Thymian ist in der guten Küche für viele unverzichtbar. Ob zu Braten, zu Fisch, in Suppen und Eintöpfe, zu Kartoffeln, Ragouts oder in Soßen – mit Thymian bekommen Ihre Speisen den richtigen Pfiff. Dabei ist Thymian aber viel mehr als ein Kraut. Es wird seit jeher auch als Heilpflanze eingesetzt und selbst als Zierpflanze macht es im Balkonkasten etwas her. Wie Sie Thymian pflegen und was zu beachten ist, das verraten wir Ihnen hier.
Thymian – ein Steckbrief
- Das Küchenkraut wird auch als Echter Thymian bezeichnet.
- Alternative Namen sind Kuttelkraut und Römischer Quendel.
- Thymian gehört zur Familie der Lippenblütler.
- Der botanische Name des Echten Thymians lautet Thymus vulgaris.
- Ursprünglich kommt der Thymian aus dem europäischen Mittelmeerraum, ist aber vereinzelt auch in Nord- und Westafrika und in Asien zu finden.
- Die Höhe kann bis zu 40 Zentimetern betragen.
- Er blüht von Mai bis Oktober.
- Blätter, Blüten und Stile können frisch oder getrocknet als Gewürz verwendet werden.
- Die meisten Thymian-Sorten sind winterhart.
- Thymiane, die als Zierpflanzen oder Bodendecker eingesetzt werden, sind nicht zum Verzehr geeignet, da der Geschmack vom Echten Thymian deutlich abweichen kann. Dazu gehören zum Beispiel der Frühblühende Thymian, der Insel-Thymian und der Polster-Thymian.
- Neben dem Echten Thymian können unter anderem der Breitblättrige Thymian, der Korsische Thymian, der Schopfige Thymian und der Zitronenthymian als Kraut verwendet werden.
Thymian im Balkonkübel – so geht es ihm gut
Viel braucht es gar nicht, damit es dem Thymian auf dem Balkon gut geht. Er verträgt sich gut mit anderen Kräutern, sodass der Gestaltung eines Kräuterturms oder einer Kräuterschnecke nichts im Wege steht. Einzig Majoran sollte nicht in direkter Nachbarschaft angepflanzt werden.
Da Thymian aus dem Mittelmeerraum kommt, mag er Sonne besonders. Gerne vollsonnig und warm! Das Substrat sollte durchlässig und kalkhaltig sein. Viele Nährstoffe benötigt Thymian nicht, weswegen die Erde nährstoffarm sein darf.
Bei der Pflege müssen Sie kaum etwas beachten. Sie können Thymian laufend ernten, er wächst selbstständig wieder nach. Wenn es sich um Halbsträucher handelt, sollten Sie diese im Frühjahr um rund ein Drittel kürzen. Thymian ist ein Überlebenskünstler, er braucht wenig Wasser und kommt auch über längere Trockenperioden gut hinweg. Gießen Sie Thymian im Topf moderat, auf keinen Fall sollte das Substrat zu feucht sein.
Da gerade der Echte Thymian, der am häufigsten als Kraut in der Küche Verwendung findet, winterhart ist, benötigt er keinen Winterschutz. Wenn Sie ihn mit Vlies abdecken, wirft er über die kalte Jahreszeit die Blätter nicht ab. Ansonsten zeigen sich die ersten frischen Triebe dann wieder im Frühjahr.
Thymian vermehren
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Thymian zu vermehren:
- Aussaat
In Vorkultur werden Thymiansamen direkt in sandiger Anzuchterde in der Wohnung ausgesät und leicht mit Erde bedeckt. Nach zehn Tagen zeigen sich die ersten Keimlinge. Im Gegensatz zum „erwachsenen“ Thymian müssen die Jungpflanzen noch etwas mehr gegossen werden. Wenn die Jungpflanzen zu eng stehen, werden sie vereinzelt. Ab Mitte Mai dürfen Sie dann nach draußen. Eine direkte Aussaat im Balkonkasten oder Kübel ist natürlich auch möglich. Samen können Sie aus vorhandenen Pflanzen gewinnen.
- Stecklinge
Im Frühsommer werden rund zehn Zentimeter lange, verholzte Stecklinge geschnitten. Die Triebspitzen entfernen Sie bitte und geben den Steckling dann in ein Substrat, das aus Sand und Humus besteht. An einem warmen und hellen Standort werden die Stecklinge mit einer durchsichtigen Haube versehen und bilden so in kurzer Zeit ausreichend Wurzeln, um dann nach draußen gepflanzt werden zu können.
- Teilung
Diese Möglichkeit ist nur bei Thymian möglich, der bereits mehrere Jahre alt und entsprechend groß ist. Graben Sie die Pflanzen aus und teilen Sie den Wurzelballen. Danach die einzelnen Pflanzen wieder in die Erde setzen.
Krankheiten und Schädlinge am Thymian
Thymian ist robust, daher treten Krankheiten und Schädlinge kaum auf. Ab und zu können Blattläuse festgestellt werden, diese können Sie einfach mit einem Wasserstrahl entfernen oder den Thymian mit einem Milch-Wasser-Gemisch (Verhältnis 1:2) besprühen. Achtung: Die allseits bekannte Seifenlauge sollte hier nicht zum Einsatz kommen, zumindest dann nicht, wenn Sie den Thymian in der Küche verwenden möchten. Sehr selten kann auch Mehltau auftreten, den Sie mit einer Brühe aus Schachtelhalmen bekämpfen können.
Thymian als Heilpflanze
Seit über 4.000 Jahren wird Thymian auch als Heilpflanze genutzt. Die ätherischen Öle, vor allem Thymol und Carvacrol, können bei Atemwegserkrankungen eingesetzt werden. So können Sie krampflösend auf die Bronchen wirken, aber auch bei Asthma, Kehlkopfentzündungen, Verdauungsbeschwerden, chronischer Gastritis und Juckreiz zum Einsatz kommen. Gerade in Bezug auf Atemwegserkrankungen kann Thymiantee ausprobiert werden. Achtung: Dies ist keine gesundheitliche Beratung, bei Beschwerden ist immer ein Arzt zu Rate zu ziehen.