Die verschiedenen Pflanzen haben einen unterschiedlich hohen Düngerbedarf. Es kommt auf die Zusammensetzung und die enthaltenen Nährstoffe an. Erfahren Sie in diesem Beitrag, welchen Dünger Sie für welche Pflanzen verwenden und was Sie beachten sollten.
Nährstoffversorgung für Pflanzen: Über- und Unterversorgung vermeiden
Dünger liefert Pflanzen wertvolle Nährstoffe, doch deren Nährstoffbedarf ist unterschiedlich hoch. Einige Pflanzen benötigen regelmäßige Düngergaben, während andere vollkommen ohne gesonderte Nährstoffversorgung auskommen. Mit dem richtigen Dünger erzielen Sie bei Ihren Pflanzen ein optimales Wachstum und bei Nutzpflanzen auch eine gute Ernte. Bereits vorhandene Schäden an Pflanzen können Sie mit den richtigen Düngergaben ausgleichen.
In jedem Fall gilt es jedoch, eine Über- und Unterversorgung zu vermeiden. Bei Fertigdünger aus dem Gartenmarkt hilft ein Blick auf die Dosierungsangaben auf der Verpackung. Anders sieht es bei organischem Dünger wie Pflanzenjauche oder Stallmist aus. Es ist daher wichtig, die Bedürfnisse der Pflanzen zu kennen. Sowohl eine Über- als auch eine Unterdosierung kann zu schwerwiegenden Schäden und mitunter sogar zum Tod der Pflanzen führen.
Bei anorganischem Dünger zeigt sich eine Überdüngung schnell. Seltener kommt es bei organischem Dünger zu einer Überdüngung. In jedem Fall sollte der Boden feucht sein, bevor Sie düngen. Die Pflanzen können die Nährstoffe dann besser aufnehmen.
Überdosierung von mineralischem Dünger: Pflanzen werden schlapp
Haben Sie mineralischen Dünger zu hoch dosiert, zeigt sich das schnell, da die Pflanzen bereits nach kurzer Zeit schlapp werden. Mineralischer Dünger ist eine Art Salz, das zu einer Exosmose bei den Pflanzen führt. Als Exosmose wird ein Vorgang bezeichnet, bei dem den Pflanzen über die Wurzeln Wasser entzogen wird. Das Salz reichert sich in den Pflanzen an, was sich mit Schlappheit der Pflanzen zeigt. Möchten Sie Ihre Pflanzen noch retten, reduzieren Sie den Salzgehalt, indem Sie reichlich wässern. Die Nährstoffe werden dann jedoch in das Grundwasser ausgewaschen. Um das zu vermeiden, ist es wichtig, die Dosierungsanweisungen genau zu beachten.
Anorganischer Dünger: sofort verfügbar
Anorganischer Dünger ist mineralischer Dünger und anders als organischer Dünger sofort für die Pflanzen verfügbar. Liegt ein Nährstoffmangel bei den Pflanzen vor, lässt er sich mit anorganischem Dünger schnell und gezielt ausgleichen. Im Handel werden zahlreiche Sorten von anorganischem Dünger angeboten, die sich in ihrer Nährstoffzusammensetzung unterscheiden. Die wichtigsten Nährstoffe sind
- Stickstoff (N)
- Phosphor (P)
- Kalium (K)
Es gibt Stickstoff-, Kalium- und Phosphordünger, aber auch Volldünger, der alle drei Nährstoffe enthält und daher auch als NPK-Dünger bezeichnet wird. Viele dieser Düngemittel werden abhängig von ihrer Zusammensetzung schnell aus dem Boden ausgewaschen. Anorganischer Dünger ist auch als Langzeitdünger erhältlich, bei dem die Nährstoffe nur langsam von den Pflanzen aufgenommen werden.
Tipp: Anorganischer Dünger ist mitunter giftig für Haustiere wie Katzen und Hunde. Haben Sie eine Katze oder einen Hund, kann es sinnvoller sein, organischen Dünger zu verwenden.
Stickstoffbetonten oder phosphorbetonten Dünger wählen: abhängig von der Art der Pflanzen
Anorganischen Dünger erhalten Sie als Volldünger mit allen drei Nährstoffen, aber auch als Ein- oder Zweinährstoffdünger mit nur einem oder zwei Nährstoffen. Auch bei Volldünger kann ein Nährstoff betont sein. Abhängig vom vorherrschenden Nährstoff wird zwischen stickstoff- und phosphorbetontem Dünger unterschieden.
Stickstoffbetonter Dünger ist Gründünger. Er eignet sich für alle Pflanzen, bei denen es auf die Blattbildung ankommt und die wachsen sollen. Er wird beispielsweise für Kohl, Salat, Rasen, Farne und auch einige Zimmerpflanzen als Grünpflanzen verwendet.
Phosphorbetonter ist Blühdünger und eignet sich für Pflanzen, bei denen die Blüten- und Fruchtbildung im Vordergrund steht. Typische Anwendungsbeispiele sind Blumenzwiebeln, Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen, Obstbäume, aber auch einige Zimmerpflanzen mit üppiger Blütenpracht.
Nährstoffzusammensetzung von Volldünger: Einfluss auf Wachstum und Blütenbildung
Volldünger ist nicht gleich Volldünger, auch wenn er Stickstoff, Phosphor und Kalium enthält. NPK-Dünger ist in unterschiedlicher Nährstoffzusammensetzung erhältlich, die sich auf Wachstum, Gesundheit und Blütenbildung der Pflanzen auswirkt. Jeder der drei Nährstoffe kann bei einer Unter- oder Überdosierung zu schwerwiegenden Problemen bei den Pflanzen führen.
Stickstoff ist wichtig für die Kraft und das Wachstum der Pflanzen und wird von den Pflanzen bevorzugt aufgenommen. Bei einer optimalen Versorgung wachsen die Pflanzen zügig und bringen kräftige grüne Blätter hervor. Eine Unterversorgung führt zu gelben oder blassgrünen Blättern und geringem Wachstum. Bei einer Überdosierung von Stickstoff kippen die Stängel der Pflanzen leicht um. Die Blätter werden mastig und lang, mit weichem Gewebe.
Phosphor ist wichtig für die Blüten- und Fruchtbildung. Die Aufnahme von Phosphor wird eingeschränkt, wenn sich zu viel Stickstoff im Boden befindet. Bei einer optimalen Versorgung mit Phosphor blühen die Pflanzen reichlich und bringen gute Früchte hervor. Bekommen die Pflanzen zu wenig Phosphor, blühen die Pflanzen kaum oder gar nicht. Eine Überversorgung mit Phosphor führt zu Wachstumsstörungen, da die Pflanzen keine wichtigen Spurenelemente aufnehmen können.
Kalium macht die Pflanzen widerstandsfähiger gegen saugende Insekten und Frost. Es beeinflusst den Wasserhaushalt der Pflanzen und erhöht die Standfestigkeit. Ist die Versorgung mit Kalium optimal, wachsen die Pflanzen zügig und sind gesund. Eine Unterversorgung führt zu Welkerscheinungen und Wachstumshemmungen. Bekommen die Pflanzen zu viel Kalium, kommt es zu Wachstumshemmungen, Kümmerwuchs, Blattschäden, Wurzelverbrennungen und Blattrandnekrosen.
Zahlenangaben auf NPK-Dünger: Angaben über Nährstoffzusammensetzung
Um NPK-Dünger richtig zu dosieren, sollten Sie die Dosierempfehlungen auf der Verpackung beachten. Sie informieren über das Verhältnis der einzelnen Nährstoffe und geben den prozentualen Anteil von Stickstoff, Phosphor und Kalium an. Ist ein Volldünger stickstoffbetont, kann die Zahlenangabe 16-6-12 lauten. Der Dünger enthält 12 Prozent Stickstoff, 6 Prozent Phosphor und 12 Prozent Kalium. Stickstoffbetont ist ein Volldünger auch mit der Zahlenangabe 12-4-6 für 12 Prozent Stickstoff, 4 Prozent Phosphor und 6 Prozent Kalium. Phosphor und Kalium überwiegen bei einer Zahlenangabe von 11-14-17, da dann 11 Prozent Stickstoff, 14 Prozent Phosphor und 17 Prozent Kalium enthalten sind.
Mitunter wird zusätzlich noch eine Zahl in Klammern angegeben, die den Anteil an Magnesium ausdrückt. Sie sollten auch auf den Preis und die Aufwandmenge von g/m² achten. Bei einem höheren Preis müssen Sie seltener düngen, da die Nährstoffkombination höher ist.
NPK-Dünger richtig anwenden: Grunddüngung und zum Nachdüngen
NPK-Dünger ist als Grunddüngung und zum Nachdüngen geeignet. Er eignet sich für neu angelegte Beete im Gemüsegarten ebenso wie für bestehende Pflanzungen. NPK-Dünger in Pulverform verteilen Sie am besten mit einem Streuwagen oder von Hand. Bereits im Winter, wenn das Wachstum der Pflanzen einsetzt, erhalten die Pflanzen den ersten NPK-Dünger. Eine Grunddüngung mit NPK-Dünger für Ziergehölze, Stauden, Rosen und Rasen nehmen Sie von Ende März bis Mitte April vor, um die Pflanzen bis zum Sommer gut mit Nährstoffen zu versorgen.
Starkzehrer wie Kohl, aber auch Prachtstauden und Rosen erhalten im Juni noch eine zweite Düngung mit NPK-Dünger. Als Faustregel gilt, dass Sie organischen NPK-Dünger früher ausbringen als mineralischen NPK-Dünger, da der organische Dünger langsamer aufgenommen wird.
Organischer Dünger: umweltfreundlicher Langzeitdünger
Organischer Dünger ist umweltfreundlicher als anorganischer Dünger und wird von den Pflanzen nicht sofort aufgenommen. Er ist ein Langzeitdünger und steht den Pflanzen über einen längeren Zeitraum zur Verfügung. Organischer Dünger besteht aus pflanzlichen oder tierischen Abfallprodukten und ist mitunter ein reiner Stickstoffdünger oder stickstoffbetonter Dünger. Es gibt aber auch organischen Volldünger.
Organischen Dünger können Sie in Form von Stallmist verwenden oder als Kompost oder Pflanzenjauche herstellen. Er wird aber auch im Handel angeboten, beispielsweise als Hornspäne. Damit die Pflanzen organischen Dünger aufnehmen können, muss er erst von Mikroorganismen zersetzt werden. Die Zersetzung dauert umso länger, je grober der Dünger ist. Groben organischen Dünger bringen Sie am besten schon im Herbst aus.
Verschiedene Varianten von Dünger: Pulver, Granulat oder Flüssigdünger
Dünger erhalten Sie in verschiedenen Varianten, beispielsweise als Pulver, Granulat oder Flüssigdünger. Nicht jede Variante eignet sich für alle Pflanzenarten:
- Als Pulver ist organischer Dünger verfügbar, beispielsweise Hornmehl. Pulver wird schnell von den Mikroorganismen abgebaut, sodass die Nährstoffe schnell verfügbar sind. Bei Hornspänen stehen die Nährstoffe schneller zur Verfügung als bei Hornmehl.
- Granulierter oder perlierter Dünger ist für Beete im Freiland geeignet. Er lässt sich per Hand leicht verteilen.
- Flüssigdünger ist für Pflanzen in Töpfen und Kübeln geeignet und wird ins Gießwasser gegeben. Er eignet sich für die wöchentliche Düngung, da die Nährstoffe schnell aufgenommen werden. Die Nährstoffe sind wasserlöslich und waschen sich schnell aus.
- Kunstharzummantelter Dünger setzt die Nährstoffe nur langsam frei und ist ein Langzeitdünger. Er eignet sich für Pflanzen im Freiland ebenso wie für Topf- und Kübelpflanzen, doch ist er teurer.
Spezialdünger: auf bestimmte Pflanzengruppen abgestimmt
Neben Dünger mit unterschiedlicher Nährstoffkonzentration erhalten Sie Spezialdünger, der auf die Bedürfnisse von bestimmten Pflanzengruppen abgestimmt ist, beispielsweise für Rosen, Zitrusgewächse, Rasen oder Rhododendron. Spezialdünger eignet sich für größere Gärten mit Gruppen solcher Pflanzen. Kennen Sie die Zusammensetzung solcher Spezialdünger, können Sie diesen Dünger auch für Pflanzen mit ähnlichen Ansprüchen verwenden.
Umgang mit Düngerresten: richtige Entsorgung
Bleibt Dünger übrig, kann er verklumpen oder bei Flüssigdünger am Flaschenrand auskristallisieren. Lösen Sie den Dünger in Wasser, können Sie ihn weiterverwenden. Hornspäne werden mitunter von Insekten zersetzt. Es ist daher sinnvoll, nur kleinere Mengen von Dünger zu kaufen. Reste von mineralischem Dünger geben Sie beim Recyclinghof ab. Organischen Dünger entsorgen Sie über den Kompost.