Gehen Sie ins Gartencenter oder in den Baumarkt, treffen Sie dort auf eine Vielzahl von Sorten an Erde. Die verschiedenen Arten unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung, ihrem Nährstoffgehalt und ihrem Preis. Dieser Beitrag zeigt Ihnen, welche Arten Sie für welche Pflanzen verwenden.
Substrat: jede Art von Nährboden
Bei den Pflanztipps ist Ihnen sicher schon der Begriff Substrat begegnet. Dieser Begriff bezeichnet jede Art von Nährboden, auf dem Pflanzen wachsen. Das kann der Boden im Garten, aber auch Blumentopferde, mit Nährstoffen getränkte Steinwolle oder spezielle Orchideenerde sein. Im Gartenfachhandel sind Substrate in unterschiedlichen Mischungen, abgestimmt auf die Bedürfnisse der verschiedenen Arten von Pflanzen, erhältlich. Sie sind mehr oder weniger nährstoffreich und enthalten unterschiedliche Mineralstoffe. Bei den Pflanzsubstraten werden grundsätzlich drei verschiedene Arten unterschieden:
- Erden
- industriell erzeugte Erden
- standardisierte Kultursubstrate
Abhängig von den Bestandteilen und dem Verhältnis ihrer Zusammensetzung lassen sich noch zahlreiche weitere Unterarten unterscheiden. Erden werden in die drei Hauptsorten Mistbeeterde, Komposterde und Lauberde eingeteilt. Industriell erzeugte Erde kann Blumenerde unterschiedlicher Zusammensetzung, Blähton, Steinwolle, Hydrokultuen oder Produkte aus Kunststoff enthalten. Standardisierte Kultursubstrate sind Fertigmischungen, die hauptsächlich aus Torf und Kalk in wechselnder Zusammensetzung bestehen. Darüber hinaus können diese standardisierten Kultursubstrate noch weitere Bestandteile enthalten.
Blumenerde: ausreichend für die meisten Pflanzen
Hochwertige Blumenerde hat eine feine, lockere Struktur und reicht für die meisten Pflanzen aus. Sie riecht nach humosem Waldboden. Um eine schlechte Qualität handelt es sich, wenn sie nach Rindenmulch riecht. Solche Erde enthält nur wenige Nährstoffe. Blumenerde in hochwertiger Qualität ist mit Dünger angereichert, der für sechs bis acht Wochen anhält. Ist dieser Dünger verbraucht, müssen Sie Ihre Pflanzen wieder düngen. Der pH-Wert von Blumenerde liegt zwischen 6 und 7, ist also schwach sauer. Universalblumenerde ist für alle Pflanzen im Garten und auf dem Balkon geeignet.
Universalerde: eine universell einsetzbare Blumenerde
Der Begriff Blumenerde wird häufig für Universalerde verwendet. Bei Universalerde handelt es sich um Erde, die nicht nur für Blumen, sondern auch für Gemüse verwendbar ist. Universalerde ist reich an verschiedenen Nährstoffen, doch ist sie nicht speziell auf die Bedürfnisse verschiedener Pflanzen abgestimmt. Die Erde sollte möglichst locker und leicht sein.
Balkon- und Kübelpflanzenerde: gute Starthilfe für junge Pflanzen
Da junge Balkonpflanzen noch keine kräftigen Wurzeln haben, benötigen sie eine lockere Erde mit einem ausreichenden Nährstoffgehalt. Die Wurzelbildung wird angeregt, die Wurzeln können sich gut ausbreiten. Aufgrund des geringen Gehalts an Mikronährstoffen in den Pflanzkübeln haben die Kübelpflanzen einen erhöhten Nährstoffbedarf, der mit Balkon- und Kübelpflanzenerde abgedeckt wird. Damit das Wasser nicht so schnell verdunstet, verfügt die Balkon- und Kübelpflanzenerde über eine gute Wasserspeicherfähigkeit.
Zimmerpflanzenerde: verfügbar in verschiedenen Sorten
Zimmerpflanzen haben einen hohen Nährstoffbedarf, da sie in den Töpfen isoliert wachsen und kaum Mikroorganismen vorhanden sind. Zimmerpflanzenerde ist auf die verschiedenen Pflanzenarten abgestimmt und in verschiedenen Sorten verfügbar:
- lockere Erde mit hohem Rindenmulchanteil für Orchideen
- Erde mit starkem Sandanteil für Kakteen
- lockere Erde mit vielen Nährstoffen für Grünpflanzen
Pflanzerde: für die meisten Gemüse- und Zierpflanzen geeignet
Häufig handelt es sich bei der in den Gartenmärkten angebotenen Pflanzerde um Blumenerde. Einen Unterschied zwischen diesen beiden Arten an Erde gibt es bezüglich des Nährstoffgehalts und der Zusammensetzung nicht, wenn es sich nicht gerade um Spezialerde handelt. Die Erde ist reich an Humus, der das Wachstum der Pflanzen fördert. Dieses wird auch durch Stickstoff, Phosphor und Kalium unterstützt, die in der Erde enthalten sind. Für eine gute Speicherung der Nährstoffe wird der Pflanzerde häufig Torf zugesetzt.
