Die Besenheide – Calluna vulgaris – wächst beispielsweise in der Lüneburger Heide, wo sie jedes Jahr zur Blütezeit im Spätsommer zahlreiche Bewunderer anzieht. Die niedrigwachsende und pflegeleichte Pflanze ist im Garten als Bodendecker geeignet. Außerdem zieht sie mit ihrem Nektar Insekten an. Erfahren Sie, wie Sie Besenheide pflegen und überwintern müssen.
Informationen über die Besenheide
Die Besenheide stammt aus Nord- und Mitteleuropa. Es ist ein immergrüner Zwergstrauch mit aufrechtem Wuchs. Die Pflanze wird 30 bis 50 Zentimeter hoch und blüht je nach Sorte von August bis November. Die Blüten sind meistens rosafarben bis hell violett. Es gibt auch Sorten, die weiße Blüten entwickeln. Die Blätter der Besenheide liegen schuppenartig am Trieb an. Sie sind schmal und nadelförmig.
Der Nektar ist für Bienen leicht zugänglich, sodass Sie etwas Gutes tun, wenn Sie Besenheide in Ihrem Garten anpflanzen. Hummeln, Bienen und Schmetterlinge fühlen sich von den Blüten magisch angezogen. Gefüllte Sorten sowie die Knospenheide liefern jedoch keinen Nektar und sind als Bienenweiden ungeeignet.
Umgangssprachlich wird die Besenheide auch Schneeheide oder Knospenheide genannt. Dabei sind diese Synonyme nicht ganz richtig, weil sich die Pflanzen unterscheiden. Knospenheiden sind Besenheide-Sorten, deren Blüten sich nicht komplett öffnen. Somit ist eine Bestäubung nicht möglich und die Blüten halten länger. Die Markennamen „Beautyladys“ oder „Gardengirls“ sind Beispiele für Knospenheiden.
Die Schneeheide ist eine andere Gattung. Sie trägt den botanischen Namen Erica carnea. Schneeheide und Besenheide haben dennoch eine Gemeinsamkeit, denn sie sind beide Heidekrautgewächse.
Sorten-Empfehlungen der Besenheide
Im Handel bekommen Sie eine Vielzahl an unterschiedlichen Sorten. Eine kleine Auswahl soll Ihnen die Entscheidung erleichtern.
- Darkness – Diese Sorte blüht von August bis Oktober mit purpurroten Blüten. Ihre Blätter sind hellgrün und die Wuchshöhe beläuft sich auf 30 bis 40 Zentimeter.
- Carmen – Die Blüten sind gefüllt und purpurfarben. Die Blütezeit verläuft im August und September. Die Blätter stehen mit ihrer dunkelgrünen Farbe im hübschen Kontrast zu den Blüten. Diese Besenheide wird 30 bis 40 Zentimeter hoch.
- Kinlochruel – Bei dieser Sorte erscheinen zwischen August und Oktober weiße, gefüllte Blüten. Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 30 Zentimetern.
- Jana – Die Wuchshöhe beträgt 20 bis 30 Zentimeter. Diese Sorte hat hellgrüne Blätter und gefüllte pinkfarbene bis rote Blüten. Die Blütezeit verläuft von September bis November.
- Firefly – Die Blüten zeigen sich von August bis September mit einer dunkelrosa Färbung. Die 45 bis 50 Zentimeter hohe Besenheide weist im Herbst braungelbe Blätter auf, die sich im Winter in ein leuchtendes Orange umfärben.
Tipps zur Pflanzung der Besenheide
Pflanzen Sie Besenheide im Spätsommer oder Herbst und wählen Sie einen sonnigen bis leicht halbschattigen Platz aus. Der Boden sollte sauer und sandig sein und über einen Humusanteil verfügen. Die Besenheide verträgt keine Staunässe. Deshalb kann sie auf einem dichten Boden nicht gedeihen. Falls Ihr Gartenboden lehmig ist, können Sie ihn mit Sand auflockern.
Damit die Besenheide mit ihren hübschen Blüten zur Geltung kommt, sollten Sie immer kleine oder größere Gruppen pflanzen. Als Solitärpflanze ist sie außerdem frostempfindlicher. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte rund 20 Zentimeter betragen.
Lockern Sie die Wurzelballen vor dem Einpflanzen etwas mit den Händen auf. Damit ermöglichen Sie ein gutes Einwachsen. Halten Sie die Erde mäßig trocken bis feucht und vermeiden Sie Staunässe.
Besenheide im Topf kultivieren
Sie können Besenheide ebenfalls auf dem Balkon oder der Terrasse kultivieren. Wichtig sind ein sonniger Standort und die zur Besenheide passende Erde. Außerdem müssen Sie auf eine gute Drainage achten, damit keine Staunässe entsteht. Wenn Sie mehrere Pflanzen in einen Topf setzen möchten, ist die Größe des Pflanzbehälters relevant. Der Pflanzabstand von 20 Zentimetern muss auch bei der Kultivierung im Topf eingehalten werden. Bei einem zu kleinen Topf und einem zu geringen Pflanzabstand können sich die Wurzeln der Besenheide nicht genügend entwickeln. Halten Sie die Erde stets mäßig feucht.
Pflege der Besenheide
Die Besenheide ist eine pflegeleichte und robuste Pflanze. Ein paar Faktoren sollten Sie bei der Pflege dennoch beachten. Es darf keine Staunässe entstehen, aber die Erde darf ebenso wenig zu trocken sein. Deshalb ist es wichtig, die Besenheide regelmäßig zu gießen und die Erde feucht zu halten. Kalkfreies Regenwasser ist dazu sehr gut geeignet.
Im Frühling ist eine Düngung ratsam. Der Dünger muss dem Bedürfnis nach einem sauren Boden entsprechen. Zudem benötigt die Besenheide Kalium und Stickstoff. Sie können einen Dünger für Hortensien verwenden.
Für eine üppige Blüte und ein gesundes Wachstum ist ein jährlicher Schnitt zu empfehlen. Wählen Sie dazu einen Tag mit bedecktem Himmel im März oder April aus. Kürzen Sie die neuen Austriebe des vergangenen Jahres um die Hälfte. Wenn Sie eine große Fläche schneiden müssen, können Sie mit der Motorsense oder einer Heckenschere vorgehen.
Besenheide überwintern
Die Besenheide ist zwar winterfest, aber im ersten Jahr hat sich die Winterhärte noch nicht vollständig ausgebildet. Deshalb sollten Sie die Pflanze mit einer Mulchschicht vor dem Frost schützen. Im nächsten Jahr können Sie auf das Mulchen verzichten. Achten Sie darauf, dass die Besenheide auch im Winter genügend Feuchtigkeit erhält. An Tagen, an denen es nicht regnet oder schneit, müssen Sie die Pflanze gießen.
So können Sie Besenheide vermehren
Die Vermehrung der Besenheide funktioniert am besten über Absenker. Drücken Sie im Herbst einen Trieb auf den Boden und bedecken Sie ihn mit ein wenig Erde. Mit genügend Feuchtigkeit und Kontakt zum Boden entwickeln sich neue Wurzeln. Auf diese Weise bildet sich eine neue Pflanze, die Sie im folgenden Herbst von der Mutterpflanze trennen und umsetzen können.