Der Frühling ist die Zeit der Anpflanzung. Insbesondere bei einer Neugestaltung des Gartens ist das Frühjahr meist mit viel Arbeit verbunden, da hier Büsche, Sträucher und Bäume gepflanzt werden, die irgendwann als Sichtschutz dienen sollen. Doch nicht alle Büsche sind Frühling zu pflanzen. Es gibt auch Sträucher, bei denen es besser ist, wenn Sie sie im Herbst pflanzen. Welche das sind, und worauf Sie beim Anpflanzen von Sträuchern achten müssen, erklären wir Ihnen in diesem Ratgeber genau.
Die Bodenverhältnisse sind das A und O
Wenn Sie Büsche und Sträucher pflanzen möchten, müssen Sie zuerst den Boden vorbereiten. Das Gehölz soll schließlich tief im Boden wurzeln und keine nassen Füße bekommen. Daher sollten Sie diese beiden Tipps beherzigen, um Staunässe zu vermeiden:
- Um schwere Lehmböden durchlässiger zu gestalten, nutzen Sie Kies oder Sand.
- Sandböden hingegen haben den Nachteile, dass Sie Nährstoffe und Wasser nicht gut speichern können, weshalb Sie Kompost, Torf, oder hochwertige Pflanzerde beimischen sollten.
Den Boden sollten Sie bereits zwei bis drei Wochen vorher aufbereiten, damit sich die Nährstoffe gut verteilen können und sich der Boden auch setzt. Haben Sie den Boden vorbereitet, können Sie nach etwa drei Wochen die ersten Büsche und Sträucher pflanzen.
Sträucher in 6 Schritten pflanzen
Damit Sie Ihre Büsche und Sträucher richtig pflanzen und damit Ihnen keine Fehler unterlaufen, haben wir Ihnen hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung aufgeführt.
- Schritt 1: Stellen Sie die gekauften Büsche und Sträucher ins Wasserbad, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Dann ist der Wurzelballen gut mit Wasser versorgt. In der Regel dauert dies etwa 10 Minuten.
- Schritt 2: In der Zwischenzeit legen Sie ein Pflanzloch an. Dieses sollte etwas doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Durch die Vorbereitung des Bodens ist er in der Regel gut gelockert und es kann nicht zur Staunässe kommen.
- Schritt 3: Legen Sie dennoch im unteren Bereich des Pflanzlochs eine Drainageschicht mit Split oder Kies an. In einigen Region kann es oftmals ausgiebig regnen, weshalb eine solche Drainageschicht Gold wert sein kann.
- Schritt 4: Nun nehmen Sie die Pflanze aus dem Topf und setzen Sie in das Pflanzloch. Insbesondere dann, wenn der Wurzelballen sehr stark durchwurzelt ist, schneiden Sie diesen leicht an. Durch den Schnitt wird die Wurzelneubildung gefördert.
- Schritt 5: Setzen Sie das Gehölz etwa vier Zentimeter tiefer als im Topf und bedecken Sie den Wurzelballen mit Erde, die Sie leicht andrücken. Formen Sie außerdem einen Gießwall, damit Sie sich die Bewässerung in den nächsten Wochen erleichtern.
- Schritt 6: Jetzt müssen Sie das Gehölz nur noch ordentlich wässern.
Der optimale Pflanzabstand für Ihre Sträucher
In der Regel stehen die Sträucher und Büsche nicht als Solitärpflanzen, sondern sollen eines Tages eine Hecke bilden und als Sichtschutz dienen. Daher ist der richtige Pflanzabstand besonders wichtig, damit der Sichtschutz auch wirklich ein Sichtschutz und nicht durchlöchert ist. Doch auch ein zu enges Platzieren kann zu Problemen führen, weshalb der perfekte Abstand sehr wichtig ist.
Als Faustregel für nicht dichte Hecken gilt beispielsweise:
Pflanzabstand = halbe maximale Wuchshöhe
Als Faustregel für eine dichte Hecke gilt ein Pflanzabstand pro Laufmeter:
- bis ca. 30 cm Wuchshöhe 5 bis 7 Pflanzen
- bis ca. 60 cm Wuchshöhe 4 bis 5 Pflanzen
- bis ca. 120 cm Wuchshöhe 3 bis 4 Pflanzen
- über 120 cm Wuchshöhe 2 bis 3 Pflanzen
Ausschlaggebend für den Pflanzabstand sind natürlich Größe sowie Verzweigung der Sträucher. Diese finden Sie aber in der individuellen Beschreibung der Sträucher. Hier finden Sie überdies auch Empfehlungen, wie Sie die Gehölze anpflanzen und in welchem Abstand.
Tipp: Denken Sie aber unbedingt daran, die Bedingungen und Regeln für Grundstücksgrenzen einzuhalten, damit Sie die frisch gesetzten Büsche nicht gleich wieder entfernen oder umsetzen müssen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Sträucher zu pflanzen?
Es gibt Sträucher, die besser im Frühling gepflanzt werden und es gibt welche, die den Herbst vorziehen. Die Sträucher, die im Frühling gesetzt werden, haben natürlich deutlich mehr Zeit zum Einwurzeln wie die, die erst im Herbst gepflanzt werden. Die im Herbst gesetzte Pflanzen konzentrieren sich dann aber meist auf das Wurzelwachstum. Dennoch gibt es Sträucher, die besser im Frühling in den Boden sollten, da sie den ersten Winter besser überstehen. Zu diesen zählen unter anderem:
- Bitterorange
- Brombeere
- Buchsbaum
- Eibe
- Faulbaum
- Forsythie
- Franklinie
- Gemeiner Wacholder
- gewöhnlicher Judasbaum
- Goldregen
- Hibiskus
- Hortensie
- Kirschlorbeer
- Kreuzdorn
- Lavendel
- Liebesperlenstrauch
- Mönchspfeffer
- Rhododendron
- roter Hartriegel
- rote Heckenkirsche
- Schmetterlingsflieder
- Thuja
- Vogelbeere
- Winterjasmin
Sträucher, die Sie besser im Herbst anpflanzen, haben einen Wachstumsvorschub und konzentrieren sich außerdem auf das Wurzelwachstum. Zu diesen zählen:
- Berberitze
- Besenginster
- Borstige Taigawurzel
- Braut- und Spierstrauch
- Clematis
- Eingriffeliger Weißdorn
- Flieder
- Gemeine Pimpernuss
- Haselnuss
- Himbeere
- Liguster
- Magnolie
- Rote Johannisbeere
- Schwarze Johannisbeere
- Stachelbeere
- Strauch-Kronwicke
- Traubenholunder
- Traubenkirsche
- Zaubernuss
Dann finden Sie noch Gehölze, die Sie im Frühling wie auch im Herbst pflanzen können. Hierzu zählen unter anderem:
- Berglorbeer
- Chinesischer Gewürzstrauch
- Echter Seidelbast
- Felsenbirne
- Kreuzdorn
- Schlehe
- Schwarzer Holunder
Düngen und Gießen von Sträuchern
Das Düngen ist ein Garant dafür, dass die Sträucher und Büsche das ganze Jahr über gesund bleiben und widerstandsfähig sind. Haben Sie blühende Sträucher gepflanzt, regen Sie zudem auch die Blüte mit dem Düngen an. Doch der richtige Zeitpunkt ist entscheidend, da eine Düngung kurz vor dem Winter die Frostanfälligkeit der Sträucher und Büsche signifikant erhöhen kann. Daher sollte ab Oktober nicht mehr gedüngt werden.
Der beste Zeitpunkt für eine Düngung ist das Frühjahr. Die Grunddüngung erfolgt mit Hornspänen. Des Weiteren wird zur Blütezeit nochmals mit einem Flüssigdünger gedüngt. Haben Sie Nadelgehölze angepflanzt, düngen Sie am besten mit Bittersalz, um einen guten Wuchs zu gewährleisten und sie mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.
Neben der Düngung ist auch das Gießen von großer Bedeutung, damit die Sträucher auch gut wachsen. Insbesondere bei großer Trockenheit ist es wichtig, die Sträucher regelmäßig zu bewässern. Durch den Wassermangel können unter anderem Krankheiten auftreten oder es kann zum Schädlingsbefall kommen.
