Geht es um Heckenpflanzen, denken wir zuerst an Thuja, Kirschlorbeer, Hainbuche oder den Buchsbaum. Ja, diese Pflanzen können Sie durchaus als Hecke nutzen, doch ob diese tatsächlich zu den schönsten gehören? Nun, wie immer ist das Geschmackssache. Außerdem müssen es nicht immer die alltäglichen Pflanzen sein, die uns vorgegeben werden. Es gibt so viele tolle und vor allem blühende Sträucher, die ein schnelles und dichtes Wachstum bieten, um sie als Hecke zu nutzen. Übrigens legen wir hier kein Augenmerk auf sogenannte formelle Hecken, also Hecken, die in Form geschnitten und somit in eine geometrische und starre Form gebracht werden. Hier nun die TOP 10 der schönsten Heckenpflanzen.
Platz 1: Die dornige Berberitze
Mehr als 500 verschiedene Arten von Berberitzen gibt es, viele davon sind aufgrund ihrer Wachstumseigenschaften als Heckenpflanzen geeignet. Sie gehören zur Pflanzenfamilie der Berberitzengewächse und erreichen Wuchshöhen zwischen 1 und 3 Metern. Zwei Besonderheiten weisen die Berberitzen auf: Zum einen haben sie Dornen, zum anderen unterscheiden sie sich durch unterschiedliche Blattfarben. Im Laufe des Sommers blühen Berberitzen und bringen anschließend Beeren hervor, die Vögeln als wertvolle Nahrung dienen. Die Beeren bestimmter Arten sind auch für den Menschen essbar, während andere wiederum giftig sind. Die bekanntesten sind die Gewöhnliche Berberitze, die Buchsblättrige Berberitze und Thunbergs Berberitze.
Berberitzen mögen einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit einem durchlässigen Boden. Der Pflanzabstand sollte mindestens 30 Zentimeter betragen. Jungpflanzen werden regelmäßig gegossen, eingewachsene Pflanzen müssen weder gegossen, noch gedüngt werden. Außer bei einer langen Trockenperiode sind Wassergaben sinnvoll. Die Berberitze ist sommergrün und verliert im Winter ihre Blätter. Wenn Berberitzen geschnitten werden sollen, ist der beste Zeitpunkt der Monat März. Pro Jahr beträgt das Wachstum rund 20 Zentimeter.
Platz 2: Die nadelige Eibe
Ein Nadelbaum als Hecke? Warum denn nicht? Besonders gut eignet sich dafür die Eibe, von der es elf Arten gibt, wobei nur die Europäische Eibe bei uns heimisch ist. Eiben können als solitärer Baum bis zu 15 Meter hoch werden. Werden sie durch regelmäßigen Schnitt klein gehalten, wachsen sie zu einer dichten Hecke zusammen. Eiben gehören zur Pflanzenfamilie der Eibengewächse, sie sind immergrün, haben filigrane Nadeln und bringen hübsche rote Beeren hervor, über die sich Vögel freuen. Für den Menschen sind die Beeren und alle anderen Pflanzenteile giftig.
Am liebsten steht die Eibe im Halbschatten oder Schatten. Beim Pflanzen ist ein Abstand von mindestens 30 Zentimetern zueinander einzuhalten. Da Eiben zu den Tiefwurzlern gehören, kommen sie gut mit Trockenheit zurecht. In den ersten 2 bis 3 Jahren sollten die Pflanzen aber zusätzlich gegossen werden, bis sie gut eingewachsen sind. Düngen ist nicht notwendig. Eiben wachsen pro Jahr rund 20 Zentimeter, ein jährlicher Formschnitt bietet sich im Juni nach dem Austrieb an. Soll ein kräftiger Rückschnitt durchgeführt werden, ist dieser nur von Oktober bis Februar erlaubt.
Platz 3: Der erstaunliche Duftschneeball
Der Name sagt es schon, der Duftschneeball betört durch seinen herrlichen vanilleartigen Geruch. Doch die Pflanze, die zu den Moschuskrautgewächsen gehört, zeigt noch mehr erstaunliche Fähigkeiten. So ist er immergrün, verfärbt sein Laub im Herbst zum Teil in ein herrliches Orange und blüht zweimal im Jahr. Einmal im Oktober und November und einmal im März und April. Zudem ist er ein Anziehungsmagnet für Insekten. Damit ist der Duftschneeball eine der außergewöhnlichsten und vielseitigsten Heckenpflanzen überhaupt. Die Wuchshöhe kann bis zu 3 Meter betragen.
Der ideale Standplatz für den Duftschneeball ist Sonne bis Halbschatten. Ein Pflanzabstand von rund 1 Meter ist anzuraten, da der Duftschneeball sehr breit werden kann. An den Boden stellt die Pflanze keine besonderen Ansprüche. Frisch gepflanzt sollte regelmäßig gegossen werden, Wassergaben entfallen im Alter, nur bei längerer Trockenheit ist Gießen angesagt – besonders dann, wenn er nur spärlich blüht. Pro Jahr legt der Schneeball um bis zu 25 Zentimeter zu. Bringen Sie die Pflanze nach der Blüte im Frühling durch einen leichten Schnitt in Form.
Platz 4: Der schnellwachsende Flieder
Möchten Sie eine hohe Hecke innerhalb kürzester Zeit, dann ist der Flieder eine gute Möglichkeit, denn er wächst pro Jahr um bis zu einem halben Meter. Hinzu kommt, dass er toll aussieht und im Mai und Juni wunderschöne Blütenrispen hervorbringt, die einen herrlichen Duft verströmen. Für Insekten sind die herrlichen Blüten allerdings uninteressant, denn sie enthalten Bitterstoffe, die die Tiere nicht mögen. Vom Flieder, der zu den Ölbaumgewächsen gehört, gibt es etwa 25 Arten, die vor allem in Europa und Asien heimisch sind. Besonders dicht wächst Flieder, wenn Sie die Ausläufer nicht kappen, was man bei solitär stehenden Gewächsen oft tut.
Wohl fühlt sich Flieder an einem sonnigen Standort, kommt aber auch mit Halbschatten zurecht. Achten Sie auf einen Pflanzabstand von mindestens 80 Zentimetern. Der Boden sollte locker sein, ist er zu dicht, wächst die Pflanze nur sehr spärlich. Da Flieder gut mit Trockenheit zurechtkommt, ist ein zusätzliches Gießen nicht nötig, auch gedüngt werden muss Flieder nicht. Ein Formschnitt ist nach der Blüte möglich, ein kräftiger Rückschnitt dann erst im Herbst oder Winter. In diesem Fall fällt für ein Jahr die Blüte aus, denn diese bildet die Pflanze bereits im Sommer. Flieder kann Wuchshöhen von mehreren Metern erreichen.
Platz 5: Der robuste Liguster
Der Liguster, der zu den Ölbaumgewächsen gehört, ist als Heckenpflanze wunderbar geeignet, da er dicht zusammenwächst, bis zu 50 Zentimeter im Jahr zulegen kann, sich im Frühling mit schönen weißen Blüten schmückt woraus schwarze Beeren entstehen. Diese sind für uns Menschen zwar giftig, für Vögel sind sie aber – vor allem nach den ersten Frösten – eine willkommene Nahrungsquelle. Liguster ist nicht nur eines der robustesten Gehölze, er ist auch besonders pflegeleicht.
Das Schöne an Liguster ist, dass er sowohl mit Sonne zurechtkommt, wie auch mit Schatten. An den Boden stellt er keine Ansprüche, er kann genauso sandig, wie lehmig sein. Pflanzen Sie Liguster als Hecke im Abstand von rund 20 bis 25 Zentimetern und schneiden Sie die Pflanzen gleich zu Beginn zurück, damit sich die Büsche gut verzweigen können. Eine Schicht aus Hornspänen fördert das Wachstum. Ein Formschnitt kann jährlich zweimal erfolgen, einmal Ende Juni und ein zweites Mal Ende August. Ist ein Verjüngungsschnitt notwendig, können Sie diesen von Oktober bis Februar durchführen.
Platz 6: Die dauerblühende Weigelie
Weigelien gehören zu den Geißblattgewächsen. Es gibt etwa 10 Arten, die oftmals als Ziergehölze solitär eingesetzt werden, aber auch als Hecke eine gute Figur machen. Zwar liegt die Hauptblütezeit der Weigelie zwischen April und Juni, trotzdem kommt es bei idealen Bedingungen bis zum Herbst immer wieder zu dekorativen Nachblüten in den Farben Weiß, Rosa und Rot. Weigelien können bis zu 3 Meter hoch werden und sind besonders für Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge sehr attraktiv.
Am liebsten stehen Weigelien in der Sonne, aber auch halbschattige Standorte sind in Ordnung. An den Boden stellen die Pflanzen kaum Ansprüche, die Erde sollte allerdings nicht zu dicht sein und Staunässe bilden können. Da sie sehr ausladend werden, ist ein Pflanzabstand von mindestens 1 Meter anzuraten. Spezielles Gießen ist selbst nach dem Pflanzen nicht nötig, ebenso wenig wie Düngen – Weigelien sind sehr robust und wachsen gut an. Alle paar Jahre sollten Sie ältere Äste direkt nach der Blüte schneiden, damit diese nicht vergreisen und die Blüte einstellen. Auch fördern Sie so ein dichteres Wachstum. Die Wachstumsgeschwindigkeit pro Jahr liegt zwischen 30 und 50 Zentimetern.
Platz 7: Der stechende Ilex
Aua, das piekst! Ja, einem Ilex, der auch Stechpalme genannt wird, sollte man nicht zu nahe kommen, denn die Blätter haben fiese Dornen, die ganz schöne Verletzungen nach sich ziehen können. Der Name ist etwas irritierend, denn um eine Palme handelt es sich bei der Zierpflanze nicht. Vom Ilex gibt es rund 400 Arten, die Höhen von bis zu 25 Metern erreichen können. Werden sie als Heckenpflanze gehalten, ist das natürlich ein wenig zu hoch. Die Blicke ziehen Stechpalmen nicht nur aufgrund ihrer Blätter auf sich, sondern auch durch ihre meist roten Beeren, die aus kleinen weißen Blüten entstehen. Diese Beeren sind für uns Menschen nicht genießbar, dafür bei Vögeln beliebt. Da die Beeren meist bis zum folgenden Frühjahr an den Pflanzen bleiben, haben die Tiere immer eine Nahrungsquelle in Ihrem Garten.
Am liebsten steht der Ilex im Halbschatten oder sogar im Schatten. Der Boden sollte sauer und durchlässig sein. Eine besondere Pflege brauchen Stechpalmen nicht, sie kommen auch gut mit längerer Trockenheit zurecht. Wer möchte, kann im Frühling etwas Laubkompost als Dünger geben. Gepflanzt als Hecke genügt ein Pflanzabstand von etwa 20 Zentimetern. Die Stechpalme gehört zu den langsam wachsenden Pflanzen und legt pro Jahr 10 Zentimeter zu, ein Formschnitt ist daher nur selten nötig. Der beste Zeitpunkt dafür ist der Sommer.
Platz 8: Die wuchtige Glanzmispel
Solitär stehend wird die Glanzmispel als Strauch oder Hochstämmchen gehalten, macht aber auch als Heckenpflanze eine gute Figur. Sie kann bis zu 5 Meter hoch werden und erreicht Breiten von rund 3 Metern. Die Blattfarben variieren, sodass Pflanzen aus unterschiedlichen Sorten eine besonders ansehnliche Hecke bilden können. Im Mai und Juni bilden sich kleine weiße Blüten, aus denen in der Folge rote Beeren werden. Diese Beeren sind für Vögel ein schmackhafter Snack, für uns Menschen allerdings nicht genießbar. Die Glanzmispel ist immergrün, der Sichtschutz bleibt somit auch im Winter bestehen. Achtung: Die Pflanze ist frostempfindlich, sie sollte nur in Gebieten gepflanzt werden, die wintermild sind, wie etwa Weinanbaugebiete. Eine Mulchschicht schützt zusätzlich.
Als Standort bevorzugt die zu den Rosengewächsen gehörende Pflanze einen sonnigen Platz, der Boden sollte durchlässig sein. Lassen Sie zwischen den einzelnen Pflanzen einen Abstand von mindestens 30 Zentimetern. Gießen Sie nach dem Anpflanzen gut, ansonsten kommt die Glanzmispel auch mit längeren Trockenperioden zurecht. Ein Düngen ist nicht notwendig. Pro Jahr kann der Strauch bis zu 40 Zentimeter wachsen, ein Formschnitt ist direkt nach der Blüte sinnvoll.
Platz 9: Der prachtvolle Rhododendron
In vielen Gärten sind Rhododendren zu finden – meist als alleinstehender Strauch. Die zu den Heidekrautgewächsen gehörende Pflanze kann über viele Jahre hinweg zu regelrechten Bäumen mit Höhen von bis zu 15 Meter avancieren. Besonders schön sind die Blüten, die von Weiß über Gelb, Rosa und Rot bis hin zu Blau und Violett reichen. Je nach Art beginnt die Blüte bereits im März und kann bis in den Juli reichen. Hauptblütezeit aber ist der Mai. Auch wenn der Rhododendron pro Jahr nur etwa 10 Zentimeter wächst, ist er mittlerweile eine beliebte Heckenpflanze, die sehr dicht wird.
Wichtig dabei sind die Standortbedingungen. Sonne ist nicht ideal, ebenso wie Schatten. Eine Mischung aus beiden bekommt dem Rhododendron am besten. Der Boden muss sauer sein mit einem pH-Wert zwischen 4,0 und 5,5. Beim Pflanzen auf einen Abstand zwischen 30 und 50 Zentimeter achten. Vermeiden Sie in jedem Fall Staunässe, halten Sie die Erde aber trotzdem immer feucht. Da er keinen Kalk mag, sollten Sie Regenwasser zum Gießen verwenden. Um Rhododendron optimal mit Nährstoffen zu versorgen, empfehlen wir regelmäßige Düngergaben im Frühling. Geschnitten wird nach der Blütezeit, was ein dichtes Wachstum fördert. Die neuen Knospen werden bis zum Herbst angelegt, sodass Sie dann nicht mehr schneiden sollten, da sonst im Frühling keine Blüte zu erwarten ist.
Platz 10: Der undurchdringliche Feuerdorn
Optisch sieht der Feuerdorn dem Sanddorn ähnlich, vor allem wegen seiner orangefarbenen Beeren. Doch beide sind nicht miteinander verwandt. Der Feuerdorn ist ein Rosengewächs, der immergrün ist und bis zu 6 Meter hoch werden kann. Die Beeren, die aus den weißen Blüten entstehen, sind im Herbst und Winter ein schmackhaftes Vogelfutter. Auch wenn die Früchte für Menschen nicht giftig sind, sind sie doch ungenießbar – auch das ist ein Unterschied zum Sanddorn. Undurchdringlich wird der Feuerdorn übrigens, weil er erstens sehr dicht wächst und zweitens Dornen ausbildet, durch die sich kaum etwas durchzwängen kann.
Volle Sonne mag der Feuerdorn am liebsten. Auch ist er sonst sehr pflegeleicht, einzig Staunässe verträgt er nicht gut. Die Pflanze zählt zu den Tiefwurzlern, weswegen er auch gut längere Trockenperioden übersteht. Ein Düngen ist nicht nötig, wer trotzdem etwas Stickstoff gibt, darf sich über reichlich Blüten freuen. Wenn Sie Feuerdorn als Hecke pflanzen möchten, ist ein Pflanzabstand von mindestens 30 Zentimetern zu empfehlen. Er wächst relativ schnell und kann pro Jahr bis zu einem halben Meter zulegen. Einen Formschnitt sollten Sie direkt nach der Blüte durchführen, einen Verjüngungsschnitt im Januar oder Februar.