Viele Sträucher für den Ziergarten begeistern nicht nur mit einem schönen Blattschmuck, sondern auch mit außergewöhnlichen Blüten oder Früchten. Überlegen Sie, bevor Sie diese Sträucher kaufen, ob in Ihrem Garten die geeigneten Bedingungen vorherrschen. Lernen Sie in diesem Artikel die ungewöhnlichsten Schmuckstücke kennen.
Außergewöhnliche Sträucher pflanzen: auf die Bedingungen achten
Hobbygärtner laufen mitunter Gefahr, dass sie exotische Pflanzen mit wunderschönen Blüten oder Früchten nur kaufen, da sie ihnen gefallen. Unbeachtet bleibt dabei, welche Ansprüche diese Sträucher an den Standort und die Pflege stellen. Einige der Sträucher sind nicht winterhart und sollten daher in Kübel gepflanzt werden. Teilweise benötigen sie einen warmen, geschützten Standort. Mitunter sind die Sträucher giftig, sodass sie nicht gepflanzt werden sollten, wenn sich in Ihrem Garten häufig Kinder aufhalten. Auch die Ansprüche an die Bewässerung sind bei einigen Sträuchern nicht zu unterschätzen.
Wunderschöne Sträucher und ihre Anforderungen
Mit der geschickten Auswahl besonderer Sträucher werten Sie Ihren Garten optisch auf. Die folgenden Pflanzen sind für einen bezaubernden Ziergarten eine tolle Wahl.
Engelstrompete: giftige exotische Schönheit
Zu den schönsten exotischen Sträuchern für den Garten gehört die Engelstrompete, die in den Sommermonaten mit einer Vielzahl wunderschöner, trompetenförmiger Blüten in Weiß, Orange, Gelb oder Rosa, einfach oder gefüllt, begeistert. Die Blüten werden bis zu 30 Zentimeter lang. Die Engelstrompete kann bis zu vier Meter hoch werden, doch muss sie in einen Kübel gepflanzt werden, da sie nicht winterhart ist. Sie bildet große, spindelförmige Früchte aus.
Die Engelstrompete ist stark giftig. Sie benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort, mag aber keine pralle Mittagssonne. Das Substrat für den Kübel muss humusreich und mit Blähton angereichert sein. Die Engelstrompete ist ein großer Wasserverbraucher und muss an heißen Sommertagen nach Möglichkeit mehrmals täglich gewässert werden. Vor dem Einzug ins Winterquartier bekommt sie einen Rückschnitt. Zum Überwintern ist ein heller Standort mit Temperaturen von 12 bis 18 Grad Celsius geeignet.
Zaubernuss (Hamamelis): ein frostharter Winterblüher
Entscheiden Sie sich für eine Zaubernuss, holen Sie sich einen anspruchslosen und standorttreuen Winterblüher in Ihren Garten. Die Zaubernuss ist absolut frosthart, stellt keine hohen Ansprüche an den Boden und liebt einen sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort. Der Boden sollte sauer und mit Kompost angereichert sein. Die Hamamelis wächst nur langsam, doch kann sie eine Höhe von einigen Metern erreichen. Die Blüten mit den fadenförmigen Blütenblättern in Gelb, Orange oder Rot erscheinen schon im Februar und sind eine gute Bienenweide. Die Hamamelis selbst braucht keinen Frostschutz, doch sollten Sie bei starkem Frost die Blüten schützen.
Prachtglocke: ein Schmuckstück mit etwas höheren Ansprüchen
Die Prachtglocke bringt von Mai bis Juni wunderschöne, glockenförmige Blüten in Gelb oder Rosa hervor, die an Maiglöckchen erinnern. Im Herbst betört die Prachtglocke mit einer schönen Laubfärbung. Der wunderschöne Blütenstrauch kann bis zu drei Meter hoch werden und ist winterhart sowie ungiftig. Allerdings stellt er etwas höhere Ansprüche an Standort und Pflege. Die Prachtglocke braucht einen halbschattigen, windgeschützten Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit und einen humosen, sauren Boden. Sie wurzelt stark, wächst aber ansonsten eher langsam. Die Prachtglocke braucht viel Wasser, doch sie verträgt keine Staunässe.
