Bäume werden auch in unseren Gärten immer wichtiger, wenn der Garten groß ist. Die schönen Riesen spenden Schatten und haben außerdem den Vorteil, dass wir leckere Früchte von ihnen pflücken können. Doch gerade Kirsche, Apfel oder Birne sind Flachwurzler und daher nicht einfach zu unterpflanzen. Auch Aprikosen-, Pflaumen- und Pfirsichbäume zählen zu den Flachwurzlern. Dennoch müssen Sie nicht verzagen. Wir geben Ihnen Tipps, welche Pflanzen Sie unter den Bäumen anpflanzen können und auf welche Pflanzen Sie besser verzichten sollten.
Den Garten auf mehrere Ebenen blühen lassen
Wer einen Garten sein Eigen nennen kann, hat natürlich Ansprüche. Damit der Garten auch etwas hermacht, sieht es besonders schön aus, wenn der Garten gleich auf mehreren Ebenen blüht. Während blühende und immergrüne Hecken den Garten praktisch abschließen, spenden Bäume Schatten und die angelegten Blumenbeete setzten farbliche Akzente. Doch es muss nicht nur immer Rasen unter dem Baum ausgesät werden. Auch hübsche blühende Pflanzen sind eine Augenweide, um einen Apfelbaum mit seinen schmackhaften Früchten noch hervorzuheben.
Doch gerade die Flachwurzler wie Apfel, Birne oder Kirsch und Spitzahorn oder Birke lassen nicht viele andere Pflanzen zu, die mit ihnen harmonieren können. Gleiches gilt auch für die Rosskastanie, Buche oder den Walnussbaum, die alle bestimmte Ansprüche haben. Insbesondere bei Rosskastanie und Buche ist allerdings das Lichtproblem für andere Pflanzen entscheidend. Die Walnuss hingegen hat eine ganz eigene Strategie entwickelt, damit keine andere Pflanze die Nährstoffe streitig machen kann. In ihrem Laub sind ätherische Öle enthalten, die dafür sorgen, dass Keimung und Wachstum anderer Pflanzen auf ganz natürliche Weise gehemmt wird.
Diese Bäume lassen sich sehr gut unterpflanzen
Einige Bäume eignen sich besonders gut für die Unterpflanzung, da sie genug Licht, Nährstoffe und Raum für andere Pflanzen bieten. Hier sind einige Beispiele:
- Obstbäume: Apfel-, Birnen- und Kirschbäume lassen sich gut unterpflanzen, da sie oft eine lichtdurchlässige Krone haben, die ausreichend Sonnenlicht für bodennahe Pflanzen ermöglicht. Zudem bieten sie im Frühjahr jede Menge Licht, bevor sie voll belaubt sind.
- Eichen (Quercus): Eichen haben tiefe Pfahlwurzeln, die den Boden für Unterpflanzungen weniger stark beanspruchen. Sie bieten genug Raum und Nährstoffe für Schattenpflanzen wie Farne und Waldstauden.
- Kiefern (Pinus): Diese Nadelbäume werfen wenig Schatten und bieten durch ihre locker wachsenden Äste viel Licht für Bodendecker und Schattenpflanzen wie Efeu oder Funkien. Dafür sind sie aber nicht besonders gut als Schattenspender geeignet.
- Birken (Betula): Aufgrund ihres feinen Laubwerks und der lichtdurchlässigen Krone lassen Birken genügend Licht für eine Vielzahl von Unterpflanzungen durch. Bodendecker, Gräser und kleinere Stauden gedeihen gut unter ihnen.
- Ahornbäume (Acer): Besonders Sorten mit offener Wuchsform wie der Feldahorn eignen sich gut für Unterpflanzungen. Frühjahrsblüher und Stauden finden hier ideale Wachstumsbedingungen.
- Zierkirschen (Prunus serrulata): Diese Bäume haben oft eine offene, durchlässige Krone und eignen sich besonders gut für die Unterpflanzung mit Frühlingszwiebeln, Stauden und Bodendeckern.
Wenn Sie dann noch dir richtige Auswahl der Unterpflanzung treffen, können Sie Ihren Garten in mehreren blühenden Ebenen gestalten und haben ein harmonische Bild, das zum einen sehr ästhetisch ist und zum anderen auch für Bienen und anderen Insekten einen Nutzen hat.
Der richtige Zeitpunkt für die Unterpflanzung von Bäumen
Im Grunde können Sie die Unterpflanzung der Bäume jederzeit von Frühjahr bis Herbst vornehmen. Dennoch ist der Spätsommer der beste Zeitpunkt. Ab Ende Juli ist der richtige Zeitpunkt dazu. Dies hat einen bestimmten Grund. Denn zu diesem Zeitpunkt haben die Bäume ihr Wachstum abgeschlossen und bereiten sich auf den Winter vor. Das bedeutet, dass sie dem Boden nicht mehr so viel Wasser entziehen und so mehr für andere Pflanzen übrig bleibt.
Doch keine Angst, wenn Sie Stauden unter den Baum pflanzen möchten, hat dieser noch genügend Zeit, um vor dem Winter einzuwachsen und sich für die kalte Jahreszeit zu stärken. Zudem kann er sich auch gut auf den Konkurrenzkampf vorbereiten, der im nächsten Frühling beginnt.
