Wer einen Garten hat, kann sich natürlich glücklich schätzen. Diese kleine Wohlfühloase bietet im Sommer ein ganz besonderes Ambiente und auch wenn es einmal nicht möglich ist, in Urlaub zu fahren, hat man trotzdem einen Ort, an dem die Akkus wieder aufgeladen werden können. Während viele Hobbygärtner aber immer nach den bekannten Pflanzen und Kräuter Ausschau halten, gibt es auch Fans von Kräutern, die weniger bekannt sind. Dabei haben sie nicht nur eine besondere Heilwirkung, sondern sind auch in der Küche als Gewürz oder auch als Tee ein ganz besonderes Highlight. Heute möchten wir daher die weniger bekannten Kräuter für den Garten vorstellen. Vielleicht ist ja auch für Sie das ultimative Kraut dabei.
Olivenkraut (Santolina viridis) – ein Must-have in der Küche
Olivenkraut ist eine mehrjährige Pflanze, die einen sehr angenehmen Olivenduft verströmt und sehr aromatisch ist. Die Pflanze ist zudem winterhart und liebt sonnige bis halbschattige Plätze. Damit sie perfekt gedeiht, ist ein gut durchlässiger Boden wichtig.
Das Kraut erreicht eine Höhe von 50 bis 60 Zentimeter und liefert Ihnen das ganze Jahr aromatische Nadeln, die Sie über Fleisch und Nudelgerichte streuen können. Der Geschmack wird Sie mit Sicherheit überzeugen, wenn Sie ein Olivenfan sind.
Currykraut (Helichrysum italicum) – schmeckt nicht nur zu Hühnchen
Currykraut verströmt, wie der Name schon sagt, einen sehr angenehmen und intensiven Curryduft. Die Pflanze liebt einen sonnigen, aber trockenen Standort. Da das Kraut nicht winterhart ist, sollte es besser im Topf angepflanzt werden. So haben Sie auch im Winter immer ein Gewürz zur Hand, sollte Curry einmal ausgehen.
Der Halbstrauch erreicht eine Höhe von bis zu 50 cm und eine Breite von bis zu 100 cm. Somit sollte ein ausreichend großer Topf verwendet werden. Ab Juli bildet das Currykraut schöne gelbe Blüten, die ein Highlight auf der Terrasse sind. Die Zweige sind ausgezeichnet zum Würzen von Reis, Fleisch oder auch Fisch geeignet. Doch Vorsicht, damit sich kein bitterer Geschmack bildet, sollten die Zweige nur kurz mitgegart werden.
Gyros-Kraut (Artemisia caucasica) – für Döner & Co.
Gyros-Kraut ist auch unter dem Namen Teppich-Beifuß bekannt. Die Pflanze bevorzugt trockene und warme Standorte, die basenreich, aber stickstoffarm sind. Dabei ist der Gyros-Beifuß mit gerade einmal 15 cm Höhe eine der zierlichsten Edelrauten und ist immergrün. Allerdings bildet sie im Alter Kriech-Stämme aus und die Polster-Teppiche haben nur eine Höhe von etwa 5 cm. Das Laub der Pflanze ist silbrig und die Blütenrispen erscheinen im Juli und August. Gyros-Kraut wächst im Topf ebenso gut wie auch im Gartenbeet. Im Winter benötigt das Kraut jedoch einen Frostschutz.
Gyros-Beifuß ist sehr aromatisch und duftet stark. Daher ist es als Küchengewürz optimal geeignet. Für Fleischgerichte alle Art, als Beigabe im Salat oder im Gemüse sind die Blätter perfekt und bieten ein besonderes Geschmackserlebnis.
Lakritz-Tagetes (Tagetes filifolia) – Lackritzfans kommen voll auf ihre Kosten
Jeder, der Lakritz mag, wird diese Pflanze lieben. Die Lakritz-Tagetes sollte an einem sonnigen bis halbschattigen Platz stehen, damit sie optimal gedeihen kann. Auch wenn es eine mehrjährige Pflanze ist, verträgt sie Frost nicht und sollte deshalb den Winter im Haus verbringen. Die Lakritz-Tagetes wird etwa 30 Zentimeter hoch und ebenso breit. Die kleinen und sehr unscheinbaren weißen Blüten zeigen sich Anfang bis Mitte Oktober. Das sehr filigrane Laub erinnert ein wenig an Dill, hat aber nichts damit zu tun.
