Thymian ist nicht nur ein sehr beliebtes Würzkraut in der Küche, sondern auch eine Heilpflanze, die nicht zu unterschätzen ist. Insbesondere in der Erkältungszeit ist Thymian ein wichtiger Helfer, um Husten und Erkältungen zu lindern. Zudem hat die Pflanze auch im Garten einen großen Vorteil, da sie zum einen ein Insektenmagnet ist und zum anderen Mücken fernbleiben, da sie den Duft überhaupt nicht mögen. Wenn auch Sie von den Vorteilen von Thymian profitieren möchten, erklären wir Ihnen in diesem Ratgeber genau, was Sie bei der Anpflanzung und der Pflege beachten müssen, damit Sie lange Freude an der Pflanze haben.
Wissenswertes zu Thymian
Thymian zählt zu der Gattung der Lippenblütler und stammt aus dem Mittelmeerraum. Allerdings finden sich manche Thymus-Arten auch in Asien sowie in Nord- und Westafrika. Der Echte Thymian trägt den Namen Thymus vulgaris und hat im Griechischen seinen Ursprung. Thymos bedeutet Kraft und Mut und zeigt, dass bereits die alten Griechen, Römer und auch Ägypter Thymian als Heilpflanze nutzen. Sie nahmen vor Schlachten meist ein stärkendes Bad in Thymianzweigen, um Stärke und Kraft zu erhalten. Über die Alpen gelang die Pflanzen dann in die Klostergärten des Mittelalters.
Mittlerweile gibt es auch heimische Deutsche Sorgen, wie etwa der Quendel (Thymus pulegioides), der Sand-Thymian (Thymus serpyllum), der Frühblühende Thymian (Thymus praecox) sowie den Alpen-Thymian (Thymus alpinus). Zudem gibt es weltweit noch über zweihundert weitere Sorten, die sich in Wuchsform, Höhe, Blütenfarbe, Blattfarbe und auch Aromen und Anwendungsformen unterscheiden.
Beliebte Thymian-Arten
Thymian ist äußerst beliebt und sehr vielseitig einsetzbar, insbesondere der Echte Thymian. Durch die unterschiedlichen Arten und Verwendungsformen haben wir hier nur die beliebtesten herausgesucht und möchten Sie Ihnen vorstellen:
- Kaskadenthymian: Diese Gewürz-Sorte ist auch unter dem Namen Langstängel-Thymian bekannt und wächst äußerst schnell, sodass sich zügig eine Art Teppich bildet. Die violett bis rosa Blüten erscheinen von April bis Mai. Auch diese Sorte ist nicht winterhart und muss vor Frost geschützt werden.
- Kümmel-Thymian: Diese Sorte ist ein wahrer Geheimtipp, der vielen nicht bekannt ist. Wie der Name schon sagt, vereinen sich hier die Noten von Kümmel und Thymian und für Kräuter-Fans ist der Kümmel-Thymian ein Muss! Die Sorte eignet sich durch diese besondere Nuance vor allem für das Würzen von Kartoffeln oder Quark und Fleisch oder Suppen und Gemüse.
- Quendel: Quendel ist der einzige wilde Thymian, der in unseren Breiten heimisch ist. Bekannt ist er auch unter den Namen Breitblättriger Thymian oder Arznei-Thymian. Auch diese Sorte wächst polsterartig, wird nur 10 cm hoch und zeigt seine hübschen dunkellila Blüten von Mai bis September. Die Blätter des Quendel sind sehr aromatisch und eignen sich hervorragende, um Speisen auf besondere Weise zu würzen.
- Sand-Thymian: Diese Sorte besticht vor allem durch ihre scharlachroten Blüten und dem angenehm würzigen Duft. Zudem weist er nur eine geringe Wuchshöhe auf und ist durch den kriechenden Wuchs perfekt für Steingärten oder zur Begrünung von Pflasterfugen geeignet. Des Weiteren zählt der Sand-Thymian auch zu den echten Heilpflanzen und ist, wie der Echte Thymian und der Quendel ein wichtiger Helfer bei Erkältungskrankheiten und Beschwerden mit dem Magen-Darm-Trakt.
