Meist bestehen Gärten nicht nur aus Sonnen-, sondern auch aus Schattenbereichen. Dort, wo die Sonne nicht hinkommt, wächst recht wenig und wenn doch, dann zumindest ohne üppige Blüte– könnte man denken. Weit gefehlt! Denn es gibt zahlreiche Pflanzen, die sich im Schatten pudelwohl fühlen. Hier kommen unsere TOP 10 der schönsten Schattenpflanzen.
Platz 1: Die prächtigen Astilben
Astilben werden auch Prachtspiere genannt – und der Name übertreibt keineswegs. Die bis zu 100 Zentimeter hohen Schattenpflanzen, die zur Familie der Steinbrechgewächse gehören, blühen in zahlreichen Farben, von Weiß und Cremegelb über Rosa und Rot bis hin zu Violett. Die sehenswerten Rispen entwickeln dabei stattliche Größen von oftmals über 50 Zentimetern. Astilben blühen – je nach Art – von Juni bis in den September, wenn Sie verschiedene Arten verwenden, können Sie sich den ganzen Sommer über eine herrliche Blütenpracht freuen. Prachtspiere sind winterhart.
Für den Schatten sind Astilben also perfekt geeignet, sie gedeihen aber auch im Halbschatten. Der Boden sollte gleichmäßig feucht sein, wenn Sie einen Platz an einem Teich haben, freuen sich die Pflanzen über diesen feuchten Standort ebenso. Sinnvoll kann eine Mulchschicht sein, damit der Boden nicht austrocknet. Düngen Sie Astilben vor allem im Frühling und geben Sie den Pflanzen so die nötigen Nährstoffe. Zurückgeschnitten werden Prachtspiere während der Saison nicht, Verblühtes können Sie im zeitigen Frühjahr entfernen.
Platz 2: Der „gefährliche“ Eisenhut
Mit seinen herrlichen blau-violetten Blüten ist der Eisenhut ein echter Eyecatcher für den Schatten. Von den Pflanzen, die zu den Hahnenfußgewächsen gehörenden, gibt es rund 300 verschiedene Arten. Der Eisenhut kann bis zu 3 Meter hoch werden, wobei die gängigen Stauden, die bei uns in den Gärten zu finden sind, meist Größen von 1 bis 1,5 Metern erreichen. Je nach Sorte blüht Eisenhut von Juni (der bekannte Blaue Eisenhut) bis in den Oktober hinein (der Herbst-Eisenhut). Sofern Sie nicht möchten, dass sich nach der Blüte Samen ausbilden, schneiden Sie die verblühten Samenstände ab. Achtung: Eisenhut ist in allen Pflanzenteilen stark giftig.
Eisenhut ist eine tolle Schattenpflanze, die sich auch im Halbschatten wohlfühlt. Achten Sie darauf, dass die Pflanze immer feuchten Boden hat, hier können ein Bodendecker oder eine Mulchschicht helfen. Wenn Sie im Frühling etwas Kompost oder Hornspäne ausbringen, genügt das völlig als Dünger. Wenn Sie gar nicht düngen, ist das aber auch nicht schlimm. Eisenhut ist winterhart und sollte nach rund 8 Jahren geteilt werden, denn dann lässt die Blühfreude langsam nach.
Platz 3: Die vielseitigen Funkien
Bei Funkien handelt es sich nicht etwa um eine einzelne Pflanze, es ist eine Gattung, die zahlreiche Stauden hervorbringt, die vor allem durch ihre Blätter überzeugen. Funkien nennt man auch Hosta oder Herzblattlilien. Die Pflanzen, die zur Familie der Spargelgewächse gehören, gibt es in unterschiedlichen Größen, sie besitzen verschiedene Blattformen und Blattfarben und ziehen in schattigen Bereichen, besonders als Unterpflanzung von Bäumen und hohen Sträuchern, die Blicke auf sich.