Schneeflockenstrauch: wuchsfreudige Schönheit mit betörendem Blütenduft
Eine wunderschöne Blütenpracht, die an Schneeflocken erinnert, bringt der Schneeflockenstrauch hervor, der seinen Ursprung in den afrikanischen und amerikanischen Tropen hat. Er ist bienenfreundlich, winterhart und kann bis zu fünf Meter hoch werden. Die bis zu 20 Zentimeter langen Blütenrispen erscheinen von Mai bis Juni. Der Schneeflockenstrauch braucht einen sonnigen, windgeschützten Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit und einen tiefgründigen, lockeren Boden mit möglichst neutralem pH-Wert. Er muss nicht geschnitten werden und ist pflegeleicht, doch braucht er viel Wasser.
Japanische Scheinkamelie: Exotin mit langer Blütezeit
Die Japanische Scheinkamelie gehört zu den Teestrauchgewächsen und erreicht in ihrer Heimat eine Höhe von bis zu 18 Metern. In Deutschland wird der Strauch mit den wunderschönen weißen Blüten nur ungefähr fünf Meter hoch. Die Blüten erreichen einen Durchmesser bis zu sechs Zentimeter, erscheinen von Juni bis August und ziehen viele Insekten an.
Die Scheinkamelie braucht einen windgeschützten, aber absonnigen oder lichtschattigen Standort. Nur wenn der Boden feucht genug ist, verträgt sie Sonne. Der Boden muss kalkfrei, locker und humusreich sein. Staunässe verträgt die Scheinkamelie nicht, doch darf der Boden nicht austrocknen. Die Scheinkamelie ist pflegeleicht und winterhart, doch in den ersten zwei Jahren nach der Pflanzung sollten Sie sie vor Frost schützen.
Perückenstrauch: furioser Auftritt im Herbst
Der Perückenstrauch bringt im Juni und Juli eher unauffällige, filigrane Blütenstände hervor. Seine eigentliche Pracht entfaltet er im Herbst, wenn das Laub eine schöne rote Farbe annimmt und die Früchte als auffällige Büschel erscheinen, die den Strauch wie ein Schleier überziehen. Damit der Perückenstrauch seine volle Pracht entwickeln kann, braucht er einen sonnigen, warmen Standort und einen gut durchlässigen, möglichst kalkhaltigen Boden. Der Perückenstrauch ist winterhart, trockenheitstolerant und kommt mit wenig Pflege aus. Ein Rückschnitt ist nicht erforderlich.
Zierquitte: kleiner Strauch mit schönen Blüten und essbaren Früchten
Die Zierquitte ist mit einer maximalen Höhe von 1,50 Metern ein eher kleinerer Strauch. Oft erscheinen die dekorativen großen Blüten in Weiß, Rosa oder Rot schon im März vor dem Laubaustrieb in großer Anzahl und ziehen viele Insekten an. Die gelben, essbaren Früchte vermitteln mediterranes Flair und können, wenn sie Frost bekommen haben, zu Likör oder Gelee verarbeitet werden. Die Zierquitte braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen nährstoffreichen, möglichst lehmigen, aber nicht kalkhaltigen Boden. Sie ist winterhart, doch in den ersten Jahren nach der Pflanzung sollten Sie sie vor starken Frösten schützen.
Pfaffenhütchen: Bienenweide mit auffälligen Früchten
Das Pfaffenhütchen bringt im Herbst auffällige rote Kapselfrüchte hervor, die an die Kopfbedeckung von Kardinälen erinnern und vier orangefarbene Samen enthalten. Die Samen sind bei Vögeln wie Meisen oder Rotkehlchen beliebt, doch sind Früchte und Samen für Menschen stark giftig. Die Blüten des bis zu vier Meter hohen Strauchs sind eher unscheinbar, erscheinen im Mai und Juni und ziehen viele Insekten, darunter Honigbienen, an. Das Pfaffenhütchen braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort, bevorzugt kalkhaltigen Lehmboden und ist anpassungsfähig. Es wächst im Jahr 20 bis 25 Zentimeter. Der winterharte Strauch kommt ohne Pflege aus.
