Wenn sich die Natur im Winter zur Ruhe begibt, sind im Garten kaum noch Arbeiten zu erledigen. Wer einen Teich besitzt, der sollte diesen aber nicht monatelang unbeachtet lassen – vor allem dann nicht, wenn Fische darin schwimmen. Friert der Teich nämlich zu, dann kann das schnell gefährlich für die Tiere werden.
Wie Fische im Teich über den Winter kommen
Niedrige Wassertemperaturen machen Fischen nichts aus. Auch eine Eisschicht ist in der Regel keine Gefahr für die Tiere. Allerdings kommt es darauf an, wie tief das Gewässer ist. Komplett zufrieren sollte der Teich nämlich nicht, denn das würden die Fische nicht überleben. Ist zwischen Boden und Eisschicht genügend Raum, ist das für die meisten Fische kein Problem. Sie halten sich in Bodennähe auf, wo es meist um die +4 Grad hat. Dort verfallen sie in einen Ruhemodus, bei dem sie wenig Energie und wenig Sauerstoff benötigen.
Sind Pflanzen im Teich vorhanden, können diese im Winter weiterhin Fotosynthese betreiben und so das Wasser mit Sauerstoff versorgen. Allerdings nur dann, wenn auf der Eisschicht keine lichtschluckende Schneedecke liegt. Denn wenn kein Licht an die Pflanzen kommt und kein neuer Sauerstoff produziert wird, kann dies das Todesurteil für die Fische bedeutet. Sie würden dann ersticken. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, den Teich eisfrei zu halten.
Welche Schäden Eis im Teich anrichten kann
Hat Ihr Teich eine Wassertiefe von weniger als 80 Zentimetern, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er in einem strengen Winter komplett zufriert. Sollte sich bereits eine dickere Eisschicht gebildet haben, nehmen Sie bitte keinen Hammer um dann Löcher in das Eis zu schlagen. Dadurch entstehen Druckwellen, die die Fische verletzten oder sogar töten können. Der Grund sind die Schwimmblasen der Fische, die durch diese Druckwellen platzen könnten.
Durch gefrorenes Wasser können aber nicht nur Ihre Fische Schaden nehmen, sondern auch die Teichwanne oder die Teichfolie. Teichwannen können Risse bekommen, Teichfolien werden spröde und erhalten ebenfalls Risse oder Löcher. Taut das Eis wieder auf, verliert Ihr Teich Wasser.
Diese Fische überwintern draußen
Die meisten Fische können Sie problemlos im Winter in Ihrem Teich belassen. Allerdings gibt es auch einige, die mit längeren Kälteperioden nicht zurechtkommen. Dies sollten Sie in ein Winterquartier umsiedeln, sobald die Temperaturen 10 Grad unterschreiten.
Fische, die draußen bleiben können |
Fische, die in ein Winterquartier umziehen müssen |
Goldfische (außer Schleierschwanz) |
Schleierschwänze |
Koi |
Wimpelkarpfen |
Störe |
Regenbogenelritzen |
Graskarpfen |
Reiskärpflinge (Medaka) |
Drachenfische |
|
Einheimische Kaltwasserfische wie Gründling, Bachschmerle, Rotauge, Rotfeder, Orfe, Stichling etc. |
6 Tipps für einen eisfreien Teich
Vorweg: Sie müssen nicht den kompletten Teich eisfrei halten. Es genügt, wenn einige Bereiche frei bleiben.
Tipp 1: Wasserpflanzen
Sofern Sie Wasserpflanzen im Teich haben, ist das schon mal eine gute Möglichkeit, dass das Wasser nicht zufriert. Ist der Winter besonders hart und lang, kann es trotz der Pflanzen zu einer Eisschicht kommen. Dann müssten Sie zusätzliche Maßnahmen ergreifen.
Achten Sie bei der Wahl der Wasserpflanzen auf die Winterhärte. Folgende Teichpflanzen überleben die kalte Jahreszeit und können dafür sorgen, dass der Teich nicht zufriert:
- Schwimmende Wasserpflanzen: Pflanzen wie Wasserlinsen (Lemna), Wasserhyazinthen (Eichhornia crassipes) und Wasserfarn (Salvinia) können auf der Oberfläche des Teiches schwimmen und helfen, das Wasser offen zu halten, indem sie eine Schicht bilden, die die Ausbildung von Eis verhindert.
- Sauerstoffspender: Pflanzen wie Wasserpest (Elodea), Hornkraut (Ceratophyllum demersum) und Tausendblatt (Myriophyllum) sind wichtige Sauerstoffspender im Teich. Sie wachsen unter Wasser und halten einen Teil des Wassers eisfrei, indem sie Sauerstoff produzieren und den Wasseraustausch fördern.
- Uferpflanzen: Pflanzen, die entlang der Ufer des Teiches wachsen, können ebenfalls helfen, das Zufrieren zu verhindern, indem sie den Luftaustausch ermöglichen. Beispiele sind Schilfrohr (Phragmites), Rohrkolben (Typha), Teichiris (Iris pseudacorus) und Sumpfdotterblumen (Caltha palustris).
- Winterharte Seerosen: Einige Sorten von Seerosen können auch im Winter überleben und dazu beitragen, dass der Teich nicht zufriert. Diese Pflanzen bleiben zwar nicht immer grün, aber ihre Wurzeln können den Teichboden belüften und verhindern, dass er vollständig gefriert.
