Sternrußtau ist eine Pilzkrankheit, die hauptsächlich an Rosen auftritt und durch einen Schlauchpilz verursacht wird. Die Pflanzenerkrankung schwächt die befallenen Pflanzen stark und kann schlimmstenfalls zu deren Absterben führen. Vorbeugen können Sie mit einem ausreichenden Pflanzabstand und einem nicht zu schattigen Standort.
Sternrußtau: Pilzerkrankung vorwiegend bei Rosen
Sternrußtau befällt hauptsächlich Rosen, vor allem Strauchrosen. Die Krankheit tritt häufig auf und ist von Rosenliebhabern gefürchtet, da fast alle Rosensorten anfällig dagegen sind. Es gibt nur wenige resistente Züchtungen. Die Pilzkrankheit kann aber auch andere Pflanzen wie Oleander, Lorbeer, Kamelien, Apfelbäume oder Gurken befallen. Zimmerpflanzen wie Grünlilie, Dickblatt, Orchideen oder Kakteen können in der lichtarmen Jahreszeit gefährdet sein, wenn sie bereits von Läusen befallen sind. Das Immunsystem ist dann bereits geschwächt und anfällig gegen Erkrankungen.
Schlauchpilz als Erreger: Überwintert am Boden
Der Erreger von Sternrußtau ist ein Schlauchpilz, der zu den Echten Schlauchpilzen zählt und auf abgefallenen Blättern am Boden sowie auf der Rinde der Pflanzen in Form von Sporen überwintert. Eine Infektion der Pflanzen ist im Frühjahr durch die Fruchtkörper, aber auch durch Gieß- und Regenwasser möglich. Abhängig von der Empfindlichkeit der Pflanzen, aber auch von anderen Gegebenheiten wie
- Staunässe
- nasskaltem Wetter
- humusarmen, tonhaltigen Böden
kann sich der Pilz schnell ausbreiten. Die Pilze bilden im Frühjahr und Sommer auf den befallenen Blättern weitere Sporen. Die Erkrankung kann sich bei Tau und Regen explosionsartig verbreiten.
Symptome von Sternrußtau: Schwarzbraune Flecken auf den Blattoberflächen
Sternrußtau erkennen Sie leicht an schwarzbraunen, sternförmigen Flecken auf der Blattoberseite, bei denen es sich um die Fruchtlager handelt. Sie können in konzentrischen Kreisen angeordnet oder ungleichmäßig verteilt sein. In den Fruchtkörpern sind Konidien als bestimmte Form der Sporen enthalten, die sich durch Insekten oder Spritzwasser verbreiten können. Im April oder Mai zeigen sich schon die ersten Symptome als vergilbte Blätter, die dann frühzeitig abfallen. Viele Rosen sind bei einem starken Befall schon im Hochsommer vollständig entblättert.
Die befallenen Pflanzen sind aufgrund des eingeschränkten Stoff- und Energiewechsels stark geschwächt. Haben die Pflanzen ihre Blätter verloren, bilden sie kaum noch Blüten aus. Die neuen Triebe bilden kein Holz mehr aus und reifen daher nicht mehr aus. Die Pflanzen sind nur noch vermindert frosthart. Neben den Blättern können auch andere grüne Pflanzenteile sowie die Früchte befallen sein. Auf den einjährigen, unausgereiften Trieben bilden sich unregelmäßige violett-rote Flecke, die sich schwarz färben und in denen Fruchtkörper enthalten sind.
Ursachen von Sternrußtau: Zu feuchter und schattiger Standort
Sternrußtau tritt bevorzugt bei Pflanzen an zu feuchten und schattigen Standorten auf und wird durch Staunässe begünstigt. Regenreiche Sommer können die Ausbreitung des Pilzes beschleunigen. Auch ein zu geringer Pflanzabstand kann zu Sternrußtau führen. Der Pilz wird durch Regen, Gieß- und Spritzwasser übertragen. Bei einem zu geringen Abstand können die Blätter nicht abtrocknen, weshalb sich der Pilz verbreitet. Werden die Pflanzen nicht genug mit Nährstoffen versorgt und ist der Boden humusarm, macht das anfällig für den Pilz. Auch ein Überschuss an Stickstoff kann die Ausbreitung des Pilzes fördern.
Sternrußtau vorbeugen: Auf den richtigen Standort achten
Auch wenn so gut wie keine Rosensorte komplett resistent gegen Sternrußtau ist, gibt es einige Sorten mit guten Resistenzeigenschaften:
- Gelbe Dagmar
- Angela
- Dortmund
- Sommerwind
- Heidetraum
Achten Sie auf Rosen mit dem ADR-Siegel, da sie als widerstandsfähig gegen viele Erkrankungen gelten. Wählen Sie den Standort nicht zu feucht und schattig, da dann die Blätter der Pflanzen nur schlecht abtrocknen. Mit einem ausreichenden Pflanzabstand sorgen Sie dafür, dass die Blätter schnell wieder abtrocknen und die Pflanzen gut durchlüftet werden. Da der Pilz feuchtes Klima liebt, sollten Sie darauf achten, beim Gießen oder Spritzen die Blätter nicht zu benetzen. Wässern Sie möglichst nicht in den Abendstunden. Schneiden Sie die Pflanzen regelmäßig zurück, damit eine gute Durchlüftung gewährleistet ist. Entsorgen Sie die Blätter im Hausmüll, damit sich eventuell vorhandene Sporen nicht ausbreiten können. Im Hausmüll entsorgen Sie auch Pflanzenteile, die Sie nach einem Befall mit Sternrußtau entfernen.
Stärkung der Widerstandskraft der Pflanzen: Auf ausreichende Nährstoffversorgung achten
Mit einer guten Nährstoffversorgung werden die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Pilzerkrankungen. Während Sie übermäßige Stickstoffgaben vermeiden sollten, kann eine kalibetonte Düngung gegen Sternrußtau vorbeugen. Behandeln Sie anfällige Pflanze bereits Anfang Mai mit Pflanzenstärkungsmitteln. Sie müssen nicht zu Produkten auf chemischer Basis greifen, da Sie Pflanzenbrühen selbst herstellen können. Gut geeignet sind Schachtelhalm-, Beinwell- und Knoblauchbrühe. Nehmen Sie die erste Spritzung ab dem Blattaustrieb vor und wiederholen Sie sie im Abstand von zwei Wochen.
Sternrußtau bekämpfen: Pflanzen regelmäßig kontrollieren
Sind Pflanzen bereits von Sternrußtau befallen, lässt sich der Pilz nur schwer bekämpfen. Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen schon ab Anfang Mai auf mögliche Anzeichen. Entfernen Sie die befallenen Blätter und Triebe mit einem scharfen Messer und entsorgen Sie sie im Hausmüll. Eine Verbreitung des Pilzes verhindern Sie, indem Sie nach jedem Arbeitsschritt Ihre Gartenwerkzeuge desinfizieren.
Eine Behandlung mit einem für Hobbygärtner zugelassenen, im Handel erhältlichen Fungizid ist möglich, sollte aber nicht die Lösung der Wahl sein. Verschiedene Sorten von Rosen-Pilzfrei sind geeignet und bekämpfen auch andere Pilze wie Rosenmehltau. Die Präparate sind am wirksamsten, wenn Sie Ihre Pflanzen damit dreimal im Abstand von jeweils 7 bis 14 Tagen behandeln. Achten Sie darauf, dass die Blattunterseite gut und gleichmäßig benetzt wird, damit die Sporen nicht wieder auskeimen. Beachten Sie die Anweisungen der Packungsbeilage.