Spinat ist ein gesundes Blattgemüse und in vielen Sorten verfügbar. Der Mittelzehrer benötigt viel Feuchtigkeit und Windschatten und kann im Frühjahr und Herbst ausgesät werden. Schon wenige Wochen nach der Aussaat ist die Ernte möglich.
Spinat: Ansprüche an Standort und Pflege
Spinat kann ungefähr 30 Zentimeter tief wurzeln und benötigt einen humosen, durchlässigen Boden. Da die weichen Blätter schnell trocknen, müssen Sie regelmäßig wässern. Der Boden darf nicht austrocknen. Wässern Sie möglichst am Vormittag, damit die Pflanzen bis zum Abend abtrocknen. Das Nährstoffangebot sollte nicht zu üppig sein, da sich sonst zu viel Nitrat in den Blättern anreichert. Es reicht aus, das Beet vor der Aussaat mit Kompost anzureichern. Zusätzlich können Sie pro Quadratmeter Anbaufläche 70 Gramm Hornspäne einarbeiten. Weitere Düngergaben sind während der Vegetationsperiode nicht erforderlich.
Der Standort kann sonnig bis halbschattig sein. Schützen Sie den Spinat vor starkem Wind und bauen Sie ihn im Windschatten an. Jäten Sie regelmäßig Unkraut und lockern Sie den Boden auf. Spinat verträgt sich nicht mit anderen Gänsefußgewächsen wie Rote Bete oder Mangold. Achten Sie bei der Fruchtfolge darauf, dort, wo diese Pflanzen zuvor gestanden haben, mindestens vier Jahre lang keinen Spinat anzubauen. Gute Nachbarn sind
- Erdbeeren,
- Kohlpflanzen,
- Bohnen und
- Zwiebeln.
Tipp: Da Spinat schnell erntereif ist und keine hohen Ansprüche an den Boden stellt, können Sie ihn als Lückenfüller auf bereits abgeerntete Beete oder zwischen Blumenbeete säen. Achten Sie darauf, dass er genügend Licht bekommt.
Aussaat von Spinat: Frühjahr und Herbst
Spinat schosst bei großer Hitze schnell und wird herb, wenn er Blüten trägt. Je nach Sorte sollte sich die Aussaat daher auf die Frühjahrs- und Herbstmonate beschränken. Frühjahrsspinat enthält weniger Oxalsäure, die für den herben Geschmack verantwortlich ist. Er kann von März bis Mai ausgesät werden. Die Aussaat von Mai bis August ist noch möglich, doch sollten Sie nur schossfeste Sorten wählen. Möchten Sie Spinat im Herbst ernten, sind die dritte bis vierte Augustwoche der beste Zeitpunkt für die Ernte.
Spinat für den Winteranbau säen Sie von Mitte September bis Anfang Oktober aus. Die Ernte kann von November bis April erfolgen. Ab Mitte Oktober sollten Sie keinen Spinat mehr aussäen, da er dann nicht mehr gut anwächst. Der Abstand der Pflanzen zueinander sollte zwei bis drei Zentimeter, der Abstand zwischen den Reihen 20 bis 25 Zentimeter betragen.
Tipp: Möchten Sie Spinat im Frühjahr zwei bis drei Wochen früher ernten, ziehen Sie ihn bereits ab Mitte Februar in Töpfen mit fünf bis sechs Samen vor. Im Gewächshaus keimt er bei zwölf Grad Celsius nach acht bis zehn Tagen.
Aussaat von Spinat im Herbst: Wurzelbildung fördern
Für die Aussaat von September bis Anfang Oktober sind Sorten wie
- Matador,
- Monnopa,
- Vital oder
- Mazurka
geeignet. Die Aussaat kann in Reihen oder breitwürfig erfolgen. Sind die kleinen Pflänzchen aufgegangen, häufeln Sie die Beete an, um die Wurzelbildung zu fördern. Um die Pflanzen vor Frost zu schützen, mulchen Sie zwischen den Reihen mit Laub. Bei starkem Frost im Winter decken Sie die Spinatpflanzen mit Vlies und mit Reisig ab.