Funkien lieben einen mäßig feuchten Boden, eine hohe Luftfeuchtigkeit und einen kühlen Standort. Auch wenn Hosta vor allem durch ihren Blattschmuck überzeugt, sind selbst die Blüten sehenswert. Je nach Sorte zeigen sich diese zwischen Juni und August in den Farben Weiß, Cremeweiß und Violett. Düngen Sie zu Beginn der Saison mit etwas Kompost, ansonsten können Sie Funkien sich selbst überlassen. Mit den Jahren werden die Pflanzen immer schöner, eine Teilung ist nur dann notwendig, wenn der Platz zu knapp wird. Ansonsten einfach wachsen lassen und auch nicht zurückschneiden, die oberirdischen Pflanzenteile vergehen von selbst, Überreste können im Frühling entfernt werden.
Platz 4: Das filigrane Leberblümchen
Mit einer Wuchshöhe von maximal 15 Zentimetern ist das Leberblümchen eher unscheinbar – allerdings nur dann, bis es zu blühen beginnt. Denn wenn sich die Blüten in herrlichen blauen und hellvioletten Tönen zeigen, weiß jeder Gärtner: der Frühling ist da! Leberblümchen, die zur Familie der Hahnenfußgewächse gehören, blühen zeitig im März und April. Dann, wenn das Leben im Garten erst erwacht und Schattenbereiche meist noch recht kahl sind, läuft das Leberblümchen zur Höchstform auf.
Besonders schön sind Leberblümchen, wenn sie mit der Zeit zu kompakten Blumenteppichen zusammenwachsen und so für ein wunderbares Farbspektakel sorgen. Es bevorzugt einen schattigen Platz unter Bäumen und Büschen, an dem es im Frühling feucht ist. Auch wenn Leberblümchen im Sommer nicht mehr blühen, sollten Sie sie ab und zu gießen, tun Sie das nicht, können die Blätter braun werden. Leberblümchen sind winterhart und brauchen keine weitere Pflege. Achtung: die Pflanze ist leicht giftig.
Platz 5: Die elegante Nieswurz
Nieswurz ist der Pflanzenname, der womöglich nicht so gebräuchlich ist. Wenn wir stattdessen von Christrosen sprechen, weiß jeder, was gemeint ist. Weitere Namen der zu den Hahnenfußgewächsen gehörenden Pflanze sind Schneerose und Lenzrose. Es gibt bis zu 25 unterschiedliche Arten, die zu verschiedenen Zeiten blühen. Die Helleborus niger, die auch als Christrose bezeichnet wird, ist wohl die bekannteste Art und blüht bereits zur Weihnachtszeit, wobei sich die Blütezeit bis in den März hineinziehen kann (je nach Witterung und Sorte). Unbestritten ist, dass die Nieswurz eine Schattenstaude ist, die in der kalten Jahreszeit ihre eleganten zumeist weißen Blüten hervorbringt. Die Wuchshöhe kann bis zu 30 Zentimetern betragen.
Optimal ist bei Nieswurz ein Platz im Halbschatten, da die Pflanze dort am üppigsten blüht. Der Boden sollte nicht zu trocken sein, Staunässe gilt es aber zu vermeiden. Wenn Sie im Herbst ein wenig organischen Dünger geben, ist das vollkommen ausreichend. Achtung: Nieswurze sind giftig.
Platz 6: Das farbenfrohe Purpurglöckchen
Purpurglöckchen gehören zu den Steinbrechgewächsen, von denen es knapp 40 Arten gibt. Die Schattenpflanze überzeugt vor allem durch ihren Blattschmuck, der sich in den unterschiedlichsten Farben zeigt. Die Blätter verfärben sich besonders in den Herbst hinein und erscheinen in verschiedenen Grün- und Rottönen, wobei auch Weiß, Braun, Gelb und viele weitere Schattierungen zu finden sind. Von Mai bis Juli zeigen Purpurglöckchen ihre weißen, rosa oder roten Blüten, die wie kleine Glocken an den langen Blütenrispen hängen und ein wahrer Anziehungsmagnet für Bienen sind.
Im Schatten bzw. Halbschatten fühlen sich Purpurglöckchen am wohlsten, der Boden sollte dabei nie austrocknen. Düngen ist nicht zwingend nötig. Schneiden Sie die verblühten Stiele nach der Blüte zurück, die Blätter bleiben bis zum Frühling stehen und werden erst dann entfernt. Purpurglöckchen können inkl. Blüten eine Höhe von knapp 1 Meter erreichen.
