Permakultur ermöglicht nachhaltiges Gärtnern im Einklang mit der Natur. Ein Permakultur-Garten bildet einen geschlossenen Kreislauf und hilft Ihnen, Zeit bei der Gartenarbeit zu sparen. Beim erfolgreichen Gärtnern im Permakultur-Garten helfen Ihnen die folgenden Tipps.
Was ist Permakultur: mehr Biodiversität im Garten
Permakultur bedeutet mehr Nachhaltigkeit und ermöglicht das Gärtnern im Einklang mit der Natur. Sie machen sich zunutze, was die Natur Ihnen gibt, aber geben der Natur auch etwas zurück, da Sie auf Chemie verzichten und Lebensraum für nützliche Tiere schaffen. Bei der Permakultur kommt es auf Vielseitigkeit und Biodiversität an. Artenvielfalt an Pflanzen, Tieren und anderen Organismen hat einen hohen Stellenwert, da sie das System robust macht.
Der Vorteil der Permakultur besteht darin, dass Ihre Pflanzen widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge werden, sich gegenseitig ergänzen und daher üppiger wachsen und eine reichere Ernte bescheren. Sie schaffen ein selbstregulierendes System und sorgen dafür, dass der Boden nicht ausgelaugt wird. Die Pflanzen versorgen sich in diesem System zu einem großen Teil selbst. Haben Sie einen Permakultur-Garten angelegt, sparen Sie künftig Zeit.
Permakultur-Garten anlegen: mit der Analyse starten
Möchten Sie einen Permakultur-Garten anlegen, steht und fällt alles mit der Analyse. Sie schauen sich viel von der Natur ab, um es für Ihren Garten zu nutzen. Sie müssen Ihren Garten kennen, um zu wissen, ob Sie den Pflanzen die Bedingungen für die Kultur bieten können und ob Ihr Boden noch Nährstoffe benötigt. Achten Sie in Ihrem Garten auf diese Faktoren:
- Sonneneinstrahlung
- Bereiche mit Halbschatten oder Schatten
- vorherrschende Windrichtung
- windgeschützte und dem Wind ausgesetzte Bereiche
- eventuelles Gefälle, das bei der Bewässerung berücksichtigt werden sollte
- Bodenanalyse
Tipp: Lassen Sie in einem Labor eine Bodenanalyse ausführen. Sie erfahren mehr über den pH-Wert, die vorhandenen Nährstoffe und das, was Ihr Boden braucht.
Platz sinnvoll ausnutzen: Mikroklima mit enger Bepflanzung
In der Natur gedeihen oft Pflanzen auf engem Raum. Dieses Prinzip nutzen Sie im Permakultur-Garten, indem Sie die Pflanzen entsprechend der vorherrschendenn Bedingungen wie Sonne, Schatten und Wind platzieren. Große Bäume beschatten die anderen Pflanzen nicht, wenn sie an der Nordseite gepflanzt werden. An den Bäumen können verschiedene Rankgewächse wie Kiwi hochranken. Beeren, Sträucher und Gemüsebeete platzieren Sie an der Südseite, doch müssen Sie beachten, ob sie Sonne oder Halbschatten bevorzugen. Durch die enge Bepflanzung entsteht ein Mikroklima. Mitunter kommen dort auch frostempfindliche Pflanzen gut durch den Winter.
Gärtnern mit Nützlingen: Schaffen Sie Unterschlupfmöglichkeiten
Nützlinge bekämpfen Schädlinge, lockern den Boden auf und fördern das Wachstum der Pflanzen. Sie halten Blattläuse, Schnecken und andere schädliche Tiere von Ihren Pflanzen fern. Schaffen Sie Unterschlupfmöglichkeiten und sorgen Sie dafür, dass sich die Nützlinge ansiedeln. Gut geeignet sind
- Insektenhotels,
- Trockenmauern,
- Stein- oder Laubhaufen und
- Hecken.
Sorgen Sie mit Blühpflanzen wie Ringelblumen oder einer bienenfreundlichen Mischung dafür, dass sich viele Bienen und Hummeln in Ihrem Garten aufhalten.
Kompost herstellen: Gemüsereste und Gartenabfälle
Herzstück Ihres Permakultur-Gartens ist der Kompost. Um Kompost anzulegen, gibt es verschiedene Arten von Kompostern, beispielsweise offene Komposter, Thermokomposter oder Trommelkomposter. Aus Gartenabfällen, aber auch Obst- und Gemüseresten, Eierschalen, Kaffeegrund und Teeblättern stellen Sie Kompost selbst her.