Spinat ernten: sechs bis acht Wochen nach Aussaat
Schon sechs bis acht Wochen nach der Aussaat können Sie die Blätter von Spinat in Etappen ernten. Im Sommer ernten Sie spätestens dann, wenn die ersten Pflanzen schossen. Ernten Sie möglichst an lichtreichen Tagen am Mittag oder Abend, da dann der Nitratgehalt geringer ausfällt. Ernten Sie Spinat immer erst kurz vor der Zubereitung, da die Blätter schnell welken. Lassen Sie die Wurzeln noch eine Weile im Boden, da sie Saponine abgeben, die das Wachstum der benachbarten Pflanzen fördern.
Spinatsorten: Ansprüche und Besonderheiten
Es gibt ungefähr 50 verschiedene Sorten Spinat, von denen einige nur im Frühjahr angebaut werden können, während andere sich für den Winteranbau eignen und Temperaturen bis -12 Grad Celsius vertragen. Hybriden erkennen Sie am Zusatz F1, beispielsweise Monza F1, Toscane F1 oder Emilia F1. Diese Sorten haben weibliche und männliche Blüten auf einer Pflanze und sind schossfest.
Alte Spinatsorten: robuste und bewährte Eigenschaften
Alte Spinatsorten haben sich bewährt, da sie robust sind und einen hervorragenden Geschmack haben. Verschiedene alte Sorten können Sie sowohl im Frühjahr als auch im Winter anbauen. Das sind die bekanntesten alten Sorten:
- Breustedts Spica galt lange als verschollen und ist eine robuste Wintersorte. Inzwischen wird diese Sorte wieder vermehrt angebaut.
- Butterfly ist eine alte Sorte, die sich durch hohe Erträge auszeichnet und im Frühjahr sowie im Herbst angebaut werden kann. Die Sorte hat eine kräftige, grüne Blattfarbe und ist resistent gegen Mehltau.
- Eli Peter ist ein altbewährter Überwinterungsspinat mit gutem Geschmack. Spätestens im Oktober säen Sie diese Sorte mit feinen, spitzen Blättern aus.
- Epinard America hat weiche, aromatische Blätter. Die schnellwachsende Sorte kann im Frühjahr und im Herbst ausgesät werden, wächst schnell und ermöglicht eine reiche Ernte.
- Erste Ernte ist eine schnellwachsende, robuste Sorte und eignet sich für den späten Freilandanbau.
- Princess Juliana ist eine alte Sorte für den Frühjahrsanbau, die mit großen, dunkelgrünen Blättern und einem reichhaltigen Geschmack überzeugt. Der Anbau kann auch noch im Herbst erfolgen. Die Sorte zeichnet sich durch eine lange Ernteperiode aus.
- Matador hat sich als alte Universalsorte bewährt und ist pflegeleicht. Er wächst schnell, blüht spät, ist frosthart, ertragreich und hat große Blätter in intensivem Grün.
- Monnopa ist eine alte, schnellwachsende Sorte, die spät blüht, resistent gegen Mehltau ist und mit guten Erträgen überzeugt. Die Sorte ist extrem winterhart und hat halb aufrechtstehende, dunkelgrüne Blätter.
- Münsterländer ist robust gegen Krankheiten und zeichnet sich durch hohe Erträge aus.
Neue Spinatsorten: Resistenz gegen Krankheiten und guter Geschmack
Die neuen Spinatsorten sind zumeist Hybriden, die sich durch Robustheit, einen guten Geschmack und Resistenz gegen Krankheiten auszeichnen. Empfehlenswert sind diese Sorten:
- Baby Leaf F1 ist eine frühe Sorte mit kleinbleibenden, zarten, dunkelgrünen Blättern. Die Sorte lässt sich leicht ernten und bringt üppige Ertäge.
