Der Name ist Programm – sie sieht aus wie eine Sonne, sie ist in jedem Garten und auf jedem Balkon der Star und sie strahlt mit anderen Blumen um die Wette. Die Sonnenblume gehört einfach zum Sommer. Punkt. Doch wo kommt sie eigentlich her, welche Sorten gibt es, wie pflanzt man sie im Topf an, wann blüht sie und wie lange und welche Pflege benötigt sie. Wir wollen uns die Sonnenblume mal etwas genauer betrachten.
Sonnenblumen – ein Streckbrief
- Botanischer Name: Helianthus annuus
- Familie: Korbblütler
- Heimat: Mittel- und Nordamerika
- Arten: 67
- Wuchshöhen: zwischen 50 Zentimetern und 3 Meter
- Blüten: Bei der gewöhnlichen Sonnenblume leuchtend gelb, bei Hybriden andersfarbig (von orange bis dunkelrot in viele Nuancen), Durchmesser bis zu 40 Zentimeter
- Sehr insektenfreundlich
Sonnenblumen haben auch eine wirtschaftliche Bedeutung, denn vor allem die Sonnenblumenkerne können unterschiedlich genutzt werden. So dienten die Kerne ab dem 17. Jahrhundert als Kaffee- und Trinkschokoladenersatz. Man kann sie essen, in Backwaren verarbeiten oder zu Sonnenblumenöl verarbeiten. Auch als Vogelfutter spielen die Kerne eine Rolle. Sonnenblumensprossen werden vor allem in Asien als Beilage gegessen.
Übrigens: Sonnenblumen wurden von den Inkas verehrt – sie sahen in den Blumen ein Abbild ihres Gottes.
Einige sehenswerte Sorten
Auf dem Balkon erfreuen wir uns der tollen und vor allem großen Blüten, die Sonnenblumen hervorbringen. Allerdings bietet die Pflanze auch vielen Insekten wie Bienen und Hummeln Nahrung. Nicht zuletzt den Vögeln, die sich an den Kernen genüsslich tun. Es ist also egal, welche Sonnenblumen bei Ihnen auf dem Balkon zum Einsatz kommen, einige der schönsten Sorten möchten wir Ihnen dennoch zeigen:
- Sonja, goldgelbe Blüten, Wuchshöhe bis zu 100 cm
- Prado Gold, goldgelbe Blüten, Wuchshöhe bis zu 200 cm
- Tiffany, orangegelbe Blüten, Wuchshöhe bis zu 200 cm
- Sunrich Orange, orangefarbene Blüten, Wuchshöhe bis zu 170 cm
- Terracotta, zweifarbig, orange und gelbe Blüten, Wuchshöhe bis zu 180 cm
- Prado Red, dunkelrote Blüten, Wuchshöhe bis zu 160 cm
- Samtkönigin, tiefrote Blüten, Wuchshöhe bis zu 150 cm
- Cherry Rose, Farbverlauf von Hellgelb bis Bordeauxrot, Wuchshöhe bis zu 150 cm
- Floristan, Farbverlauf von Rot bis Weiß, Wuchshöhe bis zu 120 cm
Daneben gibt es Stauden-Sonnenblumen, die über mehrere Monate immer wieder neue Blüten hervorbringen. Dazu gehören Sorten wie
- Carpenoch Star, hellgelbe Blüten, Wuchshöhe bis zu 180 cm, Blütezeit: August bis September
- Loddon Gold, sonnengelbe Blüten, Wuchshöhe bis zu 140 cm, Blütezeit: Juli bis November
- Soleil d´Or, gelbe Blüten, Wuchshöhe bis zu 160 cm, Blütezeit: August bis Oktober
Achten Sie darauf, dass die Höhe der Sonnenblumen im Kübel geringer ausfallen kann, da die Wurzeln nur einen begrenzten Platz zur Verfügung haben.
