Umkehrosmose ist ein kompliziert klingender Begriff, der Ihnen in der Hydroponik vielleicht schon mal begegnet ist. Aber was das jetzt genau ist, ob es sinnvoll ist, wie es klingt und ob Sie für dessen Anwendung erst ein Physikstudium machen müssen, erfahren Sie hier. Spoiler: Für alle Bildungsstufen geeignet.
Was ist Osmose?
Bevor wir zur Umkehrosmose kommen, klären wir kurz, was eigentlich Osmose ist.
Nicht gefiltertes Wasser ist nie vollkommen rein, es enthält immer eine Anzahl an Salzen und anderer Partikel. Der natürliche Osmose Prozess bewirkt, dass sich die Salze und Partikel in einer Flüssigkeit immer gleichmäßig verteilen wollen.
Mit der Umkehrosmose wollen wir diesen natürlichen Vorgang umkehren und die Feststoffe vom Wasser trennen, um so reines Wasser, auch Osmosewasser genannt, zu erhalten.
Was ist Umkehrosmose?
Die Umkehrosmose ist ein physikalischer Prozess zur Wasseraufbereitung, der ursprünglich für das Militär und die Raumfahrt entwickelt wurde. Das Wasser wird dabei in Wasser- und Schmutzpartikel aufgespalten und so gesäubert, dass aus Abwasser wieder Trinkwasser gemacht werden kann.
Prozess der Umkehrosmose
Bei der Wasseraufbereitung mit Hilfe der Umkehrosmose wird das Wasser mit hohem Druck durch eine Osmose Membran gedrückt, die wie ein sehr feiner Filter funktioniert, der nur reine Wassermoleküle durchlässt. Die Membran ist semipermeabel (halbdurchlässig), das heißt, sie lässt nur
reines Wasser hindurch und sorgt dafür, dass es nicht wieder zurücklaufen und sich mit dem Rohwasser vermischen kann.
Das verschmutze Wasser wird durch einen Abfluss direkt abgeleitet, auf der anderen Seite können wir das gesäuberte reine Wasser entnehmen.
Was wird entfernt, was nicht?
Die Umkehrosmose ist ein einfaches und sehr effizientes Verfahren, um Wasser zu reinigen. Es entfernt Viren und Bakterien, Fungizide und Herbizide, Medikamentenrückstände und Kalk.
Tatsächlich werden auch jegliche Nährstoffe, das heißt Mineralstoffe in Form von Salzen, entfernt. Da wir Menschen unsere Nährstoffe hauptsächlich über die Nahrung aufnehmen ist das nicht weiter bedenklich, weshalb Osmosewasser bedenkenlos als Trinkwasser verwendet werden kann.
Für den Anbau von Pflanzen ist es sogar förderlich, dass das Wasser frei von allen Nährstoffen ist, denn das gibt uns die Möglichkeit, die Nährstoffzusammensetzung und -zufuhr komplett selbst und individuell zu bestimmen.
Umkehrosmose beim Grow
Es mag auf den ersten Blick nicht sinnvoll erscheinen, Pflanzen komplett nährstofffreiem Wasser zu gießen, aber es kann durchaus förderlich für den Grow sein.
Schauen wir uns die einzelnen Vorteile einmal genauer an.
Schadstofffreies Wasser
Unser Leitungswasser ist mit vielen Stoffen belastet und verunreinigt. Diese können bei den Pflanzen Krankheiten hervorrufen und fördern. Mit Osmosewasser verringern Sie von vorneherein die Gefahren von Krankheiten und Schädlingen.
Einfach und unkompliziert
Umkehrosmoseanlagen können direkt in Ihr Wassersystem integriert werden. Das heißt, Sie müssen nicht für jeden Gießvorgang Wasser filtern, sondern das reine Wasser kommt direkt aus Ihrem Wasserhahn. Das kann einen Grow, je nach Größe, sehr vereinfachen. Das funktioniert für den Anbau in Erde, ist aber vor allem interessant beim Anbau in hydroponischen Systemen, wo viel Wasser benötigt wird.
Günstiger auf lange Sicht
Sie können Osmosewasser auch online kaufen. Das geht vor allem in Shops, die auf Gartenbau und Aquarien – Bedarf spezialisiert sind. Je nach Größe des Grows ist es jedoch auf lange Sicht deutlich günstiger und einfacher ein Osmose System zu installieren. Die Instandhaltung ist einfach, die Filter müssen nur alle paar Jahre ausgetauscht werden.
Bestimmen Sie die Nährstoffzufuhr selbst
Wie bereits erwähnt enthält mit Umkehrosmose gefiltertes Wasser keinerlei Nährstoffe. Was normalerweise bedenklich klingen mag ist für unseren Grow sehr vorteilhaft. Mit reinem und unbelastetem Wasser in den Grow zu starten, gibt uns die Möglichkeit die Nährstoffzufuhr für unsere Pflanzen komplett selbst und individuell zu gestalten.
Es bedeutet aber auch, dass Sie die Bedürfnisse Ihrer Pflanzen sehr genau kennen sollten. Kontrollieren Sie regelmäßig die pH- und EC-Werte und beachten Sie das Düngeschema.
Viele Grower:innen mischen dem Osmosewasser auch wieder einen Teil ungefiltertes Wasser bei, um zumindest eine geringe Basis an Nährstoffen zu haben. Ob dies sinnvoll für Sie ist, hängt auch von der Qualität Ihres Leitungswassers ab.
Umkehrosmose für Ihren Grow
Wasser ist eines der wichtigsten Elemente eines Grows und wir versuchen unseren Pflanzen das Bestmögliche zu bieten – das reinste Wasser. Dafür ist die Umkehrosmose die einfachste und effektivste Möglichkeit. Die Umkehrosmoseanlagen Water Power Grow 500 von GrowMax produziert beispielsweise 500l reines Wasser pro Tag und filtert dabei 95% aller Salze und Schwermetalle. Für kleinere Grows können wir auch die Wasserfilter von GrowMax sehr empfehlen. In unserem Shop bekommen gerade Rabatt auf viele GrowMax Produkte. Außerdem finden Sie viele weitere Produkte zur Wasseraufbereitung.
Falls Sie noch mehr über Hydroponik erfahren möchten, finden Sie hier unsere Hydroponik Systeme im Überblick.