Nicht selten sind die grünen Blätter schon verschwunden, bevor das Gemüse überhaupt in der Auslage im Lebensmittelgeschäft zu finden ist. Kohlrabi wird meist nur als Knolle angeboten. In wenigen Geschäften werden die Kohlrabi-Blätter oder das Karottengrün für Hasen aufgehoben. Doch auch wir Menschen können von den Gemüseblättern profitieren, da sie jede Menge gute Inhaltsstoffe aufweisen können. Doch welche der Gemüseblätter sind essbar und was können Sie damit zubereiten? Dies alles zeigen wir Ihnen in diesem Artikel auf.
Radieschenblätter – das Präbiotikum der Extraklasse
Radieschenblätter sind voller Vitamine, Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe, Antioxidantien und krebsbekämpfende Alkaloide. Zudem weisen die Blätter der Radieschen einen antibakteriellen und antiviralen Effekt auf. Aus diesem Grund sind sie ein Präbiotikum – das zweitstärkste, direkt nach wilden Blaubeeren. Daher sind die Radieschenblätter ein besonders heilsames Lebensmittel und sollten auf keinen Fall im Müll landen.
Den Blättern der Radieschen wird nachgesagt, dass sie eine positive Wirkung auf den Dickdarm haben, da sie sehr viele Enzyme besitzen. Zudem sollen Sie bei der Reinigung des Körpers unterstützen. Insbesondere dann, wenn Sie Schwermetalle aus dem Körper schwemmen möchten. Wie in Untersuchungen festgestellt wurde, haben Radieschenblätter eine ähnliche Wirkung wie Koriander.
- Die Blätter der Radieschen eignen sich hervorragend in Smoothies.
- Doch auch, wenn Sie sie klein hacken, sind sie eine schmackhafte Abwechslung im Salat.
- Selbst Suppen und Pestos können Sie damit herstellen.
Karottengrün – längst nicht nur Hasenfutter
Wer an Karottengrün denkt, denkt natürlich an Hasenfutter. Doch dies ist schon lange nicht mehr der Fall. Karottengrün enthält viele Vitamine und hat auch einen sehr angenehmen Geschmack, den fast jeder mag. Hauptsächlich Kalzium ist in großer Menge im Grün der Möhren enthalten. Kalzium ist unter anderem ein hervorragendes Abwehrmittel gegen Entzündungen. Zudem ist es für die Funktion von Herz, Lunge und Nieren von großer Bedeutung. Doch auch für die Zähne und Knochen ist Kalzium unabdingbar.
Karottengrün sollte jedoch nur verzehrt werden, wenn Sie Bio-Karotten gekauft haben. Diese sind frei von Pestiziden und Herbiziden und enthalten keine chemischen Düngestoffe. Um dies zu vermeiden, sollten Sie immer auf hochwertige Bio-Qualität setzen, damit Sie mit ruhigem Gewissen alles von der Karotte essen können.
Damit Sie in Zukunft das leckere Karottengrün nicht mehr in die Tonne werfen müssen, hier ein paar Ideen, was Sie alles damit machen können:
- Karottengrün ist ideal für Smoothies. Als Faustregel gilt hier, wo Petersilie geschmacklich passt, ist auch das Grün der Karotte perfekt geeignet. Ein grüner Smoothie ist somit eine perfekte Möglichkeit, um das Kraut zu verwenden.
- Auch ein Pesto mit Karottengrün eignet sich sehr gut, um das Kraut nicht wegzuwerfen.
- Zudem passt zum Karottengemüse auch das Kraut. Dabei müssen Sie das Kraut nur klein hacken und unter das Karottengemüse mischen.
Rote Beete Blätter – das antioxidative Kraut
Die Rote Beete kennen die meisten nur ohne Blätter, doch in manchen Lebensmittelläden sind sie auch mit Blättern erhältlich. Diese eignen sich hervorragend, um sie zu verzehren, da sie voller Vitamine, Mineralien und Nährstoffen sind und somit eine positive Wirkung auf unseren Körper haben. Denn gerade die Rote Beete ist eines der gesündesten Lebensmittel überhaupt.
Die Wurzel wie auch die Blätter sind besonders wertvoll, was die Ernährung angeht. Neben Vitamin A, B6, C und K enthalten sie auch einen hohen Anteil an Eisen, Kalium und Magnesium. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass die Blätter so gut wie keine Kalorien haben und daher für eine kalorienarme Ernährung optimal sind. Ein weiterer Vorteil der Rote Beete Blätter ist, dass sie fast keine gesättigten Fettsäuren genauer gesagt Cholesterin enthalten.
- Rote Beete Blätter sind sehr vielseitig einsetzbar und können folgendermaßen verarbeitete werden:
- Wer Risotto liebt, sollte Rote Beete Blätter klein schneiden und sie für das Risotto verwenden.
- Auch in der Roten Beete Suppe können die Blätter klein gehackt sehr gut verwendet werden.
- Meerrettich mit den Blättern der Roten Beete zubereiten ist ebenfalls möglich.