Die Planung der Unterpflanzung ist das A und O
Die richtige Unterpflanzung von Bäumen muss gut geplant werden, damit die Sie auch wirklich die idealen Pflanzen finden, die es mit den Konkurrenten aufnehmen können. Stauden sind dabei immer eine vielversprechende Möglichkeit, da diese im Wald grundsätzlich um Licht, Wasser und Nährstoffe kämpfen müssen. Nutzen Sie daher Stauden, die aus ihrem natürlichen Lebensbereich perfekt auf den Baum abgestimmt sind, den Sie in Ihrem Garten haben. Damit Sie einen kleinen Überblick haben, hier einige Möglichkeiten, die Ihnen zur Verfügung stehen:
Unter Flachwurzler pflanzen
Unter Tiefwurzler pflanzen
Pflanzen für weniger Licht:
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Pflanzen für mehr Licht:
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Natürlich gibt es noch viele weitere Pflanzen, die sich als Unterpflanzung unter Bäumen eignet. Informieren Sie sich über die entsprechenden Bodenbedingungen, das Licht und die Ansprüche der Pflanzen, damit Sie auch garantiert die richtige Bepflanzung wählen.
Mit Bodendeckern die Bodenfeuchte verbessern
Bodendecker sind eine gute Wahl, um die Bodenfeuchtigkeit unter Bäumen zu erhalten und den Garten gleichzeitig auch attraktiver zu gestalten. Sie schützen den Boden vor direkter Sonneneinstrahlung, reduzieren die Verdunstung und verhindern die Erosion. Hier sind einige Tipps und geeignete Pflanzen, um die Bodenfeuchte mit Bodendeckern zu verbessern:
Geeignete Bodendecker
Bei der Auswahl der Bodendecker sollten Sie auf eine ausgewogene Kombination achten. Neben Blüten- und Blattschmuckstauden, nutzen Sie auch Farne oder Ziergräser für die Unterbaumbepflanzung. Ein toller Blickfang ist unter anderem auch der Regenbogenfarn (Athyrium niponicum ‘Metallicum’), der einen tollen Kontrast unter den Baum bringt. Mit seinen hellgrünen und stahlblauen Fiederblättchen und den dunklen Blattstielen haben Sie einen tollen Eyecatcher unter jedem Baum, den Sie unterpflanzen möchten.
Mit Blumenzwiebeln Farbe ins Spiel bringen
Vergessen Sie auch nicht die Blumenzwiebeln, um ein besonderes Farbspiel zu gestalten. Zu den Zwiebel- und Knollenpflanzen, die exzellent als Unterpflanzung von Bäumen geeignet sind, zählen:
- Buschwindröschen
- Hasenglöckchen
- Narzissen
- Strahlen-Anemonen
- Traubenhyazinthen
- Tulpen
- Winterlinge
Die richtige Pflanztechnik und die Pflege der Unterpflanzung
Neben der Auswahl der richtigen Pflanzen sind auch die Pflanzzeit und die Pflanztechnik entscheidend, damit Sie lange Freude an der Unterpflanzung haben. Daher sollten die Startbedingungen stimmen. Nur so können die unterschiedlichen Pflanzen auch Fuß fassen, den Winter gut überstehen und sich mit den Konkurrenten einigen.
Da Sie unter Bäumen eher nicht graben können, achten Sie darauf, dass Sie das Unkraut so gut wie möglich entfernen. Verzichten Sie außerdem darauf, neuen Boden aufzuschütten, da die meisten Bäume ein Problem damit haben, wenn die Wurzeln plötzlich tiefer in der Erde sind. Der Sauerstoffmangel, den die Bäume dann erleiden, ist vor allem für Apfel-, Kirsch- und Pflaumenbäume verheerend. Doch auch Rosskastanien, Rotbuchen oder Walnüsse leiden unter dem Sauerstoffmangel besonders stark.
Haben Sie das Unkraut entfernt, suchen Sie sich vorsichtig eine Stelle im Boden, die kaum Wurzeln enthält, damit Sie dort die Pflanzen einsetzen können. Nehmen Sie etwas Erde heraus und geben Sie etwas Humus oder Pflanzerde in das Pflanzloch. Die Pflanze sollten Sie, bevor Sie sie einsetzen, mit dem Wurzelballen in einen Wassereimer tauchen, bis keine Blasen mehr aufsteigen. Anschließend können Sie die Pflanze an der Stelle einsetzen. Jetzt müssen Sie die Stelle nur noch gründlich angießen und gegebenenfalls mit Rindenmulch abdecken.
Gerade in den ersten beiden Jahren sollten Sie die neue Unterpflanzung der Bäume genau kontrollieren. So können Sie sicherstellen, dass sie sich auch wohlfühlen und mit der Konkurrenz zurechtkommen. Kontrollieren Sie dabei auch immer die Bodenfeuchte, jäten Sie Unkraut und verzichten Sie dabei auf Harken und Messer. Besser ist es, das Unkraut mit der Hand herauszureißen, damit Sie keine Wurzeln beschädigen. Im Frühling können Sie dann etwas Kompost mit einer Handvoll Hornspäne mischen und verteilen, damit die Stauden und Gräser mit neuen Nährstoffen versorgt werden.
Insgesamt kann man sagen, dass Sie mit einer Unterpflanzung eine tolle Möglichkeit haben, verschiedene Ebenen im Garten zu bepflanzen. Zudem schaffen Sie einen Naturgarten, der für zahlreiche Bienen und Insekten eine große Menge an Nahrung und Unterschlupfmöglichkeiten bietet. Denken Sie bei der Unterpflanzung der Bäume nur daran, dass Sie die Wurzeln nicht verletzten und auch entsprechende Pflanzen aussuchen, die mit den Gegebenheiten zurechtkommen. Beachten Sie außerdem die richtige Pflanzzeit und wir garantieren Ihnen, dass Sie viel Freude mit einem wunderschön blühenden Garten und der Unterpflanzung von Bäumen haben werden.