- Zitronen-Thymian: Der Zitronen-Thymian ist ein Hybrid, der nicht nur stark nach Zitronen duftet, sondern auch genau so schmeckt. Sie können ihn im Gartenfachmarkt als Nutz- wie auch als Zierpflanze erhalten, weshalb Sie beim Kauf Vorsichtig sein müssen. Die Blätter der Zierpflanzen sind gelb-grün gefleckt. Die Blätter der Nutzpflanzen haben Blätter, die einen goldgelben oder weißen Rand aufweisen. Beide Sorten bleiben im Wuchs kleiner als der Echte Thymian und sind nicht winterhart.
Anpflanzung und Pflege
Thymian ist sehr anspruchslos und gedeiht nahezu überall. Doch natürlich müssen Sie auch hier ein paar Kleinigkeiten beachten, dass er den optimalen Standort hat und auch der Boden perfekt für das mediterrane Gewächs ist.
Standort und Boden
Thymian, egal, um welche Art und Sorte es sich handelt, bevorzugt einen geschützten und vollsonnigen Standort. Zudem muss das Plätzchen warm und hell sein. In seiner natürlichen Umgebung ist Thymian an Felsen und auf Mauern sowie an Böschungen und Trockenrasen zu finden. Mit trockenen Phasen kommt die mediterrane Pflanze recht gut zurecht. Nasse Füße hingegen sind keine Option für das Gewürzkraut.
Der Boden sollte eher nährstoffarm sein und durchlässig. Ein kalkhaltiger Boden ist optimal für die Pflanze. Dabei ist es auch problemlos möglich, dass Sie den Thymian in Töpfen auf Balkon und Terrasse oder auf der Fensterbank in der Küche kultivieren. Natürlich ist auch hier ein gut durchlässiges und sandiges Substrat wichtig, damit Sie viel Freude an der Pflanze haben.
Düngen und Gießen
Thymian ist äußerst anspruchslos und nach der Anpflanzung der Jungpflanzen, die Sie im Handel finden, benötigt das mediterrane Gewürzkraut nur ab und zu eine Kompostgabe. Auf eine Düngung können Sie komplett verzichten.
Beim Gießen sollten Sie vorsichtig sein, da Thymian es eher trocken als nass mag. Wichtig ist, dass das Wasser gut abfließen kann, dass die Wurzeln nicht im Wasser stehen. Daher ist das Gießen der Pflanze hauptsächlich im Hochsommer wichtig, auch wenn das Kraut gut mit Trockenphasen zurechtkommt. Insbesondere, wenn Sie die mediterrane Pflanze im Topf kultivieren, ist das Gießen besonders wichtig, da sie hier deutlich schneller austrocknet als im Freiland.
Schneiden von Thymian
Da Thymian zu den Halbsträuchern zählt, ist ein Schnitt im Frühjahr wichtig, damit die Pflanze wieder kräftig austreiben kann. Im Frühling wird deshalb der Strauch um ein Drittel gekürzt, damit er nicht vergreist und wieder üppig austreiben kann. Außerdem werden nach der Blüte auch die Triebspitzen geschnitten.
Überwintern
Der Echte Thymian ist winterhart. Diesen können Sie mit einem Vlies im Winter schützen, um den Blattabwurf zu verhindern. Notwendig ist dies aber nicht. Bei allen anderen Sorten sollten Sie genau auf die Beschreibung achten, da nur sehr wenige Sorten winterhart sind. Die Mehrzahl der Thymian-Sorten sind nicht winterhart und müssen geschützt werden oder im Haus überwintern.
