Die Freude an Tomaten aus dem eigenen Garten kann durch verschiedene Schädlinge und Krankheiten ernsthaft getrübt werden. Die Früchte bekommen unansehnliche Flecken und werden unbrauchbar, während das Laub gelb wird. Bei den Tomaten gibt es drei grundlegende Ursachen für Schäden: Krankheiten, Schädlinge und physiologische Störungen.
Tomatenkrankheiten: Schäden an Früchten und Blättern
Tomaten sind ziemlich empfindlich gegenüber niedrigen Temperaturen und mögen kein Wasser auf ihren Blättern. Krankheiten Ihrer Tomaten vermeiden Sie mit den geeigneten Maßnahmen. Es kommt auch auf die Sorte an, da einige Sorten relativ robust und resistent gegen Krankheiten sind.
Kraut- und Braunfäule: verursacht durch einen Pilz
Als häufigste Tomatenkrankheit wird die Kraut- und Braunfäule durch einen Pilz verursacht, der häufig von Kartoffelpflanzen auf Tomaten verschleppt wird. Die Krankheit breitet sich bei feuchter Witterung schnell aus und überzieht Blätter, Stängel und Früchte mit graugrünen bis braunschwarzen Flecken. Mit einigen Maßnahmen beugen Sie dem Befall der Pflanzen vor:
-
Tomaten ins Gewächshaus oder Folienzelt stellen
-
für reichlich Abstand zwischen den Pflanzen sorgen
-
im Freiland Tomaten in größerem Abstand zu Kartoffeln anbauen
Tipp: Entsorgen Sie befallene Pflanzen im Hausmüll und nicht auf dem Kompost, damit sich der Pilz nicht ausbreitet. Desinfizieren Sie die Pflanzstäbe und Gartenscheren.
Frucht- und Stängelfäule: Früchte verkümmern vom Stielansatz an
Die Frucht- und Stängelfäule wird ebenfalls durch einen Pilz verursacht. Am Stängelansatz älterer Pflanzen wird die Rinde dicht über dem Boden schwarz und sinkt ein. Vom Stängelansatz her verkümmern später die Früchte in konzentrischen Kreisen. Die Blätter werden gelb. Die Sporen des Pilzes verbreiten sich durch Wind und feuchtwarmes Wetter. Vermeiden Sie den Befall mit
-
weichen Befestigungsmaterialien, damit es nicht zu Scheuerstellen durch Bindeschnüre kommt, die Eintrittspforten für den Pilz sind,
-
ausreichenden Abstand zwischen den Pflanzen und
-
Entfernen und Entsorgen befallener Pflanzen und Desinfektion der Pflanzstäbe mit Brennspiritus, damit sich der Pilz nicht weiter ausbreitet.
Dürrfleckenkrankheit: bei trockener und heißer Witterung
Rundliche graubraune Flecken auf den Blättern werden durch einen Pilz verursacht und breiten sich von den unteren auf die oberen Blätter aus. Die befallenen Tomatenblätter rollen sich ein und sterben ab. Der Pilz greift auf die Früchte über und macht sie matschig. Auch bei dieser Erkrankung gilt, dass Sie die Pflanzen im ausreichenden Abstand zueinander anordnen und die nötige Distanz zu Kartoffeln wahren sollten. Entfernen Sie die befallenen Blätter frühzeitig, um die Ausbreitung der Erkrankung zu stoppen.
Tomaten werden auch von echtem Mehltau befallen, der sich mit einem mehlig-weißen Belag an Blättern und Stängeln zeigt. Die Blätter welken und fallen ab, doch sind die Früchte nicht betroffen. Verhindern Sie die Ausbreitung, indem Sie die befallenen Blätter entfernen.
Tierische Schädlinge: Bedrohung für die Ernte
Ihre Tomatenernte kann auch durch tierische Schädlinge bedroht werden, die es speziell auf Tomaten abgesehen haben. Nützlinge helfen Ihnen bei der Bekämpfung, doch können Sie die Plagegeister auch mit weiteren Maßnahmen eindämmen.
Tomatenminiermotte: Schäden an jungen Trieben
Die Tomatenminiermotte ist ein unscheinbarer, nachtaktiver Schmetterling, dessen Weibchen die Eier auf Früchten, Blüten und Blättern ablegt. Den Befall erkennen Sie am ehesten im oberen Bereich der jungen Triebe. Zur Bekämpfung verwenden Sie Schlupfwespen oder Raubwanzen als Nützlinge oder Pheromonfallen.
