Unkraut im Garten ist lästig, da es regelmäßig entfernt werden muss. Mit Unkrautvlies sparen Sie diese Arbeit, doch kommt es auf die richtige Verlegung an. Unkrautvlies ist in verschiedenen Arten und Stärken verfügbar.
Was ist Unkrautvlies?
Unkraut nimmt Ihren Zier- und Nutzpflanzen die Nahrung weg und muss entfernt werden. Damit es sich gar nicht erst ausbreitet, ist Unkrautvlies für die Beete geeignet. Dabei handelt es sich um ein spezielles Gewebe oder eine Folie für Ihre Beete, mit der Sie das Wachstum von Unkraut und dessen Ausbreitung verhindern, aber das Wachstum der Nutz- und Zierpflanzen nicht beeinträchtigen. Unkrautvlies ist lichtundurchlässig, sodass keine Photosynthese stattfindet und das Unkraut nicht wachsen kann. Häufig verfügt das Vlies über eine innere Beschichtung. Es ist durchlässig, damit Sie Ihre Pflanzen wie gewohnt wässern können. Unkrautvlies hat einige nützliche Eigenschaften:
- lässt kein Unkraut wachsen
- speichert Feuchtigkeit und Wärme und kann das Wachstum von Nutz- und Zierpflanzen fördern
- weniger Bewässerung erforderlich, da der Boden nicht so schnell austrocknet
- ist umweltfreundlich, da Sie das Unkraut nicht mit Chemie bekämpfen müssen
Unterschied zwischen Bodengewebe und Unkrautvlies: Fasern und Struktur
Die Ausbreitung von Unkraut in den Beeten lässt sich mit Unkrautvlies und Bodengewebe verhindern. Im Gegensatz zu Unkrautvlies wird Bodengewebe, auch als Geotextil oder Bändchengewebe bezeichnet, vorrangig im gewerblichen Pflanzenbau verwendet. Es eignet sich für Kiesgärten und Gewächshäuser. Die Struktur lässt Luft und Wasser durch und ist durch Kunststofffasern gekennzeichnet. Es lässt sich leichter schneiden als Unkrautvlies, franst aber an den Schnittkanten leichter aus. Zumeist ist es UV-stabiler, robuster, reißfester und preiswerter als Unkrautvlies. Bodengewebe verrottet kaum und kann daher über viele Jahre verwendet werden. Unkrautvlies besteht meist aus Polyethylen oder Polypropylen, dessen lange, dünne Fäden eine filzartige Struktur bilden und nicht miteinander verwoben sind.
Ein Unterschied besteht auch zwischen Unkraut- und Drainagevlies. Mit Drainagevlies sollen zwei unterschiedliche Bodenschichten voneinander getrennt werden. Es besteht meistens aus einer starren, undurchsichtigen Folie, die sich schlechter schneiden lässt als Unkrautvlies.
Arten von Unkrautvlies: UV-stabil und nicht-UV-stabil
Unkrautvlies wird aus verschiedenen Materialien und in unterschiedlichen Stärken angeboten. Die Stärken liegen meistens bei
- 50 Gramm pro Quadratmeter für schwach verkrautete Flächen, die mit Rindenmulch abgedeckt werden,
- 100 Gramm pro Quadratmeter für stärker verkrautete Flächen,
- 150 Gramm pro Quadratmeter für stark mit Wurzelunkräutern durchsetzte Flächen und
- 200 Gramm pro Quadratmeter für extrem stark verkrautete Flächen, beispielsweise mit Giersch, Brennnesseln oder Schachtelhalm.
UV-stabiles Unkrautvlies besteht aus Polypropylen und eignet sich, wenn Sie die Fläche über einen längeren Zeitraum nicht verändern. Es ist beispielsweise für Blumen- und Staudengärten verwendbar.
Nicht-UV-stabiles Unkrautvlies besteht aus Polyethylen und ist weniger lange haltbar, aber dafür preiswerter als das UV-stabile Unkrautvlies. Es eignet sich für den Nutzgarten und verrottet im Laufe der Zeit. Bepflanzen Sie Ihren Nutzgarten neu, erneuern Sie das Unkrautvlies.
Einsatzmöglichkeiten von Unkrautvlies in Nutz- und Ziergärten
Unkrautvlies wird im professionellen Gartenbau und von Hobbygärtnern angewendet. Beim Anbau von Erdbeeren und Gemüse im professionellen Bereich werden die Beete mit Bändchengewebe oder dünnem, biologisch abbaubarem Unkrautvlies ausgelegt. Da es bis zum Saisonende verrottet, wird es nach der Ernte in den Boden eingearbeitet. Dies beschleunigt die Ernte, da sich die Erde schneller erwärmt. Dieses dünne Unkrautvlies können Sie auch für Ihre Gemüsebeete verwenden.