- Smoothies mit den Blättern können schnell und einfach zubereitet werden und sind sehr lecker.
- Mit Rote Beete Blättern können Sie zudem dem Knoblauchgeruch den Kampf ansagen.
Kohlrabi-Blätter – enthalten doppelt so viel Vitamine wie die Knolle
Allerdings gilt dies nur für die jungen Blätter der Kohlrabi-Knolle. Die Kohlrabi-Blätter sind zudem äußerst schmackhaft. In den Blättern sind beispielsweise doppelt so viel Vitamin A und C enthalten wie in der Knolle. Insbesondere für die Augen wie auch für die Abwehr sind die Vitamine wichtig. Doch auch Kalzium ist in großen Mengen in den Blättern enthalten.
Bei jungen, kleinen Kohlrabi-Blättern können Sie diese auch roh verzehren und zum Beispiel in den Rohkostsalat schneiden. Die älteren und größeren Blättern eignen sich hauptsächlich für:
- Smoothies
- Gedünstet als Kohlrabi-Gemüse bzw. Würzspinat
- Kohlrabi-Blätter-Suppe
Fenchelblätter – Blähungen ade
Fenchel ist bekannt dafür, dass die Knolle ein wichtiger Helfer bei Blähungen ist. Doch auch die Blätter des Fenchels sind essbar. Sie enthalten wie die Knolle Flavonoide, Fenchon und Antioxidantien. Auch Eisen, Kalium und reichlich Vitamine C sind in Knolle und Blättern zu finden. Während Eisen für die Produktion von Hämoglobin von großer Bedeutung ist, unterstützt Vitamin C das Immunsystem. Kalium hingegen sichert die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn und erweitert außerdem die Blutgefäße, was dazu führt, dass der Blutdruck gesenkt und infolgedessen das Herz-Kreislauf-System geschützt wird.
Aus Fenchel können Sie unter anderem ein Fenchel-Pesto herstellen. Doch auch in Rühreier kann das Fenchelgrün beigemischt werden. Zudem kann Fenchelgemüse ebenfalls mit den Fenchelblättern zubereitet werden.
Brokkoli – alles ist essbar
Nicht nur die Röschen von Brokkoli sind sehr schmackhaft. Auch die Blätter sind sehr lecker und enthalten überdies noch jede Menge an wichtigen Nährstoffen. So sind unter anderem Vitamin E und Vitamin K, Magnesium, Kalzium, Kalium, Natrium und Ballaststoffe in den Blättern. Des Weiteren stecken in den Blättern wie auch im Strunk mehr Carotinoide wie Betacarotin und Lutein. Gleichzeitig ist in Blättern und Strunk deutlich mehr Chlorophyll enthalten.
Roh verzehrt sind Brokkoli und auch die Blätter davon deutlich gesünder, da die Nährstoffe nicht im Kochwasser landen. Doch auch der Strunk kann verzehrt werden. Allerdings ist hier einiges zu beachten, da er oft hart und holzig ist. Während die Blätter einfach gedünstet werden können, sollte der Strunk vorher geschält und die holzigen Stellen entfernt werden. Dann ist auch er genießbar.
Brokkoli-Blätter und Strunk können hervorragend als Suppe gekocht werden. Doch auch im Smoothie eignen sich Blätter und Strunk von Brokkoli ausgezeichnet. Zudem kann aus den Blätter ein schmackhaftes Gemüse gemacht werden.
Sellerieblätter – Vitamine in rauen Mengen
Sellerie ist gesund – keine Frage. Doch auch die Blätter des Sellerie sind voller wichtiger Nährstoffe, die sehr positiv auf die Gesundheit wirken können. Dabei sind in den Sellerieblättern vor allem Antioxidantien und Flavonoide enthalten. Außerdem finden sich ätherische Öle und Vitamin A, B1, B2, B6, C, D und K. Mit Kalium, Kalzium, Natrium, Magnesium, Folsäure und Eisen sind des Weiteren auch viele Spurenelemente in den Sellerieblättern.
Sellerieblätter können vielseitig zubereite werden. Sie eignen sich sehr gut im Smoothie. Doch auch eine leckerer Selleriepaste kann aus den Blättern zubereitet werden. Weiterhin können Sie aus Sellerieblättern folgendes zubereiten:
- Getrocknetes Selleriepulver
- Selleriesuppe
- Salat mit Sellerieblättern
Wie Sie sehen können, ist mit dem Grün des Gemüses einiges zu machen und es sollte auf keinen Fall in der Mülltonne landen. Wer das Grün nicht als Salat, Suppe oder Smoothie zubereiten möchten, kann auch die Blätter einfrieren und sie dann als Suppengrün verwenden. Dies lässt sich nämlich aus Küchenresten sehr einfach herstellen. Neben den Blättern von Brokkoli, Sellerie oder auch Kohlrabi sollten zudem noch Zwiebelschalen oder die Stängel von Petersilie in den Suppengrünbeutel.
Nicht genießbar und giftig sind Blätter von Tomaten, Rhabarber, Bohne, Gurken und Kartoffeln.