Gladiolen zählen zu den Knollengewächsen und nicht wie viele annehmen zu den Zwiebelpflanzen. Die Blütezeit der wunderschönen Blumen beginnt im Juni und bei manch einer Sorte kann sie sogar bis in den Oktober anhalten. Es gibt rund 200 Wildarten, die unterschiedliche Ansprüche an Standort und Boden haben. Zudem finden Sie viele Sorten, die winterhart sind und die Sie dann in der Erde belassen können. Für jeden Garten finden sich somit die perfekten Gladiolen Sorten, damit keine Wünsche mehr offen bleiben.
Die Gladiole im Steckbrief
Name: Gladiole
Botanischer Name: Gladiolus
Alternativer Name: Siegwurz
Familie: Schwertliliengewächse
Herkunft: Südafrika
Sorten: mehr als 200 Wildarten
Wuchshöhe: 60 bis 150 cm
Blütezeit: Juni bis Oktober
Es gibt nur wenige Sorten, die winterhart sind.
Die jungen Blätter der Gladiole können verzehrt werden.
Name und Herkunft von Gladiolen
Die Gladiole hat eine sehr heroisch Bedeutung und stammt vom lateinischen Begriff „gladius“ ab. Dieser steht für ein römische Kurzschwert. Aber schaut man sich die imposante Blüte an, versteht man auch, weshalb. Somit symbolisiert die Blume nicht nur Stärke, sondern auch Sieg und Stolz. Dabei reicht die Bedeutung bis in das Römische Reich zurück, wo die Gladiatoren regelrecht um den Tod oder um Gladiolen kämpften. Denn wer gewann, wurde mit Gladiolen überschüttet. Doch auch heute noch finden Gladiolen Verwendung, wenn es um Siegesfeiern geht. Beim Radsport erhalten die Sieger Gladiolen und auch im Wandersport werden die Sieger mit Gladiolen begrüßt.
Ursprünglich stammt die Knolle aus Afrika, wo sie unter anderem auch verzehrt werden. Allerdings sind die hier erhältlichen Gladiolen Sorten nicht essbar. Es gibt jedoch auch Arten, die aus Südeuropa stammen. Gladiolen, die Sie im Pflanzenfachhandel erwerben, sind jedoch aus Afrika, da diese besonders große und schöne Blüten aufweisen.
Die bekanntesten Gladiolen Sorten
Es gibt unzählige verschiedene Sorten. Damit auch Sie die passende Gladiolen Art für Ihren Garten finden, sehen Sie hier die bekanntesten Pflanzen, die für feuchte, trockene oder normale Standorte beliebt sind.
Name/ Bezeichnung | Blütenfarbe | Blütezeit | Höhe (cm) |
Wild-Gladiolen für feuchte Standorte | |||
Sumpf-Siegwurz G. palustris | purpurfarben | Mai-Juni | 30-60 |
Wild-Gladiolen für sehr trockene Standorte | |||
Byzantin. Siegwurz G. c. byzanticus | purpur- oder rosarot | Mai-Juni | 50-80 |
Gewöhnliche Siegwurz G. communis | purpur- oder rosarot | Mai-Juni | 50-80 |
Illyrische Siegwurz G. illyricus | purpur- oder rosarot | Mai-Juni | 30-50 |
Saatgladiole G.italicus | purpur- oder rosarot | Mai-Juni | 50-80 |
Wiesensiegwurz G. imbricatus | purpur- oder rosarot | Juni-Juli | 30-50 |
Gladiolen für den Garten | |||
Großblütige Gladiolen | unterschiedliche Farben außer Blau und Schwarz | Juli-September | 100-150 |
Schmetterlings-Gladiolen | mehrfarbig | Juli-September | 80-100 |
Nanus- oder Baby-Gladiolen | zum Teil zweifarbig | Juli-September | ca. 50 |
Primulinus-Gladiolen | gelb oder zinnoberrot | Juli-September | 50-80 |
Gladiolen im Beet oder im Topf pflanzen?
In der Regel kennen Sie wunderschöne Gladiolen Stauden, die im Beet blühen. Doch auch im Topf kann die Pflanze kultiviert werden. Insbesondere auf Terrassen werden Sie so einen hervorragenden Blickfang setzen können. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass Sie auf kleinwüchsige Arten für den Topf zurückgreifen. Denn Gladiolen können bis zu 150 cm hoch werden und benötigen dann natürlich eine gewisse Standfestigkeit. Diese ist im Topf eher selten gewährleistet.
Da die Blumen wahre Sonnenanbeter sind, sollten Sie zudem darauf achten, die kleinwüchsigen Sorten auf einem vollsonnigen oder einer nach Süden ausgerichteten Terrasse in Kübel zu pflanzen. Außerdem sollten Sie windgeschützt sein, damit es zu einer reichen Blüte im Topf kommen kann.
Ab Mitte Mai können Sie die Gladiolen Knollen in den Kübel setzen. Der Boden sollte locker und sehr nährstoffreich sein. Alternativ kann auch herkömmliche Balkonpflanzerde genutzt werden. Des Weiteren sollten Sie die Tontöpfe vorbereiten und einige Scherben auf dem Boden des Topfes legen, damit der Wasserablauf nicht durch das Substrat verstopft wird.
Anschließend die Töpfe mit Erde füllen, leicht andrücken und ein doppelt so tiefes Loch machen, wie die Knolle hoch ist. Die Gladiolen Knolle in das Loch geben, mit Erde bedecken und zum Schluss wässern.
