und im Winter Wärme. Sie schützen die Pflanzen vor Wind und Sturm und speichern Feuchtigkeit im Boden. Vor allem für den Anbau von Gemüse sind Kraterbeete empfehlenswert.
Regenwasser auffangen
Stellen Sie an Hausdächern Regentonnen auf und sammeln Sie somit Regenwasser, das Sie in trockenen Zeiten zum Gießen Ihrer Pflanzen nutzen können. Oder Sie verwenden das gesammelte Wasser zum Befüllen von Bewässerungsbeuteln. Diese Säcke werden um Baumstämme gelegt, sodass die Bäume durch Tropfbewässerung auch in trockenen Phasen genügend Wasser erhalten.
Extensiv- statt Zierrasen
Extensivrasen ist eine Wildrasenmischung. Dieser Rasen verträgt Trockenheit wesentlich besser als Zierrasen. Außerdem benötigt er weniger Wasser als ein Zierrasen. Wenn Sie auf eine Zierrasenfläche nicht verzichten möchten, können Sie sie verkleinern und die übrige Fläche zur Wiese umwandeln.
Weitere Tipps für ökologisches Gärtnern im Klimawandel
- Upcyling auch im Garten: Kaufen Sie nicht alles neu, sondern verwenden Sie vorhandenes Material. Zum Beispiel können Sie alte Kochtöpfe als Pflanzgefäße nutzen oder eine alte Suppenschüssel als Vogeltränke in den Garten stellen. Mit Upcycling helfen Sie dabei, die Umwelt zu entlasten, denn für jedes neue Produkt sind Ressourcen und lange Transportwege notwendig.
- Regionales und saisonales Gemüse: Bauen Sie Ihr Gemüse selbst an oder greifen Sie auf Gemüse und Obst aus Ihrer Region zurück. Außerdem sollten Sie saisonal kaufen: Verwenden Sie nur das Obst und Gemüse, das zur entsprechenden Jahreszeit in Ihrer Region geerntet wird.
- Handgeräte verwenden: Verzichten Sie so gut wie möglich auf Gartengeräte mit Motoren. Nutzen Sie die Zeit für Ihre Gartenarbeit ganz bewusst. Dann kann sogar das Arbeiten mit Handgeräten fast meditativ wirken.
- Torf im Garten ist out: Für Torf werden Moore entwässert. Moore bieten vielen Tieren und Pflanzen Lebensräume. Durch den Abbau der Moore sind viele Arten bedroht. Kaufen Sie somit torffreie Gartenerde.
- Gartenteich anlegen: Ein Teich, und sei er noch so klein, bietet vielen Vögeln und Insekten eine Trinkwasserquelle.