Kürbis, Gurken, Zucchini und Melonen gehören zu den Kürbisgewächsen und verfügen über ähnliche botanische Eigenschaften. Im Gemüsebeet sind sie keine guten Nachbarn, da es zu ungewolltem verkreuzen kommen kann, was vor allem gefährlich ist, wenn Zierkürbis im Spiel ist. Da die Früchte giftig sein können, ist es auch ratsam, Saatgut von Kürbis, Gurke, Melone und Zucchini besser zu kaufen statt es selbst zu gewinnen.
Verkreuzen von Kürbisgewächsen vermeiden: Früchte können giftig sein
Kürbisgewächse, zu denen Kürbis, Gurken, Zucchini und Melonen zählen, treten in zahlreichen Arten und Sorten auf. Bei dem Saatgut, das Sie im Handel kaufen können, handelt es sich häufig um Hybriden. Sie sind nicht samenecht, weshalb Sie die Samen in jedem Jahr neu kaufen sollten, anstatt sie von den eigenen Pflanzen aus dem Garten zu nehmen.
In den Früchten der Kürbisgewächse ist der Giftstoff Curcubitacin in einer mehr oder weniger hohen Konzentration enthalten. Es ist völlig ungefährlich, wenn Sie eine frische Gurke oder Melone essen, denn diese Pflanzen sind so gezüchtet, dass die Früchte ungiftig sind. Bei diesen Züchtungen ist der Giftstoff nur noch in einer äußerst geringen Konzentration enthalten. Anders sieht es mit Saatgut aus, das Sie von Ihren eigenen Pflanzen gewinnen. Hier können sich die Pflanzen ungewollt verkreuzt haben.
Pflanzen aus eigenem Samen: bittere und giftige Früchte
Ein Problem bei selbst gewonnenem Saatgut von Kürbisgewächsen kann das Verkreuzen mit Zierkürbis sein, wenn Pollen von Zierkürbis durch Insekten auf die Blüten von essbaren Kürbisgewächsen übertragen wird. Unkontrollierte Rückkreuzungen mit fatalen Auswirkungen auf die Samen können die Folge sein.
Um das zu vermeiden, sollten Sie nicht nur das Saatgut in jedem neu Jahr kaufen, sondern auch Zierkürbisse immer in ausreichendem Abstand zu anderen Kürbisgewächsen anbauen oder komplett darauf verzichten. Curcubitacin ist ein Bitterstoff, der sich auch bei hohen Temperaturen verstärkt in den Früchten anreichert.
Tipp: Ernten Sie Zucchini möglichst klein und lassen Sie Gurken bei hohen Temperaturen nicht zu lange an der Pflanze, damit sie nicht bitter werden.
Giftige Früchte erkennen: auf bitteren Geschmack achten
Haben sich Kürbis, Gurke, Zucchini oder Melone mit Zierkürbis gekreuzt, sind giftige Früchte rein äußerlich nicht zu erkennen. Der Unterschied liegt im bitteren Geschmack, da Curcubitacin auch ein Bitterstoff ist. Sie verderben sich nicht nur die Mahlzeit mit bitter schmeckenden Früchten, sondern riskieren auch schwere und mitunter tödliche Vergiftungen.
Nehmen Sie daher erst eine Geschmacksprobe, bevor Sie die Früchte weiterverarbeiten. Probieren Sie nur ein winziges Stück einer Frucht und spucken Sie es aus, wenn es bitter schmeckt. Entsorgen Sie nicht nur die betroffene Frucht, sondern auch gleich die gesamte Pflanze. Beim Kochen, wenn Sie beispielsweise Zucchini oder Kürbis kochen, wird der Giftstoff nicht zerstört.
Das Entsorgen der Früchte und Pflanzen ist auf dem Kompost möglich, da der Giftstoff zuverlässig zersetzt wird. Er stellt auch keine Gefahr mehr da, wenn Sie den inzwischen reifen Kompost zur Bodenverbesserung verwenden. Entsorgen Sie auch Früchte, die durch hohe Temperaturen bitter geworden sind.
Richtig handeln bei Vergiftungserscheinungen: schnell einen Arzt konsultieren
Vergiftungserscheinungen mit giftigen Kürbisfrüchten erkennen Sie an verschiedenen Symptomen:
- starker Speichelfluss
- Durchfall
- Erbrechen
- Übelkeit
- Bauchkrämpfe
- Herzrasen
Um einen möglicherweise tödlichen Verlauf zu vermeiden, konsultieren Sie bei solchen Symptomem möglichst schnell einen Arzt. Informieren Sie ihn über den Verzehr von Gurke, Zucchini, Kürbis oder Melone.
