Möchten Sie die Zwiebeln für Ihren Garten selber ziehen, weil sie einfach aromatischer und gesünder sind, sind Steckzwiebeln eine gute Alternative zu Samen. Zwiebeln aus Samen zu ziehen dauert sehr lange. Die Wartezeit können Sie mit Steckzwiebel noch einmal deutlich reduzieren. Damit die Ernte dann auch großzügig ausfällt, sollten Sie aber einige Tipps und Hinweise berücksichtigen, denn Zwiebeln benötigen etwas Pflege und einen guten Boden.
Zwiebel ist nicht gleich Zwiebel
Wie auch bei anderen Gemüsearten gibt es auch bei Zwiebeln viele verschiedene Sorten. Diese variieren nicht nur in der Farbe und Größe, sondern auch im Geschmack. Rote Zwiebeln sind meist etwas milder und süßlicher im Geschmack. Auch große Gemüsezwiebeln sind mild und lassen sich gut als Gemüse verwenden. Von mittlerer Schärfe sind die Stuttgarter Riesen, während die Zittauer einen gute Schärfe vorlegen. Bevor Sie sich also für die Sorten entscheiden, die in Ihrem Garten gedeihen sollten, ist es ratsam, sich über die jeweilige Zwiebelsorte zu informieren.
Samen oder Steckzwiebel – was soll es sein?
Möchten Sie die Zwiebeln vom ersten Samen an wachsen sehen, sollten Sie viel Zeit einplanen. Zwiebelsamen kultivieren Sie am besten vor. Das geht auf der Fensterbank aber auch im Gewächshaus. Dafür werden etwa vier Samenkörner in ein Anzuchtgefäß gelegt und leicht mit Erde überdeckt. Nach circa sechs bis acht Wochen können die Jungpflanzen ins Gemüsebeet. Bis sie so groß wie Steckzwiebeln sind, vergeht aber etwas Zeit. Steckzwiebeln sind deshalb immer die schnellere Variante, Zwiebeln im Garten oder auf dem Balkon zu ziehen.
Der beste Standort für Zwiebeln
Zwiebeln wachsen am besten an einem vollsonnigen, warmen Platz. Hochbeete sind für Zwiebeln perfekt geeignet. Sie können aber auch ebenerdig stecken. Der Boden soll locker, reich an Humus und etwas feucht sein. Staunässe darf aber nicht entstehen, da dann die Zwiebeln schimmeln. Bei einem sehr sandigen Boden sollten Sie reifen Kompost einarbeiten. Ein kleiner Lehmanteil ist vorteilhaft, da dieser die Feuchtigkeit hält. Zwiebeln lassen sich gut als Mischkultur anbauen. Zwischen Erdbeeren, Gurken, Möhren oder Pastinaken sind Zwiebeln gut aufgehoben.
Wann kommen Steckzwiebeln in den Boden?
Das kommt auf die Sorte an. Steckzwiebeln und Schalotten können je nach Witterung ab Ende März in den Boden. Am besten ist ein geschützter Platz. Der Boden sollte gut vorbereitet werden. Lockern Sie den Boden auf und entfernen Sie Unkraut und Wurzeln. Zwei Jahre vorher sollte an diesem Platz kein anderes Liliengewächs gestanden haben. Dazugehören Lauch, Schnittlauch, Zwiebeln und Knoblauch. Sie können so die Gefahr der Wurzelfäule verringern.
Stecken Sie die Steckzwiebeln nicht zu eng, um einen Befall mit Mehltau zu reduzieren. Zwischen den Zeilen sollte ein Abstand von 20 Zentimeter sein. Halten Sie zwischen den Zwiebeln in der Reihe ein Abstand von zehn Zentimetern ein. Die Steckzwiebeln werden nur so tief gesteckt, dass das obere Drittel noch hervorschaut.
Übrigens können Sie Steckzwiebeln auf dem Balkon oder der Terrasse auch in große Pflanztöpfe stecken, die Sie mit einem Gemisch aus Kompost und Sand füllen.