- Bordeaux F1 stammt aus Frankreich und hat dunkelgrüne Blätter mit violetten Adern und Stielen. Die Sorte hat einen mildwürzigen Geschmack, wächst üppig, knickt aber schnell ab. Sie ist resistent gegen Falschen Mehltau.
- Corvair F1 ist ertragreich mit glatten, ovalen Blättern. Die Sorte hat einen würzigen Geschmack und eignet sich für den Frühjahrs- und Herbstanbau.
- Emilia F1 stammt aus dem gewerblichen Anbau, bringt eine üppige Ernte und ist robust. Die spätblühende Sorte wächst schnell und ist resistent gegen Falschen Mehltau
- Merlin F1 blüht spät, ist ertragreich und ebenfalls resistent gegen Falschen Mehltau. Die Sorte eignet sich gut zum Einfrieren.
- Mikado F1 eignet sich für die Sommeraussaat, ist ertragreich, wächst aufrecht und hat Blätter mit langen Stielen.
- Red Cardinal hat rote Stiele und eignet sich aufgrund seiner Optik gut für Salate sowie für Dekorationen.
- Winterriesen ist nur für die Herbstaussaat geeignet, wächst schnell, hat große Blätter und einen würzigen Geschmack.
Sommerspinat: blütenarm und schossfest
Sommerspinat kann in den Sommermonaten ausgesät werden und ist schossfest. Die Sorten haben runde Blätter und einen geringen Nitratgehalt:
- Celesta F1 ist eine neuere Sorte, die spät blüht, reiche Erträge bringt und resistent gegen Krankheiten ist.
- Sharan ist eine schnellwachsende mittelfrühe Sorte mit dunkelgrünen runden Blättern, die lange haltbar sind und relativ dick wachsen.
- Viridis ist eine schnellwachsende italienische Sorte, die als Baby- und Wurzelspinat kultiviert werden kann. Die kleinen, dunkelgrünen Blätter wachsen an kurzen Stielen.
Winterspinat: robuste Sorten für die Aussaat im Oktober
Winterspinat zeichnet sich durch Robustheit aus und kann noch im Oktober ausgesät werden. Die Ernte ist bis ins Frühjahr hinein möglich. Das sind die wichtigsten Sorten:
- Dolphin ist eine robuste Wintersorte, die sich für kühlere und bergige Regionen eignet.
- Lazio ist eine schnellwachsende Wintersorte, die robust gegen Mehltau ist, schnell wächst und mit hohen Erträgen überzeugt.
- Mazurka eignet sich für feuchte Lagen, hat eine würzige Geschmacksnote und ist resistent gegen Krankheiten.
- Scharfsamiger Breitblättriger ist kälteresistent, hat zarte Blätter, wächst schnell und bietet bis ins Frühjahr eine reiche Ernte.
Neuseeländer Spinat: nicht mit Spinat verwandt
Neuseeländer Spinat hat ähnliche Eigenschaften wie Spinat, doch ist er nicht mit ihm verwandt. Er zählt zu den Mittagsblumen- und Eiskrautgewächsen und ist an den Küsten Neuseelands beheimatet. Er hat pfeilförmige, hellgrüne Blätter, die an aufrechten Stielen sitzen. Die Aussaat kann ab Mitte März erfolgen. Im Gewächshaus kultivieren Sie den Neuseeländer Spinat vor, bevor Sie ihn nach den Eisheiligen ins Freiland bringen. Neuseeländer Spinat braucht einen sehr warmen Standort und schießt bei Hitze nicht. Von Mitte Juli bis zum ersten Frost ist die Ernte möglich.
Erdbeerspinat: Gemüserarität mit roten Früchten
Erdbeerspinat gehört zu den Fuchsschwanzgewächsen und ist kein echter Spinat. Die schmalen, gezackten Blätter wachsen an aufrechten Stängeln, an denen auch die roten Früchte erscheinen, die an Erdbeeren erinnern. Die Blätter können wie Spinat zubereitet werden. Die Aussaat erfolgt von Mitte März bis Mitte April direkt ins Freiland. Die erste Ernte ist schon sechs Wochen nach der Aussaat möglich.