Nachhaltigkeit steht hoch im Kurs. Zu Recht natürlich. Denn unsere Umwelt leidet und wir Menschen können etwas dagegen tun. Nicht nur im Haushalt heißt es daher Ressourcen sparen, sondern auch beim Gärtnern. Dabei ist es gar nicht so schwer, nachhaltig zu gärtnern. Denn eigentlich müssten Sie dies noch von Ihren Großeltern kennen, die schon vor vielen Jahrzehnten genau so ihren Garten bearbeitet haben. Allerdings sollten Sie nicht denken, dass es dabei nach strikten Regeln geht. Dem ist nämlich nicht so. Nachhaltig gärtnern kann jeder, wenn er sich nur ein paar Gedanken macht. Zum einen ist es nicht besonders aufwendig und zum anderen können Sie so biologisches Obst und Gemüse ernten und wissen genau, dass sie es ohne Angst verzehren können. Des Weiteren tun Sie natürlich auch Gutes für die Umwelt.
Tipp 1 – Recyceln Sie
Recycling steht ganz hoch im Kurs und es ist denkbar einfach, aus alten Dingen etwas Neues zu zaubern. Sie hätten schon lange gerne ein Frühbeet? Kein Problem, schauen Sie in Ihrem Garten oder im Haus, ob Sie Dinge wie beispielsweise alte Ziegelsteine haben. Diese sind hervorragend geeignet, um ein Frühbeet zu bauen. Damit natürlich auch genug Licht in das Frühbeet kommt, darf ein altes Fenster nicht fehlen. Diese finden Sie meist auf Baustellen oder bei Entsorgungsfirmen, die nicht selten die Fenster kostenlos abgeben, da sie so die Entsorgungsgebühren sparen können.
Auch aus alten Holzlatten können Sie ein tolles Frühbeet bauen. Abgedeckt mit einer durchsichtigen Folie haben Sie ein Frühbeet, welches zumindest für den Anfang ideal ist. Vielleicht hat ja ein Nachbar gerade noch eine Tür mit Verglasung, die dann die Folie ersetzen kann. Die Möglichkeiten sind wirklich groß und gerade, wenn in Ihrer Umgebung gebaut wird, werden Sie unzählige Dinge finden, die Sie im Garten noch verwerten können. Auch Hochbeete können schnell und einfach gebaut werden.
Tipp 2 – Stöbern Sie auf Flohmärkten
Flohmärkte sind wahre Fundgruben. Sie sind noch auf der Suche nach Deko für den Garten? Dann sollten Sie zwingend die Flohmärkte in Angriff nehmen. Hier finden Sie nicht selten alte Vasen, Blumentöpfe oder andere Dinge, die hervorragend in den Garten passen. Insbesondere wenn Sie einen Naturgarten Ihr Eigen nennen können, ist ein Flohmarkt ein Muss. Die alten Gegenstände passen besonders gut in Naturgärten und so können Sie mit alten Töpfen aus Metall, Porzellan oder aus Holz tolle Akzente setzen.
Tipp 3 – Verzichten Sie so gut es geht auf Plastik
Plastik haben wir alle zuhauf im Garten, vor allem die unzähligen Blumentöpfe aus Plastik. Dabei sind diese eigentlich gar nicht gut für Ihre Pflanzen. Denn sie können das Wasser nicht so speichern wie Tontöpfe und die Gefahr, dass die Pflanzen vertrocknen ist deutlich höher. Besonders schön sehen Körbe aus Weidengeflecht aus. Doch auch alte Holzkisten machen sich gut im Garten und zaubern ein tolles Ambiente. Zudem ist die Kräuterpalette sehr beliebt und sogar sehr einfach herzustellen. Mit einer alten Palette und ein paar Holzlatten haben Sie schnell eine Kräuterwand gezaubert, um die Sie jeder beneiden wird.
