Spinnenblumen sind wunderschöne Sommerblüher, die jedes Gartenbeet zu etwas Besonderem machen. Sie eignen sich dabei auch für den Kübel und können so die Terrasse oder den Balkon mit ihren bizarren Blüten verschönern. Die Spinnenblume ist aber nicht nur schön anzusehen, sondern verströmt einen angenehmen Duft, der bei jedem Windhauch den Garten, die Terrasse oder den Balkon einnimmt. Was Sie über die Spinnenblume wissen müssen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Wissenswertes über die Spinnenblume
Die Spinnenblume (Cleome spinosa) ist einzigartig und macht Ihren Garten zu einem absoluten Blickfang. Die einjährige Pflanze hat eine bizarre Blütenform, die an Schnurrhaare von Katzen erinnert oder eben an Spinnenbeine. Sie stammt ursprünglich aus dem subtropischen Mittelamerika und zählt zur Familie der Spinnenblumengewächse (Cleomaceae).
Obwohl die Pflanze schon länger erforscht ist, ist die Systematik der Pflanze noch immer nicht eindeutig festgelegt. Daher gibt es auch verschiedene Bezeichnungen wie etwa Cleome hassleriana oder Tarenaya hassleriana. Bei uns hingegen ist sie als Dornige Spinnenpflanze oder Katzenschnurrbart bekannt.
Die einjährige Pflanze blüht von Juli bis Oktober und hat endständige, traubige Blütenstände. Die Blüten zeigen sich in Weiß, Rosa, Rot oder auch Violett – je nach Sorte. Dabei geben vor allem die lang abstehenden Staubfäden der Blume ihren Namen. Witzigerweise werden die Blätter der Spinnenblume oft mit Hanf verglichen, da sie eine ähnliche Form annehmen. Sie kann eine Höhe von bis zu 100 Zentimetern erreichen. Einige Sorgen können sogar bis zu 150 Zentimeter hoch wachsen. Da die besonderen Blumen mehrtriebig wachsen und nicht verzweigen, sehen die Stängel mit ihren leichten Dornen nicht selten sparrig aus.
Die langen und schmalen Schötchen-Früchte bilden sich bereits während der Blüte aus. Das Besondere an der Spinnenblume ist außerdem, dass sie eine klebrige Substanz absondert, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Dennoch zieht die Schönheit zahlreiche Insekten an, da der Duft betörend ist. Er erinnert an frisches Zitronella und ist daher perfekt, um lästige Mücken auf der Terrasse fernzuhalten. Somit haben Sie mit der Spinnenblume nicht nur eine bizarre Schönheit für die Terrasse, sondern auch gleichzeitig eine Mückenabwehr der Extraklasse.
Die schönsten Sorten der Spinnenblume
Von der Spinnenblume gibt es verschiedene Sorten, die alle auf ihre Art besonders sind. Je nach Sorte haben Sie Blumen auch unterschiedliche Blütenfarben und können so perfekt für jeden Garten ausgewählt werden.
- ‚Señorita Blanca‘ ist wieder Name schon sagt ebenfalls weiß, fast weiß. Die Blüten sind eher beige, duften dafür aber umso mehr. Die Señorita wird bis zu 160 Zentimeter groß.
- ‚Kirschkönigin‘ hat, wie der Name schon sagt, kirschrote bis karminrosa Blüten, die ebenfalls schön anzusehen sind. Mit einer Höhe von bis zu 150 Zentimetern sollte sie eher im hinteren Bereich des Beetes gepflanzt werden.
- ‚Helen Campbell‘ ist eine Spinnenblume mit strahlend weißen Blüten, die ein echter Blickfang ist. Mit einer Höhe von bis zu 130 Zentimetern zählt sie zu den großen Sorten.
- ‚Sparkler F1 Lavender‘ blüht in einem sehr schönen Violett von Juli bis Oktober und wird bis zu 90 Zentimeter groß. Wie Sie sehen können, handelt es sich hier um einen Hybriden, weshalb diese Spinnenblume nicht über Samen vermehrt werden kann.
- ‚Señorita Rosalita‘ ist eine kleinwachsende Sorte, die nur bis zu 60 Zentimeter hoch wird. Mit ihren intensiv gefärbten pinken Blüten wird sie zum Eyecatcher in jedem Garten. Zudem ist die Blütezeit dieser Señorita besonders lang. Sie beginnt im Mai und endet spät im Oktober.
