Kaum strecken die ersten Frühlingsboten ihre Köpfe aus der Erde, werden auch die Hobbygärtner tätig. Denn auch im Staudenbeet kann jetzt schon einiges getan werden, um die Stauden auf das Jahr vorzubereiten. Um die Pflanzen sanft aus dem Winterschlaf zu holen und sie für das Jahr zu stärken, ist es wichtig, erst einmal eine Bestandsaufnahme zu machen, um sich einen Überblick zu verschaffen.
Ran an die Staude!
Bevor Sie sich an die Staude machen, ist die Bestandsaufnahme von großer Bedeutung. So können Sie gleich sehen, welche der Stauden mehr Pflege benötigen und welche noch recht gut dastehen. Dabei geht es hauptsächlich darum, dass sie sehen, ob die Stauden auch unbeschadet durch den Winter gekommen sind. Doch Vorsicht. Auch bei Pflanzen, die vielleicht nicht mehr so gut gehen, heißt das nicht immer, dass sie den Winter nicht überstanden haben. Urteilen Sie also bitte nicht voreilig und gehen Sie mit Bedacht vor.
Es gibt immer Stauden, die deutlich später austreiben als andere Pflanzen. Daher sollten sie diese nicht direkt entfernen und lieber noch ein paar Wochen warten und die Stauden beobachten. Während der Bärlauch, die Kaiserkrone, die Lenzrose oder auch die Küchenschelle bereits im Februar blühen, bezaubern die Adonisröschen erst im April mit ihren wunderschönen leuchtend gelben Blüten. Zwischen März und Mai kommen dann noch der Storchenschnabel, die Anemone wie auch die Aster zum Vorschein. Zu den Spätblühern im Frühling zählen unter anderem das Goldfingerkraut oder die Gänsekresse. Daher sollten Sie nicht zu voreilig sein und warten, bis alle Stauden blühen, um die, die den Winter nicht überlebt haben, zu entsorgen.
Nachdem Sie aber ausfindig gemacht haben, wo Lücken sind, können Sie diese mit neuen Stauden befüllen. In der Regel können Sie, sobald der Boden frostfrei ist, können Sie die neuen Stauden pflanzen, um so neue Farbkleckse für den Rest des Jahres zu haben. Natürlich werden Sie sich fragen, weshalb die Lücke entstanden ist und warum die Staude den Winter nicht überlebt hat. Dies hat verschiedene Ursachen. Zum einen kann es sein, dass die Staude einfach am falschen Platz saß und sich dort nicht wohlfühlte. Zum anderen kann aber auch die Nachbarschaft ein Problem gewesen sein, sodass diese der Staude die Nährstoffe entzogen hat.
Auch Tiere können der Pflanze Schaden zugefügt haben und so dafür gesorgt haben, dass die Pflanze den Winter nicht überlebt.
So pflegen Sie ihr Staudenbeet im Frühling
Ist der Winter endlich vorbei, steht natürlich einiges an Arbeit im Garten an. Sind die Stauden gut durch den Winter gekommen, müssen Sie diesen auch etwas Gutes tun, damit sie blühfreudig sind und nach dem Winter wieder ausreichend Nährstoffe erhalten. Denn nur mit ausreichend Nährstoffen können die Stauden auch kräftig austreiben und uns die wunderschönen Blüten zeigen.
Mulchen
Haben Sie das Staudenbeet vor dem Winter mit Laub abgedeckt, können Sie dies beruhigt liegen lassen. Die Mikroorganismen zersetzen das Laub und dann dient es als hervorragender Dünger für die Stauden. Zudem wird so eine natürliche Mulchschicht gebildet, was dann dazu führt, dass der Boden nicht austrocknen kann.
Ist die Mulchschicht vom Winter schon nahezu verschwunden, ist es an der Zeit, eine neue Schicht aufzubringen, um zum einen die Stauden mit Nährstoffen zu versorgen und zum anderen das Staudenbeet vor dem Austrocknen zu schützen. Die Mulchschicht sollte bereits im Februar ausgebracht werden. Eingraben in die Erde ist nicht nötig und sogar kontraproduktiv, da so die Bodenorganismen gestört werden könnten. Die Pflanzen holen sich, was sie benötigen, und angesichts dessen ist es kein Problem, die Mulchschicht einfach auf die Erde zu legen.
