Kein Garten vorhanden? Schade! Aber wenn dafür stattdessen ein Balkon zur Verfügung steht, können Sie es sich dort so richtig gemütlich machen. Natürlich mit den schönsten Balkonpflanzen, die es so gibt. Natürlich ist Schönheit relativ und jeder hat einen anderen Geschmack. Wichtig bei Balkonpflanzen ist aber immer, dass Sie – gerade bei einem sonnigen Standort – mehr Wasser benötigen, als Gartenpflanzen, da nur ein begrenzter Platz für die Erde zur Verfügung steht und diese schneller trocknen kann. So, nun aber zu unseren TOP 10 der schönsten Balkonpflanze, von denen Sie sicherlich auch begeistert sein werden.
Platz 1: Lavendel – der Allrounder
Lavendel ist für den Balkon eine der schönsten Pflanzen, denn er hat einiges zu bieten: Wunderschöne violette Blüten, ein herrlicher Duft (nicht nur auf dem Balkon, sondern getrocknet auch im Schrank, wo er Motten vergrault), er ist ein Anziehungsmagnet für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge und nicht zuletzt können Sie Lavendel auch essen und damit allerlei Speisen verfeinern. Er ist als Mitglieder der Familie der Lippenblütler verwandt mit Salbei und Minze.
Lavendel steht gerne in der Sonne, wo es warm ist – kein Wunder, kommt er doch ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Beim Gießen mag er es nicht allzu feucht, Staunässe sollten Sie immer vermeiden, also am besten mit einer Drainage arbeiten. Gedüngt werden muss Lavendel nicht, er gehört zu den Schwachzehrern. Damit Lavendel nicht verholzt, sollte er regelmäßig nach der Blüte zurückgeschnitten werden, indem alle Blütenschöpfe gekappt werden. Das fördert zusätzlich eine zweite Blüte im Spätsommer. Bitte nicht ins alte Holz schneiden, da er sonst nicht mehr austreibt. Lavendel ist winterhart und kann problemlos draußen bleiben.
Platz 2: Margerite – die Perle
Der Name Margerite stammt eigentlich vom altgriechischen Wort „margarites“ ab, das so viel heißt, wie Perle. Er ist aber auch verwandt mit dem französischen Wort „marguerite“, das schlicht und einfach Gänseblümchen bedeutet. Und in der Tat sehen Margeriten wie überdimensionale Gänseblümchen aus – im Topf auf dem Balkon sind sie auf jeden Fall ein echter Hingucker. Margeriten gehören zu den Korbblütlern, die mit einer sehr langen Blütezeit von Mai bis in den Oktober hinein überraschen.
Unter den 42 Arten und zahlreichen Hybriden gibt es große und kleine Exemplare und Margeriten in den unterschiedlichsten Farben. Damit es den Stauden auf Ihrem Balkon gut geht, brauchen Sie einen sonnigen Standort und viel Wasser. Margeriten sind durstig und müssen regelmäßig gegossen werden, ein Düngen ist dagegen nicht nötig. Die Pflanzen sind nicht winterhart und müssen daher vor dem ersten Frost nach drinnen gebracht werden. Allerdings lässt die Blühfreude schon im zweiten Jahr deutlich nach, weswegen sich eine Überwinterung oftmals nicht lohnt.
Platz 3: Vanilleblume – das Duftwunder
Augen schließen und schnuppern – Sie werden glauben, sich in einer Konditorei zu befinden, sofern Sie die Vanilleblume als Balkonpflanze auserkoren haben. Die Pflanze, die eigentlich aus Peru kommt, überzeugt nicht nur durch ihre mit kleinen violetten Blüten bestückten Dolden, sondern vor allem durch Ihren betörenden Duft nach Vanille. Dieser Duft lockt auch Bienen, Hummeln & Co. an und sorgt für reichlich Nahrung. Eine weitere Besonderheit ist, dass sich die Pflanze, die zur Familie der Raublattgewächse gehört, immer der Sonne entgegenstreckt und somit auch als Sonnenwende bezeichnet wird.
Daher brauchen Vanilleblumen auch einen sonnigen Standort, wo sie bei guter Pflege von Mai bis September, beinahe die ganze Saison über, blüht. Dafür sollten Sie Verblühtes regelmäßig entfernen. Gegossen werden Vanilleblumen regelmäßig, sie sollten nie austrocknen, mögen aber auch nicht zu viel Wasser, weswegen ein Topf mit Abflussloch ideal ist. Düngen ist bei Vanilleblumen nicht zwingend nötig. Die Pflanzen sind nicht winterhart und vertragen keine Temperaturen unter +5 Grad. Stellen Sie Vanilleblumen zum Überwintern an einen hellen Ort, der Temperaturen zwischen 12 und 18 Grad bereithält.
