Kräuter sind ein Muss in der Küche, um die Speisen aufzuwerten und ihnen eine besondere Note zu verleihen. Doch auch in der Hausapotheke sind Kräuter nicht mehr wegzudenken, denn immerhin ist gegen fast jede Krankheit ein Kraut gewachsen. Und allein deshalb sind Kräuter im Speiseplan ein wichtiger Bestandteil, da Sie dem Körper schon mit dem Verzehr etwas Gutes tun können. Kräuter können nämlich nicht nur die Speisen würzen, sondern auch die Verdauung anregen, beim Abnehmen helfen oder auch den Organismus stärken. Werden die Pflanzen richtig eingesetzt, können Sie nicht nur die Wirkung optimal entfalten, sondern auch die Wirkung verstärken. Deshalb geben wir Ihnen hier jede Menge Tipps, damit Sie zum Kräuter-Guru werden und genau wissen, wie Sie die Vorteile der Heilpflanzen nutzen können.
Kräuter richtig schneiden
Das richtige Schneiden von Würzkräutern ist eine Sache für sich. Zumal es welche gibt, deren Blätter nur abgezupft werden und welche, deren Stiele komplett gekappt werden müssen. Da dies bei jeder Pflanzen anders ist, möchten wir hier nur auf das richtige Schneidewerkzeug eingehen. Denn wie Sie wissen, ist Messer nicht gleich Messer!
Besonders wichtig ist, dass das Messer richtig scharf ist. Ein Messer, das stumpf ist, schneidet die Kräuter nicht ab, sondern quetscht sie praktisch ab. Durch dieses Abquetschen werden auch die wichtigen ätherischen Öle und Geschmacksstoffe aus der Pflanze gequetscht und das Aroma wird nichtssagend. Außerdem können sich auch Bitterstoffe entwickeln, die das Kraut unverzehrbar machen können.
Deshalb ist ein scharfes Messer das A und O bei der Ernte der Heilpflanzen und -kräuter. Mit diesem können Sie einen glatten Schnitt machen und die Pflanzen werden es Ihnen danken. Gleichzeitig sollte das Messer natürlich immer sauber und desinfiziert sein. Das ist deshalb so wichtig, dass sie die Pflanzen nicht mit Krankheiten infizieren. Haben Sie vorher ein anderes Kraut geschnitten, welches vielleicht krank war, übertragen Sie die Krankheit. Um dies zu vermeiden, sollte nach jeder Ernte das Messer desinfiziert werden und auch kontrolliert werden, ob das Messer noch scharf genug ist.
Die Lagerung von frischen Kräutern
Frisch geschnittene Kräuter sind natürlich empfindlich, weshalb die Lagerung besonders wichtig ist. Natürlich können Sie die Kräuter einfrieren oder trocknen, allerdings verlieren sie dabei einiges an Wirkstoffen. Daher ist die Lagerung frischer Heilpflanzen von großer Bedeutung. Damit sie nicht so schnell verwelken, nutzen Sie einen Plastikbehälter und Küchentücher.
Um das frische Küchenkraut richtig zu lagern, legen Sie ein paar Lagen Küchentücher aufeinander und befeuchten sie ein wenig. Jetzt werden die Kräuter locker auf die Küchentücher gelegt und locker zusammengerollt. Die Kräuterrollen werden danach in einen Plastikbehälter gegeben, der gut verschlossen werden kann, damit die Feuchtigkeit erhalten bleibt. Anschließend den Behälter in den Kühlschrank stellen, damit sie auch gut gekühlt sind.
Die Heilkräuter können so mehrere Tage aufbewahrt werden. Allerdings ist dies nur eine Notlösung, wenn Sie zu viele Kräuter haben. Denn je länger sie aufbewahrt werden, desto mehr Nährstoffe und Vitamine verlieren sie.
