Sträucher im Garten sind nicht nur hübsch anzuschauen, sie bieten noch viele weitere Vorteile. So können sie als Sichtschutz eingesetzt werden, geben dem Garten Struktur, spenden Schatten und sind nicht zuletzt Lebensraum für viele Tiere. Im Sommer brüten Vögel dort, blühende Sträucher sind ein Anziehungsmagnet für Insekten und im Winter können sich Igel darunter ein Winterquartier suchen. Damit Ihre Sträucher auch gut anwachsen und gedeihen, gibt es einiges zu beachten.
Die richtigen Bodenvoraussetzungen
Die Definition von Sträuchern ist einfach: Dabei handelt es sich um Pflanzen, die bereits an den Wurzeln holzige Stängel bilden und sich mehr oder weniger stark verzweigen. Egal, um welchen Strauch es sich handelt, haben alle eines gemeinsam: Sie brauchen entsprechende Bodenvoraussetzungen, damit sie gut anwachsen können und lange gesund bleiben. Die zwei wichtigsten Punkte sind:
- Der Boden muss locker sein.
- Der Boden muss nährstoffreich sein.
Sind diese beiden Voraussetzungen erfüllt, steht dem Pflanzen von Sträuchern nichts im Wege. Ist der Boden dagegen zu trocken, zu fest oder steinig, dann werden Sträucher damit weniger zurechtkommen und nicht die Wünsche der Gärtner erfüllen können. Vor allem kann sich bei verdichteten Böden Staunässe bilden, was Sträucher so gar nicht mögen. Das heißt nicht, dass Sie dann keine Sträucher pflanzen können, das heißt nur, dass Sie den Boden verbessern sollten. Zur Vorbereitung des Bodens weiter unten mehr.
Der passende Standort
Hier ist es wichtig zu wissen, welche Bedingungen der Strauch braucht: Sonne, Schatten oder Halbschatten. Doch was bedeutet das überhaupt?
- Ein Standort ist sonnig, wenn er pro Tag mindestens 6 Stunden Sonne bekommt.
- Der halbschattige Standort bekommt täglich zwischen 3 und 6 Stunden Sonne.
- Liegt der Standort im Schatten, bekommt er dort weniger als 3 Stunden Sonne pro Tag.
Doch welche Sträucher sind nun für welchen Standort geeignet? Hier eine kleine Auflistung:
Sonne | Halbschatten | Schatten |
Berberitze | Felsenbirne | Berberitze |
Duftjasmin | Hortensie | Brombeeren |
Felsenbirne | Kirschlorbeer | Buchsbaum |
Flieder | Kolkwitzie | Eberesche |
Forsythie | Kornelkirsche | Felsenbirne |
Ginster | Lavendel | Hainbuche |
Goldregen | Mahonie | Heckenkirsche |
Kornelkirsche | Rhododendron | Holunder |
Lavendel | Rosskastanie | Hortensie |
Mandelbäumchen | Schwarzer Holunder | Johannisbeere |
Olivenbaum | Weißdorn | Kirschlorbeer |
Pfaffenhütchen | Zaubernuss | Kornelkirsche |
Rosen | Zwergmispel | Kriechspindel |
Sanddorn | Liguster | |
Sommerflieder | Rhododendron | |
Wacholder | Sauerkirsche | |
Weißdorn | Säuleneibe | |
Winterschneeball | Scheinzypresse | |
Zaubernuss | Schneeball | |
Zwergmispel | Zaubernuss | |
Zwergmispel |
Sie sehen schon, dass es zahlreiche Sträucher gibt, die mit allen Standorten gut zurechtkommen.
Der richtige Pflanzzeitpunkt
Gepflanzt werden können Sträucher meist das ganze Jahr über – ob der Pflanzzeitpunkt dann allerdings optimal ist, sei dahingestellt. Denn den kann man an den Wurzeln erkennen. Hierbei sind drei Arten zu unterscheiden, je nachdem, wie der Strauch verkauft wird:
- Wurzelnackte Pflanzen: Damit die Wurzeln noch vor der Hauptwachstumsphase gut einwachsen können, dürfen Sträucher im Herbst und im zeitigen Frühjahr, wenn es die Temperaturen zulassen, gepflanzt werden.
- Sträucher mit Erdballen: Hier sind die Wurzeln bereits recht gut entwickelt und haben schon ausreichend Nährstoffe erhalten. Deswegen dürfen solche Sträucher bis in den Mai hinein eingepflanzt werden.
- Sträucher mit Topfballen: Bei diesen Sträuchern gibt es zeitlich keine Grenzen – sie können das ganze Jahr über eingepflanzt werden.
Bei Sträuchern, die Sie sowohl im Herbst, als auch im Frühling pflanzen können, sollten Sie immer darauf achten, ob diese frostempfindlich sind. Ist dies der Fall, dann setzen Sie diese für eine gute Entwicklung lieber im Frühling. Die folgende Tabelle soll einige gängigen Sträucher und deren idealen Pflanzzeitpunkt zeigen:
Frühlingspflanzung | Herbstpflanzung |
Buchsbaum | Berberitze |
Brombeere | Flieder |
Eibe | Himbeere |
Forsythie | Johannisbeere |
Goldregen | Liguster |
Hibiskus | Stachelbeere |
Hortensie | Weißdorn |
Kirschlorbeer | Zaubernuss |
Lavendel | |
Sommerflieder | |
Vogelbeere | |
Wacholder | |
Winterjasmin |
Die Vorbereitung des Bodens
Haben Sie einen Standort für Ihre Sträucher gefunden, dann geht es daran, den Boden vorzubereiten:
- Bei zu lehmigem, festem Boden mischen Sie großzügig Sand mit hinein. Auch feiner Kies ist möglich. Damit sich keine Staunässe bildet, sollten Sie zusätzlich eine Drainage installieren.