Um von dem besonderen Geschmack zu profitieren, können Sie die Blätter zum Würzen von Salaten und Suppen nutzen. Auch als Lakritz-Tee ist diese Pflanze perfekt geeignet. Hierzu übergießen sie die filigranen Blätter einfach mit heißem Wasser.
Buschbasilikum (Ocimum basilicum v. minimum) – der Allrounder in der Küche
Buschbasilikum ist eine einjährige Pflanze und kann somit hervorragend im Topf auf der Fensterbank stehen. So haben Sie das aromatische und vielseitige Kraut immer da, wo Sie es auch benötigen. Die Pflanze erreicht bei optimalem Wachstum eine Höhe von bis zu 60 Zentimeter und eine Breite von bis zu 30 Zentimeter. Wenn das Basilikum im Sommer blüht, ist er ein wahrer Bienenmagnet.
Buschbasilikum bildet unzählige kleine Blätter, die sehr aromatisch sind. Sie können zu Fleisch, Fisch oder auch Eintöpfen, Soßen und Salaten hervorragend verwendet werden und geben den Gerichten eine besondere Note. Doch auch zur Herstellung von Pesto ist Buschbasilikum das perfekte Kraut.
Anisminze (Agastache foeniculum) – ideal für Süßspeisen
Anisminze ist auch unter dem Namen Anis-Ysop oder Duftnessel bekannt und bevorzugt einen sonnigen, nicht zu trockenen Standort. Die besten Bedingungen sind ein kiesig-lehmiger oder sandiger Boden. Die Staude ist mehrjährig und erreiche eine Höhe von etwa 150 Zentimeter. Nicht nur die Blüten, sondern auch die Blätter haben einen aromatischen und intensiven Anis-Geschmack. Die Blüte der Pflanze ist kerzenförmig und violett und erscheint ab Mai. Hummeln, Bienen und Schmetterlingen lieben die Anisminze und während der Blüte ist sie schwer umkämpft.
Zur Verwendung können Blüten und Blätter genutzt werden. Dabei können Sie Süßspeisen oder Quark wie auch Kräuterbutter damit würzen.
Eberraute (Artemisia abrotanum) – Heilpflanze mit vielen Gesichtern
Die Eberraute ist wegen ihrer Bitter- und Gerbstoffe eine beliebte und bekannte Heilpflanze, die die Verdauung anregen soll. Die Pflanze ist ein Halbstrauch und kann eine Höhe von 60 Zentimeter erreichen. Dabei liebt sie sonnige und geschützte Standorte. Die Eberraute ist winterhart, mag jedoch keine Staunässe. Zudem gibt es noch weitere Kulturtypen. Die Kampfer-Eberraute, die eher bitter-herb schmeckt, die Zitronen-Eberraute, die intensiv nach Zitronen duftet und das bekannte Cola-Kraut, mit dem ein Getränk gezaubert werden kann.
Die Eberraute sollte an sich immer sparsam dosiert werden, da sie sehr viele Bitter- und Gerbstoffe besitzt. Verwendet werden kann sie zum Würzen von Fleischgerichten und Salaten.
Marzipan-Salbei (Salvia officinalis „Nazareth”) – bei deftigen Speisen eine gute Würze
Der Marzipan-Salbei ist ebenfalls kaum bekannt, hat aber eine ganz besondere Note. Er duftet nach Mandeln und Marzipan und ist daher für deftige Speisen ein sehr gutes Würzmittel. Die Halbstrauch erreicht eine Höhe von rund 50 Zentimeter und bringt im Sommer blauviolette Blüten hervor. Diese Salbei Sorte ist insektenfreundlich und zieht während der Blüte zahlreiche Bienen, Hummeln und andere Insekten an.
Die Pflanze ist mehrjährig, aber nur bedingt winterhart, weshalb sie im Winter optimal vor Frost geschützt werden muss. Auch eine Überwinterung im Haus ist möglich. Für Nudel- und Fleischgerichte ist der Marzipan-Salbei nahezu perfekt geeignet. Doch Vorsicht, er sollte nur mit Bedacht eingesetzt werden, damit die Mandel-Marzipan-Note nicht hervorsticht.
Mit diesen auserwählten Kräutern haben Sie immer das perfekte Gewürz im Garten, um den Speisen eine besondere Note zu geben. Die meisten Kräuter lassen sich auch hervorragend im Topf kultivieren, sodass Sie sie in der Küche auf der Fensterbank einen perfekten Platz finden.