Spinnmilben sind Spinnentiere, die vor allem bei trocken-warmem Wetter auftreten und die Blattunterseiten der Wirtspflanzen befallen. Die winzigen Tiere sind mit bloßem Auge kaum erkennbar und schädigen die Pflanzen durch Saugen. An den befallenen Pflanzen sind Gespinste und Saugschäden zu erkennen.
Aussehen und Lebensweise der Spinnmilben: winzige Spinnentiere, die sich von Pflanzen ernähren
Um Schadbilder der Spinnmilben zu erkennen, sollten Sie mehr über die Spinnentiere und deren Lebensweise erfahren. Mit bloßem Auge sind sie kaum erkennbar, da sie nur 0,25 bis 0,8 Millimeter groß sind. Sie gehören zu den Spinnentieren und sind keine Insekten. Spinnmilben haben acht Beine und winzige, punktförmige Augen. Eine Unterteilung des Körpers in Kopf, Brust und Hinterleib besteht bei den Tieren nicht. Der länglich-ovale Körper ist von mikroskopisch-kleinen Borsten besetzt.
Mit ihrem stechend-saugenden Mundwerkzeug am Vorderkörper dringen die Tiere in die Unterseite der Blätter ihrer Wirtspflanzen ein und saugen die Wirtspflanzen aus. Die Spinnmilben sind abhängig von ihren Wirtspflanzen und der Jahreszeit blassgrün, gelbgrün, orange oder rotbraun gefärbt.
Spinnmilben bevorzugen einen geschützten Standort und trocken-warmes Klima. Sie leben nur wenige Wochen, doch vermehren sie sich unter optimalen Bedingungen schnell. Sie pflanzen sich an einem sonnigen Blumenfenster oder in einem warmen Gewächshaus ganzjährig fort. Abhängig von der Art und Witterung kann eine weibliche Spinnmilbe bis zu 100 Eier legen. Die ersten Larven schlüpfen schon nach drei Tagen. Eine Larve kann sich innerhalb von 6 bis 15 Tagen zu fortpflanzungsfähigen Tieren entwickeln.
Schadbilder von Spinnmilben: Gespinste und Saugstellen
Spinnmilben selbst sind aufgrund ihrer äußerst geringen Größe an den Pflanzen kaum erkennbar, doch können Sie die Schadbilder in Form von Gespinsten und Sprenkeln an den Blättern erkennen. Die Gespinste befinden sich meistens an den Blatträndern und in den Blattachseln. Mit einer Lupe erkennen Sie auf den Gespinsten die Spinnmilben. Allerdings bildet die Obstbaum-Spinnmilbe anders als die anderen Arten kaum Gespinste. Die Spinnmilben stechen die Unterseiten der Blätter an, was Sie an hellen Pünktchen an den Blättern erkennen, die im Freiland von Frühjahr bis Herbst sichtbar sind. Im Gewächshaus und an Zimmerpflanzen können solche Schäden das gesamte Jahr über auftreten.
Zu Beginn erscheinen die Blätter gesprenkelt, da sie von den Spinnmilben ausgesaugt werden. Die eindringende Luft lässt diese Saugstellen silbrig erscheinen. Richten die Spinnmilben größere Schäden an, verschmelzen die einzelnen Saugstellen miteinander zu hellgrauen bis bronzefarbenen Flecken. Die Blätter rollen sich ein und sterben dann ab. Die Spinnmilben saugen nicht nur die Zellen der Blätter aus, sondern sie können auch für die Pflanzen gefährliche Viren übertragen, da sie giftigen Speichel absondern. Das Absterben der befallenen Pflanzen wird dadurch beschleunigt.
Pflanzen, die häufig befallen werden: Gurken, Obstgehölze und Rosen
Da es zahlreiche Arten von Spinnmilben gibt, werden entsprechend viele Pflanzenarten von den Schädlingen befallen. Die Schädlinge treten bevorzugt an geschwächten Pflanzen auf. Die Gemeine Spinnmilbe tritt am häufigsten auf, ist weltweit verbreitet und macht sich vor allem in Gewächshäusern mit ihren Saugschäden bemerkbar. Im Freiland tritt sie kaum auf, da sie nur an warmen Sommertagen draußen aktiv ist. Bohnen, Gurken und Rosen im Gewächshaus werden häufig von ihr befallen.
Die Obstbaumspinnmilbe richtet große Schäden im Obstanbau an und befällt Obstbäume wie Pflaume, Zwetschge, Birne, Apfel oder Pfirsich, aber auch Sträucher wie Stachelbeere oder Johannisbeere. Sie tritt zudem an Himbeeren, Erdbeeren und Wein auf. Nadelholzspinnmilben treten bevorzugt an Eiben auf und werden durch deren giftigen Saft nicht geschädigt.