- Ist der Boden zu steinig, sollte er großflächig ausgehoben und ersetzt werden (auch in die Tiefe).
- Wenn der Boden zu trocken ist, kann ein Humusaufbau mit Kompost oder Bokashi helfen. Auch Mulchen ist dann eine Möglichkeit, ebenso wie die Gründüngung.
- Damit Sie wissen, ob Ihr Boden ausreichend Nährstoffe wie Magnesium, Phosphor, Eisen, Kupfer, Zink und Kalium bietet, können Sie im Vorfeld eine Bodenanalyse durchführen lassen. Dies wird von einem Labor durchgeführt und gibt Aufschluss über die vorhandenen Nährstoffe, sowie den pH-Wert.
Es kann auch vorkommen, dass der Boden zu locker ist, sprich zu viel Sand beinhaltet. Hier können Wasser und Nährstoffe nicht lange gespeichert werden. Deswegen sollten Sie ihn verdichten, indem Sie ihn mit lehmhaltiger Erde mischen.
Der richtige Abstand
Sollen Sträucher solitär stehen, erübrigt sich das mit dem Abstand, zumindest zu anderen Pflanzen. Sind Mauern oder Gebäude in der Nähe, sollten Sie aber auch hier auf einen ausreichenden Abstand achten. Doch wie viel Abstand ist sinnvoll, damit sich die Sträucher gut entwickeln können und keine Konkurrenzsituationen entstehen? Hierzu gibt es eine Faustregel:
Pflanzabstand = maximale Wuchshöhe : 2
Wenn Ihr Strauch also maximal 2 Meter hoch wird, sollte er zu anderen Sträuchern oder Gebäuden, Mauern, Zäunen etc. mindestens 1 Meter Abstand haben. Anders sieht es aus, wenn Sie aus den Sträuchern eine Hecke machen möchten, dann werden die Pflanzen enger gesetzt.
Die richtige Pflanztiefe
Es gibt eine pauschale Richtlinie, wie tief man Sträucher setzen sollte. Diese lautet:
Pflanztiefe = doppelter Umfang des Wurzelballens
Darüber hinaus sind jedoch folgende Punkte zu beachten:
- Die Wurzeln müssen komplett mit Erde bedeckt sein.
- Die Wurzeln dürfen nicht geknickt oder in die Erde „gestopft“ werden.
- Der Boden unter den Wurzeln sollte mindestens 40 Zentimeter tief gelockert werden.
- Bei der Pflanztiefe kommt es natürlich auch darauf an, ob der Strauch wurzelnackt ist oder einen Erd- oder Topfballen besitzt. Auch die Größe des Strauches bzw. des Wurzelballens ist entscheidend.
Sträucher einpflanzen in 7 Schritten
Wollen wir gemeinsam einen Strauch pflanzen? So geht´s:
- Strauch wässern: Bevor der Strauch in die Erde kommt, sollten die Wurzeln mit Wasser angereichert werden. Geben Sie den Wurzelballen daher in ein Wasserbad und zwar so lange, bis keine Blasen mehr aufsteigen.
- Pflanzloch ausheben: Während der Strauch gewässert wird, heben Sie mit einer Schaufel das Pflanzloch aus. Achten Sie auf die richtige Größe und darauf, dass die Erde darunter ebenfalls gelockert wird. Sollte die Erde nicht optimal sein, dann bereiten Sie den Boden wie oben beschrieben vor.
- Drainage anlegen: Damit sich keine Staunässe bilden kann, sollten Sie eine Drainage anlegen. Diese kann aus feinem Kies, Splitt oder Sand bestehen.
- Pflanze ins Loch setzen: Entfernen Sie einen eventuellen Topf, der den Wurzelballen umgibt und setzen Sie den Strauch vorsichtig in das Pflanzloch. Achten Sie darauf, dass Sie keine Wurzeln beschädigen. Besonders empfindlich sind die feinen Haarwurzeln, die für die Wasser- und Nährstoffversorgung zuständig sind.
- Pflanzloch befüllen: Geben Sie nun die Erde locker in da Pflanzloch und drücken Sie die obere Schicht mit den Händen gut an. Bitte nicht mit den Füßen festtreten, da hier zu viel Gewicht auf die Wurzeln einwirken kann.
- Gießwall formen: Vor dem Gießen wird ein Gießwall geformt. Dazu wird die Erde kreisrund um den Strauch angehäufelt, sodass im Kreisinnern eine Rinne entsteht.
- Gründlich angießen: Damit der neu gesetzte Strauch gut mit Wasser versorgt wird, muss er nun gründlich gegossen werden. Dazu wird das Wasser nach und nach in die Rinne gegeben. Der Wall sorgt dafür, dass das Wasser nicht wegfließt. Schlämmen Sie die Erde gut ein.
Wenn Sie diese Punkte beachten, sollte einem gesunden Wachstum Ihrer Sträucher nichts im Wege stehen.