Sonnenblumen pflanzen
Sonnenblumen werden aus Samen gezogen. Wer möchte, kann bereits ab Ende März die Pflanzen im Topf an einem hellen und warmen Standort vorziehen. Dazu werden drei Samen in Anzuchterde gesteckt. Nach ein bis zwei Wochen zeigen sich die Keimlinge. Die beiden schwächsten werden entfernt, die stärkste Pflanze wird dann bei ca. 15 bis 20 Grad bis Mitte Mai auf dem Fensterbrett oder im Wintergarten gehalten, danach darf sie dann in einen größeren Topf und auf den Balkon umziehen. Die Samen wie auch die Jungpflanze muss immer gut gegossen werden, das Substrat sollte stets leicht feucht sein. Vermeiden Sie Staunässe, das mag die Sonnenblume nicht, ideal ist deshalb immer ein Abfluss im Blumentopf. Alternativ können Sie die Samen auch im Mai direkt in den Blumenkübel auf dem Balkon aussäen. Geben Sie auch hier mehrere Samen in einen Topf, da nicht alle aufgehen, die schwächsten werden anschließend entfernt.
Übrigens: Stauden-Sonnenblumen werden durch Teilung vermehrt.
Sonnenblumen pflegen
Besonders viel Pflege brauchen Sonnenblumen nicht. Der Standort kann und darf vollsonnig sein, auch Halbschatten ist möglich. Die Blumenkübel sollten ein Volumen von mindestens 20 Litern haben, damit die Wurzeln ausreichend Platz haben. Auch beim Substrat müssen Sie nichts beachten, Sonnenblumen stellen daran keine Ansprüche. Drei Dinge sind aber ganz entscheidend:
Das Gießen
Sonnenblumen benötigen viel Wasser! Tägliches Gießen ist besonders dann wichtig, wenn sie der Regen nicht erreicht und sie in der prallen Sonne stehen. Gießen Sie ausreichend, aber vermeiden Sie unbedingt Staunässe. Sorgen Sie mit einer Drainage und/oder einem Ablauf im Blumenkübel vor. Unter den Topf geben Sie einen Untersetzer, der überschüssiges Wasser auffangen kann.
Das Düngen
Sonnenblumen gehören zu den Starkzehrern. Das bedeutet, dass sie viele Nährstoffe brauchen und somit – besonders im Kübel – regelmäßig mit Stickstoff gedüngt werden sollten. Tun Sie das nicht, wird die Blume eher klein und etwas mickrig ausfallen. Als Dünger eignen sich Flüssigdünger, Hornspäne, Brennnesseljauche oder reifer Kompost. Düngen sollten Sie mindestens zweimal im Monat.
Der Schutz vor Wind
Da Sonnenblumen sehr groß werden können, sind sie auch anfällig für Winde. Auch wenn die Stiele sehr dick werden, können starke Winde die Blume umknicken. Daher sollten Sie sie immer stützen bzw. anbinden, sofern Sie sie nicht windgeschützt aufstellen können.
Weitere Pflege ist nicht notwendig. Nach der Blüte bleiben die Blütenstände an der Pflanze. Dies hat mehrere Gründe:
- Bei vielen Pflanzen entfernt man Verblühtes, um das Blütenwachstum anzuregen. Das klappt bei den herkömmlichen Sonnenblumen nicht, bei Stauden-Sonnenblumen könnte es allerdings durchaus klappen.
- An den vergangenen Blüten bilden sich schließlich die Sonnenblumenkerne. Diese kann man selbst ernten, um im nächsten Jahr neue Sonnenblumen zu säen, ansonsten sind die Kerne eine schmackhafte Mahlzeit für unsere heimischen Vögel.
- Wer die vertrockneten Blüten und Stängel stehen lässt, hat im Winter einen durchaus attraktiven Schmuck auf dem Balkon.
Krankheiten und Schädlinge
Hier können wir Sie beruhigen. Sonnenblumen im Kübel müssen weder Krankheiten noch Schädlinge fürchten. Wenn die Wurzeln verfaulen, liegt das an zu feuchter Erde oder Staunässe. Im Garten fallen Schnecken gerne über Sonnenblumen her, auf dem Balkon sollte das kein Problem sein.