Ungewolltes Verkreuzen und giftige Früchte vermeiden: Was Sie beachten sollten
Um das Verkreuzen von Kürbispflanzen und das Risiko giftiger Früchte zu vermeiden, sollten Sie
- möglichst nur eine Kürbissorte im Garten anbauen,
- auf Zierkürbis verzichten und
- keinen Samen von eigenen Kürbispflanzen nehmen.
Da Ihre Nachbarn Zierkürbisse im Garten haben könnten, achten Sie am besten auf einen ausreichenden Abstand zum Nachbargrundstück. Ist das Grundstück groß genug, sollte der Abstand zwischen Zierkürbis und anderen Kürbispflanzen mindestens 300 Meter betragen, wenn der Zwischenraum durch andere Pflanzen gut strukturiert und für Insekten interessant ist.
Die richtige Mischkultur: Kürbisgewächse als schlechte Nachbarn im Beet
Um zu verhindern, dass sich Kürbis oder Zucchini mit Zierkürbis kreuzen, sollten Sie auf die richtige Nachbarschaft im Beet achten. Kürbisse, Zucchini, Melonen und Gurken sind Starkzehrer und sollten daher niemals in unmittelbarer Nähe im Gemüsebeet stehen. Eine bessere Nachbarschaft bilden:
Eine gute Nachbarschaft zu Kürbis schaffen Sie mit Zuckermais und Stangenbohnen. Diese Art der Kultur stammt von den Ureinwohnern Lateinamerikas und wird als Milpa-Beet oder drei Schwestern bezeichnet.
Heißt das, ich darf generell nicht gleichzeitig Kürbis, Melone und Gurken anbauen? Und auch nicht mehrere Sorten? Oder besteht keine Gefahr, wenn ich nur gekauftes Saatgut verwende? Können die Früchte giftig werden, wenn ich nur gekauftes Saatgut verwende?
Das selbe Thema würde mich brennend interessieren, leider wurde wohl nicht geantwortet.
Ich gärtner auf der Terrasse, weil ich es schöner finde wenn überall grünzeug steht und man es auch schützen kann bei Unwetter.
Nun habe ich heuer das erste mal eine gelbe Zucchini in einer riesigen Schale und in der Nähe 2 Snack Gurken.
Es sind gekaufte Samen.
Bisher Isabel der Zucchini noch keine Blüte geöffnet und die Gurke wächst heuer langsam, es sind noch keine Blüten da.
Ist das nun schlecht zusammen auf der Terrasse oder gilt das nur für selbst gewonnenes Saatgut (das wär mir von Haus aus zu blöd)…?
Eine Antwort wäre nett. Vielen Dank.
Hallo Nuri, optimal wäre, wenn Sie die Pflanzen möglichst weit auseinanderstellen. Auf einer Terrasse ist da sicher nicht so viel Platz. Ich würde da trotzdem schauen, was möglich ist. Das Saatgut würde ich im nächsten Jahr nicht verwenden, da die Kreuzbestäubung schon vorprogrammiert ist. Aber Sie haben ja nicht vor, Saatgut zu gewinnen. Die Früchte können Sie genießen, solange diese nicht bitter schmecken. Im übrigen ist es auch im Garten schwierig, die Kürbisgewächse weit genug auseinanderzupflanzen, um eine Fremdbestäubung gänzlich zu verhindern.
Also ich habe Samen von vorher in meinen Garten gezogenen Kürbissen eingepflanzt und jetzt sehen die von der Farbe aus wie Zucchini ca. 50 cm lang und 30 cm dick. Da es sich um eine Kreuzung handelt, weiß ich nicht genau wann die erntereif sind. Hat da jemand Erfahrung?
Die Frage wäre eher, ob die Kreuzung genießbar ist. Oft schmecken die Früchte bitter und haben dann zu viel Cucurbitacine gebildet. Es kann dann zu Vergiftungserscheinungen kommen. Das muss aber nicht sein. Wann eine solche Kreuzung reif ist, ist schwierig zu sagen. Das hängt von vielen Kriterien ab. Einfach mal probieren.
Wenn ich nur samenfestes Biosaatgut verwende, bin ich dann auf der sicheren Seite oder kreuzt sich das auch?