Wasser ist nicht nur teuer, Wasser ist ein wertvolles Gut, das wir keinesfalls verschwenden sollten. Daher lautet die Devise auch im Garten: Wasser sparen! Das ist leicht gesagt und auch leicht getan, denn es gibt zahlreiche Möglichkeiten, bei denen Sie Wasser aus der Leitung unkompliziert einsparen können. Wir zeigen Ihnen 10 einfache Methoden.
Tipp 1: Regenwasser nutzen
Das günstigste Wasser ist das, das von oben kommt. Die Sommer werden allerdings immer trockener, sodass wir häufiger selbst Hand anlegen und zur Gießkanne und dem Wasserschlauch greifen müssen. In Deutschland gibt es im Schnitt 130 Regentage im Jahr. Im Süden regnet es im Sommer weniger, im Norden verteilen sich die Tage gleichmäßiger über das Jahr. So oder so ist es daher sinnvoll, Regenwasser aufzufangen und zum Gießen des Gartens zu benutzen.
Wer einen kleineren Garten hat, der kommt womöglich mit einer Regentonne aus, bei größeren Gärten lohnen sich Zisternen, die mehrere tausend Liter Wasser fassen können. Übrigens: Regenwasser enthält keinen Kalk und ist somit weicher, was zahlreichen Pflanzen zugutekommt.
Tipp 2: Pflanzen mit wenig Wasserbedarf wählen
Bereits bei der Gartengestaltung sollten Sie an den Pflegeaufwand der Pflanzen denken. Dazu gehört auch, wie oft diese gegossen werden müssen. Denn wenn Sie Pflanzen wählen, die wenig Wasser benötigen, reduziert sich der Wasserverbrauch deutlich. So kommen zum Beispiel typische Steingartenpflanzen wie etwa Duftsteinrich, Steinwurz, Blaukissen, Thymian Wollziest, Blauschwingel, Enzian und Grasnelke mit wenig Wasser aus. Weitere Pflanzen, die einen niedrigen Wasserbedarf haben, sind etwa Rosen, Sonnenblumen, Kapkörbchen, Natternkopf, Liguster, Buddleja, Glanzmispel, Perückenstrauch, Pfaffenhütchen, Bergenien, Glockenblumen, Pfingstrosen, Nachtkerzen, Sonnenbraut, Sonnenhut und die Taglilien.
Tipp 3: Pflanzen direkt im Wurzelbereich gießen
Gerne werden an heißen Tagen Wassersprenger aufgestellt, die einem die Arbeit des Gießens abnehmen. Das aber ist nicht sinnvoll. Zum einen sollen Pflanzen nicht komplett befeuchtet werden, da diese sonst anfälliger für Krankheiten wie Mehltau sind, zum anderen geht dabei eine Menge Wasser verloren. Gießen sollten Sie immer direkt im Wurzelbereich der Pflanzen. So kommt das Wasser direkt dort an, wo es benötigt wird und kann verwertet werden. Zudem verdunstet weniger Wasser, was gleichzeitig den Geldbeutel schont, weil Sie weniger gießen müssen.
Möchten Sie gerne automatische Bewässerungssysteme nutzen, dann empfiehlt sich hier die Tröpfchenbewässerung. Dabei wird ein Schlauch direkt in den Beeten verlegt. Diese Schläuche haben kleine Löcher, durch die Wasser tröpfchenweise abgegeben wird und so direkt in die Erde und zu den Pflanzen gelangt. So geht kein Wasser verloren und die Versorgung mit dem Nass kann automatisch erfolgen – sehr gut geeignet, wenn Sie nicht regelmäßig zuhause sind, um zu gießen.
Tipp 4: Langsamer, seltener und intensiver gießen
Auch das richtige Gießen ist wichtig, wenn es darum geht, Wasser zu sparen. Die folgenden drei Punkte sind dabei besonders zu beachten:
- Langsamen gießen
Das bedeutet, dass Sie einen sanften Wasserstrahl nutzen sollten. Bei einem starken Strahl wird nicht nur wertvolle Erde weggeschwemmt, das Wasser läuft auch gerne woanders hin, sodass Bereiche mit Wasser versorgt werden, die es gar nicht brauchen. Beim langsamen Gießen gelangt das Wasser genau dorthin, wo es benötigt wird.
- Intensiver gießen
Wenn man bedenkt, dass 10 Liter Wasser auf 1 Quadratmeter rund 10 Zentimeter tief in den Boden eindringen, können Sie sich ausrechnen, wie viel Sie gießen müssen. Im Schnitt wurzeln Pflanzen zwischen 15 und 30 Zentimeter tief. Das bedeutet, dass Sie intensiver gießen sollten, um die Wurzeln mit ausreichend Wasser zu versorgen. Gießen Sie stattdessen mehrmals am Tag nur ein bisschen, wird Wasser verschwendet, weil es von den Pflanzen nicht aufgenommen werden kann.
- Seltener gießen
Folgerichtig können Sie dadurch seltener gießen und sparen Wasser, Geld und Zeit.
