Pflanzen können nur wachsen und gedeihen, wenn Sie mit Nährstoffen versorgt werden. Doch Vorsicht, alle Pflanzen sind unterschiedlich und viel hilft nicht immer viel. Auch, wenn wir glauben, dass wir ihnen etwas Gutes tun, wenn wir sie düngen. Doch es gibt auch Pflanzen, die keinen Dünger benötigen, da der Boden selbst genügend Nährstoffe hat und somit an die Pflanzen abgibt. Damit Sie bestens darüber informiert sind, welche Nährstoffe Ihre Pflanzen im Garten benötigen, erklären wir Ihnen hier alles, was Sie wissen müssen.
Nährstoff- und Wasseraufnahme der Pflanzen
In der Regel nehmen die Pflanzen die Nährstoffe aus dem Boden, dem Wasser oder der Luft auf. Dabei werden vor allem anorganische Verbindungen wie Wasser, Kohlendioxid, Nitrat, Phosphat, Kalium und Natrium sowie Schwefel, Magnesium etc. aufgenommen. Die Pflanzen verfügen dabei über ein sehr komplexes System, das Sie verstehen sollten.
Aufnahme von Licht
In den Blättern der Pflanzen ist der Stoff Chlorophyll enthalten. Dieser verleiht den Pflanzen zum einen ihre schöne grüne Farbe und zum anderen ist Chlorophyll auch dafür verantwortlich, dass sie Kohlendioxid, Wasser und Salze mithilfe des Sonnenlichts in Traubenzucker umwandeln können. Aber im Grunde wissen Sie ja, dass Pflanzen Licht benötigen, um zu wachsen und zu gedeihen. Liegt ein Mangel an Licht vor, vergeilt die Pflanze schnell, da sie verzweifelt nach einer Lichtquelle sucht. Das heißt, dass eine Art Längenwachstum angestrebt wird und das Wachstum von Blättern und Wurzeln sowie die Produktion von Chlorophyll hinten angestellt wird.
Auch dies ist ein Grund, weshalb Sie die Vorzucht von Pflanzen nicht zu früh beginnen sollten. Die Lichtverhältnisse sind dann noch nicht optimal und die Pflanzen profitieren definitiv nicht davon. Zudem müssen Sie auch darauf achten, dass ein Lichtmangel nicht einseitig ist, also eine Pflanze der anderen Licht wegnimmt. Ein ausreichender Abstand ist somit besonders wichtig, damit jede Pflanze genügend Licht bekommt und die Chlorophyll-Produktion optimal ist.
Nährstoffaufnahme aus der Luft
Pflanzen müssen ebenfalls atmen, um zu leben. Dabei haben die Pflanzen an der Unterseite des Blattes Stomate, kleine Spaltöffnungen. Über diese können Sie Feuchtigkeit und Gase aufnehmen. Dabei nimmt die Pflanze während der Photosynthese Kohlendioxid aus der Luft auf und gibt Sauerstoff ab. Dies nennt man die sogenannte Lichtatmung. Ist es dunkel, benötigen die Pflanzen Sauerstoff und geben Kohlendioxid ab.
Nährstoffaufnahme aus dem Wasser
Auch Wasser ist wichtig, damit die Pflanzen überleben. Ohne Wasser haben Sie schnell knusprige Pflanzen. Das Wasser wird dabei nicht nur aus dem Boden gezogen, sondern auch aus der Luft oder von der Oberfläche in Form von Regentropfen oder Tau. In der Regel nehmen Ihre Gartenpflanzen aber das Wasser vor allem über die Wurzelhaare auf, wenn Sie sie gießen. Dabei wird das Wasser praktisch über die Sprossachse in die Blätter, Blüten und Früchte transportiert, um diese zu versorgen.
Gleichzeitig werden mit dem Wasser auch gelöste Nährstoffe aufgenommen, um die Pflanze zu versorgen. Über die Spaltöffnungen in den Blättern verdunstet das Wasser dann wieder und es entsteht ein Kreislauf. Wie Sie sehen ist das Wasser nicht nur dafür da, um die Pflanzen nicht verdursten zu lassen, sondern es dient auch als Transportmittel und Lösungsmittel für Nährstoffe. Des Weiteren ist es bei der Photosynthese von großer Bedeutung.
Liegt ein Wassermangel vor, lässt die Pflanze die Blätter hängen und verwelkt. In unseren Breiten ist nur wenig CO₂ in der Luft enthalten. Daher sind während der Photosynthese die Spaltöffnungen sehr weit offen, was dann dazu führt, dass die Pflanze große Wassermengen durch Verdunstung verliert. Gießen Sie die Pflanze dann zu wenig, verwelkt sie. Deshalb sollte bei Zimmerpflanzen für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit gesorgt werden.