Tipp 4 – Aussaattöpfe einfach selbst herstellen
Wenn Sie Aussaattöpfe benötigen, müssen es nicht immer die Kunststofftöpfchen sein. Es gibt so viele Möglichkeiten, wie Sie „alte“ Dinge für Aussaattöpfe verwenden können, dass Sie die aus Plastik gar nicht mehr benötigen. So lassen sich unter anderem die Papprollen von Toilettenpapier oder Küchenpapier sehr gut nutzen, um daraus Aussaattöpfe zu machen. Doch auch aus alten Jutesäcken können die Töpfchen problemlos hergestellt werden. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und nutzen Sie Dinge, die Sie im Haushalt haben. Die Materialien sollten dabei nur abbaubar sein wie etwa Zeitungspapier und vieles mehr.
Tipp 5 – Nutzen Sie Regenwasser
Regenwasser ist zum Gießen perfekt und Sie sparen zudem auch Trinkwasser. Dabei haben Sie die Möglichkeit Regenwasserklappen an Dachrinnen zu montieren und das Regenwasser in eine Tonne umzuleiten. Wesentlich effektiver sind natürlich Zisternen, die aber meist nur für bei sehr großen Garten umsetzbar sind.
Tipp 6 – Nutzen Sie einen Komposthaufen
Kompost, der selbst hergestellt wurde, ist der König der Dünger. Denn er verbessert zum einen den Boden und gibt den Pflanzen jede Menge wichtige Nährstoffe. Zudem hat ein Komposthaufen den Vorteil, dass Küchenabfälle nicht mehr in der Tonne landen, sondern eine Wohltat für Ihren Garten sind. Natürlich sind die Kompostbehälter aus Kunststoff im Vorteil, da die Kompostierung schneller geht. Umweltfreundlicher jedoch sind Kompostbehälter aus Holz. Mit ihnen dauert das Kompostieren zwar etwas länger, aber Sie können sicher sein, dass Sie keine Mikroplastikteilchen im Kompost haben.
Tipp 7 – Handarbeit ist Trumpf
Rückschnitte von Sträuchern und Hecken werden natürlich häufig mit Heckenscheren durchgeführt. Um Energie zu sparen, nutzen Sie eine Handschere und schneiden Sie Ihre Pflanze mit diesen zurück. Selbstverständlich ist dies bei großen Hecken nicht durchzuführen. Geht es aber nur um einzelne Gehölze und Sträucher ist die Handschere schon deshalb empfehlenswert, da die Pflanzen nicht so zerrupft aussehen, wenn sie händisch geschnitten werden.
Tipp 8 – Gemeinsam große Gartengeräte anschaffen
Große Gartengeräte wie Häcksler oder hochwertige Rasenmäher und Vertikutierer sind teuer. Nutzen Sie Ihre Nachbarschaft und kaufen Sie gemeinsam die großen Gartengeräte. So können Sie zum einen Geld sparen und zum anderen auch etwas für die Umwelt tun.
Tipp 9 – Nutzen Sie keine Chemie bei dem Entfernen von Unkraut
Eigentlich sollten Herbizide im Garten gar nicht zum Einsatz kommen. Wer regelmäßig das Unkraut jätet und den Boden lockert, benötigt diese auch nicht. Wenn auch Sie darauf verzichten möchten, müssen Sie gar nicht viel dafür tun. Das regelmäßige Jäten, die Auflockerung des Bodens sowie eine dichte Beetbepflanzung sind perfekt, um Unkraut jede Chance des Durchbruchs zu nehmen.
Tipp 10 – Stellen Sie Ihren Dünger selbst her
Wenn Sie über einen Komposthaufen verfügen, haben Sie bereits einen hervorragenden Dünger für Ihren Garten. Doch nicht jeder hat Platz für einen Komposthaufen, weshalb Sie dennoch nicht auf gekauften Dünger zurückgreifen müssen. Sie können Dünger nämlich einfach selbst herstellen. Eine Brennnesseljauche ist schnell gemacht und hervorragend für die Pflanzen. Doch auch das Kochwasser von Kartoffeln und Eiern sollten Sie nicht in den Ausguss schütten. Auch dieses eignet sich, um Ihre Pflanzen zu düngen. Gleiches gilt übrigens auch für Kaffeesatz, der Ihre Zimmer- und Beetpflanzen mit wichtigen Nährstoffen versorgt.