Kräuter verarbeiten
Haben Sie zu viel Würz- und Küchenkräuter und möchten sie nicht einfrieren, dann verarbeiten Sie die Würzkräuter doch einfach. Sie können daraus leckeres Pesto herstellen. Auch eine Kräuterbutter ist immer ein Genuss und kann pur aufs Brot geschmiert werden oder Sie kochen einfach damit. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Kräuter als Kräuteröle zu verarbeiten. So haben Sie zum einen immer ein tolles Geschenk im Haus, wenn Sie kurzfristig eingeladen werden und Sie können Ihre Speisen immer wieder aufs Neue verfeinern.
Eine weitere Idee wäre, aus den Heilkräutern Tinkturen herzustellen, die bei verschiedenen Beschwerden zum Einsatz kommen können. Zudem halten sich Tinkturen nahezu ewig, da sie mit hochprozentigem Alkohol angesetzt werden. Bevor Sie das Kraut einfrieren und es die Aromen und Wirkung verliert, können Sie mit der Verarbeitung alle Nährstoffe und auch die Wirksamkeit erhalten.
Das richtige Kochen mit Kräutern
Auch das Kochen mit Küchenkräutern muss gelernt sein. Denn hier gibt es einige Besonderheiten, die Sie wissen sollten, wenn Sie Ihre Freunde mit Ihrem Wissen überzeugen möchten und wenn Sie gerne Gäste bewirten. Insbesondere, wenn Sie von den Discounter-Kräutern auf frische Kräuter umsteigen, sollten Sie einige Dinge beachten.
Wenn Sie mit frischen Kräutern kochen, sollten Sie unter anderem darauf achten, dass Sie die Kräuter nicht zu lange kochen. Auch zu große Hitze schaden der leckeren und aromatischen Würze. Des Weiteren gibt es Kräuter, die erst kurz vor dem Servieren dem Gericht beigefügt werden sollten und auch das nochmalige Erwärmen ist mit einigen Kräutern nicht ideal. Damit Sie aber mehr von der Kräuterkunde verstehen, gibt es wichtige Tipps, wie See mit Kräutern richtig kochen.
Kräuter können Salz ersetzen
Haben Sie bisher mit Kräutermischungen aus dem Supermarkt gewürzt und bauen jetzt Ihre eigenen Kräuter an, dann sollten Sie wissen, dass die frischen Kräuter Salz ersetzen können. Zum einen können Sie mit dem großzügigen Einsatz von Salz die Speisen überwürzen und zum anderen auch den feinen Kräutergeschmack überdecken. Denken Sie auch daran, dass Salz ungesund ist und auf ein Minimum reduziert werden sollte. Denn gerade die fertigen Speisen wie Wurst, Käse oder andere verarbeitet Lebensmittel enthalten sehr viel Salz.
Säuren und Essig – zwei, die sich nicht mögen
Essig oder Zitronensäure und Kräuter sind sich nicht ganz grün, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Säure entzieht den frischen Kräutern ihre Farbe und sie sehen dann schnell unappetitlich aus. Deshalb sollten Sie die Kräuter immer zum Schluss in das Salatdressing geben, damit die frische, grüne Farbe erhalten bleibt. Soll das Würzkraut den Salat beeinflussen, ist es auch möglich, die Säure erst kurz vor dem Servieren beizufügen. So kann der Salat durchziehen und den die Würze des Krauts annehmen.
Diese Küchenkräuter mögen sich
Es gibt Kräuter, die sich perfekt ergänzen und es gibt, welche, die zusammen eingesetzt, das Gericht ungenießbar machen. Damit Ihnen das nicht passiert, sollten Sie wissen, welche der Küchenkräuter zusammen eingesetzt werden können und welche nicht. Während Koriander und Estragon eher Gegenspieler sind und besser allein eingesetzt werden, ergänzen sich Thymian und Rosmarin perfekt. Dabei sollten Sie sich merken, dass Kräuter, die ähnlich schmecken, weniger gut zusammenpassen. Dies wären unter anderem Majoran und Oregano. Die Aromen überlagern sich und können so ihr Aroma nicht perfekt entfalten.
