Fast überall in Deutschland herrscht aufgrund der Hitzeperiode und der Trockenheit gegenwärtig Wasserknappheit. In einigen Regionen ist das Bewässern inzwischen verboten oder nur noch zu bestimmten Zeiten erlaubt. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie es Ihnen gelingt, Wasser zu sparen.
Wasserknappheit in Deutschland: Regulierung der Wasserentnahme
Wasser ist ein kostbares Gut für Mensch und Natur, doch angesichts der Trockenperiode wird es nun auch in Deutschland knapp. Als Gartenbesitzer werden Sie sich jetzt vielleicht fragen, was Sie tun können, damit Ihre Pflanzen nicht vertrocknen. In einigen Regionen ist das Bewässern des Gartens bereits verboten. Wasser darf dort nur noch als Trinkwasser und für die Körperpflege entnommen werden. Bewässern Sie Ihren Garten ungeachtet dieser Einschränkungen, können empfindliche Geldbußen drohen. Andere Regionen erlauben das Bewässern des Gartens nur zu bestimmten Zeiten, beispielsweise in den späten Abendstunden, da es dann nicht so schnell verdunstet.
Schon vor der Trockenheit handeln: Wahl der richtigen Pflanzen und Verzicht auf Voranzucht
Der Klimawandel macht vor Deutschland nicht Halt. Die Sommer sind im Schnitt in den letzten Jahren heißer und trockener geworden. Bereits vor dem Einsetzen der Trockenperiode können Sie geeignete Maßnahmen treffen, indem Sie die richtigen Pflanzen wählen. Im Ziergarten setzen Sie bevorzugt auf heimische Pflanzen, die weniger Wasser verbrauchen als Exoten wie Rhododendren oder Hortensien. Möchten Sie dennoch auf solche Pflanzen nicht verzichten, setzen Sie sie in den Halbschatten. Tiefwurzler wie
- Eibe,
- Rosen,
- Kirschlorbeer oder
- Lupinen
überstehen auch längere Trockenperioden gut, da sie die Feuchtigkeit aus tieferen Schichten des Bodens ziehen. Dost, Natternkopf oder Wiesensalbei sind heimische Pflanzen, die mit weniger Wasser auskommen und auch noch viele Insekten anziehen. Pflanzen Sie eine Hecke, schaffen Sie ein Mikroklima, bieten vielen nützlichen Tieren Unterschlupf und sorgen dafür, dass Ihre Beete nicht so schnell austrocknen. Das Wasser kann besser gespeichert werden.
Auch im Gemüsegarten sind einige Sorten für trockenere Regionen geeignet, beispielsweise Kartoffeln, Salat oder Kohlrabi, da auch sie ein tieferes Wurzelwerk entwickeln und sich besser mit Wasser versorgen können. Alle diese Gemüsepflanzen können direkt ins Beet. Das gilt auch für junge Kohlpflanzen. Töpfe würden nur die Ausbreitung der Wurzeln einschränken und dafür sorgen, dass die Pflanzen weniger widerstandsfähig sind. Verzichten Sie bei solchen Pflanzen auf die Voranzucht.
Regenwasser nutzen: Regentonnen im Garten aufstellen
Regenwasser ist eine gute Alternative zu Trinkwasser, doch auch wenn Sie Regentonnen im Garten aufstellen, ist es schnell verbraucht. Bei der Wetterlage im Sommer ist oft nicht damit zu rechnen, dass sich die Regentonnen wieder füllen. Dennoch ist es sinnvoll, sie aufzustellen, denn schon bei einem kleinen, aber heftigen Regenschauer oder einem Gewitterguss fangen Sie wieder Regenwasser auf. Decken Sie die Regentonnen ab, damit sie nicht zu einer tödlichen Gefahr für Kinder oder kleine Tiere werden.
Für die Pflanzen ist das Wasser gut verträglich, da es einen niedrigen pH-Wert hat. Haben Sie einen großen Garten, sind Zisternen geeignet, die ein Fassungsvermögen von mehreren tausend Litern aufweisen. Eine Alternative kann auch ein Brauchwasserkreislauf am Haus sein.
Richtiger Zeitpunkt für die Bewässerung: Morgen- oder Abendstunden
Mit der Bewässerung in den Mittagsstunden, bei greller Mittagssonne, schaden Sie den Pflanzen, da sie schwerwiegende Brandflecken auf den Blättern bekommen können. Außerdem ist die Bewässerung um diese Zeit nahezu sinnlos, da das Wasser zu schnell verdunstet. Wie Untersuchungen zeigen, bleiben bei der Rasenbewässerung um die Mittagszeit ungefähr 90 Prozent des Wassers ungenutzt. Besser geeignet für die Bewässerung sind daher die Morgen- oder Abendstunden, da dann nur wenig Wasser verdunstet und das Wasser dorthin gelangt, wo es gebraucht wird: an die Wurzeln der Pflanzen.
Tipp: Verwenden Sie für Ihren Rasensprenger eine Zeitschaltuhr und stellen Sie die Zeit an, wann der Rasen bewässert werden soll. So müssen Sie sich nicht selbst darum kümmern, den Wasserhahn aufzudrehen. Diese Methode ist sinnvoll, wenn Sie in den Urlaub fahren.