Tipp 11 – Fördern Sie die Nützlinge im Garten
In unserem Garten sind zahlreiche Nützlinge, Sie müssen nur genau hinschauen. Wildbienen bestäuben die Pflanzen und haben leider immer weniger Platz, weshalb sie diesen schaffen sollten. Insektenhotels sind dafür ideal und können an jedem beliebigen Platz im Garten aufgestellt werden. Um ein Insektenhotel selbst zu basteln, benötigen Sie nur einige Holzklötze. In diese werden Löcher gebohrt, die rund fünf bis zehn Zentimeter tief und bis zu zehn Millimeter Durchmesser aufweisen sollten. Nun stapeln Sie diese aufeinander und binden sie mit Kordel zusammen. Des Weiteren können Stein- und Reisighaufen oder gebündelte Schilfrohren einen guten Unterschlupf für Nützlinge im Garten bieten.
Damit Blattläuse erst gar keine Chance haben, sollten Sie außerdem darauf achten, dass Singvögel sich in Ihrem Garten wohlfühlen. Denn dort, wo viele Singvögel sind, haben Sie deutlich weniger Blattläuse und müssen so auch keine chemischen Mittel gegen diese einsetzen.
Tipp 12 – Mit umweltfreundlichen Helfern gegen Schädlinge vorgehen
Auch der Gemüsegarten wird nicht selten von Schädlingen heimgesucht. Damit diese erst gar keine Chance haben, nutzen Sie am besten engmaschige Gemüseschutznetze oder ein Gartenvlies. Den so werden Möhrenfliegen, Blattläuse oder auch Kohlweißlinge effektiv gehindert dem Gemüse Schaden zuzufügen. Hier eignet sich vor allem Abdeckgaze aus Bio-Baumwolle als Frostschutz oder eben, um vor Schädlingen zu schützen. Da die Abdeckgaze mehrmals verwendet werden kann, schonen Sie die Umwelt. Zudem hinterlässt das Netz keinen Müll, da es komplett kompostierbar ist.
Tipp 13 – Gartenmöbel und Gartenhäuser aus heimischen Holz
Nicht nur die Gartenmöbel, sondern auch das Gartenhaus ist in der Regel aus Holz. Wer regionales Holz verwendet, trägt maßgeblich zum Umweltschutz bei. Denn zum einen hat das Holz keine langen Lieferwege und zum anderen können Sie so auch die Möbelbauer aus der Region unterstützen. Gleichzeitig haben Sie auch die Möglichkeit, mit Ihrem Möbelbauer zu reden, ob er nicht ab und zu Resthölzer für Sie hat. Aus diesen können Sie dann Hochbeete, Frühbeete oder auch Beetumrandungen herstellen.
Tipp 14 – Alte Obst- und Weinkisten upcyclen
Alte Obst- und Weinkisten landen leider häufig im Müll oder werden sogar im Kamin oder im Garten verfeuert. Dabei können Sie aus den alten Kisten hervorragende neue Dinge herstellen. Das Upcycling ist ebenfalls sehr beliebt und im Internet finden sich viele Tipps, was Sie aus den Kisten alles machen können. Wenn Sie sich zum Beispiel aufeinander stapeln, sind sie fantastisch als Regal auf Balkon oder Terrasse nutzbar.
Tipp 15 – Alte Vorhänge für Kissenbezüge oder Hängematten nutzen
Jeder von uns hat irgendwo noch alte Vorhänge oder Stoffe. Die Stoffe sind meist noch zu gut, um im Müll zu landen, weshalb sie im Keller oder auf dem Dachboden lagern. Stoffe eignen sich besonders gut, um Deko damit herzustellen. Haben Sie Regale auf Balkon oder Terrasse, können Sie mit farbenfrohen Stoffen Regalvorhänge schneidern. Oder Sie nutzen die Stoffe, um Kissenhüllen für die Gartenmöbel zu gestalten. Selbst Hängematten können aus alten Vorhängen gemacht werden.