Wenn Sie sich nicht entscheiden können, welche Farbe Sie für Ihren Garten wählen sollen, schauen Sie sich doch die tollen Farbmischungen an, die wir im Sortiment haben. So haben Sie gleich alle Blütenfarben und einen außergewöhnlichen Farbtupfer in Ihrem Beet.
Anbau und Pflege
Die Spinnenblume kann sowohl drinnen als auch draußen gesät werden. Es ist natürlich auch möglich, im Handel Pflanzen zu kaufen und diese zu setzen. Denn gerade die Hybriden können durch Samen nicht vermehrt werden, weshalb es besser ist, diese als Pflanzen zu kaufen, wenn Sie eine bestimmte Spinnenblume für Ihren Garten möchten.
Standort und Boden
Die Spinnenblume liebt einen warmen, vollsonnigen, aber windgeschützten Standort. Sie fühlt sich aber auch im Halbschatten wohl, blüht dann hingegen nicht ganz so üppig wie in der Sonne. Schließlich ist sie aus Südamerika und ist Sonne und Hitze gewohnt. Daher machen ihr kurze Trockenperioden eher wenig aus. Dennoch sollte Staunässe unbedingt vermieden werden.
Der Boden sollte immer feucht und frisch sowie gut durchlässig sein. Haben Sie einen Boden, der sehr stickstoffhaltig ist, kann es durchaus sein, dass die Spinnenblume nicht so standfest ist. Zudem benötigt die Cleome spinosa viele Nährstoffe, damit sie Ihnen ein Blütenmeer schenkt. In den Boden können Sie daher Stallmist oder Kompost untermengen.
Aussaat im Freiland
Die Spinnenblume ist eine einjährige Pflanze, die im späten Herbst, nach der Blüte abstirbt und somit im Frühling neu ausgesät oder eingepflanzt werden. Im Grunde sind im Handel nur wenige Pflanzen vorgezogen, weshalb sie die meisten Spinnenblumen aussäen müssen. Die Samen erhalten Sie im Handel oder wenn Sie die Samen aus den Spinnenblumen gesammelt haben. Allerdings ist beim Sammeln der Samen einiges zu beachten. Worauf Sie achten müssen, finden Sie im Abschnitt Ernte und Lagerung.
Bevor die Spinnenblume ins Freiland gesetzt wird, sollten Sie den Boden vorbereiten. Empfehlenswert ist selbstverständlich eine Drainageschicht aus Splitt oder Kies, damit es nicht zu Staunässe kommt und so der Wasserablauf gewährleistet ist. Auch das Unkraut sowie große Steine sollten im Beet entfernt werden.
Die Aussaat der Samen kann ab März im Haus erfolgen. Eine Temperatur von 18 bis 20 Grad sollte gegeben sein, damit die Samen keimen können. Die vorgezogenen Pflanzen dürfen dann ab Mitte Mai ins Freiland. Dabei sollten Sie auch gleich die Triebe stutzen, damit die Spinnenblumen angeregt wird, weitere Triebe zu bilden. Der Pflanzabstand pro Gruppe sollte etwa 50 bis 60 Zentimeter betragen. Dabei wird die Spinnenblume soweit eingepflanzt, dass die unteren beiden Blätter oberhalb der Erde sind. Der Boden sollte dann gut angedrückt und mäßig gegossen werden.
Die Pflanzen sollten in Gruppen gesetzt werden, da sie aufrecht und unverzweigt wachsen. So stehen sie nicht verloren im Beet, sondern sind ein toller Farbklecks aus der Ferne, wenn Gruppen gesetzt werden. Tolle Nachbarn sind unter anderem der Sonnenhut, die Flammenblume oder Astern. Selbst zwischen Zinnien, Schmuckkörbchen oder Dahlien fühlt sich die feurige Südamerikanerin wohl.
Spinnenblumen vorziehen
Wenn Sie die Spinnenblume auf der Fensterbank vorziehen möchten, ist dies kein Problem. Befüllen Sie Anzuchttöpfe mit einer speziellen Anzuchterde, da diese nährstoffärmer ist. So wird die Wurzelbildung der Keimlinge gefördert. Spinnenblumen sind Lichtkeimer, weshalb Sie die Samen nur leicht auf das Substrat drücken müssen. Anschließend ist das Angießen wichtig, wobei ein Blumensprüher ideal ist, damit die Samen nicht ausgeschwemmt werden.
