Stauden zählen zu den besonders pflegeleichten Pflanzen im Garten. Doch auch diese benötigen etwas Pflege. Vor allem dann, wenn der Winter vor der Tür steht. Während Sie im Frühling den Stauden mit Dünger helfen, besser auszutreiben, steht im Herbst der Schnitt an. Doch nicht alle Stauden werden geschnitten. Welche Arbeiten jetzt anstehen und auf was Sie bei der Staudenpflege achten sollten, erfahren Sie in diesem Bericht.
Was sind Stauden?
Stauden sind Pflanzen, die im Allgemeinen winterhart sind und mehrere Jahre alt werden. Der Staudenzüchter Karl Foerster beschreibt Stauden folgendermaßen:
„Stauden sind Blumen, die im Winter aus scheußlichem Gestrüpp bestehen oder gar nicht vorhanden sind, falls man nicht in der Erde nachwühlt. Bei einem Mindestmaß an Freundlichkeit blühen sie jedes Jahr wieder. Hat man sie lieb, bedanken sie sich überschwänglich.“
Sie sehen also, dass es mit ein wenig Pflege geht, über viele Jahre Pflanzen mit bunten Blüten zu erhalten. Wer sich besonders gut kümmert, erhält sogar noch mehr Blüten.
Staudenpflege im Herbst – Stauden zurückschneiden
In der Regel werden verblühte Stauden auf etwa 10 cm über dem Boden geschnitten. So können sie im Frühling mit neuer Kraft wieder durchstarten. Zudem sieht mit einem Rückschnitt der Garten nicht so unordentlich aus. Denn gerade verblühte Stauden sehen aus wie Gestrüpp und sind nicht sehr ansehnlich. Vor allem bei Pflanzen, die sich besonders stark während der Blütezeit verausgaben, ist der Rückschnitt wichtig. Denn dieser verlängert die Lebensdauer stark. Stockrosen oder Kokardenblumen sind solche Stauden, die sich sehr verausgaben und daher unbedingt einen Rückschnitt benötigen.
Beim Rückschnitt im Herbst haben Sie zudem den Vorteil, dass sich die Pflanzen gut bearbeiten lassen. Schneiden Sie die Stauden erst im Frühling, sind die Äste durch den Winter oftmals weich und matschig und lassen sich nicht gut schneiden.
Wichtig ist, dass Sie darauf achten, dass Sie die neu gebildeten Winterknospen beim Rückschnitt verschonen. Die benötigt die Staude, um im nächsten Frühling wieder auszutreiben.
Stauden können im Herbst wie Stockrosen bodennah zurückgeschnitten werden. Dabei sollten Sie etwa eine Handbreit über dem Boden die Gartenschere ansetzen. Es ist zwar auch möglich, die Stauden im Frühling, vor dem Neuaustrieb zurückzuschneiden, besser ist jedoch der Herbst. Insbesondere dann, wenn die Staude an einer Krankheit leidet, empfiehlt es sich, sie im Herbst zu schneiden. So verringern Sie das Infektionsrisiko. Dabei sind meist Astern, Phlox, Indianernesseln oder auch Stockrosen von Echtem Mehltau befallen. Dieser kann in den Pflanzenteilen überwintern und so im nächsten Jahr wieder neu ausbrechen. Diese Pflanzen sollten eine kompletten Rückschnitt erhalten.
Diese Stauden sollten im Herbst nicht zurückgeschnitten werden
Es gibt natürlich auch Stauden, die im Herbst nicht zurückgeschnitten werden sollten. Zu diesen zählen unter anderem Stauden, die verholzen, wie auch immergrüne Stauden.