Bekämpfung von Spinnmilben: natürliche Mittel und Isolation der befallenen Pflanzen
Erkennen Sie Schadbilder der Spinnmilben an Pflanzen, sollten Sie die befallenen Pflanzen möglichst isolieren, damit die Spinnmilben nicht auf andere Pflanzen übergreifen. Bekämpfen Sie die Spinnmilben möglichst frühzeitig, um eine rasante Ausbreitung zu verhindern. Bei robusten und widerstandsfähigen Pflanzen reicht das Abbrausen mit einem kräftigen Wasserstrahl aus. Wiederholen Sie das mehrmals im Abstand von wenigen Tagen, um die Spinnmilben möglichst restlos von den befallenen Pflanzen zu entfernen.
Von schnittverträglichen Pflanzen entfernen Sie alle befallenen Blätter und Triebe, um eine Ausbreitung der Schädlinge zu verhindern. Entsorgen Sie die Pflanzenteile nicht auf dem Kompost, sondern im Bio- oder Hausmüll. Topfpflanzen packen Sie anschließend in transparente Folienbeutel ein, damit die Schädlinge durch die hohe Luftfeuchtigkeit absterben. Verwenden Sie keine synthetischen Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung von Spinnmilben, da die Spinnentiere gegen einige dieser Mittel resistent sind und diese Schädlingsbekämpfungsmittel auch die Umwelt schädigen.
Spinnmilben mit Nützlingen bekämpfen: Raubmilben oder Gallmücken
In einschlägigen Onlineshops für den Gartenbedarf erhalten Sie Nützlinge zur Bekämpfung von Spinnmilben. Für das Gewächshaus sind Raubmilben geeignet, die Spinnmilben in jedem Wachstumsstadium, also als Eier, Larven und erwachsene Tiere, vertilgen. Im Freiland fördern Sie die Ansiedlung von Raubmilben mit einer naturnahen Gestaltung und dem Verzicht auf Pflanzenschutzmittel.
Weitere Nützlinge, die den Spinnmilben an den Kragen gehen, sind Gallmücken, Florfliegen, Laufkäfer oder Marienkäfer. Gallmücken benötigen Temperaturen von 20 bis 27 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von ungefähr 80 Prozent. Auch solche Nützlinge locken Sie mit einem naturnah gestalteten Garten an. Achten Sie darauf, blühende Kräuter wie Kamille in die Beete zu pflanzen.
Spinnmilben bekämpfen mit Hausmitteln: Rapsöl oder Teebaumöl
Hausmittel sind preiswert und umweltfreundlich. Für die Bekämpfung von Spinnmilben eignet sich Rapsöl, aus dem Sie eine Wasser-Öl-Emulsion bereiten. Geben Sie 30 Milliliter Öl auf 70 Milliliter Wasser und schlagen Sie die Mischung kräftig auf. Mit einer Spritzflasche oder einem Pinsel bringen Sie diese Mischung auf der Unterseite der Blätter auf. Wenden Sie das Mittel am besten abends an, da durch Sonneneinstrahlung am Tage Pflanzenschäden entstehen können. Die Anwendung sollte einmal wöchentlich erfolgen.
Ein weiteres Hausmittel ist das stark riechende Teebaumöl. Geben Sie auf 500 Milliliter Wasser 15 Tropfen Teebaumöl. Wenden Sie die Mischung mehrmals täglich an, um die Spinnmilben zu vertreiben.
Vorbeugung von Spinnmilben: Sauberkeit und naturnahe Gartengestaltung
Mit mehreren Maßnahmen beugen Sie der Ansiedlung von Spinnmilben in Gewächshaus oder Garten vor:
- Pflanzen in geschlossenen Räumen oder im Gewächshaus regelmäßig mit Wasser besprühen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen
- Pflanzen bei Trockenheit ausreichend bewässern
- Mulchschicht aufbringen, damit die Feuchtigkeit länger im Boden gehalten wird
- Gewächshaus und Frühbeet regelmäßig lüften
- Bohnenstangen, Rankgitter und andere Stützen nach Gebrauch gründlich reinigen, damit die Spinnmilben daran nicht überwintern
Mit einer naturnahen Gestaltung Ihres Gartens fördern Sie die Ansiedlung von Nützlingen zur Bekämpfung der Spinnmilben. An Obstbäumen kratzen Sie lose Borkenstücke ab, damit die Spinnmilben keinen Unterschlupf finden. Mit einem weißen Stammanstrich dezimieren Sie die Schädlinge und beugen Frostrissen vor.
Wir haben auch Schädlinge im Garten. Durch den Beitrag weiß ich, dass es Spinnmilben sind. Wenn ich sie nicht weg bekomme, muss ich die Schädlingsbekämpfung anrufen.