Trauermücken in der Anzuchterde bemerken Sie oft erst, wenn Sie bereits die Aussaat vorgenommen haben oder die Keimlinge erscheinen. Meist schleppt man die Trauermücken schon beim Kauf der Erde ein. Ihre Larven schaden den Pflanzen.
Was sind Trauermücken? Winzige schwarze Fluginsekten
Die winzigen schwarzen Fluginsekten bemerken Sie mitunter beim Gießen, wenn sie in kleinen Schwärmen um die Pflanzen schwirren. Hin und wieder treten sie auch vereinzelt auf. Die erwachsenen Mücken stechen nicht, sind für Pflanzen und Menschen ungefährlich und sterben nach wenigen Tagen ab. Sie sind jedoch lästig. Ein Weibchen legt bis zu 300 Eier, bevorzugt in Blumen- oder Anzuchterde.
Nicht die Trauermücken selbst, sondern deren Larven schädigen die Pflanzen, da sie die Wurzeln anfressen. Für Jungpflanzen können sie richtig gefährlich werden, denn sie fressen die noch jungen, zarten Wurzeln, was zum Absterben führt. Sobald Sie Trauermücken entdecken, ist es Zeit, sie zu bekämpfen. Einen Befall der Jungpflanzen mit Larven erkennen Sie auch daran, dass die Pflanzen nicht mehr weiterwachsen und verkümmern.
Wie kommen Trauermücken in die Anzuchterde?
Die Weibchen der Trauermücke legen ihre Eier in Erde ab. Sie bevorzugen Erde mit einem hohen Anteil von organischem Material, da die Larven dort genügend Fressbares finden. Anzuchterde enthält nur wenige Nährstoffe und daher auch nicht viel Futter für die Larven. Keimen aber die Samen und entwickeln die Keimlinge ihre Wurzeln, ist genug Nahrung vorhanden. Zumeist haben Sie die Trauermücken-Larven schon mit der gekauften Anzuchterde eingeschleppt. Das ist häufig der Fall, wenn die Säcke defekt waren oder die Erde im Gartenmarkt im Freien gelagert wurde.
Tipp: Kaufen Sie nur hochwertige Anzuchterde mit LUFA-Siegel oder stellen Sie Ihre Anzuchterde selbst her und sterilisieren Sie sie im Backofen.
Trauermücken vorbeugen: gekaufte Anzuchterde sterilisieren
Möchten Sie Ihre Anzuchterde nicht selbst herstellen, können Sie gekaufte Anzuchterde sterilisieren, um einem Befall mit Trauermücken vorzubeugen. Geben Sie die Erde auf ein altes Backblech und erhitzen Sie sie im Backofen bei 200 Grad Celsius mindestens 20 Minuten lang. Die Larven überleben die hohe Temperatur nicht und sterben ab. Lassen Sie die Erde abkühlen, bevor Sie mit der Aussaat beginnen.
Bekämpfung von Trauermücken: verschiedene Möglichkeiten
Keimt Ihre Pflanzenanzucht bereits oder zeigen die Jungpflanzen nach den Keimblättern die ersten Blattpaare und Sie bemerken Trauermücken, gibt es verschiedene Möglichkeiten, sie zu bekämpfen. Es geht darum, Larven ebenso wie erwachsene Trauermücken wirksam zu töten, ohne die Jungpflanzen zu schädigen. Es ist wichtig, keine Chemie zu verwenden, denn das schadet den Pflanzen und der Umwelt. Die Bekämpfung kann mit Gelbtafeln, Nützlingen und Neemöl erfolgen.
Gelbtafeln: Befall erkennen und erwachsene Trauermücken bekämpfen
Gelbtafeln kosten nicht viel und sind ein wirksames Mittel zur Befallermittlung, da sie mit ihrer auffälligen Farbe die Insekten anziehen, die dann an der klebrigen Oberfläche haften bleiben. Mit Gelbtafeln vernichten Sie die erwachsenen Trauermücken, die dann keine Eier mehr ablegen können. Die Larven können aber weiterhin ihr Unwesen treiben, da sie von den Gelbtafeln nicht angezogen werden. Gelbtafeln allein reichen zur Bekämpfung der Trauermücken nicht aus. Sie sind zur Vorbeugung geeignet und können immer wieder ausgetauscht werden, damit die Trauermücken sich nicht weiter vermehren.
Bekämpfung mit Nematoden: Fadenwürmer ins Gießwasser geben
Nematoden sind winzige Fadenwürmer und gehören zu den Nützlingen bei der Schädlingsbekämpfung. Sie sind in Gartenmärkten und im Onlinehandel erhältlich. Gegen Trauermücken hilft die Sorte Steinernema feltiae. Sie sehen wie Pulver aus und werden in kleinen Tüten geliefert. Geben Sie die Nematoden nach Packungsanleitung ins Gießwasser und gießen Sie Ihre Anzucht damit. Die Larven werden von den Fadenwürmern abgetötet. Bei einem starken Befall müssen Sie den Vorgang wiederholen.
Neemöl verwenden: natürliches Mittel auf Pflanzenbasis
Neemöl ist ein pflanzliches, ökologisches Mittel zur Schädlingsbekämpfung, das aus den Blüten und Samen des immergrünen Neembaums gewonnen wird. Geben Sie einige Tropfen Neemöl nach Packungsanleitung ins Wasser und besprühen Sie die Erde oder gießen Sie die Jungpflanzen damit. Die Behandlung muss ungefähr alle zwei Wochen wiederholt werden.
Bei starkem Befall: Austausch der Erde
Sind Ihre Jungpflanzen bereits stark geschädigt oder teilweise abgestorben, können Sie den Schaden nur noch begrenzen. Nehmen Sie die Pflanzen vorsichtig mit einem Pikierstab aus der Erde, entfernen Sie behutsam anhaftendes Substrat und setzen Sie sie in neue, sterilisierte Anzuchterde um. Zeigen die Jungpflanzen nach den Keimblättern bereits das erste Blattpaar, können Sie sie auch schon pikieren und in Töpfe mit Pflanzerde setzen.
Erneuten Befall verhindern: Quarzsand und Streichhölzer
Haben Sie die Jungpflanzen bereits in Pflanzerde pikiert, können Sie einen erneuten Befall mit Trauermücken nicht ausschließen. Es gibt jedoch einige Mittel, um ihm entgegenzuwirken:
- weiterhin Gelbtafeln verwenden
- Streichhölzer mit den Köpfen in die Erde stecken
- eine dünne Schicht Quarzsand auf die Erde geben
Beim Gießen wird Schwefel aus den Streichholzköpfen gelöst, der sich dann verteilt und die Larven abtötet. Tauschen Sie die Streichhölzer ungefähr alle zwei Wochen aus.