Platz 4: Clematis – die Schönheit
Clematis gehören zur Pflanzenfamilie der Hahnenfußgewächse und werden auch als Waldreben bezeichnet. Sie wachsen wild bevorzugt an Waldrändern im lichten Schatten und entwickeln sich dort zu wahren Kletterkünstlern, die die Bäume emporranken. Auf dem Balkon können Sie Clematis daher auch als Sichtschutz verwenden. Von den mehr als 300 Arten gibt es zahlreiche Exemplare, die sehr große Blüten mit einem Durchmesser von bis zu 25 Zentimetern hervorbringen können.
Damit die Clematis auf dem Balkon gut gedeiht, sollte der Topf so groß wie möglich sein – 20 Liter und mehr wird empfohlen. Als Standort bevorzugt Clematis einen Platz im Halbschatten, ebenfalls sollte sie windgeschützt aufgestellt werden. Gießen Sie regelmäßig, achten Sie aber immer darauf, dass keine Staunässe entsteht. Gedüngt werden sollten Clematis im Topf etwa alle 4 Wochen. Da die Pflanze winterhart ist, kann sie draußen bleiben, sollte aber mit einem Schutz rund um den Topf versehen werden, denn kalte Füße sollten Sie vermeiden. Beim Rückschnitt sind die Schnittregeln der unterschiedlichen Clematis-Arten zu beachten.
Platz 5: Wandelröschen – die Farbenprächtige
Weiß, Gelb, Orange, Rosa, Rot und das Ganze auch noch bunt gemischt – Wandelröschen sind in Sachen Farbe wahre Künstler und verwandeln sich während sie blühen, was den besonderen Reiz der Tropenpflanze ausmacht. Auch die Blühdauer von Mai bis Oktober macht Wandelröschen zu einer beliebten Balkonpflanze – und das nicht nur bei uns Menschen, sondern auch bei Bienen und Schmetterlingen. Sofern Sie Verblühtes regelmäßig entfernen, ist Ihnen dieser Blütenreichtum gewiss. Wandelröschen, die zur Familie der Eisenkrautgewächse gehören, kommen aus den tropischen Gebieten Amerikas und sind in allen Teilen giftig.
Wandelröschen gibt es bei uns als herkömmliche Kübelpflanze, aber auch als Hochstämmchen. Wichtig ist, dass die Pflanze in der Sonne steht, damit sich Ihre Blüten auch entsprechend entfalten können. Gießen Sie regelmäßig, die Erde sollte nie austrocknen, vermeiden Sie aber Staunässe. Als Düngergabe bietet sich zu Saisonbeginn ein Langzeitdünger an. Da Wandelröschen nicht winterhart sind, müssen sie in der kalten Jahreszeit nach drinnen geholt werden. Kürzen Sie die Triebe vor dem Neuaustrieb auf etwa 15 Zentimeter ein.
Platz 6: Fächerblume – der Dauerblüher
Ein halbes Jahr lang, nämlich von Mai bis Oktober, kann die Fächerblume mit ihren blau-violetten Blüten den Balkon in ein wahres Blütenmeer verwandeln. Aufgrund ihrer Höhe von rund 20 bis 30 Zentimetern ist die Fächerblume ideal für die Bepflanzung im Balkonkasten oder in der Hängeampel. Die Blüten bilden sich an bis zu einen Meter langen Trieben, die nach unten hängen. Botanisch gehört die Fächerblume zu den Goodeniengewächsen und stammt aus Australien.
Als Standort bevorzugt die Fächerblume Sonne, fühlt sich aber auch im Halbschatten wohl. Gießen sollten Sie die Pflanze regelmäßig, eine kurze Trockenperiode macht ihr aber nichts aus. Staunässe ist in jedem Fall zu vermeiden. Düngen ist nicht zwingend notwendig, wenn doch, ist ein Langzeitdünger ideal. Eine weitere Pflege ist nicht notwendig, die Blume produziert laufend neue Blüten. Da die Fächerblume nicht winterhart ist, muss sie vor dem ersten Frost nach drinnen gebracht werden. Kürzen Sie sie etwa um die Hälfte ein, bevor Sie ins Winterquartier kommt. Auch wenn die Blühfreude nachlassen sollte, können Sie diese durch einen Rückschnitt neu anregen.
Platz 7: Zauberglöckchen – das Schmuckstück
Petunien gehören zu den beliebtesten Balkonpflanzen. Da Petunien aber kaum Nektar produzieren, sind sie für Bienen, Hummeln & Co. nicht relevant. Ganz anderes die Zauberglöckchen. Diese Blumen werden auch Zwergpetunien genannt, denn sie sehen ihnen zum Verwechseln ähnlich. Kein Wunder, sind beide doch miteinander verwandt. Früher gehörten Zauberglöckchen und Petunien sogar zur gleichen Gattung, heute nicht mehr. Die aus Südamerika stammenden Blumen sind ein sehr guter Petunien-Ersatz, da Insekten von den Pflanzen magisch angezogen werden.
