Erdbeeren sind die beliebtesten Früchte überhaupt und gehören zum Sommer einfach dazu. Sie lassen sich vielfältig verwenden und Kinder wie auch Erwachsene lieben diese Früchte, die eigentlich zu den Sammelnussfrucht zählen. Denn die eigentlichen Früchte der Erdbeere sind die gelbgrünen Körnchen auf der Erdbeere. Nichtsdestotrotz, ob Sammelnussfrucht oder Beere – die roten Früchte sind lecker, beliebt und dürfen beim Nachtisch einfach nicht fehlen. Wenn auch Sie Ihre eigenen Erdbeeren ernten möchten, dann erklären wir Ihnen hier genau, was Sie bei der Anpflanzung und Pflege beachten müssen.
Wissenswertes zu Erdbeeren
Wie bereits beschrieben sind Erdbeeren Sammelnussfrüchte, die zur Familie der Rosengewächse zählen. Somit gehören Sie derselben Pflanzenfamilie wie Kirschen, Äpfel oder auch Quitten an. Die Herkunft der Kulturerdbeere ist Amerika. Dabei wurde aus der Scharlach-Erdbeere und der Chile-Erdbeere die sogenannten Ananas-Erdbeere, die Urform unsere Garten-Erdbeere. Weltweit gibt es rund 1.000 Sorten, wobei nur rund 100 in Deutschland angebaut werden.
Empfehlenswerte Sorten für den Anbau
Die Sorten für den Anbau im heimischen Garten unterscheiden sich natürlich von denen, im Ertragsanbau. Dabei wird beim Ertragsanbau vor allem auf festes Fruchtfleisch gesetzt, damit der Transport den Erdbeeren nichts anhaben kann. Die Garten-Erdbeeren hingegen sind geschmacklich deutlich aromatischer und mit den geschmacklosen Sorten im Handel nicht zu vergleichen.
Die beliebteste Sorte für den Gartenanbau ist die einmal tragende Garten-Erdbeere. Insbesondere diese frühen Sorten sind sehr begehrt unter den Hobbygärtnern:
- Elvira: extrem frühe Reifezeit und sehr hohe Erträge
- Jubilae: besonders robust und einen hervorragenden Geschmack
- Ostara: hohe Erträge der mittelgroßen und herzförmigen Früchte
- Polka: ist sehr robust und ein recht hoher Ertrag
- Senga Sengana: wächst äußerst stark und hat einen sehr hohen Ertrag
Damit Sie von Mai bis Oktober ernten können, sollten Sie sich noch einige mittelspäte bis spät reifende Sorten gönnen. Beliebt sind dabei vor allem die Sorten:
- Salsa: große Früchte, die sehr aromatisch sind, reiche Erträge
- Symphony: englische Züchtung mit leuchtend roten und glänzenden, festen Früchten mit ausgezeichnetem Geschmack
- Thuriga: große Früchte mit überdurchschnittlichem Geschmack, die sehr robust sind
Zudem finden sich Früchte, die weiche, aber extrem aromatische Erdbeeren ausbilden. Die Sorten sind zwar etwas kleiner und lassen sich nicht lange lagern, sind dafür aber besonders lecker. Zu diesen zählen Hummi Praline mit sehr süßen Früchten und Hummi Silva, mit aromatischen und saftigen Früchten. Kleine Früchte hingegen bilden die Sorten Königin Louise, Direktor Paul Wallbaum oder Mieze Schindler aus. Bei diesen drei Sorten müssen Sie jedoch beachten, dass sie nicht selbstbefruchtende sind und Sie sie somit mit anderen Erdbeeren kombinieren müssen.
Dann gibt es noch die mehrmals tragenden Sorten, die aber recht selten sind. Dabei fällt die Ernte im Juni/Juli sehr reichlich aus. Die zweite Ernte im September/Oktober hingegen ist kaum nennenswert und die Früchte erscheinen nur vereinzelt.
Eine sehr beliebte Sorte ist unter anderem die Sorte Rügen, eine Monatserdbeere, die von Juni bis Oktober leckere kleine Früchte hervorbringt. Der große Nachteil der Beeren ist, dass die Erträge nach zwei Jahren rapide abnimmt.
Anbau und Pflege von Erdbeeren
Erdbeeren sind eigentlich anspruchslos und benötigen nicht viel Pflege. Dennoch sollten Sie ein paar Kleinigkeiten beachten, damit Sie eine reiche Ernte süßer Früchte erhalten.
