Fenchel kennt fast jeder. Doch es gibt verschiedene Arten, die Sie im Garten anbauen können. Zum einen wäre dies der Gewürzfenchel und zum anderen der Knollenfenchel. Zudem gibt es noch den wilden Fenchel, der jedoch eher seltener in den Gärten angebaut wird. Welche Unterschiede es zwischen den verschiedenen Fenchelsorten gibt und was Sie beim Anbau beachten müssen, erklären wir Ihnen in diesem Blogpost.
Allgemeine Unterschiede von Fenchel
Beim Fenchel finden Sie drei Hauptsorten, die jedoch gut voneinander unterschieden werden können. Sie sehen aber nicht nur unterschiedlich aus, sondern weisen auch bei der Verwendung Unterschiede auf. Während beim Gewürzfenchel und bei wilden Fenchel die Samen und Blüten genutzt werden, ist es bei Knollenfenchel die Knolle. Aus den entsprechenden Pflanzenteilen können Gewürze und Tees hergestellt werden.
Fenchel ist eine in der Regel eine mehrjährige Krautpflanze, die eine Höhe von bis zu 220 cm erreichen kann. Alle drei Sorten duften angenehm aromatisch und enthalten zahlreiche interessante Inhaltsstoffe wie auch ätherische Öle. Beim wilden Fenchel sowie beim Gewürzfenchel werden vorwiegend die Samen zur Tee- und Gewürzherstellung genutzt. Beim Knollenfenchel die Knolle. Auch wenn sie unterschiedlich genutzt werden, sind alle drei Sorten recht ähnlich im Aufbau.
Wilder Fenchel – der Klassiker der Fenchelsorten
Wilder Fenchel (Foeniculum vulgare var. vulgare) stammt überwiegen aus der Mittelmeerregion. Dort ist er schon seit dem Altertum eine wichtige Heil- und Gewürzpflanze. Angebaut wird der wilde Fenchel insbesondere in Indien und den südöstlichen Ländern. Doch auch in der Toskana und in Spanien ist wilder Fenchel anzutreffen. In unseren Breiten jedoch wird er kaum noch angebaut. Hier ist er meist in Klostergärten oder in alten Steingärten zu finden. Der wilde Fenchel zählt zu der Familie der Doldenblütler und ist mit Anis, Kümmel und Dill verwandt.
Anbau, Pflege und Ernte von wildem Fenchel
Wilden Fenchel können Sie ab April im Anzuchtbeet aussäen. Dabei sollte ein Reihenabstand von etwa 25 cm eingehalten werden. Da Fenchel ein Lichtkeimer ist, sollten Sie die Samen nur dünn mit Erde bedecken und gut feucht halten. Mitte Mai können die Pflänzchen dann ins Freiland gesetzt werden.
Fenchel liebt einen voll sonnigen Standort mit feuchtem Boden ohne Staunässe. Vornehmlich wilder Fenchel kommt mit fast jedem Substrat klar und ist sehr anspruchslos. Bei wilden Fenchel ist zudem Vorsicht geboten, da er schnell selbst durch Selbstaussaat verwildert. Zurückgeschnitten werden kann der wilde Fenchel entweder nach der Blüte oder ab Anfang Februar bis Mitte März.
Die Ernte der Samen erfolgt im Spätsommer bis Herbst. Sobald die Samen eine grau-braune Farbe angenommen haben, ist es Zeit für die Ernte. Dazu werden die Dolden abgeschnitten und getrocknet, damit die Samen anschließend herausgeklopft werden können. Die Samen können dann in Schraubgläsern sehr gut aufbewahrt werden.
Knollenfenchel für die Gemüsezubereitung
Der Knollenfenchel (Foeniculum vulgare) ist die einzige der drei Fenchelsorten, die als Gemüse zubereitet werden kann. Im Gegensatz zu wildem Fenchel und Gewürzfenchel ist der Knollenfenchel nur einjährig und freut sich größter Beliebtheit. Gerade in der Gourmetküche kommt der Knollenfenchel immer häufiger zum Einsatz.
Anbau, Pflege und Ernte von Knollenfenchel
Knollenfenchel kann von März bis Juni vorgezogen werden. Ins Freiland können Sie ihn dann ab Mitte Mai setzen. Wichtig ist beim Knollenfenchel jedoch, dass genügend Platz vorhanden ist. Die Abstände zwischen den einzelnen Pflanzen sollten etwa 35 cm betragen. Auch sollten Sie ihn nicht zu tief setzen, da die Knollen dann nicht breit, sondern lang wachsen.