Liebesperlenstrauch oder Schönfrucht: auffällige lilafarbene Früchte im Herbst
Der Liebesperlenstrauch bringt von Juli bis September eher unauffällige lilafarbene Blüten hervor, die viele Insekten anziehen. Der eigentliche Schmuck sind die lilafarbenen, kugelrunden Früchte, die im Herbst in großer Anzahl erscheinen und giftig sind. Der bienenfreundliche Liebesperlenstrauch ist winterhart. Er braucht einen geschützten, warmen und sonnigen Standort und einen humusreichen, nicht zu schweren, durchlässigen Boden. Der Liebesperlenstrauch sollte alle drei Jahre im Februar stark zurückgeschnitten werden, da er sonst verkahlt. Er kommt ansonsten mit wenig Pflege aus. Er ist winterhart, doch sollten Sie ihn unbedingt in den ersten Jahren nach der Pflanzung vor Frost schützen.
Gemeiner Blasenstrauch: Ziergehölz mit eigenwilligen Früchten
Der Gemeine Blasenstrauch ist bienenfreundlich und hat seinen Ursprung im Mittelmeerraum und in Nordamerika. Er gehört zu den Schmetterlingsblütlern und bringt goldgelbe Blütenrispen hervor, die von Mai bis August viele Bienen und Hummeln anziehen. Aus den Blüten entwickeln sich bereits im Hochsommer, wenn der Strauch noch nicht abgeblüht ist, die blasenförmig aufgetriebenen Früchte. Auch wenn die Früchte interessant aussehen mögen, sind sie stark giftig. Der Blasenstrauch benötigt einen warmen, geschützten, sonnigen bis halbschattigen Standort und einen durchlässigen Boden, der auch nährstoffarm sein kann. Sauren und zu feuchten Boden mag der Blasenstrauch nicht. Der Gemeine Blasenstrauch ist winterhart und kommt mit wenig Pflege aus, doch sollte er regelmäßig zurückgeschnitten werden, um eine attraktive Wuchsform zu erzielen.
Blaugurkenbaum: asiatisches Ziergehölz mit schmackhaften Früchten
Der Blaugurkenbaum hat seinen Ursprung im Nepal und wird bis zu drei Meter hoch. Von Mai bis Juni erscheinen die gelben, glockenförmigen Blüten, die in Trauben wachsen. Er bringt seine dunkelblauen Schoten, die an Gurken erinnern und bis zu 20 Zentimeter lang werden, im Herbst hervor. Die Schoten haben gallertartiges Fruchtfleisch, sind essbar und eignen sich für Desserts. Der Blaugurkenbaum benötigt einen sonnigen bis mäßig halbschattigen Standort und einen mageren, gut durchlässigen Boden. Er ist nur bedingt winterhart und kann daher in einen großen Kübel gepflanzt werden. Er kann auch mit einem Vlies vor Frost geschützt werden.
Indianerbanane: schöne Blüten und große Früchte
Die Indianerbanane hat mit der Banane nichts gemeinsam, doch erinnern die großen essbaren Früchte in ihrem Geschmack an Bananen. Der Strauch wird bis zu vier Meter hoch und bringt im Mai glockenförmige, rote oder bräunliche Blüten hervor. Von August bis Oktober reifen die großen Früchte, die quirlartig in mehreren Exemplaren an kurzen Stielen wachsen. Die Indianerbanane ist bis zu minus 25 Grad Celsius winterhart und braucht einen möglichst sonnigen, nicht zu warmen Standort mit mäßig feuchtem sandigem Boden. Da die Indianerbanane auf Fremdbestäubung angewiesen ist, pflanzen Sie zwei Sträucher von möglichst verschiedenen Sorten.