Mit Kompost tragen Sie zu einem geschlossenen Kreislauf bei. Nährstoffe, die dem Garten von den Gemüse- und Unkrautpflanzen entzogen wurden, werden ihm wieder zurückgegeben, da bei der Kompostierung neue Nährstoffe entstehen. Platzieren Sie den Kompost an einem halbschattigen und geschützten Ort. In der Sonne trocknet er zu schnell aus, im Schatten kann er faulen.
Kompostbeete anlegen: Boden mit Nährstoffen anreichern
Kompostbeete sind eine wichtige Grundlage für die Permakultur, da der Boden mit Nährstoffen angereichert wird. Bringen Sie einige Wochen vor der Bestellung Kompost in die Beete und lassen Sie den Boden ruhen. So können sich Mikroorganismen ausbreiten und vermehren, bevor die Pflanzen in die Beete kommen. Kompost liefert wichtige Nährstoffe und sorgt dafür, dass der Boden nicht so schnell austrocknet.
Regenwasser sammeln: gute Bedingungen für Ihre Pflanzen
Fangen Sie Regenwasser auf, sparen Sie Leitungswasser und schonen Ihre Pflanzen. Nicht alle Pflanzen vertragen hartes, kaltes Leitungswasser. Regenwasser muss nicht aufbereitet werden und ist nicht zu hart. Bevor Sie es in einer Regentonne auffangen, sollte es möglichst schon viele Zwischenstationen passieren. So bekommen die Pflanzen schon viel davon ab.
Mulchschicht aufbringen: weniger Chancen für Unkraut
Ein nützlicher Helfer in Ihrem Garten ist eine dicke Mulchchicht, die aus Rindenmulch, Rasenschnitt oder Laub bestehen kann. Stroh oder Heu eignen sich ebenfalls. Was Sie als Mulchschicht verwenden, hängt auch von den Pflanzen ab. Sie bietet einen Unterschlupf für verschiedene nützliche kleine Tiere, bildet Nährstoffe, wenn sie sich zersetzt, verhindert das Austrocknen des Bodens und sorgt dafür, dass Unkraut weniger Chancen hat.
Tipp: Haben Sie ein Erdbeerbeet, mulchen Sie mit Heu oder Stroh. Sie sorgen nicht nur dafür, dass der Boden nicht so schnell austrocknet, sondern verhindern auch, dass die Erdbeeren faulen.
Weniger Arbeit mit essbaren Bodendeckern: schnelles Wachstum und weniger Unkraut
Bodendecker sorgen in Ihrem Garten dafür, dass der Boden nicht so schnell austrocknet und dass weniger Unkraut wächst. Essbare Bodendecker können sich schnell ausbreiten und erleichtern Ihnen die Arbeit im Garten. Gut geeignet sind
- Kapuzinerkresse, die wunderschön blüht und von der Sie Blätter, Knospen und Blüten essen können
- Walderdbeeren, die schnell Ausläufer bilden und ein herzhaftes Aroma haben
- Waldmeister, der sich für Maibowle eignet und schnell ausbreitet
- Neuseeländer Spinat als Blattgemüse, den Sie jedoch regelmäßig ernten müssen, damit er keine hochwachsenden Triebe bildet
Mehrjährige Pflanzen: Aussaat sparen
Mit mehrjährigen Pflanzen sparen Sie Arbeit, da Sie die Beete nicht so oft vorbereiten und nicht jedes Jahr neu bepflanzen müssen. Mit mehrjährigen Pflanzen müssen Sie kaum in das permanente System eingreifen. Einige mehrjährige Sorten breiten sich jedoch schnell aus und können, wenn Sie nicht Einhalt gebieten, schnell den gesamten Garten überwuchern. Ein solches Beispiel ist Meerrettich. Gut geeignet ist Topinambur, dessen Knollen Sie ähnlich wie Kartoffeln verwenden. Auch einige Kräuter sind mehrjährig:
- Liebstöckel
- Echter Lavendel
- Estragon
- Bärlauch
- Minze
Wenig Arbeit haben Sie auch mit Obstbäumen oder Beeren wie Himbeeren, Brombeeren oder Heidelbeeren. Allerdings müssen Sie hin und wieder einen Rückschnitt vornehmen.
Sich selbst aussamende Pflanzen: Aussaat sparen
Zeit für die Aussaat sparen Sie, wenn Sie selbst aussamende Pflanzen anbauen, beispielsweise Dill oder Wilde Rauke. Einhalt gebieten müssen Sie, wenn sich diese Pflanzen zu stark verbreiten.