Neben den zahlreichen Farben, in denen Zauberglöckchen erblühen, produzieren die Blumen von Mai bis Oktober laufend neue Blüten. Verblühtes muss bei den Zauberglöckchen übrigens nicht entfernt werden. Die Blumen entwickeln sich zu wunderschönen Hängepflanzen für Balkonkästen und Hängeampeln. Der Standort sollte sonnig sein, gegossen wird regelmäßig, eine Drainage ist sinnvoll. Da Zauberglöckchen zu den Starkzehrern gehören, sollten Sie regelmäßig düngen oder einen Langzeitdünger geben. Zwar können Sie die nicht winterharten Blumen in der kalten Jahreszeit nach drinnen holen, da die Blühkraft aber merklich nachlässt, ist es wohl besser, sich jedes Jahr neu einzudecken oder auszusäen.
Platz 8: Elfenspiegel – der Attraktive
Beim Elfenspiegel handelt es sich um eine Pflanze aus der Familie der Braunwurzgewächse. Er kommt ursprünglich aus den südlichen Gefilden des afrikanischen Kontinents und bietet rund 65 Arten. Aufgrund der Wuchshöhe von durchschnittlich 40 Zentimetern, der Eigenschaft, dass die Pflanze überhängend wächst, der Blütenfarbenvielfalt (weiß, gelb, orange, rosa, rot, blau, mehrfarbig) und der langen Blütezeit (von Juni bis Oktober) ist er eine sehr beliebte Balkonpflanze. Optisch sieht er den Veilchen nicht unähnlich, ist aber weder verwandt, noch verschwägert.
Der Elfenspiegel mag sehr viel Sonne, sollte aber – wenn möglich – wind- und regengeschützt stehen. Beim Gießen darauf achten, dass die Erde gleichmäßig feucht ist, aber keine Staunässe entsteht. Wichtig ist, dass Sie mit kalkarmem Wasser gießen! Eine Düngung alle 2 bis 4 Wochen ist ratsam. Da der Elfenspiegel eine einjährige Pflanze ist und eine Überwinterung nicht lohnt, sollten Sie ihn jedes Jahr neu aussäen.
Platz 9: Schneeflockenblume – die Strahlende
Unzählige kleine weiße Blüten, je nach Art auch rosa, blau oder violett, zeigen sich an der Schneeflockenblume, die mit ihrer strahlenden Schönheit jeden verzaubert. Die Blüten sind sehr klein, treten dafür aber umso häufiger auf, sodass von Mai bis Oktober ein regelrechtes Blütenmeer entsteht. Die Pflanze gehört zur Familie der Braunwurzgewächse und stammt ursprünglich aus Südafrika.
Auf dem Balkon mag die Schneeflockenblume gerne einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Gegossen wird regelmäßig, das Substrat sollte stets leicht feucht sein, Staunässe mag die Blume aber nicht. Düngen ist nicht nötig und auch ein Rückschnitt muss nicht sein. Sofern Sie die nicht winterharte Pflanze ins Winterquartier bringen möchten, sollten Sie allerdings einen Rückschnitt im Frühling durchführen, damit die Schneeflockenblume wieder in gewohnter Schönheit erstrahlt.
Platz 10: Verbene – die Bunte
Verbenen sind eigentlich Wildpflanzen, die noch heute auf zahlreichen Blumenwiesen und sogar solitär stehend als Strauch zu finden sind. Darüber hinaus gibt es unter den knapp 80 Arten einige, die als Zierpflanzen kultiviert wurden. Die Pflanzen gehören zur Familie der Eisenkrautgewächse, weswegen Verbenen auch als Eisenkraut bekannt sind. Als Zierpflanze erreichen sie Höhen von rund 30 Zentimetern und sind daher gut als Balkonpflanze geeignet. Die Farbenvielfalt, die von Weiß über Orange, Rosa, Rot, Grün, Violett bis hin zu Braun reicht, erfreut uns die ganze Saison über von Mai bis in den Oktober.
In der Pflege sind Verbenen sehr anspruchslos. Ein sonniger Standort ist ideal, aber auch im Halbschatten ist ein guter Platz. Gegossen werden möchten Verbenen regelmäßig, nur Staunässe mögen sie nicht. Gedüngt wird ab April ein bis zweimal im Monat. Ein Rückschnitt ist nicht nötig, da sie meist nur einjährig kultiviert werden. Somit ist auch eine Überwinterung nicht sinnvoll, da sie in der Blühfreude langsam nachlassen.