Vermehrung von Thymian
Thymian zu vermehren ist nicht wirklich schwer, zumal sich die meisten Sorten sogar selbst aussäen. Dennoch lassen sich fast alle Thymian-Sorten durch Samen ziehen, die im April in Töpfe mit Anzuchterde ausgesät werden. Dabei sollten Sie darauf achten, dass die Samen nur ganz leicht mit Erde bedeckt werden, damit sie nach rund zehn Tagen keimen können.
Ab Mai können Sie dann die Sämlinge ins Freiland setzen. Sie müssen jedoch darauf achten, dass der Abstand ausreichend ist. Empfehlenswert ist ein Abstand von 20 x 20 Zentimeter. Denken Sie aber daran, die Pflanzen an die Sonne zu gewöhnen, bevor Sie sie ins Freiland setzen.
Des Weiteren können Sie die mediterrane Pflanze auch durch Kopfstecklinge vermehren. Zum einen können Sie die Pflanze teilen oder Sie schneiden einen Kopfsteckling im Frühsommer ab. Der verholzte Seitentrieb sollte eine Länge von 10 Zentimetern haben, bei dem Sie dann außerdem die Triebspitze entfernen und in sandig-humose Erde stecken. Damit die Luftfeuchtigkeit optimal ist, sollten Sie den Topf dann mit einer Folie abdecken.
Möchten Sie die Pflanzen teilen, denken Sie daran, dass nur alle drei Jahre eine Teilung erfolgen sollten. Hierzu graben Sie den Thymian aus, teilen den Wurzelballen und pflanzen die einzelnen Pflanzen wieder ein.
Schädlinge und Krankheiten
Thymian ist äußerst robust und durch die ätherischen Öle bleiben auch die Schädlinge fern. Lediglich Zikaden oder Blattläuse können auftreten. Diese sind aber problemlos mit dem Gartenschlauch zu entfernen. Auch bei Krankheiten ist das mediterrane Kraut nicht empfindlich. Ab und an kann Echte Mehltau vorkommen. Hier kann Schachtelhalmbrühe ein wichtiger Helfer sein.
Verwendung im Garten
Thymian ist perfekt, um es mit anderen mediterranen Kräutern wie Lavendel, Rosmarin oder Oregano in der Kräuterspirale zu verwenden. Da Thymian eher einen trockenen Boden benötigt, sollten Sie die Pflanzen ziemlich weit oben anpflanzen. Doch Vorsicht, Majoran und Thymian sind keine guten Nachbarn und mögen sich überhaupt nicht.
Ernte
Thymian können Sie laufend ernten. Dabei sind die frischen Triebe perfekt als Würze geeignet und können Fleisch, Fisch, Gemüse, Suppen und Soßen eine besondere Note verleihen. Außerdem können Sie die Thymianzweige auch trocknen. Hierzu schneiden Sie die Zweige vorrangig mittags und kurz vor der Blüte. Zusammengebunden können Sie sie dann kopfüber auf die Wäscheleine zum Trocknen hängen.
Verwendung in der Küche und als Heilpflanze
Thymian ist ein sehr vielseitiges Kraut und ist nicht nur eine tolle Würze für Fleisch, Fisch, Soßen, Suppen und Salate, sondern auch ein Heilkraut der besonderen Art. Getrocknet kann es als Tee oder Inhalationslösung genutzt werden und so Husten, Bronchitis oder Erkrankungen der oberen Atemwege lindern. Zudem sollt das Heilkraut auch krampf- und schleimlösend wirken, was primär den ätherischen Öle zugeschrieben wird. Auch Entzündungen im Mund- und Rachenraum sollen gelindert werden, wenn man mit Thymiantee oder -lösungen gurgelt. Bei Gicht, Verstauchungen oder unreiner Haut und Ekzemen und Wunden soll eine Tinktur wahre Wunder bewirken.
Die frisch geernteten Zweige können auch als Tee gegen Husten aufgebrüht werden. Hierbei ist zu beachten, dass Thymian den Blutdruck senken kann. Wer mit niedrigem Blutdruck kämpft, sollte Thymian Tee mit Vorsicht genießen und nur in kleinen Mengen trinken.