Ebenso sollten Sie Brunnenkresse, Dill, Minze und Waldmeister allein einsetzen, da sie sehr dominant sind. Zudem sollte Kerbel oder Basilikum immer erst kurz vor dem Servieren den Speisen beigefügt werden, da der Geschmack sonst zu schnell verfliegt. Auch Kresse, Bärlauch oder andere Suppenkräuter sollten erst am Ende der Kochzeit in die Suppe gegeben werden, da zum einen die Farbe schnell unansehnlich wird und zum anderen der Geschmack durch die Hitze verloren geht.
Besonders gut harmonieren hingegen Bärlauch, Borretsch, Knoblauch, Gartenkresse, Petersilie und Schnittlauch. Sie können mit anderen Kräutern sehr gut kombiniert werden. Auch Kräuter der Provence oder mediterrane Kräuter harmonieren ausgezeichnet miteinander. Zu ihnen zählen unter anderem Thymian, Rosmarin, Oregano und Majoran sowie Fenchel, Salbei, Lorbeer und Kerbel. In Kombination mit Lavendel, werden Sie eine ganz besondere Kräutermischung für Fisch, Fleisch, Gemüse und Salate haben.
Sehe bekannt ist auch die Kräutermischung Fines herbes, die aus der französischen Küche stammt. Die Mischung besteht zu gleichen Teilen aus Estragon, Kerbel, Petersilie und Schnittlauch. Kombiniert werden kann die Mischung außerdem mit Basilikum, Bohnenkraut, Lavendel, Oregano, Rosmarin, Thymian und/oder Majoran.
Wie Sie sehen, können Sie tolle Mischungen herstellen und diese in Pesto oder Kräuterbutter und -ölen verwenden. Möchten Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen, probieren Sie sich zuerst an geringen Mengen und testen Sie aus, wie die Mischungen miteinander harmonieren. Vielleicht erfinden Sie auch eine neue, besondere Kräutermischung, die zum absoluten Geheimtipp wird?!
Die richtige Dosierung von Kräutern
Auch auf die richtige Dosierung kommt es an, damit die Speisen nicht vom Kräuteraroma überlagert werden. Da Kräuter viele verschiedene Inhaltsstoffe enthalten, geben sie nicht nur das Aroma ab, sondern auch die Wirkung wird freigesetzt. Das bedeutet, dass ein Zuviel an Waldmeister die Speisen ungenießbar machen kann. Doch auch Thymian kann gewissen „Nebenwirkungen“ haben. Insbesondere, wenn sehr viel Thymian zum Einsatz kommt. Das Kraut hat die Wirkung, den Blutdruck zu senken. Leiden Sie eher an einem zu niedrigen Blutdruck, sollten Sie beispielsweise auf einen Thymiantee verzichten, da dieser Kreislaufprobleme auslösen kann. Würzen mit Thymian hingegen ist kein Problem.
Kräuter sollten daher immer in Maßen und nicht in Massen eingesetzt werden. Mit der richtigen Dosierung erreichen Sie das perfekte Aroma, das die Speisen dann auf besondere Weise aufwertet.
Welke Kräuter wieder frisch machen
Kräuter welken leider sehr schnell, weshalb sie zügig verarbeitet werden müssen. Haben Sie Küchenkräuter zu Hause, die bereits welk sind, ist das kein Problem. Sie können problemlos wieder aufgepäppelt werden.
Geben Sie in eine Schale zwei Liter lauwarmes Wasser und streuen Sie ein bis zwei Esslöffel Zucker in die Schüssel. Anschließend müssen Sie die welken Blätter nur noch 10 Minuten in die Zuckerlösung legen und schon haben Sie wieder schöne, frische Blätter, die wie frisch geerntet aussehen. Gleiches gilt natürlich auch für Blattsalate, um ihnen neues Leben einzuhauchen.
Haben Sie noch einige Tricks und Tipps auf Lager? Dann erzählen Sie uns gerne in den Kommentaren davon. Wir freuen uns darauf.