Sie sind meist rot, manchmal auch gelb, orange oder sogar schwarz und selbst in grünem Zustand kann man sie essen: Tomaten sind so vielseitig, wie die Gerichte, die man daraus kreieren kann. Ob im rohen Zustand, eingekocht, eingelegt, im Salat, als Soße, als Gemüse, als Dessert, als Marmelade – Tomaten bieten einen unendlichen Ideen-Reichtum. Ursprünglich kommt sie aus Mittel- und Südamerika und ist bei uns erst seit Christopher Kolumbus bekannt. Somit zählt sie zu den neuen Pflanzen.
Anfangs mochte man Tomaten in Europa nicht, das Gemüse galt sogar als giftig. Erst langsam erkannte man die Vorzüge und baute Tomaten nicht nur erwerbsmäßig an, sondern auch in den eigenen Gärten. Heute gehören Tomaten zum beliebtesten und meist verzehrten Gemüse überhaupt, im Durschnitt isst jeder Deutsche mehr als 28 Kilo Tomaten im Jahr. Sie unterscheiden sich nicht nur in der Farbe, sondern auch in der Größe und nicht zuletzt im Geschmack. Wir möchten uns einmal ansehen, welche Tomaten es gibt und wo die Unterschiede liegen.
Die Buschtomate
Buschtomaten werden auch als Strauchtomaten bezeichnet. Ihr Wachstum ist markant und geht in die Breite. Das bedeutet, dass sich von der Basis her zahlreiche starke Verzweigungen bilden, die in Form eines Busches den Strauch relativ breit werden lassen. Nach oben hin hört die Strauchtomate ab einer gewissen Höhe auf zu wachsen. Somit sollten Sie bereits bei der Pflanzung darauf achten, dass diese Sorten ausrechend Platz zu benachbarten Pflanzen haben. Sollten Buschtomaten zu viele Verzweigungen bilden, können diese auch an der Basis entfernt werden. Das ist sogar sinnvoll, da so erstens mehr Licht an andere Stellen der Pflanze gelangt und zweitens die Früchte intensiver im Geschmack werden. Ein Ausgeizen ist bei Buschtomaten in der Regel nicht notwendig.
Die Stabtomate
Im Gegensatz zu der Buschtomate wächst die Stabtomate vor allem nach oben. Daher benötigt sie irgendwann eine stabile Stütze, an die sie festgebunden werden sollte. Dieser Stab gab der Tomate auch ihren Namen. In der Regel bildet sich ein stabiler Haupttrieb, von dem aus sich die Seitentriebe entwickeln. In den Achseln können sich dann weitere Triebe zeigen, die der Pflanze allerdings viel Kraft kosten und für die Entwicklung von Früchten eine untergeordnete Rolle spielen. Daher sollten solche Triebe entfernt werden. Der Fachmann spricht auch von ausgeizen. Kontrollieren Sie Ihre Stabtomaten regelmäßig und entfernen Sie die Geiztriebe so früh wie möglich.
Die Cocktailtomate
Diese Tomatensorte hat den Vorteil, dass sie relativ wenig Platz braucht und somit auch im Blumenkübel ausgesät werden kann. Die Pflanze selbst bleibt klein und auch die Früchte sind im Gegensatz zu herkömmlichen Tomaten klein gehalten. Der Fachmann spricht bei einem Fruchtgewicht, das zwischen 20 und 60 Gramm liegt, von einer Cocktailtomate. Größentechnisch liegt sie im Bereich einer Walnuss. Cocktailtomaten werden auch als Snacktomaten bezeichnet.
Etwas kleiner, nämlich in der Größe einer Kirsche, werden Cherry- oder Kirschtomaten, die allerdings auch zu den Cocktailtomaten gehören. Eine weitere Unterart ist die sogenannte Naschtomate, die vor allem bei Kinder beliebt ist, weil sie mit ihrem süßlichen Geschmack überzeugt.
Die Eiertomate
Sie hat ihren Namen von ihrer langgezogenen, ovalen Form, wird aber auch als Roma Tomate oder Pflaumentomate bezeichnet. Angebaut werden sie wie Stabtomaten, sie wachsen vor allem in die Höhe und brauchen somit eine Stütze. Auch das Ausgeizen ist bei Eiertomaten wichtig. Aufgrund ihres sehr intensiven Geschmacks nach Tomate sind die Früchte vor allem für die Verwendung in Soßen geeignet, machen aber auch jeden Salat zu einem schmackhaften Erlebnis.
Die Fleischtomate
Sie ist nicht nur groß, sie ist auch sehr schwer: Fleischtomaten können ein Gewicht von bis zu 500 Gramm mitbringen. Unterschieden werden Fleischtomaten gegenüber anderen Tomaten durch ihre Fruchtkammern. Dazu muss man Tomaten aufschneiden und findet in der Frucht entsprechende Segmente, die die Samen enthalten. Bei Cocktailtomaten sind das in der Regel zwei Segmente, Stabtomaten haben maximal drei, bei Fleischtomaten aber sind es vier bis sechs solcher Fruchtkammern. Aufgrund der Schwere der Früchte ist es bei Fleischtomaten besonders wichtig, die Triebe mit Stäben zu stützen und anzubinden, damit diese nicht brechen.
Die Wildtomate
Wildtomaten sind ursprüngliche Tomaten, die von der Größe wie Cherrytomaten wachsen. Markant ist, dass besonders viele Früchte an den Rispen zu finden sind und dass die Pflanze sehr robust ist. Sie benötigen weniger Pflege und weniger Dünger als andere Tomatensorten. Auch der Anspruch an den Boden ist nicht allzu groß, ebenso können Wildtomaten im Kübel angepflanzt werden. Da Wildtomaten vor allem in die Breite wachsen, benötigen Sie entsprechend viel Platz. Sie sollten dennoch gestützt bzw. festgebunden werden. Ideal ist auch das Wachstum an einem Zaun, wo sie problemlos festgebunden werden können. Ein Ausgeizen kann nötig werden, wenn die Wildtomate sich zu sehr verzweigt. Auch das Kürzen der Triebe ist möglich.
Alte Tomatensorten
Gerade im Verkauf sollen oder müssen Früchte schön und fast schon perfekt aussehen. Wer sich alte Tomatensorten in den Garten holt, der kann von der optischen aber auch von der geschmacklichen Vielfalt profitieren. Die Früchte sind unterschiedlich groß und haben ungewöhnliche Formen und Farben. Waren sie lange Zeit aus dem Sortenregister verschwunden, werden sie nun nach und nach wieder aufgenommen. Auch bei uns finden Sie alte Tomatensorten, wie etwa San Marzano, Costoluto Genovese, Berner Rose, Tigerella, Matina, Oxheart oder Rouge de Marmande.
So unterschiedlich die Sorten, so unterschiedlich auch die Möglichkeiten der Verwendung. Im Grund kann gesagt werden, dass Sie jede Tomate für alles verwenden können: Zum Rohverzehr in Salaten oder auf dem Brot ebenso, wie zur Verarbeitung beispielsweise in Soßen, Eintöpfen, Suppen oder als Chutney. Auch als Süßspeise, wie etwa in Marmelade, haben Tomaten ihren festen Platz.
Gerade kleine Tomaten sind geschmacklich meist süßer, weswegen Sie sich zum Naschen zwischendurch perfekt eignen. Auch für Salate sind sie gerne genommen, während große Sorten dann eher weiterverarbeitet werden.