Standort und Boden
Erdbeeren benötigen einen vollsonnigen und windgeschützten Standort, damit sie optimal gedeihen können. Je mehr Sonne die Pflanze bekommt, desto süßer werden die Früchte. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass der Standort nicht windstill ist, da so das Laub nach Regen besser abtrocknen kann. So können Blattkrankheiten vorgebeugt werden.
Hat der Boden einen pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 und ist humusreich, tiefgründig und locker, gedeihen die Beeren perfekt. Insbesondere auf verdichteten Böden können sich schnell Wurzelkrankheiten ausbilden. Aus diesem Grund sollten Sie schwere Böden unbedingt mit Sand auflockern, um Krankheiten vorzubeugen. Zudem ist eine Gründüngung empfehlenswert. Kompost aus dem Garten ist jedoch nicht für die Erdbeerpflanzen geeignet, da dieser zu kalk- und salzreich ist.
Vorbereitung des Bodens
Bevor Sie die Erdbeeren pflanzen, graben Sie den Boden gut und tief um und arbeiten Sie vier bis fünf Liter Humus oder Laubkompost sowie 30 Gramm Hornmehl pro Quadratmeter flach ein. Rund zwei Wochen nach der Bodenvorbereitung ist der Boden bereit zur Pflanzung.
Pflanzen der Erdbeeren
Hierbei kommt es natürlich darauf an, welche Sorten Sie einpflanzen. Generell können Sie aber davon ausgehen, dass Sie den Boden etwa zwei Monate vor dem Einpflanzen mit Laubkompost oder Kuhmist aufarbeiten. Ab Juli werden dann die Pflanzen im Handel angeboten und von Mitte Juli bis Ende August ist Pflanzzeit für die Erdbeeren, damit sie im ersten Jahr bereits eine ordentliche Ernte Ihr Eigen nennen können. Sorten, die mehrmals tragen, werden jedoch erst von August bis September ausgepflanzt. Kletter- und Monatserdbeeren hingegen im Frühling.
Egal, für welche Sorten Sie sich entscheiden, der Reihenabstand sollte mindestens 60 Zentimeter betragen, damit Sie genügend Platz für die Ernte haben. Der Pflanzabstand hingegen ist mit 25 bis 30 Zentimetern optimal. Beim Einsetzen der Jungpflanzen müssen Sie außerdem darauf achten, dass das Herz über der Erdoberfläche bleibt. Zudem müssen die wurzelnackten Pflanzen genügend Platz haben und senkrecht in der Erde sind. Das Knicken der Wurzeln ist nicht empfehlenswert, da die Jungpflanzen sonst Schaden nehmen könnten.
Gießen und Unkraut jäten
Erdbeeren benötigen eine große Menge an Wassern, vor allem, während der Anwachsphase und bei Trockenheit. Achten Sie also darauf, dass die Erdbeeren immer feucht sind, aber keine nassen Füße haben.
Auch das Jäten von Unkraut ist wichtig, damit sich die Pflänzchen bestens entfalten können. Harken Sie dabei regelmäßig den Boden leicht und mulchen Sie das Beet mit angetrocknetem Rasenschnitt. Somit können Sie es dem Unkraut schwermachen, dass es nicht mehr so schnell wächst. Ab Anfang Mai hingegen sollten Sie statt mit Rasenschnitt besser mit Stroh mulchen. So können Sie die Pflanzen vor Nässe und Schimmel-Befall schützen und zudem werden die Früchte, die auf dem Boden aufliegen nicht schmutzig.
Düngen
Das Düngen erfolgt grundsätzlich nach der Ernte. Allerdings müssen Sie dabei einige Dinge beachten. Zum einen muss das Stroh entfernt werden, welches gegen das Unkraut und für saubere Früchte unter den Pflanzen lag. Zum anderen ist es jetzt an der Zeit, alle Blätter und alle Kindel abzuschneiden. Die Kindel können Sie dann für die Verehrung nutzen. Die Blätter schneiden Sie deshalb ab, da diese meist mit Pilzen infiziert sind. Daher sollten alle Laubreste, alle Blätter und auch Unkraut sehr gründlich aus dem Beet entfernt werden.
Im Anschluss lockern Sie den Boden und streuen rund um die Pflanzen einen organischen Dünger. Jetzt müssen Sie nur noch mit frischem Laubkompost mulchen. Dabei werden die Pflanzen so weit zugeschüttet, dass Sie nur noch die Spitzen der Blattstiele sehen.
Winterschutz
In der Regel benötigen Erdbeeren, die mehrmals tragen, keinen besonderen Schutz. Es sei denn, es herrscht extreme Kälte. Lediglich wenn Sie die Erdbeeren als Kübelpflanzen halten, müssen Sie diese mit einem Winterschutz versehen oder sie im Haus überwintern.