Insbesondere wer sich mit der Auspflanzung zu lange Zeit lässt, wird in den Sommermonaten ein Problem haben. Ist der Sommer sehr heiß, kann es passieren, dass der Fenchel schießt. Aus diesem Grund sollten die Fenchelsamen spätestens Ende Mai ins Freiland gesetzt werden. Um das Schießen zu verhindern, können Sie das Fenchelbeet mulchen und gleichmäßig feucht halten. Sogar eine Beschattung über dem Beet kann das Schießen des Fenchels verhindern.
Auch der Knollenfenchel benötigt einen warmen Standort und liebt die Sonne. Beim Boden ist er ebenfalls sehr anspruchslos. Die Gartenerde sollte gut durchlässig sein, dass keine Staunässe entsteht. Ansonsten ist nur darauf zu achten, dass das Unkraut in der Nähe des Fenchels immer gleich gejätet wird.
Wer zarte und schmale Fenchelknollen bevorzugt, sollte die Knollen etwa 2 Wochen vor der Ernte anhäufen. Hierzu wird Erde auf den fleischigen Bereich der Knolle gegeben. Die grünen Blattteile werden dabei ausgespart.
Vom Aussetzen bis zur Ernte dauert es etwa 3 Monate. Die Ernte erfolgt dann, wenn die Knolle eine gute Größe hat, aber noch fest ist. Auch das Kraut sollte noch saftig grün sein. Sobald sich der Fenchel versucht zu strecken, kommt es zur Blütenbildung. Dann ist die Knolle meist sehr hart und schmeckt fasrig. Der richtige Zeitpunkt muss also genau abgepasst werden. Dann wird die Knolle knapp über dem Boden mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Wenn Sie die Wurzeln im Boden belassen, wachsen neue Triebe. Diese können dann für Salate und Suppen verwendet werden.
Gewürzfenchel – für das besondere Aroma
Gewürzfenchel ist zum Würzen für Fisch- und Fleischgerichte perfekt geeignet. Doch auch ein Tee kann aus den Samen des Gewürzfenchels zubereitet werden. Dabei wird der Gewürzfenchel überwiegen in Frankreich angebaut und hat eine süßliche Note. Im Gegensatz zu den beiden anderen Fenchelsorten ist Gewürzfenchel sehr robust, frosthart und auch für ungeübte Gärtner sehr gut geeignet. Die Pflanze ist mehrjährig und geerntet werden die Samen, die viele ätherische Öle enthalten.
Neben den Samen können Sie aber auch die Blätter des Gewürzfenchels nutzen, um sie zerkleinert als Würzmittel für Gemüse und Salate zu verwenden.
Anbau, Pflege und Ernte von Gewürzfenchel
Gewürzfenchel wird in Form von Samen verwendet. Der Anbau ist sehr einfach und er bevorzugt wie die beiden anderen Sorten auch einen sonnigen Standort. Ein einfacher Gartenboden ist vollkommen ausreichend, wobei das Einarbeiten von Kompost von Vorteil ist. Die Aussaat erfolgt von April bis Ende Juni im Freiland. Wer zu spät dran ist, kann allerdings erst im zweiten Jahr mit der Blüte bzw. der Ernte rechnen.
Die Pflanzen sollten ab einer Größe von etwa 5 cm vereinzelt werden. Gewürzfenchel erreicht eine Höhe von bis zu 220 cm und die Samen bilden sich an Dolden. Diese werden zur Ernte komplett abgeschnitten und zu kleinen Sträußen kopfüber zum Trocknen aufgehängt. Damit die Samen nicht verlorengehen, sollte unter die Dolden-Sträuße ein Sieb oder ein Tuch gegeben werden. Mit diesem können Sie dann die Samen einfach auffangen.
Schädlinge und Krankheiten bei Fenchel
Blattläuse und Schnecken finden den Fenchel leider auch sehr schmackhaft. Daher sollten Sie auf der Hut sein und die Pflanzen immer beobachten. Gegen Blattläuse hilft unter anderem ein Knoblauchsud. Gegen Schnecken können Sie Kupferringe auslegen, damit diese erst gar keinen Zugang zum Beet finden.
Gute Nachbarn für den Fenchel sind etwa Artischocken, Basilikum, Petersilie, Salbei, Sellerie, Gurken, Kopfsalat, Erbsen, Spinat und Sonnenblumen. Sie begünstigen das Wachstum des Fenchels.