Die Anzuchttöpfe sollten dann an einem hellen und warmen Ort stehen, an dem mindestens eine Temperatur von 18 bis 20 Grad Celsius herrscht. Zudem sollte das Substrat immer feucht, aber nicht nass gehalten werden. Schon nach wenigen Tagen zeigen sich die ersten Keimblätter und sobald kein Frost mehr zu erwarten ist, können die Pflanzen dann ins Freiland gesetzt werden.
Selbstverständlich sollten Sie die kleinen Pflänzchen auf das Freiland vorbereiten, indem Sie sie bei schönem Wetter immer wieder nach draußen stellen. So können Sie einen Sonnenbrand verhindern.
Anbau im Kübel
Alternativ können Sie die Spinnenblume auch einfach im Kübel anpflanzen. Dabei gehen Sie wie im Freiland vor und können die wunderschönen Südamerikaner in Gruppen oder einzeln anpflanzen. Haben Sie die Pflanzen gekauft, müssen diesen unbedingt in einen größeren Topf gesetzt werden. Dabei sollte in dem Gefäß vom Rand bis zur Pflanze etwa 15 cm Platz sein, damit sich die Spinnenblume wohlfühlt und sich entsprechend entfalten kann.
Überdies sollte im Topf eine Drainage und ein Wasserabzugsloch vorhanden sein. Als Substrat eignet sich unter anderem eine hochwertige und nährstoffreiche Blumenerde, die ebenfalls mit Blähtonbruch angereichert ist.
Pflege von Spinnenblumen
Spinnenblumen vertragen zwar kurze Trockenperioden, müssen jedoch bei ausbleibendem Regen regelmäßig gegossen werden. Die Erde sollte immer leicht feucht sein, weshalb es sinnvoll ist, dass sie in den Morgen- und den Abendstunden leicht bewässert werden kann. Bedenken Sie aber, dass Trockenheit besser ausgehalten wird als Staunässe.
Damit Sie sich lange an den Blüten erfreuen können, sind Düngergaben von großer Bedeutung. Im Freiland reicht es in der Regel aus, die Pflanzen beim Einsetzen zu düngen. Eine zweite Gabe erfolgt dann im Sommer, um die Blütenbildung zu fördern. Überdies ist es wichtig, die Samenschoten regelmäßig auszuknipsen, damit die Blütenbildung nicht nachlässt, sondern noch gefördert wird.
Kübelpflanzen sollten alle drei Wochen mit einem Flüssigdünger versorgt werden, damit Sie sich an einer langen und üppigen Blüte erfreuen können. Da die Pflanzen im Herbst absterben, müssen sie auch nicht zurückgeschnitten werden.
Ernte und Lagerung
Wenn Sie Samen aus den Pflanzen gewinnen möchten, müssen Sie am Ende der Blütezeit einige der verwelkten Pflanzen stehen lassen. Nur so können sich Samen bilden, die Sie dann sammeln, um sie im Frühjahr wieder auszusäen.
Die Schoten bilden sich jedoch erst nach der Blüte. Sobald die Schoten im Herbst braun werden, ist es an der Zeit, sie zu ernten. Dabei werden die Schoten ganz geerntet und an einem kühlen und trockenen Ort nachgetrocknet. Sobald die Schoten richtig trocken sind, werden sie geöffnet und die Samen können entnommen werden. Bis zum Frühjahr müssen Sie die Samen dann an einem kühlen und trockenen Ort lagern, bevor Sie sie in die Erde säen.
Schädlinge und Krankheiten
Durch den klebrigen Saft, den die Spinnenblume auf Blättern und Stängel hat, kann sie sich sehr gut selbst vor Feinden schützen. Dabei senden die Drüsen der Blätter und Stängel eine Substanz ab, die unwissende Hobbygärtner öfter als Blattlausbefall deuten. Dem ist aber nicht so.
Gleichzeitig sorgt die klebrige Absonderung wohl auch vor Schneckenfraß. Lediglich der Dickmaulrüssler kann die Pflanzen befallen. Insbesondere die Larven schädigen dabei das Wurzelwerk so stark, dass die Pflanzen verwelken und absterben.
Die Spinnenblume, so schön sie ist, ist in allen Teilen leicht giftig und sollte daher nicht verzehrt werden.