- Lavendel
- Fetthennen
- Goldbeere
- Schleifenblume
- Einige Storchenschnabel Arten
- Heuchera
- Knospenheide
- Sedum
- Bergenie
- Brandkraut
- Sonnenhut
- Schafgarbe
- Purpurglöckchen
Speziell die Purpurglöckchen können mit ihrem farbenfrohen Laub tolle Akzente im Winter setzen. Gleiches gilt auch für die Christ- und Schneerosen, die mit den wunderschönen Blüten und den glänzenden grünen Blättern für ein Highlight in der dunklen Jahreszeit setzen. Damit Sie sich auch im Winter an dem Laub und den Blüten erfreuen können, dürfen Sie natürlich nicht vergessen, die Pflanzen zu gießen.
Auch auf den Rückschnitt folgender Gräser sollten Sie verzichten, da sie im Herbst und Winter ihre volle Pracht entfalten:
- Chinaschilf
- Federborstengras
- Rutenhirse
Diese Gräser zaubern in der kalten Jahreszeit, wenn Sie mit Schnee oder Raureif überzogen sind, ein ganz besonderes Ambiente in Ihren Garten. Zudem sind die Gräser ungeschnitten besser vor Frost geschützt und sind außerdem eine wichtige Nahrungsquelle für die Vögel. Doch auch für Nützlinge stellen die ungeschnittenen Gräser ein sehr gutes Winterquartier dar.
Staudenpflege im Herbst – Vorsicht vor Frosttrocknis
Stauden, die nicht ins Winterquartier wandern, leiden im Winter häufig an Frosttrocknis. Dies passiert dann, wenn Frost und Wintersonne aufeinanderprallen. Ist eine Frostperiode, gefriert das Wasser im Boden. Scheint dann auch noch die Wintersonne auf die Blätter, die das Wasser an die Luft abgeben, vertrocknen die Pflanzen. Dies liegt daran, dass sie kein neues Wasser über die Wurzeln aufnehmen können, da dieses in der Erde gefroren ist. Am Ende verdurstet die Pflanze kläglich.
So schützen Sie Ihre Stauden im Garten
In der Regel sind die Gartenstauden besser vor Frosttrocknis geschützt als Kübelpflanzen. Was daran liegt, dass die Wurzeln in deutlich tiefere Erdschichten vordringen. Doch auch hier kann es durchaus passieren, dass die Pflanzen verdursten. Um die Stauden zu schützen, sollten Sie die Erde rund um die Staude mit einer lockeren Laubschicht bedecken. So können Sie das Austrocknen des Bodens reduzieren. Doch Vorsicht, zu dick sollte die Laubschicht auch nicht sein, da die Luft sonst nicht zirkulieren kann und Fäulnis droht.
So schützen Sie Ihre Stauden im Kübel
Insbesondere Kübelpflanzen leiden häufig an Frosttrocknis, weshalb Sie diese Stauden besonders schützen sollten. Der beste Standort ist an einer wärmenden Hauswand. Zudem sollten Sie die Erde rund um die Pflanze mit Laub, Jute oder Vlies abdecken, um Sie vor dem Verdursten zu schützen. Sagt der Wetterdienst starke oder langanhaltende Fröste voraus, sollten Sie die Staude im Kübel noch zusätzlich schützen, indem Sie den kompletten Kübel mit einem wärmedämmenden Material umwickeln.
So können Sie nicht nur die oberirdischen Pflanzenteile schützen, sondern auch die Wurzeln. Achten Sie aber darauf, dass Sie ein Abzugsloch frei lassen, dass die Pflanze atmen kann. Sobald die starken Fröste nachlassen, können Sie diese Ummantelung wieder abnehmen und die Staude gießen.
So testen Sie, ob Ihre Staude im Winter Wasser benötigt
Die Erde der Stauden sollten alle ein bis zwei Wochen überprüft werden, damit Sie sehen können, ob die Pflanzen Wasser benötigt. Dabei reicht es, die normale Fingerprobe zu machen, indem Sie den Finger tief in die Erde stecken und schauen, ob unterhalb der Fingerspitze die Erde trocken ist. Auch wenn Sie Erde zusammendrücken, können Sie bereits sehen, ob die Erde sehr trocken oder noch Feuchtigkeit vorhanden ist.