Erdbeeren im Topf kultivieren
Erdbeeren sind hervorragend im Topf kultivierbar, wenn Sie beispielsweise nur einen Balkon haben. So können auch Sie die leckeren Früchte bis in den Oktober ernten, wenn sie immertragende Sorten haben. Dabei ist es möglich, die Pflanzen in Balkonkästen, Hochbeeten oder in Ampeln zu kultivieren, um so wenig Platz wie möglich zu benötigen.
Töpfe mit einem Durchmesser und einer Tiefe von 20 Zentimeter eignen sich perfekt für Himbeer- und Ananas-Erdbeeren. Die Sorten Camara, Cupido oder auch Siskeep hingegen benötigen mehr Platz.
Ernte
In der Regel sind einmal tragende Erdbeeren im Juni reif und können dann etwa mehrmals die Woche geerntet werden. Damit Sie die Erntezeit verlängern können, ist es empfehlenswert, verschiedene Sorten anzubauen, die unterschiedlich reife werden.
Leider halten sich Erdbeeren nicht sehr lange und sollten daher schnell verzehrt werden. Da die leckeren Früchte aber sehr vielseitig in der Verwendung sind, können Sie Kuchen, Desserts, Konfitüre oder auch Sirup daraus herstellen.
Vermehren
Erdbeeren vermehren sich über Ausläufer selbst. Sie müssen im Grunde gar nichts dazu beitragen. Greifen Sie aber nicht ein, haben Sie innerhalb von einigen Jahren einen wahren Erdbeerteppich, dem Sie nur noch schwer Herr werden.
Wenn Sie die Erdbeeren selbst und kontrolliert vermehren möchten, nehmen Sie die Ausläufer ab und setzen Sie in die Erde. Um auch die richtigen Pflanzen zu vermehren, schauen Sie, welche Sorten die reichste Ernte bescheren und welche der Mutterpflanzen vollkommen gesund sind. Von diesen können Sie dann Tochterpflanzen ziehen. Vergessen Sie aber nicht, dass eine Auffrischung des Bestandes wichtig ist, da auch die selbst gezogenen Pflanzen immer weniger Erträge bringen.
Monatserdbeeren hingegen werden nur durch das Aussäen vermehrt. Dabei werden die Samen bis März in Aussaatschalen mit Anzuchterde gesät. Die Keimung erfolgt bei 17 bis 20 Grad Celsius und einer mäßigen Feuchte. Haben die Keimlinge fünf Laubblätter, können Sie sie pikieren und einzeln setzen. Die erste Düngung erfolgt nach rund zehn Wochen und ab Anfang Mai können Sie diese dann ins Freiland setzen. Im ersten Jahr ist die Ernte meist überschaubar. Im zweiten Jahr hingegen wird die Ernte sehr ertragreich sein.
Um die Samen selbst zu ernten, zerquetschen Sie die vollreifen Monatserdbeeren und geben Sie in eine Schüssel mit Wasser. Nach wenigen Stunden haben sich die Samen abgesetzt und können eingesammelt werden. Lassen Sie die Samen einige Tage trocknen, bevor Sie die Fruchtreste entfernen und die Samen in die Erde legen.
Schädlinge und Krankheiten
Erdbeermilben oder Weichhautmilben sind recht häufig. Diese erkennen Sie an den bräunlich gefärbten und gekräuselten Herzblättern. Um den Schädlingen vorzubeugen, sollten die alten Blätter und Ableger im Sommer entfernt werden und auch der Standort muss luftig sein. Gelegentlich kann es vorkommen, dass Tausendfüßler an den Früchten knabbern, wenn die Trockenheit zu groß ist. Für eingetrocknete Blüten und abgeknickte Stängel ist jedoch der Erdbeerblütenstecher verantwortlich.
Bei Krankheiten kommt vor allem Grauschimmel vor. Dieser kann vermieden werden, wenn der Standort alle drei bis vier Jahre gewechselt wird. Doch auch andere Krankheiten lassen sich durch den Standortwechsel vorbeugen. Zudem kann es zur Rotfleckenkrankheit oder zur Schwarzfleckenkrankheit kommen. Auch die Rote Wurzelfäule ist nicht selten.
Im Grund sind fast alle Krankheiten auf Pflegefehler zurückzuführen. Ein luftiger Standort ohne zu viel Nässe ist besonders wichtig, um Schimmel und Pilze zu vermeiden. Wenn Sie die Erdbeeren gut pflegen, werden Sie kaum Probleme mit Krankheiten haben und eine hervorragende Ernte einfahren können.