Bewässern: besser einmal kräftig als mehrmals wenig
In Deutschland verbraucht ein durchschnittlicher Garten pro Quadratmeter und Woche ungefähr 15 bis 20 Liter Wasser. Wie viel Wasser tatsächlich gebraucht wird, hängt auch vom Standort und davon ab, was Sie angebaut haben. Im Halbschatten wird weniger Wasser als an einem sonnigen Standort benötigt. Einige Pflanzen haben einen höheren Wasserverbrauch, andere verbrauchen weniger.
Bei längeren Trockenperioden wird empfohlen, täglich zu bewässern. Es kann allerdings sinnvoll sein, jeden zweiten Tag intensiv zu wässern und nicht jeden Tag zum Gartenschlauch zu greifen. Die Bewässerung ist effizienter, wenn sie intensiv und dafür nicht täglich erfolgt als wenn Sie täglich nur mit einer geringen Menge bewässern. Das Wasser kann dann besser in die tieferen Bodenschichten gelangen und die Pflanzen bei der Ausbildung tieferer Wurzeln fördern.
Bewässern mit Gartenschlauch oder Gießkanne: direkt den Wurzelbereich erreichen
Verwenden Sie den Rasensprenger nicht zur Bewässerung von Beetpflanzen. Sind die Blätter der Pflanzen ständig feucht, fordert dies die Ansiedlung von schädlichen Pilzen. Für Ihre Beetpflanzen verwenden Sie besser eine Gießkanne oder den Gartenschlauch. Sie erreichen den Wurzelbereich der Pflanzen, damit das Wasser schnell dorthin gelangt, wo es gebraucht wird. Überschütten Sie die Pflanzen nicht mit Wasser, da es sonst auf den Blättern verdunstet oder zu Verbrennungen führen kann. Verwenden Sie einen vollen Strahl und keinen dünnen Sprühstrahl.
Tipp: Graben Sie um frisch gesetzte Pflanzen einen Gießring aus Kunststoff ein oder häufeln Sie die Erde an, damit sich das Wasser besser sammeln und zu den Wurzeln gelangen kann.
Wassersparende Bewässerungsmethoden: Perlschlauch und Tropfbewässerung
Um im Garten Wasser zu sparen, sollten Sie ein geeignetes Bewässerungssystem verwenden. Ein Perlschlauch erzeugt feine Sprühstrahlen und kann direkt ins Beet gelegt werden. Das Wasser wird gleichmäßig verteilt, verdunstet nicht so schnell und gelangt schnell in die Erde.
Wasser sparen können Sie auch mit einer Tropfbewässerung, die das Wasser langsam von der Quelle direkt zu den Wurzeln leitet. Während der Wachstumsperiode versorgt sie die Pflanzen gut mit Wasser.
Wasser sparen beim Rasen: nicht zu kurz schneiden oder wachsen lassen
Rasen ist ein großer Wasserverbraucher und kann bei längeren Trockenperioden empfindliche Schäden erleiden. Schneiden Sie Ihren Rasen bei längeren Trockenperioden nicht zu kurz oder lassen Sie ihn wachsen. Er kann das Wasser dann besser speichern und ist resistenter gegen Trockenheit. Stellen Sie die Schnitthöhe Ihres Rasenmähers nicht zu tief ein. Sollte Ihr Rasen dennoch einmal vertrocknen, sind die Wurzeln oft noch intakt, sodass er sich wieder erholen kann.
Austrocknen des Bodens verhindern: Mulchdecke anlegen
Mulchen Sie Ihre Gemüse- oder Blumenbeete, besteht der Vorteil nicht nur darin, dass Sie weniger Unkraut jäten müssen. Für den Rasen ist ein Mulchmäher geeignet, der den Rasenschnitt zum Mulchen auf den Rasen bringt. Mit Rasenschnitt oder Rindenmulch verhindern Sie das Austrocknen Ihrer Gemüse- oder Blumenbeete. Das Wasser kann unter der Mulchschicht länger gespeichert werden. Auch Mulchfolien können helfen, Wasser zu speichern.
Eine Alternative zum Mulchen kann Pflanzkohle sein, die sich wie ein Schwamm voll Wasser saugt und das Wasser speichert. Legen Sie die Pflanzkohle einfach ins Beet, damit der Boden länger feucht bleibt und die Pflanzen besser mit Feuchtigkeit versorgt werden.
Beete hacken: Wasserkanäle in der oberen Erdschicht zerstören
Bei längeren Trockenperioden kann das Umgraben oder Hacken der Beete eine Alternative zum Bewässern sein. Gehen Sie dabei oberflächlich vor, um die Wasserkanäle in der oberen Erdschicht zu zerstören. Nach einem Regenguss lohnt sich das, da das Wasser besser verteilt werden kann. Alternativ zum Umgraben können Sie hacken, um die Kapillaren in den oberen Bodenschichten zu zerstören und den Boden wieder aufnahmefähiger zu machen.