Tipp 2: Gummiball oder Holzscheit
Legen Sie einen Gummiball oder ein Stück Holz auf die Wasseroberfläche. Diese Dinge schwimmen oben und können allein durch die Bewegungen schon bei geringer Kälte dafür sorgen, dass sich keine Eisschicht bildet. Ist es längere Zeit frostig, dann sollten Sie regelmäßig etwas warmes Wasser über den Gegenstand geben. Eis kann so nicht entstehen und es bleiben ausreichend Löcher, um Tieren Sauerstoff zu spenden.
Tipp 3: Eisfreihalter inkl. Senkkammer
Ein Eisfreihalter mit Senkkammer ist eine intelligente Lösung, da hierbei nicht nur das Teichwasser während der Wintermonate sauber gehalten wird, sondern auch gleichzeitig ein Loch im Eis geschaffen wird, damit Gase entweichen können und Tiere Zugang zu sauberem Wasser haben. Und so funktioniert der Eisfreihalter mit Senkkammer:
- Eisfreihalter: Der Eisfreihalter besteht normalerweise aus einem schwimmenden Gerät, das auf der Wasseroberfläche des Teichs platziert wird. Es besteht aus einem schwimmenden Ring oder einer Plattform, die das Eis daran hindert, sich über die gesamte Oberfläche des Teichs zu bilden. Der Eisfreihalter sorgt dafür, dass Sauerstoff ins Teichwasser gelangen kann.
- Senkkammer: Innerhalb des Eisfreihalters befindet sich eine Senkkammer. Diese Kammer hat ähnliche Funktionen wie die zuvor beschriebene Senkkammer im Gartenteich während des restlichen Jahres. Das Wasser aus dem Teich fließt in die Senkkammer, wo es sich beruhigen und sedimentieren kann, wodurch Schmutz und Sedimente entfernt werden.
- Ablauf des gereinigten Wassers: Nachdem das Wasser in der Senkkammer sedimentiert wurde, fließt das gereinigte Wasser durch einen Ablauf zurück in den Teich. Dies ermöglicht es, sauberes Wasser in den Teich zurückzuführen, während Schmutz und Sedimente in der Senkkammer verbleiben.
- Eisloch: Durch die Kombination von Eisfreihalter und Senkkammer wird ein Loch im Eis geschaffen, das eine Öffnung für den Gasaustausch ermöglicht. Gase, wie beispielsweise Methan, können aus dem Teichwasser entweichen, was wichtig ist, um eine anaerobe Umgebung zu verhindern, die schädlich für die Teichbewohner sein kann. Außerdem haben Tiere wie Vögel Zugang zu sauberem Wasser, das nicht durch Eis bedeckt ist.
Tipp 4: Tauchpumpe
Eine Tauchpumpe wird an der tiefsten Stelle im Teich angebracht und zwar so, dass sie frei im Wasser hängt und sich nicht etwa auf dem schlammigen Boden befindet. Sie wird mit Strom versorgt, saugt Wasser von unten an und gibt es nach oben hin wieder ab. Gleichzeitig erwärmt sie das Wasser beim Durchlauf leicht, sodass sie nicht nur den Teich mit Sauerstoff versorgt, sondern ihn auch eisfrei hält. Normalerweise muss eine Tauchpumpe nicht rund um die Uhr laufen. Es genügt ein Intervallbetrieb, allerdings nur dann, wenn es sich nicht um einen sehr harten Winter handelt, denn dann würde dieser Betrieb nicht ausreichen.
Tipp 5: Teichheizkabel
Um Ihren Teich dauerhaft eisfrei zu halten, kann ein Teichheizkabel sinnvoll sein. Dieses wird einmalig verlegt und steht dann immer zum Einsatz bereit:
- Installation: Das Teichheizkabel wird entlang des Teichbodens oder entlang der gewünschten Bereiche des Teiches verlegt. Je nach Größe und Form des Teichs kann es entsprechend in Schleifen, Geraden oder Spiralen angeordnet werden.
- Stromversorgung: Nötig für den Betrieb ist eine Stromquelle, hier genügt eine herkömmliche Außensteckdose mit 230 Volt.
- Wärmeabgabe: Fließt Strom durch den Heizleiter, erwärmt sich das Kabel und erhöht die Wassertemperatur. Die Wärme hilft, die Temperatur des Teichwassers über dem Gefrierpunkt zu halten und ein Zufrieren zu verhindern.
- Thermostatische Steuerung: Für mehr Komfort gibt es Teichheizkabel, die Sie über Thermostate steuern können. So kann die Temperatur des Teichwassers automatisch angepasst werden. Dadurch wird Energie gespart und die Effizienz des Systems verbessert.
Tipp 6: Teichheizer
Ein Teichheizer funktioniert ähnlich wie ein Tauchsieder. Ein Schwimmkörper wird in das Wasser gelegt und beheizt. So bleibt der Bereich rund um den Teichheizer eisfrei – und das bis zu einer Temperatur von -20 Grad. Er arbeitet selbstständig und schaltet sich, je nach Temperatur, an oder aus. Dies ermöglicht ein sogenannter Frostwächter. Hochwertige Teichheizer verfügen außerdem über eine Strömungspumpe, die für zusätzliche Wasserbewegung sorgt.