Tipp 5: Bewässerungsmulden schaffen
Gerade bei größeren Pflanzen wie Sträuchern, Büschen oder Bäumen empfiehlt es sich, Bewässerungsmulden zu schaffen. Dabei wird um die Pflanze herum eine kleine Mulde geschaffen, die das Gießwasser hält, damit es nicht wegfließen, sondern an Ort und Stelle versickern kann. Bei neuen Pflanzen können Sie diese auch ein klein wenig tiefer setzen und das Pflanzloch nicht komplett auffüllen, sondern einige Zentimeter freilassen, sodass automatisch eine Mulde für die Bewässerung entsteht. Bei Hecken und um größere Bäume herum hat sich das Ziehen von kleinen Gräben bewährt.
Tipp 6: Zur richtigen Zeit gießen
Ebenfalls sehr wichtig, wenn es darum geht, Wasser und Geld zu sparen. Gegossen werden sollte immer früh morgens oder spät abends. Tagsüber gießen ist natürlich ebenfalls möglich, allerdings nur dann, wenn es bewölkt ist. Gießen in der prallen Mittags- oder Nachmittagssonne lässt nicht nur viel Wasser einfach ungenutzt verdunsten, sondern schadet auch den Pflanzen. Werden diese mit Wasser benetzt, können Blätter und Blüten verbrennen. Anders sieht es bei der oben genannten Tröpfchenbewässerung aus. Da das Wasser hier direkt an den Pflanzen in der Erde verschwindet, ist dieses System auch tagsüber bei Sonne sinnvoll.
Tipp 7: Erde mulchen
Eine gute Möglichkeit, um Feuchtigkeit im Boden zu halten und zu erreichen, dass so weniger gegossen werden muss, ist das Mulchen der Erde. Gleichzeitig wird der Boden mit Nährstoffen versorgt. Gemulcht werden kann mit vielen unterschiedlichen Materialien. Dazu gehören Rinde, Laub, Stroh, Kompost, Rasenschnitt, Abfälle von Stauden, Heckenschnitt und Baumschnitt. Vieles davon fällt womöglich im eigenen Garten ab, sodass Sie die Materialien umsonst nutzen können. Alternativ können Sie Rindenmulch oder Holzhäcksel günstig kaufen.
Tipp 8: Erde regelmäßig auflockern
Damit der Boden nicht zu schnell austrocknet, sollten Sie ihn regelmäßig auflockern. Dadurch wird erreicht, dass die Erde Wasser besser aufnehmen und nach unten weiterleiten kann. Gleichzeitig wird das Wachstum von Unkräutern unterdrückt, die ebenfalls einen erheblichen Wasserbedarf haben.
Tipp 9: Wasserspeicherfähigkeit erhöhen
Ein lockerer Boden ist zwar gut, damit die Erde Wasser überhaupt aufnehmen kann, ist der Boden allerdings zu locker, also besteht er beispielsweise zu einem hohen Prozentsatz aus Sand, versickert das Wasser zu schnell und die Wurzeln haben das Nachsehen. In diesem Fall können Sie die Erde verbessern und die Wasserspeicherfähigkeit erhöhen. Sehr gut geeignet sind dafür zum Beispiel Urgesteinsmehl, Pflanzenkohle, Bokashi und natürlich auch Kompost.
Haben Sie Beete, die brach liegen, sollten Sie eine Gründüngung vornehmen. Dabei werden Pflanzen wie beispielsweise Gelbsenf, Ölrettich, Lupinen, Ringelblumen, Sonnenblumen, Steinklee, Sommer- und auch Winterwicken für eine Saison ausgesät oder angepflanzt. Die Pflanzen sind Tiefwurzler und lockern so den verdichteten Boden gut auf, sodass dieser wieder eine höhere Wasserspeicherfähigkeit erhält. Positiver Nebeneffekt: Die Erde wird mit Nährstoffen angereichert.
Tipp 10: Balkonpflanzen mit Wasserreservoir ausstatten
Bei Balkonpflanzen, die im Kübel oder im Balkonkasten gehalten werden, können Sie mit Wasserreservoiren für dauerhafte Befeuchtung sorgen. Die Pflanzen holen sich dabei genau die Menge an Wasser, die sie benötigen. Damit nicht allzu viel Wasser verdunstet, sollten Sie bei Pflanzen, die in direkter Sonne stehen, keine Töpfe aus Terrakotta verwenden. Hier kann Wasser durch das Material dringen und ungenutzt verdunsten. Sinnvoller sind hier glasierte Töpfe, Töpfe aus Kunststoff oder Sie verwenden zusätzlich Übertöpfe.
Ist die Erde bereits sehr trocken, empfiehlt es sich, die Pflanze zu tauchen. So kann sich die Erde komplett mit Wasser vollsaugen und die Pflanze muss auch nicht so schnell wieder gegossen werden. Wenn Sie Blumentöpfe mit Untersetzern verwenden, sollten Sie das Wasser, das sich dort sammelt entfernen, damit sich keine Staunässe bildet. Aber bitte nicht wegschütten, es kann durchaus noch zum Gießen verwendet werden.