Doch auch bei zu viel Wasser kann es zu Problemen kommen, da die Pflanze dann deutlich weniger Sauerstoff, Wasser und auch Nährstoffe aufnehmen kann. Im Grunde vertrocknet sie dann, trotz eines Überschusses an Wasser.
Diese Nährstoffe benötigen Pflanzen
Dass Pflanzen Nährstoffe benötigen, ist klar. Doch jede Pflanze ist unterschiedlich und was an Nährstoffen benötigt wird, hängt somit von der Pflanze selbst ab. Die wichtigsten Nährstoffe, die für jede Pflanze unumgänglich sind, sind Stickstoff und Phosphor, Kalium und Kalzium sowie Magnesium und Schwefel.
Stickstoff
Stickstoff ist wichtig für das Wachstum, die Bildung von Blättern und das Blattgrün. Liegt ein Überschuss vor, können Sie dies anhand von dunkelgrünen Blättern, langen, dünnen und schwachen Trieben und einem schwammigen Pflanzengewebe erkennen. Gleichzeitig sind sie anfällig für Schädlinge und Krankheiten und bringen die Pflanzen Früchte hervor, können Sie diese nur kurz lagern.
Liegt jedoch ein Mangel an Stickstoff vor, ist das Wachstum schwach und die Blätter sind deutlich kleiner. Zudem wurzelt die Pflanze sehr schlecht. Außerdem werden die Blätter hell bis gelb und die Früchte sind ebenfalls kleiner. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Pflanze Stoffe wie Kali, Magnesium oder Phosphor deutlich schlechter aufnehmen kann. Um Abhilfe zu leisten, eignen sich Kompost, Laub, Hornspäne, Hornmehl, Brennnesseljauche oder Kot von Pflanzenfressern.
Phosphor
Phosphor hingegen ist wichtig, damit sich die Blüten und Früchte optimal bilden. Auch für das Wachstum von Keimwurzeln und Samen sowie Chlorophyll ist Phosphor von Bedeutung. Liegt ein Mangel vor, sind die Wurzeln oftmals rötlich verfärbt und das Wachstum der Pflanze ist im Allgemeinen sehr schwach. Die Blätter werden auf der Unterseite blaugrün bis violett und auf der Oberseite bräunlich, bläulich oder ein schmutziges Grün. Die Blattspitzen dagegen sind dürr und trocken.
Einen Mangel an Phosphor können Sie an den Wachstumsstörungen der Pflanze erkennen. Diese können Sie durch Kompost, Hornmehl, Hornspäne und auch Brennnesseljauche beheben.
Kalium
Kalium ist von großer Bedeutung, wenn es um die Regulierung des Wasserhaushaltes geht. Dieser Nährstoff spielt aber auch bei der Festigung des Zellgewebes und bei der Winterhärte eine große Rolle. Bei Obst- und Gemüsepflanzen ist Kalium wichtig, damit ein gutes Aroma gebildet wird. Zudem fördert Kalium die Knollen- und Wurzelbildung und spielt eine große Rolle bei der Lagerhaltbarkeit. Kommt es zu einem Kalium-Überschuss, wird das Wachstum gehemmt und es kann zu Wurzelverbrennungen kommen.
Liegt ein Mangel vor, können Sie den an schwach wachsenden oder schnell welkenden Pflanzen erkennen. Auch der Geschmack ist nicht so aromatisch, wie er sein sollte. Zudem treten bei Tomaten, Kohlrabi oder auch Radieschen Platzwunden auf und bei Obstbäumen rollen sich die Blätter nach oben. Um dem vorzubeugen, können Sie Pflanzen mit Kompost, Gesteinsmehl, Beinwell-, Farnkraut- oder Brennnesseljauche düngen. Auch Algendünger, Rindermist oder Geflügelmist sowie Buchenholzkohle und Holzasche enthalten Kalium.
Kalzium
Kalzium wirkt entsäuernd auf den Boden, da dieser Nährstoff den pH-Wert im Boden hebt. Zudem wirkt sich der Stoff auch sehr positiv auf die Durchlüftung der Erde aus. Gleichzeitig sorgt Kalzium dafür, dass die Pflanze andere Nährstoffe deutlich besser aufnehmen kann. Ein weiterer Vorteil von Kalzium liegt darin, dass der Stoff die Spaltöffnungen der Blätter steuert, die Zellwände festigt und die Zellteilen sowie Bodenleben anregt.