Platz 7: Das romantische Tränende Herz
Wer verliebt ist, braucht unbedingt ein Tränendes Herz im Garten, aber auch jeder andere sollte an dieser tollen Schattenpflanze nicht vorbeisehen. Denn die Blüten des Tränenden Herzes sind tatsächlich kleine weiß-rosa Herzen, die ein ganz besonderer Blickfang im Beet sind. Die Blütezeit der zur Familie der Mohngewächse gehörenden Pflanze liegt zwischen April und Juni. Da das natürliche Vorkommen in lichten Wäldern liegt, ist ein Standort im Schatten oder Halbschatten ideal.
Das Tränende Herz erreicht Wuchshöhen von bis zu 80 Zentimetern. Die Blüten zeigen sich erst nach dem ersten Winter. Sofern Sie die Staude also im Frühling einpflanzen, wird eine erste Frostperiode benötigt, damit die Blüten sich zeigen können. Achten Sie darauf, dass die Erde nicht austrocknet (auch nicht nach der Blütezeit) und geben Sie im Herbst ein wenig Dünger, was vollkommen ausreichend ist. Achtung: Das Tränende Herz ist giftig.
Platz 8: Die himmlische Waldglockenblume
Wie der Name schon sagt, wächst die Waldglockenblume normalerweise unter Bäumen, sodass sie auch im Garten einen schattigen bis halbschattigen Standort bevorzugt, während herkömmliche Glockenblumen auf Wiesen in der Sonne gedeihen. Mit ihrer imposanten Höhe von bis zu 1 Meter und der Wuchsbreite von rund 50 Zentimetern ist die Staude ein gern gesehener Gast im Schatten. Besonders dann, wenn sich die tiefvioletten Blüten von Juni bis Juli zeigen und nicht nur die Blicke auf sich ziehen, sondern auch Bienen anlocken.
Beim Boden bevorzugt die Waldglockenblume durchlässige Erde, die regelmäßig gegossen werden sollte. Schneiden Sie Verblühtes zeitig zurück, fördern Sie den Neuaustrieb und können sich womöglich ein zweites Mal über die herrlichen Blüten freuen. Die Waldglockenblume ist natürlich winterhart und braucht sonst keine weitere Pflege.
Platz 9: Der aromatische Waldmeister
Hübsche Blüten, toller Duft, schmackhaftes Kraut – der Waldmeister ist ein Allrounder und im Schattenbeet perfekt platziert. Das Rötegewächs kennen die meisten als Aroma in Götterspeise oder in der Maibowle. Dass
Waldmeister aber auch eine sehr schöne Schattenpflanze ist, wissen die wenigsten. Die Staude erreicht Wuchshöhen von 30 Zentimetern, breitet sich aber stark aus, sodass Sie genügend Platz lassen sollten. Von April bis Juni zeigt der Waldmeister seine hübschen kleinen weißen Blüten, die dunkle Schattenbereiche deutlich erhellen.
Normalerweise wächst Waldmeister im Wald, ist im Schatten also bestens aufgehoben. Gießen Sie regelmäßig und achten Sie auf Staunässe, die er nicht unbedingt verträgt, der Boden sollte also durchlässig sein. Düngen ist nicht notwendig. Waldmeister können Sie stetig ernten, bis er sich im Herbst langsam zurückzieht.
Platz 10: Das unscheinbare Mauerblümchen
Mauerblümchen, auch Zimbelkraut genannt, ist eine Schattenpflanze, die Pflanzenteppiche bildet und so vor allem für den Bewuchs von Gemäuern geeignet ist. Dabei ist das Mauerblümchen eigentlich gar nicht so unscheinbar, wie der Name erahnen lässt. Die zu den Wegerichgewächsen gehörende Staude wird gerade einmal 20 Zentimeter hoch, dafür aber bis zu 50 Zentimeter breit. Besonders attraktiv ist das Mauerblümchen, wenn es von Mai bis September seine kleinen violetten Blüten zeigt.
Da das Mauerblümchen Feuchtigkeit mag, sollte der Boden niemals austrocknen. Weiterer Pflege bedarf das Zimbelkraut nicht, es ist genügsam und kommt Jahr für Jahr wieder. Neben dem Bewuchs von Natursteinmauern ist das Mauerblümchen auch gut als Bodendecker oder im Steingarten geeignet.