Sonnenblumen erfreuen mit ihren wunderschönen großen Blüten und können ähnlich wie eine Hecke Schatten spenden oder als Begrenzung genutzt werden. Es gibt verschiedene Sorten mit Blüten in unterschiedlichen Farben und Formen. Die Kerne eignen sich zum Essen, aber auch als Vogelfutter.
Aussaat von Sonnenblumen: Standort, Boden und Zeitpunkt
Sonnenblumen ziehen die Blicke an und erfreuen sich großer Beliebtheit als Schnittblumen, doch verbessern sie auch den Boden. Da sie ihren Ursprung in Mexiko und im Süden der USA haben, bevorzugen sie einen vollsonnigen, warmen und windgeschützten Standort. Sie erhalten Sonnenblumen in vielen Farben, von Zitronengelb bis hin zu kräftigem Rot. Neben Sorten mit schlichten, einfarbigen Blüten gibt es auch Bicolor-Sorten mit zweifarbigen Blüten. Sonnenblumen-Züchtungen sind mit einfachen und gefüllten Blüten verfügbar.
Ansprüche an den Boden: durchlässig und nährstoffreich
Sonnenblumen bevorzugen einen lockeren, gut durchlässigen, nährstoffreichen Boden, der etwas lehmig sein kann. Ist der Boden nicht durchlässig genug, reichern Sie ihn für eine bessere Drainage mit etwas Sand an. Da Sonnenblumen zu den Starkzehrern gehören, mischen Sie Kompost oder Hornspäne unter die Erde, um ihnen genügend Nährstoffe bereitzustellen. Lockern Sie den Boden regelmäßig auf und entfernen Sie dabei das Unkraut. Der Boden sollte nicht zu schwer sein.
Aussaat direkt ins Freiland: nach den Eisheiligen
Sonnenblumen können Sie direkt ins Freiland säen, doch sollte der Boden dann möglichst konstant warm sein. Da Sonnenblumen keinen Frost vertragen, bringen Sie sie erst nach den Eisheiligen ins Beet. In wärmeren Regionen ist die Aussaat auch schon Ende April möglich. Sonnenblumen sind Dunkelkeimer, weshalb die Samen zwei bis fünf Zentimeter tief in die Erde gesteckt werden. Legen Sie drei bis fünf Kerne zusammen in die Erde, bedecken Sie sie und gießen Sie die Saat gut an. Der Abstand der Samen zueinander sollte je nach Sorte 10 bis 40 Zentimeter betragen. Haben die Jungpflanzen nach den Keimblättern das erste Blattpaar gebildet, kappen Sie die schwächeren Pflanzen, sodass nur die kräftigsten Pflanzen im Beet bleiben.
Tipp: Die Blühdauer von Sonnenblumen verlängern Sie durch Folgesaaten, die noch bis Mitte Juli möglich sind. Da die Kulturdauer acht bis zwölf Wochen beträgt, ist eine spätere Aussaat nicht mehr sinnvoll.
Sonnenblumen vorziehen: Aussaat Ende März
Sonnenblumen können Sie schon Ende März oder Anfang April im Haus vorziehen. Verwenden Sie Anzuchttöpfe mit einem Durchmesser von etwa zehn Zentimetern, doch vermeiden Sie Torftöpfe, um die Moore zu schützen. Für die Anzucht verwenden Sie bereits Pflanzerde, da Sonnenblumen viele Nährstoffe benötigen. Stecken Sie in jeden Topf zwei bis drei Samen etwa drei Zentimeter tief in die Erde. Gießen Sie die Ansaat gut an und bewahren Sie die Töpfe bei einer Temperatur von mindestens 15 Grad Celsius auf.
Nach den Eisheiligen können die Jungpflanzen ins Freiland, in ein gut mit Kompost oder Hornspänen vorbereitetes Beet. Der Abstand der Pflanzen sollte je nach Sorte 20 bis 30 Zentimeter betragen. Gießen Sie die Jungpflanzen gut, aber vermeiden Sie Staunässe.
Pflege von Sonnenblumen: regelmäßige Düngergaben wichtig
Vergessen Sie nicht das regelmäßige Gießen Ihrer Sonnenblumen, vor allem in den Sommermonaten. Der Wurzelbereich muss immer feucht sein, da Sie so Mehltau vermeiden. Gießen Sie möglichst nicht von oben über die Blätter. Vermeiden Sie Staunässe und lockern Sie den Boden regelmäßig auf. Sorgen Sie für einen kräftigen Wuchs und eine üppige Blütenpracht, indem Sie mindestens alle zwei Wochen mit Brennnesseljauche gießen.
Tipp: Stützen Sie vor allem hoch wachsende Sonnenblumen, damit sie bei starkem Wind und unter der Last der Blüten nicht umknicken.
Nutzung von Sonnenblumen: Ernte und Verarbeitung
Geht es um die Kerne der Sonnenblume und deren Verwendung zum Essen oder als Vogelfutter, handelt es sich um die Gewöhnliche Sonnenblume, von der es verschiedene Züchtungen und Hybriden als Zierpflanzen gibt. Diese Sonnenblumen sind einjährige Pflanzen. Es gibt aber auch Stauden, die sich durch andere Vorzüge auszeichnen. Die Sonnenblumen sind hervorragend als Schnittblumen geeignet. Möchten Sie die Kerne nutzen, ernten Sie die ganzen Blütenköpfe.
Ernte von Sonnenblumen: wenn sich die Kerne aus dem Blütenkopf lösen
Möchten Sie die Sonnenblumen lediglich als Vogelfutter verwenden, können Sie die Pflanzen mit den Blütenköpfen im Beet stehen lassen. Die Vögel bedienen sich dann an den Kernen. Damit Sie auch für den Winter noch einen Vorrat an Vogelfutter haben, ist es sinnvoller, die Blütenköpfe zu ernten. Die beste Zeit ist dann, wenn sich die Kerne leicht aus den Blütenköpfen lösen lassen, da sie dann richtig reif sind. Die Rückseiten der Blütenköpfe sind dann braun und fühlen sich trocken an.
Die Ernte nehmen Sie auch vor, um die Kerne selbst zum Essen oder als Samen zu verwenden. Als Samen eignen sich nur Kerne von samenfesten Sorten, aber nicht von Hybriden. Samen von kleinblütigen und niedrig wachsenden Sorten enthalten künstliche Hemmstoffe und sind nicht zum Verzehr geeignet. Schneiden Sie die Blütenköpfe ab und bürsten Sie die Samen aus.
Tipp: Benötigen Sie den Platz, an dem die Sonnenblumen gestanden haben, nicht gleich wieder, lassen Sie die Pflanzenreste noch bis zum Frühjahr im Beet, da der Boden dann mit wertvollen Nährstoffen angereichert wird.
Nutzung der Kerne als Vogelfutter: keine Vorbereitung nötig
Als Vogelfutter können Sie die nackten Kerne der Sonnenblumen verwenden, ohne sie vorzubereiten oder zu verarbeiten. Alternativ dazu mischen Sie die Kerne mit Rindertalg oder Kokosfett und füllen die Masse in kleine Blumentöpfe oder formen sie zu Knödeln, die Sie in die Bäume hängen. Solche Mischungen lassen sich auch noch mit anderen Kernen wie Maiskörnern, Gerstenkörnern oder Erdnussbruch anreichern.
Sonnenblumenkerne zum Essen vorbereiten: waschen und trocknen
Um die Sonnenblumenkerne zum Essen vorzubereiten, waschen Sie sie in einem Sieb. Trocknen Sie die Kerne auf Küchenkrepp mehrere Stunden lang. Im Backofen rösten Sie die Kerne, um sie zum Knabbern oder zum Backen zu verwenden. Haben Sie eine Ölmühle, pressen Sie die Kerne aus und erhalten frisch gepresstes Sonnenblumenöl. Das lohnt sich jedoch nur, wenn Sie größere Mengen an Sonnenblumenkernen haben.
Sorten von Sonnenblumen und ihre Vorzüge
Die Gewöhnliche Sonnenblume ist die bekannteste Sorte. Sie ist einjährig und eignet sich als Zierpflanze. Von hochwachsenden, großblütigen Sorten eignen sich die Kerne als Vogelfutter und zum Verzehr. Die Gewöhnliche Sonnenblume bildet aufgrund ihrer Höhe auch einen hervorragenden Sichtschutz, wenn sie dicht in der Reihe gepflanzt wird. Es gibt jedoch noch verschiedene andere Arten von Sonnenblumen mit unterschiedlichen Eigenschaften und Vorzügen:
- Weidenblättrige Sonnenblume als mehrjährige, winterharte Variante mit kleineren Blüten, die in Horsten wächst und sich gut als Schnittblume sowie als Nektar- und Pollenpflanze eignet
- Staudensonnenblume als mehrjährige, winterharte Pflanze, die sich als Schnittblume, Sichtschutz sowie Nektar- und Pollenpflanze eignet
- Topinambur als mehrjährige Pflanze, die sich stark vermehrt und deren Knollen ähnlich wie Kartoffeln verwendbar sind
- kleinere einjährige Sonnenblumen als Züchtungen oder Hybriden, die lediglich als Schmuck und Schnittblumen, aber nicht zum Verzehr der Kerne geeignet sind
- pollenfreie Sorten, die sich durch eine längere Blühdauer auszeichnen und für die Nektar- und Ölproduktion geeignet sind