Wintersteckzwiebeln kommen Ende September bis Anfang Oktober in den Boden. Reichen Sie den Boden vor dem Stecken nicht mit stickstoffhaltigem Dünger an. Die Zwiebeln sind durch einen hohen Stickstoffgehalt weniger winterfest. Bei sehr niedrigen Temperaturen im Frostbereich ohne Schneedecke sollten Sie die Steckzwiebeln etwas anhäufeln oder mit Reisig abdecken.
Zwiebeln benötigen nicht viel Pflege
Die wichtigste Pflegemaßnahmen bei Steckzwiebeln ist das Entfernen des Unkrautes. Besonders im jungen Stadium benötigen Zwiebeln Luft, Licht und Nährstoffe. Beikräuter würden die Pflanzen nur erdrücken.
Sobald sich die ersten dicken Schäfte zeigen, benötigt die Pflanze Wasser. Achten Sie aber darauf, dass Sie die Zwiebeln nicht ertränken. Gießen Sie lieber mäßig, dafür aber regelmäßig. Erst zwei Wochen vor der Ernte werden die Zwiebeln nicht mehr gegossen. So reifen sie vollständig aus und können später eingelagert werden.
Über den Sommer können Sie eine kleine Düngergabe den Zwiebeln verabreichen. Unbedingt erforderlich ist diese aber nicht, denn Steckzwiebeln sind sehr genügsam. Haben Sie im Frühjahr Kompost in den Boden gebracht, reicht das aus.
Steckzwiebeln ernten – darauf sollten Sie achten
Steckzwiebeln, die Sie im Frühjahr ins Beet gebracht haben, sind etwa im August erntereif. Wintersteckzwiebeln sind im darauffolgenden Jahr ab Mai reif für die Ernte. Ernten Sie die Zwiebeln erst, wenn das Laub von allein gelb geworden und abgetrocknet ist. Erst dann sind die Zwiebeln lagerfähig und richtig aromatisch. Natürlich können Sie auch vorher schon für die sofortige Verwendung Zwiebeln ernten. Ernten Sie am besten bei trockenem Wetter.
Nach der Ernte lassen Sie die Zwiebeln an einem trockenen, luftigen Ort nachreifen. Dazu können Sie die Zwiebeln in Bündeln aufhängen oder auslegen.
Ein paar Tipps für die Wahl der Zwiebelsorte:
- Stuttgarter Riesen – alte Zwiebelsorte mit großen Zwiebeln und einem mittelscharfen, würzigen Aroma, sehr gute Lagerzwiebel
- Zittauer – kleine bis mittelgroße Zwiebel mit scharfem Geschmack und gutem Aroma, sehr gute Lagerzwiebel
- Sturon – kleine, feste Zwiebel mit spürbarer Schärfe, gute Lagerzwiebel
- Piroska – mittelgroße Zwiebel mit sehr mildem Geschmack und blutroter Schale, sehr gute Lagerzwiebel
- Roter Laaer – violette Zwiebel mit mildem Geschmack, gute Lagerzwiebel
- Weiße Königin – mittelgroße Winterzwiebel mit feinem Aroma, gut zum Einlegen geeignet
- Alisa Craig – bis zu 700g schwere Gemüsezwiebel mit mildem Aroma, lagerfähig
- Exhibition – sehr gute Gemüsezwiebel mit intensiven Aroma und milder Schärfe
- Elista – Schalotte mit intensiven Aroma, leicht süßlichem Geschmack und mäßiger Schärfe
- Zebrune – delikate Schalotte mit intensivem Aroma, wenig Schärfe und leichter Süße
Hallo, meine Steckzwiebeln, die ich imFrühjahr gesetzt habe, sind über den Sommer nur wenig gewachsen (wahrscheinlich wegen der Trockenheit?). Nachdem das Laub gewelkt ist, habe ich sie herausgenommen. Nun frage ich mich: essen oder i kommenden Frühling nochmal pflanzen?
Hallo, ja, die Trockenheit hat den Zwiebeln in diesem Jahr zu schaffen gemacht. Da musste man tüchtig gießen, um große Zwiebeln zu bekommen. Aber auch kleine Zwiebeln lassen sich gut in der Küche verwenden. Also einfach essen. Guten Appetit!