Düngen
Da es einige Stauden gibt, die deutlich mehr Nährstoffe benötigen, sollten Sie diese im Frühling auch düngen. Zu den Starkzehrern zählen unter anderem Rittersporn, Eisenhut oder auch die Gartenmargerite. Die Schwachzehrer sind in der Regel Polsterstauden und Steingartenstauden, die weniger Blattmasse bilden und so auch weniger Nährstoffe benötigen. Zum Düngen aller Stauden empfiehlt sich ein organischer Dünger wie Kompost, Knochen- oder Hornmehl. Zudem eignet sich auch gut abgelagerter Pferde- oder Rindermist. Dieses wird einfach in die Erde eingearbeitet und kann das Wachstum der Stauden anregen. Gleichzeitig versorgt der Dünger die Stauden langfristig mit Nährstoffen.
Der Vorteil dabei ist, dass die Nährstoffe kontinuierlich abgegeben werden und die Stauden so das ganze Jahr mit Mineralien und Nährstoffen versorgt sind. Dies zeigt sich dann auch am Wachstum und an der Blüte. Beachten Sie aber, dass Sie nicht zu viel des Guten in die Erde einbringen, damit die Pflanzen nicht verbrennen und überdüngt werden.
Gießen
Auch das Gießen ist von großer Bedeutung – gerade in der ersten Vegetationsperiode, wenn Sie neue Pflanzen gesetzt haben. In dieser Zeit müssen Sie die Stauden gut bewässern, sodass die Stauden gut anwurzeln. Zudem setzt sich so die Erde im Pflanzloch, was ebenso dazu führt, dass die Pflanze gut anwurzeln kann. Danach müssen Sie schauen, welchen Wasserbedarf die Stauden haben und sie dann entsprechend gießen.
Verjüngen Sie das Staudenbeet
Der Frühling eignet sich auch hervorragend dafür, das Staudenbeet zu verjüngen. Dabei können Sie die Stauden teilen und vermehren, damit Sie so schnell und problemlos für neue und frische Blüten sorgen können. Insbesondere dann, wenn die Stauden im letzten Jahr nicht so recht blühen oder wachsen wollten, ist es an der Zeit, das Staudenbeet zu verjüngen.
Teilen
Teilen Sie Stauden und Gräser und sorgen Sie für eine Verjüngungskur der Extraklasse. Die Stauden werden es Ihnen mit Wachstum und einem Blütenmeer danken. Um die Stauden zu teilen, müssen Sie diese aus der Erde holen und mit einem scharfen Spaten einzelne Teile abtrennen. Mit einem kräftigen Spatenstich teilen Sie die Stauden in der Regel ganz leicht. Die einzelnen Teile der Staude können Sie dann an neuen Standorten pflanzen oder Sie fragen in der Nachbarschaft oder bei Freunden, ob jemand die Teile möchte. Zudem gibt es im Frühling fast in jeder Stadt eine Pflanzenbörse, bei der die unterschiedlichsten Pflanzen angeboten werden.
Rück- oder Strukturschnitt
Neben dem Teilen der Stauden ist auch ein Rückschnitt von Vorteil. Je nach Staude erfolgt der Rückschnitt im Herbst oder im Frühling. Auch der Rückschnitt kann das Wachstum wie auch die Blüte anregen und die Stauden zeigen sich dann von ihrer besten Seite.
Des Weiteren gibt es Stauden, die dazu neigen, umzufallen oder sich zu neigen. Diese benötigen im späten Frühjahr, also im Mai oder Juni, einen Strukturschnitt. Bei diesem werden die äußeren Zweige um etwa ein Drittel eingekürzt. Es ist auch möglich, die Zweige um die Hälfte zu kürzen. Durch den Strukturschnitt können sich die Stauden weiter verzweigen und geben sich so selbst mehr Halt.
Beachten Sie aber, dass dieser Schnitt auch dazu führen kann, dass die Blüte hinausgezögert wird und die Staude später blüht.
Im Grunde ist das Staudenbeet sehr pflegeleicht und es bietet sich daher vor allem für Hobbygärtner mit weniger Zeit an. So können Sie das ganze Jahr über ein wahres Blütenmeer in Ihrem Garten bewundern, ohne dass Sie viel dafür tun müssen.