Jeder Gärtner kennt es – die kleinen Pflänzchen, die man aus dem Gartencenter gerettet hat, entpuppen sich nach nur wenigen Jahren als blühendes Unkraut. Sie wuchern und verbreiten sich so schnell, dass Sie mit dem Schneiden gar nicht mehr hinterherkommen. Doch nicht nur das. Auch die Selbstvermehrung der Pflanzen kann echt zum Problem werden. Sie säen sich selbst aus und wachsen und gedeihen sogar in Pflasterfugen. Ein solches Beispiel ist unter anderem die Flammenblume. Damit Sie aber gegen diese Unkrautmonster vorgehen können, benötigen Sie lediglich unsere Tipps und Tricks. Dann haben die Unkrautmonster keine Chance mehr.
Wuchernde Pflanzen bändigen – das sollten Sie beachten!
Leider entpuppen sich viele kleine Pflänzchen als wuchernde Pflanzen, denen Sie fast nicht mehr Herr werden. Zu diesen zählen unter anderem die Akelei oder die Spornblume. Sie sähen sich selbst aus und können auch in den Pflasterfugen prächtig gedeihen. Insbesondere die Flammblume (Phlox) ist dabei recht wild. Die Selbstaussaat der Pflanze führt zur Verwilderung und können sogar dafür sorgen, dass die Zuchtformen verdrängt werden. Um den Unkrautmonstern beizukommen, sollten Sie alle verwelkten Blüten bereits vor der Samenreife abschneiden. So können Sie die Selbstaussaat verhindern.
Gleiches gilt aber auch für die ausläuferbildenden Arten wie dem Goldfelbrich (Lysimachia). Diese Pflanzen müssen Sie regelmäßig teilen und nur mit Pflanzen kombinieren, die die Oberhand haben. Denn gerade der Goldfelbrich dominiert eine große Anzahl an Pflanzen. Perfekt kombinierbar ist er mit dem Storchenschnabel oder dem Frauenmantel. Diese beiden Arten halten ihn in Schach.
Dann gibt es aber auch die Arten, die sich selbst vermehren sollen. Zu diesen zählen hauptsächlich die kurzlebigen Arten wie Fingerhut, Gelber Scheinmohn oder Silberling. Diese garantieren durch ihre Selbstaussaat, dass Sie Ihnen jahrelang im Garten erhalten bleiben, auch wenn sie meist nur zweijährig sind.
Wenn die Bodendecker zu Wuchermonstern werden
Auch Bodendecker können wuchern, sodass Sie kaum noch eine Chance haben, diese zu bändigen. Zu den wuchernden Bodendeckern zählen unter anderem die Goldbeere (Waldsteinia ternata) oder auch die Lampionblume (Physalis alkekengi) sowie Efeu. Die genannten Pflanzen erleichtern zwar die Pflege von größeren Gehölzgruppen, haben aber einen großen Nachteil. Insbesondere bei flach wurzelnden Sträuchern können Sie sich durchsetzen und sind eine ernstzunehmende Konkurrenz für den Blumenhartriegel. Dieser muss zuerst gut eingewachsen sein, dass die wuchernden Bodendeckern die Pflanze nicht dominieren. Ist der Blumenhartriegel noch nicht richtig eingewachsen, sorgen Efeu, Goldbeere oder die Lampionblume dafür, dass er sich seinem Schicksal ergibt und eingeht.
Sie kennen sicher den Spruch „Stille Wasser sind tief!“. Dies gilt auch für sehr zierliche Pflanzen wie den Beinwell (Symphytum) oder Gedenkemein (Omphalodes). Diese beiden Pflanzen bilden einen extrem dichten Filz und sorgen so dafür, dass die Gehölzwurzeln nicht ausreichend Wasser aufnehmen können, wenn Sie sie gießen. Aus diesem Grund sollten Sie beim Bepflanzen mit den beiden Arten rund um den Strauch eine Wurzelsperre eingraben, damit das Gehölz besser mit Wasser versorgt werden und sich so voll entfalten kann.
Wuchernde Bäume – auch das gibt es!
Nicht nur Stauden oder Bodendecker können wuchern. Auch Sträucher und Bäume schaffen dies. Dabei ist vor allem die Strauch-Rosskastanie (Aesculus parviflora) dafür bekannt. Die Pflanze wächst pro Jahr rund 30 Zentimeter in die Breite und bildet unzählige Wurzelausläufer. Im Alter können die Wurzeln sogar große Horste mit mehreren Quadratkilometern groß sein.
Gleiches gilt auch für den Spitzahorn, der sich selbst aussät. Vor allem, wenn er sich in die Hecke verirrt, kann es sehr lästig werden. Denn diese werden selten entdeckt und hat sich der Spitzahorn erst einmal dort verewigt, kann es sehr schwer werden, ihn wieder zu entfernen. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass Sie Ihre Hecke regelmäßig absuchen, ob sich kleine Bäumchen gepflanzt haben.
Besondere Vorsicht ist beim Sibirischen Hartriegel (Cornus alba Sibirica) geboten. Die äußeren Zweige biegen sich meist und sobald sie mit dem Boden in Kontakt kommen, beginnen sie zu wurzeln. Auf diese Weise können sie schnell den gesamten Garten einnehmen.
Rhizomsperre – um Wurzelausläufer zu stoppen
Besonders beliebt ist der Essigbaum. Er ist ein wahrer Augenschmaus im Herbst und begeistert viele Gärtner mit seinen roten Blüten. Doch er kann den Gärtnern das Leben auch richtig schwer machen, da er mit seinen Wurzelausläufern nicht spart. Das Problem dabei ist, dass das Abstechen der Wurzeln, das Wachstum erst richtig angeregt wird. Infolgedessen sollten Sie es vermeiden, die Wurzeln mit einem Spaten abzustechen und den Essigbaum besser mit einer Rhizomsperre zu pflanzen.
Eine Rhizomsperre ist auch für den Bambus ein Muss. Der Bambus ist der Wucherer schlechthin und in wenigen Jahren kann Ihr Garten nur noch aus Bambus bestehen, wenn Sie keine Rhizomsperre nutzen. Sie haben aber auch die Möglichkeit eine nicht wuchernde Sorte wie den Schirmbambus (Fargesia) zu pflanzen, wenn Sie keine Rhizomsperre einbauen möchten.
Egal, welche Pflanze Sie kaufen. Erkundigen Sie sich unbedingt vorher, ob diese Pflanzen gerne wuchern und wie Sie dagegen vorgehen können. Dies erleichtert Ihnen nicht nur die Arbeit im Garten, sondern sorgt auch dafür, dass Sie Ihre Nerven schonen.