Im Beet gehen Sie ebenso vor, wie bei der Bepflanzung im Topf. Wichtig ist eine lockere und nährstoffreiche Erde sowie ein sonniger Standort, damit die Gladiolen sich auch richtig wohlfühlen.
Tipp: Um die Blütezeit zu verlängern, setzen Sie die Knollen von Ende April bis Ende Mai im Abstand von einer Woche. So blühen die Gladiolen zeitversetzt und Sie können sich sehr lange an der Blüte erfreuen.
Beachten Sie aber, dass Gladiolen, wie Rosen auch, nur alle sechs Jahre wieder an ihrem alten Standort angepflanzt werden sollten.
So pflegen Sie die Gladiolen
Gladiolen benötigen eine sehr gute Nährstoffversorgung, weshalb Sie die Knollen direkt nach dem Pflanzen mit Hornmehl und Kompost bestreuen sollten. Die hübschen Blumen haben aber auch einen großen Durst. Vor allem an heißen Sommertagen müssen sie regelmäßig gewässert werden.
Gießen Sie die Pflanzen, wenn die oberen Zentimeter des Bodens trocken sind. Dabei ist es nicht unüblich, die Pflanzen auch zweimal am Tag zu gießen. Außerdem sollten Sie Staunässe vermeiden, damit die Knollen nicht faulen. Damit die Feuchtigkeit nicht zu schnell verdunstet, empfiehlt sich das Mulchen.
Haben Sie beim Pflanzen der Knollen den Boden bereits mit Kompost angereichert, ist es ausreichend, wenn Sie die Gladiolen nach vier Wochen zum ersten Mal düngen. Nach rund acht Wochen erfolgt eine weitere Gabe von Dünger. Hierzu können Sie handelsüblichen Langzeit-Blühdünger verwenden, da dieser alle Nährstoffe aufweist, die für die Gladiole von Bedeutung sind.
Gladiolen richtig schneiden
Geschnitten werden die Gladiolen, wenn der Blütenstiel vollständig aufgeblüht ist. Dann werden die verblühten Teile bis zum Blattansatz gekürzt. Das Grün der Gladiole sollte erst dann zurückgeschnitten werden, wenn die Blätter vergilbt sind und nicht mehr schön aussehen. So kann die Knolle weiter wachsen und lagert obendrein Nährstoffe für das Jahr darauf ein.
Tipp: Schneiden Sie die verwelkten Blütenstände nicht zu früh, da Sie sonst die Samenbildung verhindern.
Um die Gladiole für die Vase zu schneiden, ist dann der richtige Zeitpunkt, wenn sich die ersten ein bis zwei Blüten geöffnet haben. Beim Schneiden sollten Sie darauf achten, dass am Stiel noch vier bis fünf Blätter stehen, damit sich eine neue Knolle entwickeln kann.
So überwintern Sie die Gladiolen richtig
Da es nur wenige Gladiolen Sorten gibt, die bis -15 °C winterhart sind, müssen die Knollen im Herbst ausgegraben werden. Die Ausgrabung erfolgt nach dem ersten Nachtfrost. Dabei wird die Knolle von größeren Erdklumpen entfernt, bevor sie mit grobem Sand in einer Holzkiste verstaut werden. Die Lagerung erfolgt in einem kühlen, aber frostfreien Keller mit hoher Luftfeuchtigkeit.
Vermehrung von Gladiolen
Gladiolen werden vor allem über die Teilung vermehrt. Dies ist die erfolgversprechendste Methode, damit Sie Ihre Gladiolen vermehren können. Da die meisten Sorten Tochterknollen bilden, müssen Sie diese nur noch trennen, wenn Sie sie im Herbst ausgraben.
Die kleinere Knollen werden dann in grobkörnige Anzuchterde gepflanzt und an einem hellen und frostfreien Platz überwintert.
Gladiolen – Krankheiten und Schädlinge
Natürlich hat, wie jede andere Pflanze auch, die Gladiole mit Krankheiten und Schädlingen zu kämpfen. Damit Sie gut auf diese vorbereitet sind, finden Sie hier einen Überblick:
Krankheiten
Gladiolen neigen zu Knollen- und Stangenfäule, wenn sie auf schweren und feuchten Böden angepflanzt werden. Insbesondere bei nasskalter Witterung kann es dann zu den Krankheiten kommen. Diese werden durch Pilzerreger wie Fusarium und Sclerotina verursacht.
Zudem tritt häufig die Blattfleckenkrankheit auf, die durch bestimmte Bakterien ausgelöst wird. Dabei sind sofort alle befallenen Pflanzen zu entfernen und die restlichen Knollen vor der Überwinterung einer Heißwasserbehandlung zu unterziehen. Die Knollen sollten dann bei 53 °C in einem Wasserbad liegen, um die Erreger abzutöten. Nach der halbstündigen Behandlung werden die Knollen sofort für wenige Minuten in kaltes Wasser gelegt. Im Anschluss gut abtrocknen und einlagern.
Schädlinge
Wühlmäuse lieben die Gladiolen Knollen und knabbern diese sehr gerne an. Der Nachteil dabei ist, dass angeknabberte Knollen nicht mehr blühen. Daher sollten Sie die Knollen in einem Drahtkorb pflanzen, damit die Wühlmäuse keine Chance haben, die Knollen anzufressen.
Zudem hat die Gladiole auch mit der Thripse zu kämpfen. Diese saugen an den Pflanzen und hinterlassen unschöne Flecken auf Stängeln und Blättern. Leider überwintern diese Schädlinge häufig in der Knolle.