Liegt ein Überschuss an Kalzium vor, können Sie dies erkennen, dass die Blätter mit der Zeit gelblich-grün werden. Zudem kann es zum Absterben junger Pflanzenteile kommen oder Blütenknospen verkümmern. Die Wurzeln bei zu kalkhaltigem Gießwasser sorgt außerdem dafür, dass die Wurzeln klein bleiben. Kalzium ist vor allem in kalkhaltigem Wasser enthalten. Doch, auch in Kompost, Brennnessel- und Beinwelljauche sowie in Holzasche und Eierschalen.
Magnesium
Der wichtigste Baustein von Chlorophyll ist Magnesium. Dieser Stoff reguliert den gesamten Wasserhaushalt und ist zudem auch nötig, um Eiweiß zu bilden. Liegt ein Überschuss vor, kann auch Kalzium nicht mehr richtig aufgenommen werden. Bei einem Magnesiummangel hingegen bleiben die Früchte klein und die älteren Blätter bekommen Flecken und sind gelblich, auch wenn die Blattadern grün bleiben. Obendrein können die Blätter vom Rand her braun werden und vertrocknen. Des Weiteren bilden sich die Wurzeln nicht richtig aus. Ein Mangel an Magnesium ist häufig auf lehmigen und schweren Böden, die zudem kalkarm sind, zu beobachten. Um einem Magnesiummangel vorzubeugen, können Sie mit Brennnessel- oder Beinwelljauche düngen, Bittersalz, Algenkalk oder teilweise auch Holzasche und Steinmehl nutzen.
Schwefel
Auch Schwefel ist wichtig für Ihre Pflanzen und in der Regel sind sie immer ausreichend mit dem Nährstoff versorgt, weshalb es eher selten vorkommt, dass ein Schwefelmangel vorliegt. Sollte dies der Fall sein, können Sie den Mangel an holzigen und dünnen Stängeln und an den hellgelben jungen Blättern erkennen. Häufig kommt es aber zu einer Überdüngung. Bei einem Schwefelüberschuss übersäuert überdies der Boden. Schwefel ist in nahezu jedem Dünger enthalten. Auch in Hornspänen, Beinwell- und Brennnesseljauche ist Schwefel.
Spurenelemente bzw. Spurennährstoffe
Ihre Pflanzen benötigen unter anderem auch Spurenelemente bzw. Spurennährstoffe wie Bor, Eisen, Kupfer, Mangan, Molybdän oder Mangan, um optimal versorgt zu sein. Auch wenn diese eher in geringen Mengen notwendig sind, geht es nicht ohne.
Bor
Bor spielt zum Beispiel in der Wurzelentwicklung eine wichtige Rolle. Doch auch bei der Blütenbildung sowie am Pflanzenaufbau selbst ist Bor von großer Bedeutung. Der Stoff beeinflusst des Weiteren die Stabilität der Zellwände und den Durchfluss mit Nährsalzen und ist somit unumgänglich.
Eisen
Eisen ist wie im menschlichen Körper an zahlreichen Prozessen beteiligt und essenziell. Überdies ist Eisen in vielen Pflanzenhormonen und Enzymen enthalten, weshalb der Anteil an Eisen einen sehr großen Einfluss auf die Gesundheit Ihrer Pflanzen hat.
Kupfer
Kupfer ist unter anderem Bestandteil vieler lebenswichtiger Enzyme und ist somit für die Gesundheit der Pflanzen und für das Wachstum wichtig. Auch wenn Pflanzengewebe verletzt wurde, ist Kupfer für die Heilung sehr wichtig.
Mangan
Der Mikronährstoff Mangan spielt in vielen Stoffwechselprozessen eine große Rolle. Daher wird Mangan von fast allen Pflanzen benötigt.
Molybdän
Dieses Spurenelement ist besonders wichtig und ohne Molybdän kommt fast keine Pflanze aus. Das Spurenelement sorgt dafür, dass Stickstoff, der im Boden gebunden wird, von der Pflanzen aufgenommen werden kann. Auch um ihn zu verstoffwechseln, ist Molybdän notwendig. Insbesondere Nutzpflanzen wie Mais, Tomaten oder Salat haben einen höheren Bedarf dieses Spurenelements.
Zink
Zink ist lebensnotwendig, wenn es um die Entwicklung der Pflanzen geht. Der Stoff wird für unzählige enzymatische Reaktionen von den meisten Pflanzen benötigt.
Natürlich werden Sie sich jetzt fragen, wie Sie den Nährstoffbedarf perfekt abdecken können. Dies ist in der Regel kein Problem, wenn Sie den richtigen Dünger für Ihre Pflanzen verwenden. Da jede Pflanzen andere Nährstoffansprüche hat, ist es wichtig, den entsprechenden Dünger für die jeweiligen Pflanzen zu nutzen, um sie so mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen.