Mit Flieder hat der Strandflieder so gar nichts zu tun, mit Strand dann schon eher. Optisch sieht er dem Flieder mit etwas Fantasie ähnlich, vielleicht auch dem Lavendel, weswegen sein zweiter Name Meerlavendel ist. Strand und Meer sind dagegen seine eigentliche Heimat – und das über alle Kontinente. Der Strandflieder bevorzugt nämlich salzhaltige Böden, wächst aber auch problemlos in unseren Gärten. Sie müssen also nicht ständig mit dem Salzstreuer durch die Beete rennen.
Strandflieder – ein Steckbrief
Name: Strandflieder
Alternative Namen: Meerlavendel, Widerstoss
Botanischer Name: Limonium
Familie: Bleiwurzgewächse
Blütezeit: Juli bis September
Blütenfarbe: Weiß, Rosa, Lila
Wuchshöhe: bis zu 70 Zentimeter
Wuchsbreite: ca. 50 Zentimeter
Ungiftig
Winterhart
Strandflieder – ab ins Beet
Das Gute schon mal vorweg: Strandflieder ist eine sehr robuste und vor allem widerstandsfähige Pflanze, die wenig Pflege und Aufmerksamkeit braucht und trotzdem einen tollen Hingucker abgibt und gut mit anderen Pflanzen im Beet kombiniert werden kann.
Als Standort sollten Sie die Sonne wählen, denn Schatten mag der Strandflieder nicht. Halbschatten toleriert er noch, wenn der Standort hell ist. Wind macht der Staude nichts aus, denn das ist sie von steifen Brisen in den Meeresregionen gewöhnt. Um nicht umzukippen, bildet der Meerlavendel deswegen auch tiefe Pfahlwurzeln aus.
Die Erde, in der sich Strandflieder wohlfühlt, sollte mager, kalkhaltig und durchlässig sein, denn belohnt die Pflanze das mit einer üppigen Blüte. Andernfalls darbt sie vor sich hin und ist anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Zu dichte Böden können Sie mit Sand oder feinen Kieselsteinen auflockern.
Die Pflege von Strandflieder
Auch wenn Strandflieder in der Nähe von Gewässern wächst, mag er Wasser nicht so sehr. Das kommt uns Gärtnern wiederum beim Gießen zugute, denn eigentlich kann die Pflanze sich selbst überlassen und muss kaum gegossen werden. Lediglich während der Blüte sollten Sie ab und zu mal zur Gießkanne greifen – oder wenn es eine längere Trockenperiode gibt. Was Strandflieder gar nicht mag ist Staunässe. Mehr noch: Stehen die Wurzeln im Wasser, kann das tödlich sein. Daher ist es immer wichtig, dass der Boden durchlässig ist, notfalls legen Sie eine Drainage an. Eine Haltung im Blumenkübel ist übrigens auch möglich, hier benötigt die Pflanze dieselben Bedingungen.
Düngergaben sind nicht zwingend nötig, können aber die Blütenbildung anregen. Empfohlen wird daher, im Frühling einen Langzeitdünger zu geben. Auch Mulchen oder die Gabe von Humus bzw. Kompost ist möglich. Im Blumenkübel darf gerne alle zwei Monate eine Düngergabe gegeben werden. Ab Ende August sollten Sie keinen Dünger mehr verabreichen.
Strandflieder schneiden und überwintern
Ein Rückschnitt von Strandflieder ist nicht nötig. Verblühtes wird im Frühling vor dem neuen Austrieb entfernt. Die Staude sät sich selbst aus – sollten Sie dies nicht wünschen, dann entfernen Sie die Blütenstände vor der Samenreife. Sehr gut geeignet ist Meerlavendel für die Vase und für Trockensträuße.
Frost macht dem Strandflieder nichts aus, sodass Sie hier keine besonderen Maßnahmen ergreifen müssen. Sie können aber natürlich Laub oder Rindenmulch als Schutz auf das Beet geben, schaden kann es nicht. Wird der Strandflieder im Blumenkübel gehalten, sollten Sie ihn allerdings schützen, indem Sie die Töpfe an die Hauswand stellen und die Kübel mit einem Vlies umwickeln. Alternativ kommt der Strandflieder an einen frostsicheren Ort zum Überwintern, etwa in ein kühles Treppenhaus, die Garage oder das Gartenhäuschen.
Die Vermehrung von Strandflieder
Wie gerade schon erwähnt, sät sich Strandflieder selbst aus. Möchten Sie es dennoch selbst in die Hand nehmen, dann haben Sie zwei Möglichkeiten:
- Samen
Diese können Sie ab etwa Mitte August selbst ernten und ins Beet streuen. Alternativ sammeln Sie die Samen und trocknen diese. Die Aussaat in Anzuchttöpfen erfolgt dann ab März. Vorher die Samen bis zu 6 Stunden in Wasser quellen lassen. Magere Erde als Basis nehmen, die Samen gleichmäßig verteilen und leicht mit Erde bedecken. Halten Sie die Anzuchttöpfe mäßig feucht und stellen Sie die Töpfe hell ohne direkte Sonneneinstrahlung bei etwa 18 bis 20 Grad auf, zum Beispiel auf die Fensterbank. Sobald sich an den Keimlingen zwei Blattpaare gebildet haben, können die Jungpflanzen vereinzelt werden. Ab Mai dürfen sie dann in den Garten.
- Wurzelstecklinge
Graben Sie im Frühling eine ältere Pflanze aus und trennen Sie fingerdicke Wurzeln in einer Länge von 5 bis 10 Zentimetern mit einem scharfen Messer ab. Die Spitze der Wurzel wird mit einem Messer schräg angeschnitten und kommt dann in Anzuchterde. Die Triebe senkrecht einpflanzen – mit der Spitze nach unten, denn hier bilden sich die feinen Wurzeln aus. Geben Sie eine 2 Zentimeter dicke Sandschicht auf die Anzuchterde und halten Sie das Substrat mäßig feucht. An einem warmen und hellen Standort zeigen sich nach einigen Wochen die ersten Triebe, die dann ab Mai ins Beet dürfen.
Krankheiten und Schädlinge am Strandflieder
Bei Krankheiten und Schädlingen können wir uns kurz fassen, denn sie kommen nicht vor. Einzig die Wurzelfäule kann dem Strandflieder nicht nur zu schaffen machen, sondern auch dafür sorgen, dass sie in den meisten Fällen tödlich verläuft. Die Wurzelfäule entsteht allerdings durch einen Pflegefehler, nämlich dann, wenn entweder zu viel gegossen wird oder wenn die Wurzeln dauerhaft im Wasser stehen, also Staunässe entsteht. Sofern Sie die beachten, werden Sie mit dem Strandflieder keinen Ärger, dafür umso mehr Freude haben.