Tomatenminierfliege: Tunnel in den Tomatenblättern
Die Larven der Tomatenminierfliege fressen verschlungene Gänge durch die Tomatenblätter. Da die Gesamtentwicklungsdauer vom Ei bis zur Fliege nur 32 Tage dauert, kann sich der Schädling vor allem im Gewächshaus schnell ausbreiten. Entfernen Sie die befallenen Blätter, lässt sich die Ausbreitung verhindern. Auch hier helfen Nützlinge wie Schlupfwespen.
Tomatenrostmilbe: Wenn die Früchte rostig aussehen
Die Tomatenrostmilbe lebt zwar nur eine knappe Woche, doch kann sie sich rasant vermehren. Sie verbreitet sich oft von Kartoffeln auf Tomaten. Die Bekämpfung ist schwierig, da sich der Befall erst spät bemerkbar macht. Sie erkennen ihn an diesen Anzeichen:
-
Gelbfärbung der Blätter
-
braun gefärbten Haupttrieben
-
verkorkten und aufgeplatzten jungen Früchten, die schließlich abfallen
Die Pflanzen sterben im weiteren Verlauf ab. Nur durch die Entsorgung der befallenen Pflanzen lässt sich die Ausbreitung der Milbe verhindern.
Gemüseeule: extrem hungrige Raupen
Die Gemüseeule ist ein Nachtfalter, dessen Raupen sich an den Blättern und Früchten von Tomaten und Paprika zu schaffen machen. Die Raupen sind ungefähr vier Zentimeter lang und grünbraun gefärbt. Schutz vor dem gefräßigen Schmetterling bietet die Unterbringung der Tomaten im Gewächshaus oder die Anwendung von Insektennetzen. Bekämpfen Sie die Gemüseeule mit
-
Pheromonfallen
-
Absammeln der Raupen
-
Schutzmittel auf Neem-Basis
Physiologische Störungen: Wachstumsstörungen durch ungünstige Bedingungen
Nicht immer müssen Schädlinge oder Krankheiten die Ursache sein, wenn Ihre Tomaten nicht wachsen oder die Früchte nicht zu gebrauchen sind. Mitunter ist der Standort nicht geeignet oder die Witterung ungünstig. Mit der richtigen Pflege wirken Sie solchen Störungen entgegen.
Löffelblätter: wenn Sie es zu gut mit Ihren Pflanzen meinen
Ihren Pflanzen schadet nicht nur ein Mangel an Nährstoffen, sondern auch die Überdosierung ist schädlich. Auf eine Überdüngung der Tomaten deuten Blätter hin, die sich löffelförmig nach oben einrollen. Retten Sie die Pflanzen, indem Sie gleichmäßig wässern und einen langsam wirkenden, organischen Dünger in den Boden einarbeiten.
Gelb- oder Grünkragen: wenn die Früchte nicht richtig ausreifen
Eine zu intensive Sonneneinstrahlung und große Hitze können zu grünen oder gelben Ringen an den Stielansätzen der Früchte führen. Die Früchte reifen nicht aus und sehen unappetitlich aus, doch sind sie essbar. Diese Erscheinung kann auch durch einen Überschuss an Stickstoff oder einen Kaliummangel verursacht werden. Beschatten Sie Ihre Tomaten an heißen Sommertagen um die Mittagszeit und verwenden Sie einen Dünger, der weniger stickstofflastig ist.
Blütenendfäule: Mangel an Kalzium
Die Blütenendfäule zeigt sich mit platten, braunschwarzen, sich verhärtenden Faulstellen um den Blütenansatz und mit kleinen, deformierten Blättern. Die Ursache ist ein Kalziummangel, der vor allem durch Trockenstress entsteht. Gießen Sie die Pflanzen an heißen, sonnigen Tagen nicht genug, können die Feinwurzeln nicht genug Kalzium aus dem Boden aufnehmen. Diesen Mangel vermeiden Sie, indem Sie Ihre Tomaten vor allem an heißen Tagen immer gleichmäßig bewässern und darauf achten, dass die Blätter nicht welken. Bei einer starken Ausprägung schaffen Sie mit Algenkalk Abhilfe.
Geplatzte Tomaten: bei ungleichmäßiger Wasserversorgung
Es ist ärgerlich, wenn die fast reifen Tomaten platzen und in ihrer Optik getrübt werden. Die Stellen, an denen die Haut geplatzt ist, werden hart und grau. Dahinter steckt keine Krankheit, sondern eine ungleichmäßige Wasserversorgung. Die Tomaten quellen förmlich auf und die Haut platzt, da sie nicht elastisch genug ist, wenn die Pflanzen nach einer Trockenperiode plötzlich stark gewässert werden. Das Platzen verhindern Sie mit gleichmäßigem Wässern.