Tipp: Achten Sie beim Kauf von Pflanzerde darauf, dass der Torfanteil gering ist. Kokosfasern verhindern das Austrocknen des Bodens und sind eine Alternative zu Torf.
Anzuchterde: nährstoffarm für empfindliche Jungpflanzen
Anzuchterde ist eine spezielle Form von Blumenerde, die auf die Bedürfnisse junger Pflanzen abgestimmt und arm an Nährstoffen ist. Qualitativ hochwertige Anzuchterde enthält Phosphor und Kalium, aber wenig Stickstoff. Sie sorgt dafür, dass junge Pflanzen kräftige Wurzeln ausbilden, aber nicht zu schnell in die Höhe schießen. Anzuchterde eignet sich für Aussaaten und Stecklinge.
Spezialerde: abgestimmt auf bestimmte Bedürfnisse
Spezialerde wird auf die Bedürfnisse bestimmter Pflanzenarten abgestimmt und hat einen unterschiedlich hohen Nährstoffgehalt. Sie eignet sich für Pflanzen, die einen hohen Nährstoffbedarf aufweisen. Es gibt zahlreiche Arten von Spezialerden, beispielsweise Hortensienerde, Graberde für den Friedhof oder Rosenerde.
Moorbeet- oder Rhododendronerde: für Pflanzen, die sauren Boden bevorzugen
Für Pflanzen, die einen sauren Boden bevorzugen, muss die Erde einen niedrigen pH-Wert aufweisen. Der Kalkgehalt ist niedrig, damit die Erde nicht zu alkalisch ist. Rhododendronerde eignet sich für
- Hortensien,
- Rhododendren,
- Azaleen,
- Kamelien,
- Heidepflanzen und
- Heidelbeeren.
Teicherde: feste Substanz für Gartenteiche
Möchten Sie einen Gartenteich anlegen, ist Teicherde geeignet, da sie eine feste Substanz aufweist und sich im Wasser nicht auflöst. Sie besteht größtenteils aus Quarzsand sowie Tonmineralien und hat nur einen geringen Nährstoffgehalt. Für den Gartenteich eignet sich normale Pflanzerde nicht, da sie einen zu hohen Nährstoffgehalt hat und die Algenbildung fördert.
Rasenerde: lockere Struktur für Ihren Rasen
Ihr Rasen benötigt Erde mit einer lockeren Struktur, damit er gut wächst. Rasenerde ist speziell auf die Bedürfnisse von Rasen ausgelegt und kann bereits mit Dünger angereichert sein. Verwenden Sie hochwertige Rasenerde, können Sie sich das Vertikutieren des Rasens sparen. Es gibt Rasenerde, in der bereits Samen enthalten sind. Mit Rasenerde können Sie auch Unebenheiten im Boden ausgleichen.
Torffreie Erde: ökologisch wertvoll und ultraleicht
Torffreie Erde ist ökologisch wertvoll, da sie keinen Torf enthält. Anstelle von Torf sind Kokosfasern enthalten, die diese Erde so leicht machen. Fügen Sie der Erde Wasser zu, quillt sie auf und kann verwendet werden. Anstelle von Kokosfasern kann auch Xylit enthalten sein, das bei der Herstellung von Holzkohle als Nebenprodukt entsteht. Es hat eine hohe Luftdurchlässigkeit und einen ähnlich hohen Gehalt an Huminsäure wie Torf. Überall dort, wo Sie sonst Torf verwenden würden, verwenden Sie torffreie Erde. Da Torf wertvoll für die Natur und ein wichtiger Bestandteil der Moore ist, schützen Sie mit torffreier Erde die Moore.
Komposterde: perfekt für die Bodenverbesserung
Komposterde ist reich an Humus und Nährstoffen und daher für Starkzehrer wie Kürbis oder Paprika geeignet. Sie kann auch zur Bodenverbesserung bei nährstoffarmem Boden verwendet werden. Als reines Substrat für Ihre Pflanzen ist Komposterde zumeist nicht geeignet, da sie zu schwer ist. Mischen Sie sie daher mit Pflanzerde, um Ihren Pflanzen mehr Nährstoffe bereitzustellen.
Rindenmulch: gehäckselte Baumrinde mit verschiedenen Vorteilen
Rindenmulch besteht aus gehäckselter Baumrinde und ist reich an Humus. Die Rinde fällt in der Forstwirtschaft beim Schälen von Baumstämmen an und wird zerkleinert. Rindenmulch stammt meistens von heimischen Nadelbäumen wie Douglasie, Kiefern oder Fichten. Er ist frei von Zusatzstoffen und ist in unterschiedlichen Körnungen verfügbar. Er erfüllt mehrere Aufgaben im Garten:
- verhindert das Austrocknen des Bodens
- verhindert im Winter das schnelle Durchfrieren des Bodens
- hindert das Unkraut am Wachstum
- versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen
- bietet eine attraktive Optik
Rindenmulch ist für Blumenbeete und als Abdeckung für Gemüsebeete geeignet, doch kann er auch auf Wegen verwendet werden.