In der Regel versorgen sich ältere Sträucher selbst mit Wasser. Lediglich bei Trockenperioden müssen Sie etwas nachhelfen und die Hecke gießen. Sind die Büsche erst angepflanzt worden, ist es wichtig, dass Sie die Gehölze regelmäßig bewässern, da sie meist noch nicht in der Lage sind, sich selbst zu versorgen.
Sträucher richtig schneiden
Ein Rückschnitt der Sträucher ist wichtig, um sie in Form zu halten. Dabei kommt es beim Rückschnitt aber auf einige Aspekte an, um den richtigen Zeitpunkt zu bestimmen. Weder während extremer Hitze noch bei großer Sonneneinstrahlung oder auch bei Frost sollte der Rückschnitt erfolgen, da diese extremen Wetterlagen dem Gehölz an den Schnittstellen Schaden zufügen könnte.
In der Regel ist das Frühjahr der richtige Zeitpunkt, um Büsche und Sträucher zu schneiden. Doch auch hier müssen Sie einiges beachten. Frühlingsblühende Gehölze wie Forsythien werden erst nach der Blüte geschnitten. Sommerblüher hingegen sollten Sie vor dem Austrieb schneiden.
Zudem unterscheidet man auch zwischen folgenden Schnitten:
Auslichtungsschnitt: Hierbei werden die Gehölze regelmäßig im Bereich der Krone gelichtet. Dichtstehende und über Kreuz wachsenden Triebe werden dabei einfach entfernt.
Verjüngungsschnitt: Beim Verjüngungsschnitt beugen Sie ein Verkahlen vor, indem Sie alte Triebe so tief wie möglich entfernen. So können Sie den Sträuchern eine kompakte Form geben und sie jung und blühfreudig halten. Denken Sie aber daran, dass Sie nur die Triebe kappen, die älter als vier oder fünf Jahre sind.
Radikaler Rückschnitt: Der radikale Rückschnitt erfolgt in der Regel ebenfalls im Frühling und die Sträucher werden auf eine Höhe von 20 bis 50 cm gekappt. Dieser starke Rückschnitt regt die Blütentriebbildung an und Sie werden Ihre wahre Freude an den üppigen Blüten haben. Damit die Pflanze optimal versorgt wird, sollten Sie nach einem radikalen Rückschnitt eine Düngergabe verabreichen.
Gerader Heckenschnitt: Der gerade Heckenschnitt sagt im Grunde alles. Für diesen benötigen Sie aber einiges an Geschick, damit die Hecke auch gleichmäßig wird. In der Regel wird der Heckenschnitt zweimal im Jahr durchgeführt. Das erste Mal wird die Hecke Ende März geschnitten und der zweite Schnitt erfolgt Anfang Juli. Haben Sie eine große Hecke, ist eine elektrische Heckenschere empfehlenswert.
Sträucher und Büsche, die keinen Rückschnitt benötigen
Es gibt auch Sträucher und Büsche, die keinen Rückschnitt benötigen. Zu diesen zählen unter anderem:
- Blumenhartriegel
- Hortensien
- Magnolien
- Strauchförmiger Ahorn
- Scheinhasel
- Zaubernuss
Hier reicht ein einfacher Erziehungsschnitt in jungen Jahren vollkommen aus. Dieser wird aber meist schon von den Gärtnereien oder im Pflanzenfachhandel durchgeführt, sodass Sie die fertig geschnittene Pflanze kaufen. Natürlich können Sie kleine störende Äste problemlos abschneiden, wenn sie stören. Ein weiterer Schnitt ist aber nicht erforderlich und auch nicht empfehlenswert, da das Gehölz sich anschließend nur schlecht regeneriert.
Für welche Büsche und Sträucher Sie sich am Ende entscheiden, hängt natürlich ganz davon ab, welche Verwendung sie finden. Mit den oben genannten Tipps kann aber beim Anpflanzen und bei der Pflege nichts mehr schiefgehen.