Synthetisches Unkrautvlies hält bis zu 25 Jahre, wenn es richtig verlegt und mit einer Mulchschicht vor UV-Einstrahlung geschützt wird. Es eignet sich für die dauerhafte Beetabdeckung im Ziergarten.
Als Unkrautsperre beim Anlegen von Kieswegen sowie in Kies- und Steingärten wird schweres Unkrautvlies benötigt. Häufiges Begehen und die Steinauflagen machen dünnes Unkrautvlies schnell löchrig.
Mit Unkrautvlies lässt sich das Ausbreiten von Wurzeln verhindern. Verwenden Sie dickeres Unkrautvlies und graben Sie es als Beetbegrenzung am Rand der Beete ein. Als Wurzelsperre sorgt es dafür, dass sich die Wurzeln in andere Beete ausbreiten und das Wachstum anderer Pflanzen behindern.
Auf Friedhöfen ist der Boden zumeist trocken. Unkrautvlies kann auf den Gräbern verlegt werden, um den Boden vor Verdunstung zu schützen und den Unkrautwuchs zu unterdrücken.
Tipp: Legen Sie Blumentöpfe, Pflanzkästen und Pflanzkübel mit Unkrautvlies aus, um zu verhindern, dass die Wurzeln der Pflanzen die Töpfe zerstören. In welcher Stärke Sie das Vlies verwenden, hängt von der Größe der Töpfe und von der Art der Pflanzen ab.
Unkrautvlies verlegen: Boden gut vorbereiten
Bevor Sie Unkrautvlies verlegen, bereiten Sie den Boden wie gewohnt vor. Lockern Sie ihn auf und entfernen Sie gründlich das Unkraut. Giersch, Brennnesseln, Quecken oder wilde Brombeeren haben starke, hartnäckige Wurzeln und müssen gerodet werden. Entfernen Sie auch Steine aus dem Boden. Arbeiten Sie bei Bedarf Sand oder Humus in den Boden ein und ebnen Sie ihn mit dem Rechen. Der Boden muss eine Woche lang ruhen, bevor Sie das Unkrautvlies verlegen.
Unkrautvlies verwenden Sie als Rollenware oder als gefaltete rechteckige Formate. Für größere Beete und Kieswege ist Unkrautvlies als Rollenware geeignet. Mit dem Verlegen beginnen Sie an einer Ecke des Beetes. Achten Sie darauf, das Vlies faltenfrei zu verlegen. An den Rändern und Ecken befestigen Sie es mit Kunststoffankern in der Erde.
Rollenware: Verlegung mit Überlappung
Verlegen Sie Unkrautvlies als Rollenware, lassen Sie die einzelnen Bahnen mindestens zehn Zentimeter überlappen. Befestigen Sie die Überlappung in Abständen von 50 Zentimetern mit Erdankern. Verwenden Sie Betonsteine als feste Beeteinfassung, sollte sich der Rand des Unkrautvlieses unter den Steinen befinden, damit auch an den Rändern kein Unkraut durchwachsen kann. Befinden sich bereits Bäume oder Sträucher in der Fläche, die Sie mit Unkrautvlies auslegen möchten, schneiden Sie das Vlies senkrecht von der Seite ein. Die Schnittkanten legen Sie um die Stammbasis herum. An Stellen, die zuvor stark mit Wurzelunkräutern bewachsen waren, legen Sie dünnes Unkrautvlies doppelt aus.
Pflanzen einsetzen: Unkrautvlies kreuzweise einschneiden
Haben Sie die Bodenfläche mit Unkrautvlies bedeckt, setzen Sie die Pflanzen in den entsprechenden Abständen ein. Schneiden Sie dazu das Unkrautvlies an den Stellen, an denen Sie pflanzen, kreuzweise ein. Wie gewohnt setzen Sie die Pflanze ins Beet. Das Vlies darf nicht mit Erde bedeckt sein und sollte dicht an den Pflanzen anliegen.
Unkrautvlies kaschieren: Beetfläche mulchen
Nachdem Sie das Unkrautvlies verlegt und die Pflanzen eingesetzt haben, kaschieren Sie das Unkrautvlies, indem Sie eine Mulchschicht aufbringen. Rindenmulch, aber auch Kies oder Splitt sind geeignet. Die Mulchschicht muss nicht dicker als fünf bis sieben Zentimeter sein. Sie kaschiert nicht nur, sondern sie schützt auch das Unkrautvlies vor vorzeitiger Verrottung durch UV-Einstrahlung.